Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Fehlkonstruktion Euro

Die Schaffung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) war ein voller Erfolg, weil sie eine für alle beteiligten Nationen vorteilhafte Freihandelszone schuf. Da Handel verbindet und Menschen verschiedener Völker einvernehmlich zusammenführt, kann die EWG in politischen Sonntagsreden völlig zu Recht als friedensstiftend gefeiert werden.
Im Gegensatz dazu war die Europäische Währungsunion (EMU) von Anfang an eine fatale Fehlkonstruktion. Geschaffen wurde sie von vielleicht gutmeinenden, wenn auch überehrgeizigen Politikern, die wahrscheinlich wirklich daran geglaubt haben, ihre Wunschvorstellung eines geeinten Europas mit einer Währungsunion vorantreiben zu können. Dass ihnen der ökonomische Sachverstand fehlte, um die Unausgegorenheit, ja Gefährlichkeit dieses Projekts zu erkennen, kann man ihnen nicht wirklich vorwerfen.

Krisenursache 2008: Überschuldung - auch jetzt wieder eine Gefahr für Ihr Vermögen

Liebe Leser,

je länger die unseriöse Geldpolitik Mario Draghis anhält, desto größer werden die Risiken an den Finanzmärkten und in der Realwirtschaft. Die gewaltigen Probleme, die mit der Krise des Jahres 2008 sichtbar geworden sind, wurden nicht etwa gelöst, sondern unter einer Flutwelle neu gedruckten Geldes vorübergehend unsichtbar gemacht und dabei erheblich vergrößert.

Für einen kurzen Zeitraum, in den Jahren 2008/09, wurde der Kern der Probleme klar beim Namen genannt: Überschuldung. Die Notwendigkeit des von Politikern aus kurzfristigem Eigennutz verhassten Schuldenabbaus wurde damals sogar in den Massenmedien ausgesprochen und gefordert. Schließlich bekannten selbst die Zentralbankbürokraten öffentlich, dass sie mit ihrer ultralaxen Geldpolitik nur Zeit schinden können für die letztlich unvermeidlichen Reformen, dass sie die Probleme aber nicht lösen können.

Seither sind viele Jahre ins Land gegangen. Die Zentralbanken schinden weiter Zeit und haben damit gewissermaßen als Nebenwirkung einen völlig unsozialen Umverteilungsmechanismus in Gang gesetzt. Dieser verteilt Wohlstand von arm zu reich, von klein zu groß und von jung zu alt. In der nächsten Ausgabe unseres Börsenbriefes „Krisensicher Investieren“ werden wir Ihnen diesen skandalösen und weitreichenden Umverteilungsmechanismus und seine teilweise schon sichtbaren Folgen ausführlich erläutern.

Großes Stühlerücken bei der Fed

Liebe Leser,

Stanley Fischer, seines Zeichens ehemaliger israelischer Zentralbankpräsident, ehemaliger Vizepräsident der Weltbank und ehemaliger Vizedirektor des Internationalen Währungsfonds, wurde 2014 von Barack Obama zum Vizechef der US-Zentralbank Fed ernannt. Jetzt, Anfang September 2017, hat der 73-jährige Fischer überraschend seinen Rücktritt von diesem einflussreichen Amt bekannt gegeben.

Mit Fischers Rücktritt erhöht sich die Anzahl der Fed-Gouverneursposten, die demnächst neu besetzt werden müssen, auf fünf. Darunter befindet sich auch der Posten von Fed-Präsidentin Janet Yellen, deren vierjährige Amtsperiode im Januar 2018 endet. Laut US-Analystin Diane Swonk von DC Economics stehe damit bei der Fed das umfangreichste Stühlerücken seit 1936 an.

Gold ist das Investment der Stunde

Liebe Leser,

viele meiner Leser fragen sich besorgt, ob die Goldhausse schon wieder vorbei ist. Keineswegs, der Goldpreis legt nur eine Verschnaufpause ein, nachdem er in den vergangenen drei Monaten bereits um 13% gestiegen ist.

Jetzt befinden wir uns in einer Korrektur. Zwischenzeitliche Korrekturen dieser Art sind vollkommen normal und folgen dem für viele Lebensbereiche typischen Muster des Aufstiegs: Zwei Schritte vor und ein Schritt zurück. An der Börse verhindert dieses Muster Übertreibungen und sorgt für geregelte, tragfähige Aufwärtstrends.