Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Das staatliche Geldmonopol sollte abgeschafft werden

Liebe Leser,

die Geschichte von Staat und Geld ist eine Geschichte von Lug und Trug, die stets auf Kosten des kleinen Mannes geht. In seinem 1976 erschienenen Buch „Die Entnationalisierung des Geldes“, das heute aktueller ist als je zuvor, fordert der große Ökonom und Wirtschaftsphilosoph Friedrich August von Hayek die Ersetzung des staatlichen Geldmonopols durch ein marktwirtschaftliches Währungssystem, das auf freiem Wettbewerb statt auf staatlichem Zwang beruht.

Diese scheinbar radikale Forderung ist in Wahrheit lediglich eine Anwendung grundlegender ökonomischer Erkenntnisse auf die Geldproduktion. Die simpelste und selbst für überaus einfache Gemüter nachvollziehbare Begründung dieser Forderung ist historischer Art. So schreibt Hayek:

„Seit die Funktion von Regierungen bei der Geldschaffung aber nicht länger nur im Bestätigen von Gewicht und Feingehalt eines bestimmten Metallstücks liegt, sondern eine wohlüberlegte Entscheidung über die Menge des in Umlauf zu bringenden Geldes mit einschließt, haben Regierungen diese Aufgabe völlig unzureichend erfüllt und, das kann ohne Einschränkung gesagt werden, überall und unablässig das in sie gesetzte Vertrauen dazu missbraucht, die Leute zu betrügen.“ (…)

„Wenn man die Geschichte des Geldes studiert, kann man nicht umhin, sich darüber zu wundern, dass die Menschen den Regierungen so lange Zeit eine Macht anvertraut haben, die sie über 2000 Jahre hinweg in der Regel dazu gebrauchten, sie auszunützen und zu betrügen.“

Nutzen Sie diesen Rückgang als Kaufgelegenheit

Liebe Leser,

am Dienstag, den 4. Oktober 2016 ist der Goldpreis um 3,3% auf 1.270 $ gefallen. Als Auslöser dieser Minipanik wurden die Äußerungen des Fed-Gouverneurs Lacker genannt, der von deutlichen Zinserhöhungen gesprochen haben soll. Da sich die US-Wirtschaft am Rande einer Rezession bewegt, halte ich Zinserhöhungen der Fed zwar für nahezu ausgeschlossen. Andere Marktteilnehmer scheinen das jedoch anders zu beurteilen.

Aber selbst wenn die Zentralbankbürokraten endlich wieder zu einem normalen Zinsniveau zurückkehren würden, wäre das für den Goldpreis mitnichten eine Hiobsbotschaft. Denn steigende Zinsen führen nicht zwangsläufig zu einem fallenden Goldpreis. Das hat die Goldhausse der 1970er Jahre klar gezeigt. Damals wurden die US-Zinsen von Fed-Präsident Paul Volcker bis in den zweistelligen Bereich angehoben, während gleichzeitig der Goldpreis durch die Decke ging.

Draghis Selbstherrlichkeit vernichtet Ihren Wohlstand

Liebe Leser,

folgende drei Schlagzeilen sind mir am Donnerstag, den 29. September 2016 beim Lesen einer großen deutschen Tageszeitung ins Auge gefallen:

„Beitrag zur Rentenversicherung droht kräftig zu steigen“,

„Beitragsschock für privat Krankenversicherte“ und

„Draghi zeigt sich von Kritik unbeeindruckt“.

Mehr als diese drei Meldungen muss man eigentlich nicht kennen, um die weitverbreitete Unzufriedenheit in der Bevölkerung zu verstehen. Trotz sehr niedriger offizieller Geldentwertung wissen die Menschen nämlich aus ihrer alltäglichen Erfahrung, dass ihre Lebenshaltungskosten steigen und ihnen immer weniger finanzieller Spielraum bleibt, zumal sie keine Zinsen mehr auf ihr Erspartes bekommen.
 

„Bull sells“, heißt es bewusst doppeldeutig an der Wall Street

Liebe Leser,

unter der Überschrift „Deutsche Angst kostet 200 Milliarden Euro“ hat die FAZ am Donnerstag eine halbe Seite einer Studie der Allianz gewidmet, in der es um „hätte, würde, könnte“ geht: „Wie die Allianz in ihrem aktuellen Weltreichtumsbericht ausrechnet, hätten die Deutschen allein in den vergangenen vier Jahren ohne viel Aufwand 200 Milliarden Euro mehr an Vermögen ansammeln können.“ Sie sind jetzt sicher gespannt, wie das konkret hätte vonstattengehen sollen. Ganz einfach, meint die Allianz: Sie hätten lediglich für zusätzliche 10%-Punkte ihres Vermögens Aktien kaufen müssen.

Es ist immer wieder das Gleiche: Nachdem die Aktienkurse deutlich gestiegen sind, wird von den großen Kapitalsammelstellen massiv Stimmung für die Aktie gemacht. Es wird ganz bewusst der Eindruck erweckt, dass die kommenden Jahre ähnliche Ergebnisse bringen werden wie die vergangenen – in diesem Fall vier Jahre. „Bull sells“, heißt es an der Wall Street bewusst doppeldeutig im Sinne von bullish und bull shit. Es ist zum Haare raufen!