Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

DAX-Verkaufssignal

Liebe Leser,

aus ökonomischer Sicht ist Deutschland inzwischen der kranke Mann Europas. Die einstige Konjunkturlokomotive der EU hat sich zu einem Bremsklotz gewandelt. Wirtschaftspolitische Weichenstellungen, die eine Rückkehr zu mehr Marktwirtschaft und darauf basierendem Wirtschaftswachstum ermöglichen würden, sind nicht zu erkennen.

Diese trüben konjunkturellen Aussichten werden jetzt auch von der Börse wahrgenommen und sogar unterstrichen. Das zeigt Ihnen der folgende Chart des DAX Performance-Index. Wie Sie sehen, hat er eine sechsmonatige Topformation (rote Linie) mit einem Ausbruch nach unten beendet und damit ein charttechnisches Verkaufssignal gegeben.

Liebe Leser,

einer der wichtigsten Frühindikatoren für die US-Wirtschaft ist im August den nunmehr 17. Monat in Folge gesunken. Einen vergleichbar lang anhaltenden Rückgang gab es auch im Vorfeld der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2007/08. Aufgrund der makellosen Bilanz dieses Indikators – er hat noch nie ein Fehlsignal gegeben – besteht für mich kein Zweifel daran, dass in den USA bald eine Rezession beginnen wird – oder sogar schon begonnen hat.

Da Rezessionen mit Aktienbaissen Hand in Hand gehen, ist diese Entwicklung auch für Sie als Börsianer von großer Bedeutung. Das gilt umso mehr, da auch von der Börse selbst starke Warnsignale kommen.

Liebe Leser,

die Börsenkurse sind nach starken Kursrückgängen im Jahr 2022 in den vergangenen Monaten wieder deutlich gestiegen. Dabei hat sich die Markttechnik jedoch nicht so verbessert, wie das für den Beginn einer neuen Hausse charakteristisch ist. Deshalb sehe ich in dieser Bewegung eine Bearmarketrally, also eine vorübergehende Zwischenerholung, auf die eine Fortsetzung des übergeordneten Abwärtstrends folgen wird.

Inzwischen hat sich die Markttechnik wieder deutlich verschlechtert. Das legt die Vermutung nahe, dass es sich bei der Kursentwicklung seit dem Hoch vom 27. Juli 2023 um den Beginn der nächsten großen Abwärtswelle handelt. Wenn diese Lagebeurteilung korrekt ist, werden die Kurse in den kommenden Wochen deutlich fallen. Seien Sie also vorsichtig.

Liebe Leser,

trotz klarer Rezessionssignale für die USA und Europa hat der Ölpreis gerade ein charttechnisches Kaufsignal gegeben. Damit eröffnen sich Ihnen erneut hervorragende Gewinnchancen mit ausgewählten Aktien des Energiesektors.

Im Unterschied zur Chartanalyse haben fundamentale Ölmarktanalysen in der Vergangenheit fast nie zu brauchbaren Ölpreisprognosen geführt. Das gilt auch für die Arbeit der Internationalen Energieagentur (IEA). Obwohl diese zur OECD gehörende Organisation mit erheblichen Finanzmitteln ausgestattet ist und über ein hervorragendes Netzwerk verfügt, hat sie die großen Wendepunkte des Ölpreises nie im Voraus erkannt. Im Nachhinein wusste sie dann aber immer sehr genau, warum der Preis gestiegen oder gefallen war. Das ist zwar interessant, hilft Ihnen als Börsianer aber nicht weiter. Deshalb sollten Sie in Bezug auf die Ölpreisentwicklung unbedingt die Charttechnik beachten.