Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Aktienmärkte sind keine Einbahnstraße

Liebe Leser,

in Deutschland hat die Zahl der Aktionäre im Jahr 2017 deutlich zugenommen, berichtet das Deutsche Aktieninstitut. Nur in den vom Neuen Markt geprägten Jahren 2000 und 2001 gab es mehr aktive Börsianer in Deutschland. Damals folgte eine Baisse, in deren Verlauf der DAX um über 70% fiel, während sich der Neue Markt förmlich in heiße Luft auflöste. Wahrscheinlich wird es den zahlreichen neugebackenen Aktionären dieses Mal kaum besser ergehen als damals.

Denn eine unumstößliche Tatsache lautet: Aktienmärkte sind keine Einbahnstraße, sondern zyklisch. Das heißt auf Haussen folgen Baissen und umgekehrt. Aber je länger eine Hausse anhält, desto mehr gerät diese einfache, aber offenbar schwer zu akzeptierende Wahrheit in Vergessenheit, und neue Anleger strömen an den Markt. Dabei sollte es eigentlich umgekehrt sein. Denn mit der Dauer einer Hausse wird die Wahrscheinlichkeit einer Trendumkehr immer größer.

Wichtige Trendwende an den Aktienmärkten

Liebe Leser,

in den vergangenen drei Wochen habe ich meine Marktkommentare den Aktienmärkten gewidmet, weil ich Sie auf die hier vermutlich bedeutende Trendwende nach unten aufmerksam machen wollte. Tatsächlich erfolgte Anfang Februar sowohl beim DAX als auch beim US-amerikanischen S&P 500 ein scharfer Kursrückgang von minus 12%.

Die Dynamik und der Verlauf dieser Abwärtsbewegung signalisieren für mich mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Aktienhausse der vergangenen Jahre. Die interessante Frage nach den Triebkräften der nächsten Baisse und warum wir vielleicht sogar auf dem Weg zu einem der sehr seltenen Börsencrashs sind, beantworten Roland Leuschel und ich in der am kommenden Dienstag erscheinenden Monatsausgabe unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren. Vielleicht erinnern Sie sich: Leuschel gehört zu den ganz, ganz wenigen Analysten, die den Crash des Jahres 1987 vorhergesagt hatten.

Sehen Sie die Zeichen an der Wand

Liebe Leser,

die bearishe Bedeutung des parabolischen Kursanstiegs, der die US-amerikanischen Aktienindizes in den vergangenen Monaten gekennzeichnet hat, habe ich hier vorige Woche thematisiert. Die Geschwindigkeit, mit der sich der damit signalisierte Kursrückgang innerhalb weniger Tage entfaltet hat, war nicht nur beeindruckend. Er hat Ihnen auch sehr deutlich gezeigt, wie schnell es an einer extrem überhitzten und überbewerteten Börse abwärts gehen kann.

Auf gute Zeiten folgen schlechte und umgekehrt

Liebe Leser,

am gestrigen Donnerstag titelte eine große deutsche Tageszeitung „Dienstmädchenhausse? Amerikas Kleinanleger entdecken die Börse“. Diese Überschrift passt gut zu meinen heutigen Ausführungen. Denn gewöhnlich macht sich erst in der hochspekulativen Endphase einer Aktienhausse so viel Euphorie breit, dass sogar Menschen von der Börse in Bann gezogen werden, die nie zuvor Interesse an den Finanzmärkten hatten. Dieser emotionale Überschwang zeigt sich vor allem in den Sentimentindikatoren wie beispielsweise dem für die deutsche Börse relevanten ifo-Geschäftsklimaindex.

Tatsächlich ist dieser Indikator gerade auf ein Rekordhoch gestiegen. Damit reiht er sich nahtlos in eine ganze Flut US-amerikanischer Sentimentindikatoren ein, die in den vergangenen Wochen neue Rekorde aufgestellt oder zumindest Extremwerte erreicht haben.