Marktkommentar-Archiv
In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.
Was, wenn die Zinsen weiter steigen?
- Auch Planwirtschaftler irren - mit oft verheerenden Folgen
- Sind 2,3 Billionen Dollar viel?
- Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
- Weshalb die Politik das Schuldenmachen bleiben lassen sollte
- Zinszahlungen fressen die Einnahmen aus Krediten auf
Die Duration ist eine für Anleiheanleger sehr wichtige Kennzahl. Sie misst die Bindungsdauer des in einem festverzinslichen Wertpapier angelegten Kapitals und ist ein Maß für dessen Zinssensitivität. In dem kürzlich erschienen Global Financial Stability Report berichtet der Internationale Währungsfonds (IWF), dass die durchschnittliche Duration globaler Rentenportfolios auf 6,2 Jahre gestiegen ist. In den drei Zinssteigerungszyklen der Jahre 1994-1995, 1999-2000 und 2004-2006 habe sie im Durchschnitt nur 5 Jahre betragen.
Obwohl - oder vielleicht gerade weil - das aktuelle Zinsniveau erheblich niedriger ist als in den gerade genannten Jahren, sind die Anleger also ein deutlich höheres Zinssteigerungsrisiko eingegangen. Und warum auch nicht, werden Sie vielleicht sagen. Haben die Zentralbankbürokraten nicht versprochen, die Zinsen bis zum Sankt-Nimmerleinstag niedrig zu halten?
Hurra, wir machen noch mehr Schulden!
- Wirtschaftswachstum halbiert - Börsianer jubeln
- Gold erwacht zu neuem Leben
- Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
- Sinkende Staatsverschuldung in Deutschland?
- Die normale Staatsverschuldung steigt weiter
Wer die Berichterstattung über das Polittheater um den US-Staatshaushalt verfolgt hat, muss den Eindruck gewonnen haben, das Wohl der Welt hänge davon ab, dass die US-Regierung den gewaltigen US-Staatsschuldenberg auch weiterhin erhöhen darf. Dabei zeichnet die Finanzgeschichte ein ganz anderes Bild. Sie zeigt, dass alle großen Inflationen sowie der Niedergang ganzer Nationen mit einer ausufernden Staatsverschuldung Hand in Hand gingen.
Auf Chance-Risiko-Verhältnisse kommt es an
- Tanzen, solange die Musik spielt
- Aktienmärkte deutlich überbewertet
- Schlimmste humanitäre Krise seit sechs Jahrzehnten in Europa
- Jogi Löw und die Kritik
- Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
- Wir Steuerzahler und die staatlich finanzierten Museen
Wer es mit einem 30-Tonner über eine Brücke schafft, die nur für 7,5 Tonnen ausgelegt ist, der hat Glück gehabt. Er ist weder ein Genie, noch hat er das Richtige getan – es sei denn, dass ihn diesseits der Brücke ein schlimmeres Schicksal erwartet hätte als bei ihrem Zusammenbruch. Denn der Einsturz der Brücke war ja nicht garantiert, sondern unter den gegebenen Voraussetzungen lediglich wahrscheinlich.
Mit diesem Bild wird mein den Finanzmärkten angemessenes Denken in Chance-Risiko-Verhältnissen sehr gut zum Ausdruck gebracht. Den meisten Menschen ist dieses Denken allerdings fremd. Solange die Kurse steigen, glauben sie, dass die Bullen das Richtige getan haben.
Aber so einfach ist die Sache eben gerade nicht: Wenn einem Kursanstieg ein unverhältnismäßig hohes Risiko gegenüberstand, dann hatten die Bullen einfach nur Glück, dass in diesem konkreten Fall nicht das Wahrscheinliche eingetreten ist. Und wenn sie dauerhaft unattraktive Chance-Risiko-Verhältnisse ignorieren, dann müssen sie den Gesetzen der Statistik folgend entweder - wie Indiana Jones in seinen Abenteuern - das Glück gepachtet haben, oder sie werden früher oder später heftig unter die Räder kommen.
Government Shutdown: Schlechte Regierungsführung, aber belanglos für die Börse
- Erhöhung der US-Staatsschuldengrenze steht bevor
- Freikarten für die Edelmetallmesse in München
- Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
- Gut dotierte Staatsbanker ohne Beschäftigung
- Eine sinnvolle Einsatzmöglichkeit
Derzeit sorgt der „government shutdown“, also die teilweise Schließung von Behörden in den USA für Schlagzeilen. Dabei vermisse ich in der umfangreichen Berichterstattung über dieses absurde und belanglose Polittheater den einzig passenden Begriff, mit dem dieses Geschehen kurz und bündig benannt werden sollte: „bad governance“, also schlechte Regierungsführung.
Dieser Begriff entstammt dem internationalen Bürokratenvokabular. Dort wird er allerdings nur auf Entwicklungsländer angewendet oder auf Nationen, die - wieder im internationalen Bürokratenjargon gesprochen - keine Regierung haben, sondern ein „Regime“.
Nun haben die USA natürlich eine Regierung, eine sehr mächtige sogar, die sowohl eine schlagkräftige Armee unterhält, deren manchmal tödlichen Drohnen in zahlreichen Ländern zum Einsatz kommen, als auch eine hoch technisierte und international tätige Staatssicherheits-Behörde. Die Abgrenzung zwischen „Regierung“ und „Regime“ wird dank Friedensnobelpreisträger Obama leider noch unschärfer als sie ohnehin schon war.
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