Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

66% der deutschen Studenten wollen Staatsdiener werden

Liebe Leser,

die deutsche Jugend zieht es mit Macht in den Staatsdienst. Das ist die für jeden Marktwirtschaftler sehr verstörende Botschaft einer von Ernst & Young in Auftrag gegebenen repräsentativen Befragung von Studenten.

Dieser Studie zufolge ist der Öffentliche Dienst für 30% der befragten jungen Menschen „attraktiv für ihre beruflichen Pläne“. Weitere 19% zieht es in die Wissenschaft und 17% in die Kultur. Da diese beiden Bereiche sehr stark vom Staat dominiert werden, darf man sie getrost dem Staatssektor zurechnen. Das macht dann zusammengenommen 66%. Man mag es kaum glauben, aber dieser Studie zufolge wären sich also zwei Drittel der deutschen Studenten nicht zu schade, mehr oder weniger direkt für den Staat zu arbeiten.

Am anderen Ende der studentischen Beliebtheitsskala befindet sich der Finanzsektor. Zu den Banken fühlen sich nur 6% der Studenten hingezogen, und eine berufliche Zukunft bei einer Versicherung können sich sogar nur 3% der Befragten vorstellen.

Bullishe Goldprognose bestätigt; Trendfolgefonds seit Januar mit 16,2% im Plus

Liebe Leser,

schon vorige Woche habe ich an dieser Stelle die neuen Kaufsignale für Gold besprochen. Der dynamische Ausbruch über die im folgenden Chart rot-gestrichelt eingezeichnete Abwärtstrendlinie hat weiterhin Bestand. In Kombination mit einem sehr niedrigen ADX-Indikator, einem Kaufsignal des Preis-Momentum-Oszillators (PMO), sehr einseitiger Stimmungsindikatoren und ebenso einseitiger Terminmarktpositionierungen spricht dieses charttechnische Kaufsignal für den Beginn einer Aufwärtsbewegung, die mindestens mittelfristigen oder sogar langfristigen Charakter hat.

Die größte Gefahr geht von den absurd bewerteten Rentenmärkten aus

Liebe Leser,

am Dienstag, den 24. Juni erscheint nicht nur die Juli-Ausgabe von Krisensicher Investieren, sondern auch unsere neuste Themenschwerpunkt-Ausgabe. In ihr befassen wir uns noch einmal – und hoffentlich für viele Jahre zum letzten Mal – mit dem Thema Spekulationsblasen und Krisenspirale.

Warum wir hoffen, dass es für eine lange Zeit das letzte Mal sein wird? Nun, in erster Linie, weil große Spekulationsblasen verheerende Folgen haben. Außerdem macht es uns sehr viel mehr Freude, über erfreuliche Themen zu schreiben und bullishe Prognosen zu veröffentlichen. Aber das wird erst am Ende der Krisenspirale angebracht sein, das wahrscheinlich – und an diesem Punkt bleiben wir Optimisten – nach dem Platzen der aktuellen Blase erreicht sein wird.

Das Geschehen der Jahre 2008/09 hat Ihnen einen ganz guten Vorgeschmack auf das gegeben, was auch jetzt wieder auf uns zukommen wird. Da die aktuelle Blase vor allem die volkswirtschaftlich extrem wichtigen Rentenmärkte betrifft, spielt die Echoblase an den Aktienmärkten schon wie im Jahr 2007 nur eine Nebenrolle, allerdings eine durchaus spektakuläre. Ihr Platzen wird zwar erneut für große Unterhaltung sorgen, aber im Vergleich zu den Turbulenzen, die wir von den Rentenmärkten ausgehend erwarten, geradezu harmlose Effekte haben.

Jetzt auch kurzfristig allerhöchste Risikostufe an den Aktienmärkten

Liebe Leser,

ich habe Sie an dieser Stelle schon häufiger davor gewarnt, dass unsere längerfristigen beziehungsweise am Wirtschaftszyklus ausgerichteten Risikoindikatoren schon seit geraumer Zeit die höchste Risikostufe für die Aktienmärkte anzeigen. Dass letztere sich davon bisher nicht haben beeindrucken lassen, sondern weiter gestiegen sind, sollten Sie aber nicht als Entwarnung missverstehen. Im Gegenteil, die Lage ist durch diese ungewöhnliche Entwicklung nur noch prekärer geworden. Denn die Finanzgeschichte lässt keine Zweifel daran, dass die unangenehmen Folgen einer Spekulationsblase umso heftiger ausfallen, je größer die Blase ist und je länger sie besteht.

Im aktuellen Zyklus befinden sich nicht nur die Aktienmärkte in einer ausgeprägten Blase, sondern vor allem die volkswirtschaftlich sehr viel wichtigeren Rentenmärkte. Ganz aktiv befördert durch die verantwortungslose ultra-expansive Geldpolitik der vergangenen Jahre haben hier gewaltige Exzesse stattgefunden. Sie stellen alles bisher Gesehene weit in den Schatten.