Themen- 17.05.2013
Nie mehr schwach - nie mehr fest
Diese Liste ließe sich noch beliebig erweitern. Sie demonstriert vor allem eins: Die Diskrepanz zwischen dem Geschehen an den Finanzmärkten und der Realwirtschaft ist groß wie nie zuvor. Und damit natürlich auch das Risiko und das Potenzial der nächsten Baisse.
Ben Bernanke und Konsorten haben es mit ihrer ultra-expansiven Geldpolitik tatsächlich geschafft, eine weitere Spekulationsblase zu erzeugen - die dritte innerhalb von 15 Jahren. Wohin die ersten beiden führten, ist bekannt. Nur dieses Mal soll alles anders sein? Vielleicht erinnern Sie sich: Das hieß es damals auch.
Diese Liste ließe sich noch beliebig erweitern. Sie demonstriert vor allem eins: Die Diskrepanz zwischen dem Geschehen an den Finanzmärkten und der Realwirtschaft ist groß wie nie zuvor. Und damit natürlich auch das Risiko und das Potenzial der nächsten Baisse.
Ben Bernanke und Konsorten haben es mit ihrer ultra-expansiven Geldpolitik tatsächlich geschafft, eine weitere Spekulationsblase zu erzeugen - die dritte innerhalb von 15 Jahren. Wohin die ersten beiden führten, ist bekannt. Nur dieses Mal soll alles anders sein? Vielleicht erinnern Sie sich: Das hieß es damals auch.
Wieder einmal Sorglosigkeit und Euphorie
Sorglosigkeit und Euphorie bestimmen derzeit das Geschehen bei S&P 500, DAX und Co. Eigentlich erstaunlich, denn beide Indizes stehen im Moment nur wenig höher als an ihren historischen Hochs der Jahre 2000 und 2007. Der Vergleich maßgeblicher Indikatoren aus den Bereichen Fundamentalanalyse, Makroökonomie, Unternehmensgewinne, Momentum, Zinsen und Sentiment ergibt eine sehr hohe Übereinstimmung mit den Befunden aus diesen bemerkenswerten Jahren. Dennoch herrscht zurzeit die Meinung vor, dass es an den Aktienmärkten nur noch eine Richtung gibt, und zwar nach oben.
Ich bin sehr gespannt, wie es von hier aus weitergehen wird. Unsere Modelle und Indikatoren signalisieren allerhöchste Gefahr. Sie sprechen ohne Wenn und Aber gegen eine Fortsetzung der Hausse. In der Vergangenheit leisteten sie gute Dienste und bewahrten uns vor den verheerenden Kursrückgängen der Jahre 2000/03 und 2007/09 und vor dem Einbruch des Jahres 2011. Allerdings verhinderten sie auch unsere Teilnahme an der sich ab 2012 entwickelnden Spekulationsblase.
Müssen Sie tanzen?
Erstaunlicherweise scheinen die meisten Anleger unter entgangenen Gewinnen noch mehr zu leiden als unter realen Verlusten, die bei einer nicht auf Risiken achtenden Anlagestrategie in der Abwärtsphase eines jeden Zyklus‘ unweigerlich entstehen. In diesem Wissen hat Charles Prince, damals Vorstandsvorsitzender der größten Bank der Welt, der Citigroup, am Beginn der Finanzkrise die unsterblichen Worte gesprochen: „Solange die Musik spielt, müssen wir tanzen.“ Sie sind heute wieder das Credo fast der gesamten Finanzindustrie.
Gold und Goldminen – nie mehr fest?
Prinzipiell weiß es jeder Börsianer: Der beste Einstiegszeitpunkt ist am Ende einer Baisse oder nach einem Crash. Wie schwer es fällt, dieses Wissen umzusetzen, dürfte den meisten Anlegern ebenfalls geläufig sein. Sehr viel einfacher ist es hingegen, in der Endphase einer Hausse den immer lauter werdenden Sirenengesängen zu erliegen und auf den fahrenden Zug zu springen.
Dass sich weder der DAX noch der Weltleitindex S&P 500 am Ende einer Baisse befinden, sondern auf Rekordniveau, wird wohl niemand bestreiten. Dennoch hört man zurzeit nur selten den Rat, mit dem Einstieg bis zum nächsten Crash zu warten. Stattdessen heißt es, dass es gar keine Alternative zu einer Aktienspekulation gebe.
Viel seltener noch als der Rat, beim DAX jetzt nicht mehr einzusteigen, kommt allerdings die Empfehlung, stattdessen dort zu kaufen, wo die Kurse seit anderthalb Jahren gefallen sind: Bei Gold und Goldminenaktien.
Spüren Sie, wie schwer es ist, eine Goldminenaktie zu kaufen, die sich in den vergangenen 18 Monaten halbiert oder gar gedrittelt hat? Da fällt es doch viel leichter, den DAX zu kaufen, der seit Herbst 2011 um zwei Drittel zulegen konnte.
Spüren Sie, wie schwer es ist, eine Goldminenaktie zu kaufen, die sich in den vergangenen 18 Monaten halbiert oder gar gedrittelt hat? Da fällt es doch viel leichter, den DAX zu kaufen, der seit Herbst 2011 um zwei Drittel zulegen konnte.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und sonnige Pfingsten,
Herzliche Grüße,
Ihr
P.S.: "Buy Low, Sell High", lautet ein amerikanisches Börsenbonmot. Den meisten Anlegern fällt beides schwer.