Themen- 16.08.2013

Sie hassen Gold und lieben Aktien

DAX am Top des Jahres 2000

Im März 2000 erreichte der DAX ein Hoch von 8.136 Punkten. Jetzt, mehr als 13 Jahre später, notiert der Lieblingsindex der Deutschen bei 8.360 Punkten. Außer Spesen nichts gewesen, könnte man hier sagen, und enttäuschte Anleger vermuten - zumal der DAX ein Performance-Index ist, bei dessen Berechnung die Reinvestition der Dividenden unterstellt wird.

„Zurück auf Start“ führt zu euphorischen Reaktionen

Erstaunlicherweise ist das Stimmungsbild an der Börse aber ein ganz anderes: Die Sentimentindikatoren zeigen ein Höchstmaß an Euphorie. Die Freude der Anleger über die eigentlich sehr bescheidene Wahrheit, dass sie wenigstens im DAX wieder dort angekommen sind, wo die Reise im März 2000 begann, scheint grenzenlos zu sein. Und von den traurigen Erfahrungen, die sie mit dem Neuen Markt gesammelt haben, ist längst keine Rede mehr.

So funktioniert sie wohl, die menschliche Psyche: Schöne Zeiten bleiben in lebhafter Erinnerung. Und sie erscheinen umso schöner, je länger sie zurückliegen. Die weniger schönen Erlebnisse hingegen werden verdrängt. Oder sie erfahren im Nachhinein eine versöhnliche Schönfärberei.

Schönfärberei als Überlebensstrategie

Erinnern Sie sich an die Darstellung der Kriegserlebnisse Ihres Vaters oder Großvaters? Ja, das war natürlich eine schlimme Zeit, hieß es da gewöhnlich. Dann aber folgte die Erzählung einer irgendwie doch fröhlichen und lustigen Episode, die es natürlich auch in diesen wilden Zeiten gab.

So funktioniert der Mensch, und das ist gut. Andernfalls würde das Leben vieler vermutlich sehr schnell unerträglich. Freuen wir uns also mit den Börsianern darüber, dass sie nach nur 13 Jahren schon zurück auf Start gelandet sind.

Und um diese Freude nicht zu trüben, schweige ich davon, dass die Risiken an den Finanzmärkten heute größer sind als an den Tops der Jahre 2000 und 2007. Positiv formuliert schließe ich daraus, dass Anleger hier und heute nicht zum letzen Mal die Gelegenheit haben werden, sich über das Erreichen der Startposition zu freuen.

DAX Monatschart, 2000 bis 2013
Auf die Achterbahnfahrt der vergangenen 13 Jahre reagieren die Anleger mit Euphorie.
Quelle: Quelle: www. decisionpoint.com

Machen steigende Goldpreise depressiv?

Schauen wir uns jetzt im Vergleich zum DAX die Entwicklung des Goldpreises seit dem Jahr 2000 an. Wie Sie sehen, begann er die Reise der vergangenen 13 Jahre bei Kursen von knapp 300 $. Aktuell notiert er mit 1.365 $ also erheblich höher. Sollte das nicht Grund zur Freude sein – auch wenn der Preis zwischendurch noch etwas höher war?

Weit gefehlt. Obwohl der Kursrutsch der vergangenen Monate nur einen kleinen Teil der zuvor aufgelaufenen Gewinne wettgemacht hat, suhlen sich die Anleger in einer veritablen Depression. Nie zuvor spiegelten die Indikatoren für den Goldmarkt ein so freudloses Stimmungsbild wider.

Goldpreis pro Unze in $, Monatschart, 2000 bis 2013
Der Kursanstieg der vergangenen 13 Jahre löst depressive Stimmung aus.
Quelle: Quelle: www. decisionpoint.com

Wie ist das möglich? Was geht hier vor? Ist Achterbahnfahren am Aktienmarkt etwa schöner als Geldverdienen mit Gold?

Ich kenne die Antworten auf diese Fragen nicht. Aber vielleicht erklärt sich dieses rätselhafte Phänomen ganz einfach dadurch, dass die meisten Anleger zwar an der Aktien-Achterbahnfahrt der vergangenen Jahre teilgenommen, aber den Anstieg des Goldpreises nicht mitgemacht haben. Dann hassen sie Gold, weil sie die Hausse verpasst haben.

Und die Anhänger des Gelddruckmaschinenkults hassen Gold vielleicht, weil der Goldpreisanstieg doch irgendwie an ihrem Glauben an die Möglichkeiten der zeitgenössischen Version der Planwirtschaft nagt. Gold versinnbildlicht schließlich den geldpolitischen Gegenentwurf zu dem beliebig vermehrbaren staatlichen Zwangsgeld, auf dem seit dem Ende des Bretton-Woods-Weltwährungssystems das gesamte Finanzsystem basiert.

