Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Der Kursrückgang an die steigende 200-Tage-Durchschnittslinie ist für Sie eine Kaufgelegenheit

Liebe Leser,

vielleicht fragen auch Sie sich angesichts des Rückwärtsganges bei Gold: „Ist die Goldhausse etwa schon wieder vorbei?“, „Geht es weiter abwärts, oder wieder aufwärts beim Gold?“ oder „Soll ich kaufen oder verkaufen?“

Soviel vorweg: Meine Analysen kommen weiterhin zu dem Ergebnis, dass die Goldhausse noch lange nicht vorbei ist. Um Ihnen darzulegen, wie ich zu diesem Ergebnis komme, muss ich etwas ausholen:

Am 4. Oktober ist der Goldpreis unter die Unterstützungslinie bei 1.300 $ pro Unze gefallen. Wie Sie gleich sehen werden, ist das noch kein Beinbruch, wenngleich es aus charttechnischer Sicht schöner gewesen wäre, wenn diese Marke gehalten hätte. Dann wäre es nämlich möglich und sinnvoll gewesen, den gesamten Kursverlauf seit Mitte 2014 als mächtige Schulter-Kopf-Schulter-Bodenformation zu interpretieren, deren Obergrenze bei 1.300 $ verläuft. Diese Interpretation ist jetzt nicht mehr möglich.

Das staatliche Geldmonopol sollte abgeschafft werden

Liebe Leser,

die Geschichte von Staat und Geld ist eine Geschichte von Lug und Trug, die stets auf Kosten des kleinen Mannes geht. In seinem 1976 erschienenen Buch „Die Entnationalisierung des Geldes“, das heute aktueller ist als je zuvor, fordert der große Ökonom und Wirtschaftsphilosoph Friedrich August von Hayek die Ersetzung des staatlichen Geldmonopols durch ein marktwirtschaftliches Währungssystem, das auf freiem Wettbewerb statt auf staatlichem Zwang beruht.

Diese scheinbar radikale Forderung ist in Wahrheit lediglich eine Anwendung grundlegender ökonomischer Erkenntnisse auf die Geldproduktion. Die simpelste und selbst für überaus einfache Gemüter nachvollziehbare Begründung dieser Forderung ist historischer Art. So schreibt Hayek:

„Seit die Funktion von Regierungen bei der Geldschaffung aber nicht länger nur im Bestätigen von Gewicht und Feingehalt eines bestimmten Metallstücks liegt, sondern eine wohlüberlegte Entscheidung über die Menge des in Umlauf zu bringenden Geldes mit einschließt, haben Regierungen diese Aufgabe völlig unzureichend erfüllt und, das kann ohne Einschränkung gesagt werden, überall und unablässig das in sie gesetzte Vertrauen dazu missbraucht, die Leute zu betrügen.“ (…)

„Wenn man die Geschichte des Geldes studiert, kann man nicht umhin, sich darüber zu wundern, dass die Menschen den Regierungen so lange Zeit eine Macht anvertraut haben, die sie über 2000 Jahre hinweg in der Regel dazu gebrauchten, sie auszunützen und zu betrügen.“

Nutzen Sie diesen Rückgang als Kaufgelegenheit

Liebe Leser,

am Dienstag, den 4. Oktober 2016 ist der Goldpreis um 3,3% auf 1.270 $ gefallen. Als Auslöser dieser Minipanik wurden die Äußerungen des Fed-Gouverneurs Lacker genannt, der von deutlichen Zinserhöhungen gesprochen haben soll. Da sich die US-Wirtschaft am Rande einer Rezession bewegt, halte ich Zinserhöhungen der Fed zwar für nahezu ausgeschlossen. Andere Marktteilnehmer scheinen das jedoch anders zu beurteilen.

Aber selbst wenn die Zentralbankbürokraten endlich wieder zu einem normalen Zinsniveau zurückkehren würden, wäre das für den Goldpreis mitnichten eine Hiobsbotschaft. Denn steigende Zinsen führen nicht zwangsläufig zu einem fallenden Goldpreis. Das hat die Goldhausse der 1970er Jahre klar gezeigt. Damals wurden die US-Zinsen von Fed-Präsident Paul Volcker bis in den zweistelligen Bereich angehoben, während gleichzeitig der Goldpreis durch die Decke ging.

Draghis Selbstherrlichkeit vernichtet Ihren Wohlstand

Liebe Leser,

folgende drei Schlagzeilen sind mir am Donnerstag, den 29. September 2016 beim Lesen einer großen deutschen Tageszeitung ins Auge gefallen:

„Beitrag zur Rentenversicherung droht kräftig zu steigen“,

„Beitragsschock für privat Krankenversicherte“ und

„Draghi zeigt sich von Kritik unbeeindruckt“.

Mehr als diese drei Meldungen muss man eigentlich nicht kennen, um die weitverbreitete Unzufriedenheit in der Bevölkerung zu verstehen. Trotz sehr niedriger offizieller Geldentwertung wissen die Menschen nämlich aus ihrer alltäglichen Erfahrung, dass ihre Lebenshaltungskosten steigen und ihnen immer weniger finanzieller Spielraum bleibt, zumal sie keine Zinsen mehr auf ihr Erspartes bekommen.