Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Liebe Leser,

„buy low, sell high“ lautet eine oft zitierte Börsenweisheit. Fast jeder Anleger kennt sie, doch daran halten können sich die wenigsten. Die große Mehrheit steigt gewöhnlich erst dann ein, wenn eine Aktie bzw. ein Sektor bereits stark zugelegt hat und in aller Munde ist.

Je populärer ein Thema wird und je häufiger es in der Presse für Schlagzeilen sorgt, desto mehr Anleger zieht es in seinen Bann. Daran lassen die Analysen zur Anlegerpsychologie und die Ergebnisse der experimentellen Psychologie keine Zweifel. Weil dieser Zusammenhang für den langfristigen Erfolg an der Börse extrem wichtig ist, erhält jeder Leser meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren zur Begrüßung gratis unsere 12-seitige Themenschwerpunkt-Ausgabe „Börsenpsychologie“.

Liebe Leser,

an den Aktienmärkten und insbesondere in Teilen des Technologiesektors hat sich die Lage in den vergangenen Tagen extrem zugespitzt. Breit aufgestellte Risikoindikatoren geben starke Warnsignale, und das Geschehen an der Wall Street gleicht immer mehr den Vorgängen des Jahres 2000, als sich die damalige Technologieblase in ihrer Endphase befand.

Damals entzündete sich die Phantasie vieler Anleger, Analysten und Journalisten an Unternehmen der Telekommunikations- und Internetbranche. In Deutschland wurde sogar die Telekom-Aktie davon erfasst. Heute heißt das Zauberwort „Künstliche Intelligenz“ und betrifft Unternehmen, die sich mit diesem schillernden Begriff irgendwie in Verbindung bringen lassen.

In der Spekulationsblase von 1929 war es übrigens das damals noch in den Kinderschuhen steckende Radio. Es sind also nur die Details von Spekulationsblasen, die variieren. Das Prinzip aus Innovationen, die unrealistische Erwartungen wecken, und fundamentaler Überbewertung des Aktienmarktes bleibt konstant.

Liebe Leser,

„Aktien befinden sich auf einem dauerhaft hohen Plateau“, sprach der große US-amerikanische Ökonom Irving Fisher (1867–1947) im Jahr 1929. Kurz darauf, im Oktober jenes Jahres, kam es an den Weltaktienmärkten zu dem berühmten Börsencrash, der die Weltwirtschaftskrise einleitete. Zweieinhalb Jahre später betrug der Kursrückgang des Dow Jones Industrial Average 89%.

Ich erinnere Sie hier an dieses Geschehen, weil die fundamentale Überbewertung der US-Börse heute ähnlich hoch ist wie 1929 und unsere Risikomodelle die höchste Warnstufe erreicht haben. Das bedeutet zwar nicht, dass die Aktienkurse jetzt ähnlich stark fallen müssen wie damals. Es zeugt aber von einem extrem schlechten Chance-Risiko-Verhältnis und mahnt zu großer Vorsicht.

Liebe Leser,

die Luft ist für die Aktienmärkte wieder sehr dünn geworden. Die US-Börse, deren Vorgaben der DAX gewöhnlich folgt, ist extrem überbewertet. In Kombination mit gestiegenen Zinsen, klaren Rezessionswarnungen aller bewährten Frühindikatoren und starken Warnsignalen zahlreicher technischer Indikatoren deutet das auf eine schwere Aktienbaisse hin.