Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Gold: Erwartungsgemäß noch einmal am Widerstand abgeprallt

Liebe Leser,

vorige Woche flirtete der Goldpreis mit der ausgeprägten Widerstandszone bei 1.300 $ pro Unze. Da die von mir verwendeten Indikatoren noch keine Kaufniveaus erreicht hatten, habe ich hier geschrieben, dass ich die Wahrscheinlichkeit eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs nach oben für gering halte und stattdessen eine etwas größere Korrektur des gesamten Edelmetallsektors erwarte, bevor die nächste große Aufwärtswelle beginnen wird.

Nehmen Sie die Warnungen nicht auf die leichte Schulter

Liebe Leser,

vor vier Wochen habe ich Ihnen hier fünf Gründe genannt, warum die meisten Analysten immer bullish sind. Der Zeitpunkt für diesen Hinweis war gut gewählt, weil mein aus zahlreichen Komponenten bestehender Risikoindikator für die Aktienmärkte Extremwerte angenommen hat, während gleichzeitig alle bewährten Kennzahlen der Fundamentalanalyse eine Überbewertung anzeigen, die teilweise sogar höher ist als in den Jahren 1929 und 2000.

Vor zwei Wochen habe ich Sie dann auf einen Indikator der quantitativen Analyse aufmerksam gemacht, der ein sehr seltenes Verkaufssignal für die Aktienmärkte gegeben hat. In einer besonders eng gefassten Version hat er zuvor nur im Crash-Jahr 1929 ein Signal gegeben. In der etwas weiter gefassten Version hingegen hat er vor allen großen Baissen Warnsignale gegeben und im Unterschied zu den meisten anderen Indikatoren auch die beiden spektakulären Börsencrashs der Jahre 1929 und 1987 richtig erfasst.

Nicht alle Monate des Börsenjahrs sind gleich

Liebe Leser,

zahlreiche Märkte zeigen eine ausgeprägte Saisonalität. Das heißt, die Kurse bewegen sich zu bestimmten Jahreszeiten oder in bestimmten Monaten auffällig oft in dieselbe Richtung. Offenbar sind gute und schlechte Zeiten an den Börsen nicht ganz zufällig verteilt.

Bei Agrarrohstoffen gibt es natürlich überzeugende Argumente, die für einen Einfluss der Jahreszeiten auf das Marktgeschehen sprechen. Das Phänomen der Saisonalität ist aber bei weitem nicht auf dieses Marktsegment beschränkt.

Trump versinkt in dem Sumpf, den er trockenlegen wollte

Lieber Leser,

es wird immer klarer, wie wenig US-Präsident Trump bewegen und verändern kann – oder will. Innenpolitisch ist er jetzt schon weitgehend gescheitert. Und seine in Brüssel geäußerte Kritik am deutschen Handelsüberschuss zeugt von einer gefährlichen ökonomischen Unkenntnis. Denn Protektionismus schafft keinen Wohlstand, sondern schadet allen Beteiligten, auch den USA. Man kann gespannt sein, ob er sich bis zum G7-Gipfel eines Besseren besinnen wird oder ob er fest entschlossen ist, den Holzweg des Protektionismus zu beschreiten und den Freihandel zu torpedieren.

In seinen erfolgreichen Wahlkampf ist Trump als großmäuliger Adler gestartet und als Kapaun in Washington gelandet. Anstatt den Washingtoner Sumpf wie versprochen trockenzulegen, versinkt der neue Präsident selbst darin.

Das überrascht mich nicht. So hatte ich schon Anfang November 2016 geschrieben: „Neue politische Weichenstellungen brauchen Zeit. Das ist selbst dann der Fall, wenn die neu gewählte Partei radikale Veränderungen planen sollte, weil auch diese sich in einer Demokratie nicht von heute auf morgen umsetzen lassen – wenn überhaupt. Dafür sorgt schon die mächtige und träge Ministerialbürokratie, die den Staatsapparat sehr viel mehr beeinflusst oder prägt als gemeinhin angenommen wird.“