Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Liebe Leser,

alle Aktienbaissen werden von mehr oder weniger großen Bearmarketrallys unterbrochen. Unter einer Bearmarketrally versteht man eine vorübergehende Phase steigender Kurse im Rahmen eines vorherrschenden Abwärtstrends. Gewöhnlich dauern diese Phasen mehrere Wochen. Ihre Länge variiert jedoch ebenso stark wie das Ausmaß des Kursanstiegs.

In der Baisse der Jahre 2000 bis 2003 fiel der DAX um 73%. Dieser lange Weg nach unten wurde von 9 Bearmarketrallys unterbrochen. Diese dauerten zwischen 3 und 16 Wochen und brachten Kursgewinne zwischen 10% und 51%.

Ein Plus von 21%

Liebe Leser,

für den Goldpreis war ich in den vergangenen Monaten sehr bullish, nachdem unsere Indikatoren und Prognosemodelle eine ganze Flut wichtiger mittel- und langfristiger Kaufsignale gegeben hatten. Vor diesem Hintergrund schrieb ich hier im September/Oktober 2022 ausdrücklich von einer Bärenfalle, als der Goldpreis im Dollar eine scheinbar bedeutende charttechnische Marke unterschritt, und riet Ihnen zum Kauf.

Seither sind gut drei Monate vergangen, und der Goldpreis ist von 1.620 $ pro Unze auf 1.970 $ gestiegen, ein Plus von 21%. Damit nähert er sich dem von meinen Modellen vorgegebenen ersten mittelfristigen Kursziel dieser Hausse, und es stellt sich die Frage, wie es von dort aus weitergehen wird.

Liebe Leser,

die Weltwirtschaft braucht Öl in großen Mengen. Das wird sich aller Voraussicht nach auch in den nächsten 10 bis 20 Jahren nicht ändern. Denn so einfach, wie manche blauäugigen Politiker glauben, ist die vielbeschworene Energiewende nicht zu bewerkstelligen. Der in politischen Sonntagsreden und chaotischen Demonstrationen oft lautstark zum Ausdruck gebrachte Wille allein genügt hier nicht.

Diese Aussage gilt umso mehr, da planwirtschaftliche Projekte dieser Größenordnung an allen Ecken und Enden mit nicht vorhergesehenen Problemen und Detailaufgaben konfrontiert werden. Diese sind oft nur schwer und zeitaufwendig zu lösen und manchmal auch gar nicht, vor allem wenn Zielkonflikte sichtbar werden.

Liebe Leser,

der Edelmetallsektor befindet sich in der Frühphase einer zyklischen Hausse, die Teil eines übergeordneten langfristigen Bullenmarktes ist. Die fundamentalen Treiber dieser Hausse ist die nahezu weltweit betriebene unseriöse Schulden- und Geldpolitik. Obwohl diese Politik inzwischen zu hohen Inflationsraten geführt hat, ist ein politischer Kurswechsel ausgeblieben und kann aufgrund der hohen Verschuldung auch in Zukunft nicht erwartet werden. Ganz in diesem Sinne geht die Staatsschuldenorgie ungebremst weiter – in Deutschland und dem Rest der EU, in Amerika und auch in China.

Nach jahrelanger Nullzinspolitik und gigantischer Staatsfinanzierung durch die Zentralbanken wurden die Zinsen inzwischen zwar etwas angehoben. Diese Zinserhöhungen sind aber weit hinter dem zurückgeblieben, was man eine auch nur halbwegs seriöse Geldpolitik nennen könnte. Darüber hinaus ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Zentralbanken die Geldschleusen wieder öffnen werden, um Staatsbankrotte zu vermeiden bzw. hinauszuzögern.