Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Liebe Leser,

die fundamentale Überbewertung der US-Börse ist derzeit größer als am Höhepunkt der Technologieblase im Jahr 2000. Beispielsweise stand die als Buffett-Indikator bekannte Kennzahl „Aktienmarktkapitalisierung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt“ damals bei 140%. Heute steht sie bei 165%. Damals folgten eine Rezession und eine 2½–jährige Aktienbaisse, in deren Verlauf der NASDAQ 100 um 83% fiel und der DAX um 73%. Und heute?

Unsere Prognosemodelle zeigen für die Börse die höchste Risikostufe an. Sie setzen sich aus einer Vielzahl verschiedener Komponenten zusammen. Dazu gehören neben der fundamentalen Bewertung die geldpolitischen Rahmenbedingungen, realwirtschaftliche Kennzahlen zur Bestimmung der Wirtschaftszyklus, Sentimentindikatoren und markttechnische Indikatoren.

Liebe Leser,

am 24. und 25. November 2023 fand in Frankfurt eine von der Bundesbank initiierte Veranstaltung für „junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren“ statt. Auf der Homepage wurde das Programm folgendermaßen beschrieben: „Workhops (!), Town Halls, Netzwerken mit Christine Lagarde, Joachim Nagel und vielen weiteren inspirierenden Speaker*innen.“

EZB-Präsidentin Lagarde inspirierte insbesondere durch das Ausplaudern von unangenehmen Erfahrungen, die einer ihrer Söhne mit Kryptowährungen gemacht haben soll. Trotz ihrer Warnungen habe er sich mit Krypto-Token verspekuliert und einen Großteil des eingesetzten Geldes verloren. „Er hat mich königlich ignoriert, was sein Privileg ist“, wird Lagarde in der Presse zitiert. In einem später geführten Gespräch habe er ihr dann aber Recht gegeben.

Die inspirierende Moral dieser plumpen Geschichte? Hört auf uns Zentralbanker, wir haben immer Recht.

Liebe Leser,

Gold empfehlen wir schon seit dem Jahr 2001 als strategisches Investment, mit dem Sie Ihr Vermögen vor Geldentwertung und anderen Krisen schützen. Tatsächlich hat sich der Goldpreis seit 2001 besser entwickelt als der DAX-Performanceindex – und sehr viel besser als der DAX-Kursindex. Über diese Tatsache wird von der Finanzindustrie und den Medien nur selten berichtet.

Die Finanzindustrie zieht es verständlicherweise vor, Anlageklassen und Produkte zu empfehlen, mit denen sie höhere Gewinnmargen für sich erwirtschaften kann. Und für die Medien ist Gold vielleicht einfach zu konservativ und langweilig – verglichen mit den Aktienmärkten, an denen sich täglich aufregende Storys über Unternehmen finden lassen, die oft an Science Fiction grenzen und der Phantasie freien Lauf lassen.

Liebe Leser,

der Goldpreis ist in Euro und zahlreichen anderen Währungen bereits auf Rekordhochs gestiegen. Nur im US-Dollar gemessen, hinkt er noch etwas hinterher. Doch das wird sich bald ändern. Daran lassen unsere Prognosemodelle und unsere mittel- bis langfristig orientierten Indikatoren keinen Zweifel.

Die Aufwärtswelle, die vor wenigen Tagen begonnen hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit zu neuen Höchstkursen führen. Dafür sprechen die makroökonomischen Entwicklungen und die gesamte Markttechnik.