Themen- 24.12.2022
Goldhausse, Aktienbaisse, Rezession – das Jahr 2023 und seine Chancen
Der unvermeidbare Bereinigungsprozess wird sich fortsetzen
Erstens wirkt Geldpolitik mit langen Vorlaufzeiten. Die Wirkungen des Zinsanstiegs der vergangenen Monate können durch neuerliche Zinssenkungen – wenn sie denn überhaupt schon 2023 stattfinden sollten – nicht rückgängig gemacht werden.
Zweitens wurde der eigentliche Schaden – also die bereits erwähnten Ungleichgewichte und Fehlentwicklungen inklusive riesiger Spekulationsblasen an den Aktien-, Anleihen- und Immobilienmärkten – nicht durch die Straffung der Geldpolitik angerichtet, sondern viel früher durch die jahrelang viel zu niedrigen Zinsen. Die Bereinigung dieser Exzesse war nur eine Frage der Zeit, und diese Zeit hat nun begonnen und wird sich 2023 in Form einer Rezession und Aktienbaisse fortsetzen.
Wann wird die Aktienbaisse enden?
Die US-Börse ist immer noch drastisch überbewertet. Auch das zeigen alle verlässlichen Kennzahlen der Fundamentalanalyse unisono. Beispielsweise befindet sich der nach Staranleger Warren Buffett benannte Indikator „Marktkapitalisierung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt“ auf einem Niveau, das er am Top der Technologieblase im Frühjahr 2000 angenommen hatte. Damals ging es anschließend mit dem DAX und dem NASDAQ 100 Index 73% bzw. 83% nach unten.
So heftig muss es dieses Mal natürlich nicht kommen. Aber ausschließen sollten Sie es nicht und gegebenenfalls ihr Depot anpassen. Denn unser wahrscheinlichstes Szenario sieht für den S&P 500 Index von hier aus einen weiteren Kursrückgang von mindestens 50% vor.
Die mittelfristige Markttechnik weist den Weg
Die Modelle, die wir zur Messung der mittelfristigen Markttechnik verwenden, sind zurzeit noch alle eindeutig bearish. Das spricht ebenso für eine Fortsetzung der Baisse wie die klaren Abwärtstrends und negativen Chartformationen fast aller Indizes und sehr vieler Einzelaktien.
Erst wenn die Markttechnik positive Signale gibt, werden wir den Aktienanteil der Depots in unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren wieder erhöhen. Ob das schon in wenigen Monaten der Fall sein wird oder erheblich länger dauert, wissen wir nicht. Aber sobald es geschieht, werden wir es erkennen und entsprechend reagieren.
Wie hoch wird der Goldpreis steigen?
Mit einer Fülle bullisher Signale hat sich der Edelmetallsektor für ein starkes Haussejahr 2023 bemerkbar gemacht. Dieser kurze Marktkommentar ist nicht der Ort, um auf Details einzugehen. Es muss die Feststellung genügen, dass auch hier die Einheitlichkeit besonders hervorzuheben ist, mit der wichtige Kennzahlen unterschiedlichster Herkunft eine Edelmetallhausse signalisieren. Darauf basierend, erwarten wir im Lauf des kommenden Jahres einen Anstieg des Goldpreises auf über 3.000 $.
Allerdings sehen wir darin nur ein Etappenziel auf dem Weg zu erheblich höheren Kursen. Dafür sorgen die anhaltend unseriöse Staatsschuldenpolitik – auch in Deutschland – und die ebenso verantwortungslose Geldpolitik.
Die Wohlstandsvernichter in den
Zentralbanken und in der Politik werden keine Rückkehr zu einer auch nur halbwegs soliden Geld- und Finanzpolitik vollziehen. Im Lauf der Rezession des Jahres 2023 wird das erneut mit aller Macht erkennbar werden und gerade bei Institutionellen Investoren eine Renaissance der Vermögensschutzfunktion von Investments im Edelmetallsektor bewirken.
Nehmen Sie die Chancen des Jahres 2023 wahr
Alles in allem bietet Ihnen das kommende Jahr 2023 einige exzellente Chancen an der Börse. Sie können mit ausgewählten Short-Positionen von fallenden Aktienkursen profitieren. Oder Sie nehmen die Kaufgelegenheiten im Edelmetallsektor wahr. Oder auch im Ölsektor, für den wir immer noch bullish sind.
In der gerade erschienenen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Edelmetallaktien Teil IV. Gold als Schutz- und Basisinvestment wichtiger denn je“ geben wir Ihnen übrigens einen wertvollen Überblick über unsere Favoriten unter den Goldminenaktien. Welche Aktien und Short-Positionen ich Ihnen jetzt zum Kauf empfehle, erfahren
Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.
Ich wünsche Ihnen fröhliche Weihnachten,
Herzliche Grüße,
Ihr
P.S.: Die besten Goldminenaktien sind günstig bewertet und schuldenfrei.
Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
Ein Schiff wird kommen? Hoffentlich nicht!
Liebe Leserinnen und Leser,
man könnte meinen, dass der Staat in Krisenzeiten das Geld in minder wichtigen Bereichen zusammenhält, um die vielfältigen Belastungen aus Gaspreisbremse, Ukrainehilfen, Rüstungsausgaben usw. stemmen zu können. Aber weit gefehlt, auch derzeit wird viel Geld für unsinnige Projekte ausgegeben, was der jüngste Jahresbericht des Bundesrechnungshofs auf vielen Seiten belegt.
Da wäre zum Beispiel die Sache mit dem millionenschweren Neubau eines ganz und gar überflüssigen Museumsschiffes. Aber der Reihe nach:
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte im Jahr 2018 zunächst beschlossen, das marode Holzsegelschiff „Seute Deern“ des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven zu sanieren.
Dafür stellte er der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien 17 Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Bundesbeauftragten handelt es sich um eine Staatsministerin, die im Bundeskanzleramt angesiedelt ist und über einen beachtlichen Etat gebietet.
Die „Seute Deern“ havarierte im Jahr 2019 und sank. Daher entschied der Stiftungsrat des Deutschen Schifffahrtsmuseums, das Schiff abzuwracken. Danach stockte der Haushaltsausschuss die Sanierungsmittel auf 46 Millionen Euro auf. Der daraufhin angedachte Nachbau der „Seute Deern“ erwies sich jedoch als zu teuer und zu schwierig.
Nunmehr soll mit den 46 Millionen ein anderes Schiff gebaut werden
Im Jahr 2020 erwog die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien stattdessen, die ursprünglich für die „Seute Deern“ vorgesehenen Bundesmittel für den Bau eines anderen Schiffes zu verwenden. Mit der „Najade“, einem stählernen Frachtsegler, will sie ein Denkmal von nationaler Bedeutung schaffen. Die „Najade“ war das erste stählerne Vollschiff, das in Deutschland gebaut wurde. Ihr Neubau soll der Stadt Bremerhaven auch einen Teil ihrer Silhouette zurückgeben, die bislang von der „Seute Deern“ geprägt war. Der Haushaltsausschuss beschloss im November 2020, dass die ursprünglich für die „Seute Deern“ bewilligten Haushaltsmittel nun „für den Neubau eines das nationale maritime Kulturerbe repräsentierenden Schiffs und dessen Vermittlung“ verwendet werden dürfen.
Es gibt bereits denkmalgeschützte Schiffe an der Küste
Seit August 2021 wird das maritime Kulturerbe in Bremerhaven bereits durch das denkmalgeschützte Segelschulschiff „Deutschland“ repräsentiert. Dieses Schiff wurde aus dem 50 Kilometer entfernten Bremen nach Bremerhaven verlegt und liegt als kultureller Blickfang in Sichtweite des Deutschen Schifffahrtsmuseums. Darüber hinaus fördert die Bundesbeauftragte mit der Restaurierung des in Hamburg liegenden Schiffs „Peking“ bereits ein Schiff aus der Epoche der stählernen Frachtsegler.
Der Neubau wäre kein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung
Für Kulturförderungen sind grundsätzlich die Länder zuständig. Ausnahmsweise kann es in der Finanzierungskompetenz des Bundes liegen, den Erhalt von Kulturdenkmälern von nationaler Bedeutung zu finanzieren. Zusätzlich muss das Interesse des Bundes an der Förderung nach den Vorgaben der Bundeshaushaltsordnung „erheblich“ sein. Der Bundesrechnungshof sieht in dem Neubau des Museumsschiffs kein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung, weil es bereits vergleichbare Museumsschiffe in der Region gibt. Deshalb fehle es an der Finanzierungskompetenz des Bundes und am erheblichen Bundesinteresse.
Der Bau des Schiffs muss gestoppt werden
Überdies sind nach Auffassung des Bundesrechnungshofs der Bau und die Folgekosten der „Najade“ mit erheblichen finanziellen Risiken behaftet. Es sei zweifelhaft, ob die Mittel für den Neubau der „Najade“ ausreichten und die Finanzierung der künftigen jährlichen Unterhaltskosten gesichert sei. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund stark gestiegener Stahl- und Rohstoffpreise. Im Ergebnis hat der Rechnungshof gefordert, den Bau der „Najade“ unverzüglich zu stoppen. Dem ist nichts hinzuzufügen, liebe Leserinnen und Leser. Jetzt muss der Haushaltsausschuss des Bundestages über die Weiterförderung entscheiden. Da wünschen wir uns, es ist ja schließlich Weihnachtszeit, dass er diesmal die richtige Entscheidung trifft und den Geldhahn zudreht, sagt hoffnungsvoll
Ihr
Gotthilf Steuerzahler