Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Liebe Leser,

„Aktien befinden sich auf einem dauerhaft hohen Plateau“, sprach der große US-amerikanische Ökonom Irving Fisher (1867–1947) im Jahr 1929. Kurz darauf, im Oktober jenes Jahres, kam es an den Weltaktienmärkten zu dem berühmten Börsencrash, der die Weltwirtschaftskrise einleitete. Zweieinhalb Jahre später betrug der Kursrückgang des Dow Jones Industrial Average 89%.

Ich erinnere Sie hier an dieses Geschehen, weil die fundamentale Überbewertung der US-Börse heute ähnlich hoch ist wie 1929 und unsere Risikomodelle die höchste Warnstufe erreicht haben. Das bedeutet zwar nicht, dass die Aktienkurse jetzt ähnlich stark fallen müssen wie damals. Es zeugt aber von einem extrem schlechten Chance-Risiko-Verhältnis und mahnt zu großer Vorsicht.

Liebe Leser,

die Luft ist für die Aktienmärkte wieder sehr dünn geworden. Die US-Börse, deren Vorgaben der DAX gewöhnlich folgt, ist extrem überbewertet. In Kombination mit gestiegenen Zinsen, klaren Rezessionswarnungen aller bewährten Frühindikatoren und starken Warnsignalen zahlreicher technischer Indikatoren deutet das auf eine schwere Aktienbaisse hin.

Liebe Leser,

der Goldpreis ist im vergangenen Jahr in Euro gerechnet um 9,7% gestiegen und im US-Dollar sogar um 13,1%. Es war also ein gutes Jahr für Goldanleger.

Gold empfehle ich in erster Linie als Schutz vor dem Zusammenbruch des Finanzsystems oder vor einer Hyperinflation. Die Versicherung Gold hat also wieder einmal keine Beiträge gekostet, wie Sie das von normalen Versicherungen gewöhnt sind, sondern Ihnen ganz im Gegenteil einen beachtlichen Vermögenszuwachs beschert.

In Euro gerechnet war das in den vergangenen 24 Jahren übrigens 19 Mal der Fall. Der Goldpreis war in dieser langen Zeit also nur 5 Mal rückläufig, davon 4 Mal völlig unbedeutend zwischen 0,1% und 1,9%. Nur ein einziges Mal – 2013 – erfuhr der Goldpreis in dieser langen Zeit einen größeren Kursrückgang, wie er an den Aktienmärkten sehr viel häufiger zu verzeichnen ist. Darüber hinaus hat der Goldpreis seit der Jahrtausendwende sogar besser abgeschnitten als der DAX.

Liebe Leser,

an den Finanzmärkten verspricht das vor uns liegende Jahr 2024 sehr spannend zu werden. Es wird die Entscheidung bringen, ob die US-Ökonomie und mit ihr die Weltwirtschaft tiefer in eine Rezession rutschen oder eine mehr oder weniger sanfte Landung erfolgt.

Dass eine sanfte Landung gelingen wird, sagen – wie üblich – die US-Zentralbank und die meisten Wall Street-Ökonomen voraus. Anzeichen, die für dieses Szenario sprechen, lassen sich derzeit aber nicht erkennen. Ganz im Gegenteil befinden sich alle treffsicheren ökonomischen Frühindikatoren auf Niveaus, die in der Vergangenheit nur in oder kurz vor einer Rezession erreicht wurden.