Wie auch immer dem sei, Tatsache ist, dass die Stimmung am Goldmarkt so schlecht ist wie nie zuvor. Und das hat Folgen. Es hält die Menge davon ab, die zyklische Baisse der vergangenen zwei Jahre als Kaufgelegenheit zu erkennen und zu nutzen. Hier präsentiert sich den Anlegern die Gelegenheit, noch einmal zu attraktiven Konditionen auf den seit der Jahrtausendwende fahrenden langfristigen Hausse-Zug am Goldmarkt aufzuspringen. Die depressive Stimmung, die sie Gold entgegenbringen, wird diesen Sprung verhindern.

Wie ist das möglich? Was geht hier vor? Ist Achterbahnfahren am Aktienmarkt etwa schöner als Geldverdienen mit Gold?

Ich kenne die Antworten auf diese Fragen nicht. Aber vielleicht erklärt sich dieses rätselhafte Phänomen ganz einfach dadurch, dass die meisten Anleger zwar an der Aktien-Achterbahnfahrt der vergangenen Jahre teilgenommen, aber den Anstieg des Goldpreises nicht mitgemacht haben. Dann hassen sie Gold, weil sie die Hausse verpasst haben.

Und die Anhänger des Gelddruckmaschinenkults hassen Gold vielleicht, weil der Goldpreisanstieg doch irgendwie an ihrem Glauben an die Möglichkeiten der zeitgenössischen Version der Planwirtschaft nagt. Gold versinnbildlicht schließlich den geldpolitischen Gegenentwurf zu dem beliebig vermehrbaren staatlichen Zwangsgeld, auf dem seit dem Ende des Bretton-Woods-Weltwährungssystems das gesamte Finanzsystem basiert.

Wie auch immer dem sei, Tatsache ist, dass die Stimmung am Goldmarkt so schlecht ist wie nie zuvor. Und das hat Folgen. Es hält die Menge davon ab, die zyklische Baisse der vergangenen zwei Jahre als Kaufgelegenheit zu erkennen und zu nutzen. Hier präsentiert sich den Anlegern die Gelegenheit, noch einmal zu attraktiven Konditionen auf den seit der Jahrtausendwende fahrenden langfristigen Hausse-Zug am Goldmarkt aufzuspringen. Die depressive Stimmung, die sie Gold entgegenbringen, wird diesen Sprung verhindern.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames und fröhliches Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Gold zahlt zwar keine Zinsen, aber es schützt vor den Folgen unseriöser Geld- und Staatsschuldenpolitik.

Was machen eigentlich … meine Steuergroschen?

Was macht ein Behördenleiter ohne Behörde?

Was machen eigentlich meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn Behörden zusammengefasst werden, ist das prinzipiell zu begrüßen. Denn es bedeutet, dass Aufwände verringert werden, Aufwände, die ansonsten von den Bürgerinnen und Bürgern bezahlt werden müssten.

Dieser gewiss nicht häufige Fall der Konzentration von Behörden vollzog sich vor kurzem im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Landwirtschaft. Eine Reihe von bisher selbständigen Einrichtungen mit regionaler Zuständigkeit wurde zu einer Behörde mit bundesweiter Zuständigkeit zusammengefasst. Die Leiter der bisher selbständigen Regionalbehörden - alle unkündbar - hatten als Ergebnis der Organisationsreform von heute auf morgen nichts mehr zu tun.

Diese de facto arbeitslosen Bürokraten in die neue Zentralbehörde zu versetzen, damit sie dort ihre Arbeitskraft sinnvoll einbringen konnten, wurde gar nicht erst erwogen. Stattdessen wurden die früheren Behördenleiter zu „Regionalbeauftragten“ ernannt.

Was sie genau tun sollten, blieb unklar, denn ihre bisherigen Aufgaben waren ja weggefallen. Ihre Besoldung in der neuen Funktion entsprach aber, welch ein Zufall, genau ihrer früheren Besoldung als Behördenleiter.

Nun steht das Bundesministerium für Landwirtschaft als Aufsichtsbehörde vor der Frage, wie es mit gut bezahlten Führungskräften umgehen soll, für die keine Arbeit mehr vorhanden ist.

Dem Ergebnis dieses schwierigen Abwägungsprozesses sieht mit großer Spannung entgegen

Ihr geplagter

Gotthilf Steuerzahler