Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Ein typischer „Bear Raid“ – Bewahren Sie Ruhe

Liebe Leser,

wer manipuliert den Goldmarkt? Dieser Frage sind Roland Leuschel und ich in der aktuellen Ausgabe unseres Börsenbriefs Krisensicher Investieren nachgegangen, die am 14. Juli erschienen ist. Der Aufhänger dieser Analyse war der Kursrückgang vom 7. Juli 2015, der eindeutige Zeichen von Marktmanipulationen trug und als typischer „Bear Raid“ bezeichnet werden kann.

Auffällige Verkaufsorders drücken den Kurs

Liebe Leser,

wenn Sie wie ich den Goldkurs täglich verfolgen, haben Sie hier bestimmt auch schon ungewöhnliche Kursentwicklungen beobachtet. So war es auch am Dienstag, den 7. Juli 2015. An diesem Tag kam der Goldpreis um die Mittagszeit in Deutschland unter Druck, also noch vor Markteröffnung in den USA, und fiel bis zu der bei rund 1.150 $ verlaufenden Trendlinie zurück. Wie so oft ging der Verkaufsdruck auch dieses Mal vom US-Terminmarkt aus. Hier wurden innerhalb weniger Stunden mehr als 120.000 Gold-Kontrakte gehandelt, was rund 375 Tonnen Gold entspricht.

Wie immer, wenn der Goldpreis fällt und zu eher ungewöhnlichen Tageszeiten große Verkaufsorders an den Terminbörsen für fallende Kurse sorgen, wurden auch jetzt wieder Stimmen laut, die hinter diesem Kursrückgang eine Konspiration sehen, hinter der Zentralbanken und Regierungen stecken sollen. Gänzlich ausschließen wollen wir diese These nicht. Allerdings gibt es dafür keinerlei Beweise, ja noch nicht einmal Indizien, die für diese These sprechen.

Ein perfektes bullishes Chartbild

Liebe Leser,

werfen Sie gleich einen Blick auf den folgenden Chart, der Ihnen den Verlauf des Goldpreises in Euro seit Ende 2013 zeigt. Was Sie hier sehen, ist ein geradezu perfektes bullishes Bild, wie es für die Frühphase einer Hausse charakteristisch ist. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, noch mehr Gold zu kaufen.

Dieses Bild beginnt mit einer 15-monatigen Bodenformation, deren Obergrenze bei rund 1.000 € verlief. Es folgte der extrem dynamische Ausbruch nach oben in Form eines Kurssprungs von 20% in gerade einmal vier Wochen. Dieser Ausbruch nach oben gab in aller Deutlichkeit den Startschuss für eine neue Hausse. Seither befindet sich der Goldpreis in einer völlig normalen Korrektur in Form eines leicht abwärts geneigten Trendkanals. Ein perfekter Punkt zum Kauf.

Alle reden von Griechenland,  …

Liebe Leser,

es ist schon unglaublich wie das unsägliche Affentheater um den Staatsbankrott Griechenlands die volle Aufmerksamkeit europäischer Politiker, Bürokraten, Zentralbanker und Journalisten absorbiert. Dabei ist Griechenland für die Weltwirtschaft völlig unbedeutend. Sogar für den europäischen Bankensektor spielt der Bankrott Griechenlands keine Rolle mehr. Denn nahezu alle an Griechenland vergebenen Kredite, die am Beginn der Krise im Jahr 2010 vor allem französische und italienische Großbanken mit in den Bankrott gerissen hätten, wurden seither auf verschlungenen Wegen auf den europäischen Steuerzahler abgewälzt. Die Konkursverschleppung Griechenlands, die den Völkern Europas als „Griechenlandrettung“ oder „Eurorettung“ verkauft wurde, war in Wahrheit nämlich nichts anderes als eine verkappte Bankenrettung. Davon redet leider niemand.

Auch scheinen die Finanzmärkte im Moment ganz im Banne Griechenlands zu stehen. Diesen Eindruck muss man jedenfalls bekommen, wenn man die Wirtschaftspresse liest. Ich bin allerdings der Meinung, dass dieser Eindruck trügt. Ich sehe in der Entwicklung der Griechenlandkrise – wenn überhaupt – nur den vordergründigen Auslöser für das Platzen der riesigen Spekulationsblasen, die von den Zentralbanken ganz bewusst herbeigeführt wurden und nicht nur die Aktienmärkte betreffen, sondern auch die volkswirtschaftlich viel wichtigeren Rentenmärkte.