Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Vom unbekannten Zentralbankbürokraten zum selbsternannten Imperator

Liebe Leser,

Europa hat nach langer Zeit wieder einen selbsternannten Imperator, der über dem Gesetz steht: EZB-Präsident Mario Draghi. Er wird ab März dieses Jahres Monat für Monat aus dem Nichts 60 Mrd. € neues Geld erschaffen, mit dem die EZB vor allem Schuldscheine rettungslos überschuldeter EU-Mitgliedsstaaten kaufen wird. Dieses Vorhaben ist ohne Wenn und Aber Staatsfinanzierung mit der Notenpresse. Das ist so offensichtlich, dass wohl nur ein hochdotierter Jurist auf der Gehaltsliste der Europäischen Union zu einem anderen Ergebnis kommen kann.

Wie auch immer, Tatsache ist, dass Staatsfinanzierung mit der Notenpresse durch die Verträge zur Europäischen Währungsunion ebenso verboten ist wie die Rettung maroder Mitgliedsstaaten durch andere EU-Länder. Beide Regelungen sind inzwischen de facto auf dem Müll gelandet, weil sich einfach niemand daran hält. Dabei gab und gibt es einen guten Grund, den Einsatz der Gelddruckmaschine zu beschränken: Geld drucken schafft keinen Wohlstand und führt mittelfristig zu Staatsbankrotten sowie Wirtschafts- und Finanzkrisen. Das ist der Grund, warum einige prominente Kritiker der EZB-Politik, darunter zahlreiche Professoren der Wirtschaftswissenschaften, das Bundesverfassungsgericht angerufen haben. Ihre Hoffnung, den geldpolitischen Irrsinn doch noch aufzuhalten, hat sich nicht erfüllt.

Unsere Kaufempfehlung Schweizer Staatsanleihen: Plus 25% über Nacht

Liebe Leser,

in einer von Panik und marktwirtschaftlicher Ignoranz geprägten Aktion fassten die Zentralbankbürokraten der Schweiz im September 2011 den Beschluss, den damaligen Kursanstieg des Franken gegenüber dem Euro zu bekämpfen. Als Untergrenze definierten sie einen Kurs von 1,20 Franken pro Euro und gaben bekannt, dass sie den Euro nicht unter diese Marke fallen lassen würden - "whatever is takes", wie EZB-Chef Draghi sagen würde.

Erst am Donnerstag dieser Woche, also am 15. Januar 2015 sind die Zentralbanker wieder zur Vernunft gekommen. Besser spät als nie. An diesem denkwürdigen Tag haben sie ihre Entscheidung, die Marktkräfte mit planwirtschaftlichen Methoden außer Kraft zu setzen, revidiert. Prompt fiel der Euro gegenüber dem Schweizer Franken wie ein Stein von 1,20 SFR auf unter 1,00 SFR. Aktuell steht er bei 1,02 SFR.

Diese Kursbewegung hatte sehr positive Auswirkungen auf unsere Leser: Denn im konservativen Depot unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren haben wir unseren Lesern im November 2013 ein Schweizer Staatsanleihen-ETF empfohlen mit einer Gewichtung von 10% bis 15%.

Begründet haben wir diese Kaufempfehlung damit, dass es auch Zentralbankbürokraten nicht gelingen kann, die Marktkräfte dauerhaft zu unterdrücken. Wie Recht wir mit damit hatten, zeigt Ihnen der gestrige Tag. Wenn Sie dieser Krisensicher Investieren-Empfehlung gefolgt ist, die wir zuletzt erst in der Dezember-Ausgabe von Krisensicher Investieren ausdrücklich erneuert haben, dann können auch Sie sich jetzt über einen Gewinn von 25,7% freuen. Was in erster Linie als sehr konservatives Investment gedacht war, entpuppte sich nun schlagartig als großer Gewinner.

Spektakuläre Chancen bei Gold und Goldminenaktien

Liebe Leser,

jetzt ist es tatsächlich passiert: Der Goldpreis in Euro hat seine 15-monatige Bodenformation mit einem dynamischen Ausbruch nach oben abgeschlossen. Damit hat das „verheißungsvolle Bild“, von dem ich in diesem Zusammenhang vor Kurzem geschrieben habe, gehalten, was es versprochen hat.

Bereits im Jahr 2014 ist der Goldpreis in Euro um mehr als 10% gestiegen. Jetzt wurde durch den Ausbruch aus einer mächtigen und wohlgeformten Bodenformation aus charttechnischer Sicht der Beginn einer neuen zyklischen Hausse signalisiert. Die Botschaft des Goldcharts, den Sie hier sehen, ist klar und deutlich: Die zyklische Baisse, die 2011 begonnen hat, ist vorüber, die Hausse hat begonnen!

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Liebe Leser,

für mich war die mit Abstand größte Überraschung des vergangenen Jahres die Tatsache, dass die riesige Spekulationsblase an den Aktienmärkten noch immer nicht geplatzt ist, obwohl die US-Zentralbankbürokraten ihre Anleihenkäufe schrittweise reduziert und schließlich sogar beendet haben. Nun ist aufgeschoben aber bekanntlich nicht aufgehoben. Und die Folgen geldpolitischer Manipulationen stellen sich stets mit einer gewissen Zeitverzögerung ein. Deshalb rechne ich mit dem baldigen Beginn einer zyklischen Aktienbaisse und einem dementsprechend interessanten Jahr für Aktionäre.