Themen- 08.10.2022

Gold und Silber auf dem Weg zu neuen Hochs

Liebe Leser,

vorige Woche habe ich hier dargelegt, wieso mich das aktuelle Geschehen im Edelmetallsektor an das Jahresende 2015 erinnert hat. Damals befanden sich Gold, Silber und der XAU Goldminen Index unmittelbar vor dem Beginn einer sehr starken Aufwärtsbewegung. Genau das habe ich auch jetzt wieder erwartet. Tatsächlich deutet inzwischen alles darauf hin, dass dieser neue starke Aufwärtstrend des Edelmetallsektors begonnen hat.

So ist der Goldpreis von seinem Tief am 28. September in nur fünf Tagen um stattliche 7,2% gestiegen. Bei Silber waren es im gleichen Zeitraum sogar 19,1% und beim XAU Goldminen Index 22,6%. Ich sehe in dieser sehr dynamischen Bewegung den Auftakt einer langfristigen Aufwärtswelle, in deren Verlauf sowohl die Edelmetalle als auch der XAU Index auf neue Hochs steigen werden.

Bei Gold tappten die Bären in die Falle

Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, ist der Goldpreis in Dollar gerechnet vor zwei Wochen aus einer zweijährigen Formation nach unten ausgebrochen. Dieses charttechnische Verkaufssignal stand allerdings im Widerspruch zu den bullishen Prognosen meiner Indikatoren und Modelle. Da ich letztere stärker gewichte als die reine Charttechnik, habe ich mit einem charttechnischen Fehlsignal gerechnet.

Im Wochenupdate meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren hatte ich dazu geschrieben: „Aus technischer Sicht kann man diesem Geschehen sogar eine sehr positive Seite abgewinnen. Es hat zu ausgeprägten positiven Divergenzen geführt. Silber, Platin und die Goldminen Indizes sind nicht auf neue Jahrestiefs gefallen. Und wie Sie auf dem Goldchart sehen, befindet sich auch der PMO in einer Lage, die eine positive Divergenz sehr wahrscheinlich macht.“

Gold gibt charttechnisches Kaufsignal …

Inzwischen ist der Goldpreis wieder deutlich über die Untergrenze dieser Formation gestiegen. Der Ausbruch nach unten wurde damit negiert und hat sich wie von mir vermutet als klassische Bärenfalle herausgestellt.

Goldpreis pro Unze in $, 2019 bis 2022
Hier kam es zu einer klassischen Bärenfalle (blaue Ellipse). Damit ist jetzt auch die Charttechnik eindeutig bullish und im Einklang mit meinen Indikatoren und Prognosemodellen.
Quelle: StockCharts.com

Bärenfallen sind starke Kaufsignale. Das gilt in besonderem Maße, wenn derart offensichtliche Chartmarken involviert sind, wie das hier der Fall gewesen ist. Denn wenn es unterhalb solcher Marken nicht zu weiteren Verkäufen kommt, ist der betroffene Markt offenbar „ausverkauft“, und der Weg des geringsten Widerstandes verläuft nach oben.

… und zusätzlich bullishe Momentumsignale

Wie oben bereits erwähnt, war die Dynamik der jüngsten Aufwärtsbewegung bei Gold und mehr noch bei Silber sehr groß. Damit wurden bei wichtigen mittel- und langfristigen Momentumindikatoren beider Metalle klare Kaufsignale ausgelöst bzw. bestätigt.

So beginnen starke und langanhaltende Aufwärtstrends. Im Edelmetallsektor bietet sich Ihnen jetzt also eine exzellente kurz- und langfristige Kaufgelegenheit. Bei welchen Minenaktien Sie die besten Gewinnaussichten haben, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos. Zögern Sie nicht.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Lesen Sie außerdem in der aktuellen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Kupfer und Kupferminenaktien“ alles, was Sie jetzt über diesen wichtigen Sektor wissen sollten.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Wenn die Sanierung der Gefängnisse nicht recht vorankommt

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

die Haftanstalten eines großen Bundeslandes sind in äußerst schlechtem Zustand. Die politisch Verantwortlichen stellen nur zögernd die zur Sanierung erforderlichen Finanzmittel zur Verfügung, denn mit Geld für den Justizvollzug gewinnt man keine Wählerstimmen. Es wird also noch viele Jahre dauern, bis die Gefängnisse in dem Bundesland den baulichen Anforderungen entsprechen werden.

Im Jahr 2014 legte die Landesregierung ihr Programm zur Modernisierung der Justizvollzugsanstalten auf. Anlass war der festgestellte, völlig unzureichende bauliche Zustand vieler Gefängnisse. Das Programm umfasste zunächst Modernisierungs- bzw. Neubaumaßnahmen an vier Standorten. Jedoch war bereits 2014 bekannt, dass deutlich mehr Gefängnisse instandhaltungsbedürftig waren, insgesamt bestand an 19 von 43 Standorten hoher Sanierungsbedarf. Die im Jahr 2014 angegangenen Maßnahmen sind bis heute noch nicht abgeschlossen.

Die voraussichtlichen Gesamtbaukosten für die zunächst geplanten Maßnahmen wurden 2014 mit annähernd 790 Millionen Euro ermittelt. Aufgrund von Kostensteigerungen im Bausektor erhöhte die Landesregierung im Jahr 2018 die verfügbaren Finanzmittel um weitere rund 900 Millionen Euro. Der Haushalt 2022 enthält zusätzlich eine Verpflichtungsermächtigung für Baumaßnahmen im Justizvollzug in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. Damit sollen die dringendsten, über das Modernisierungsprogramm hinausgehenden Baumaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit der Haftanstalten finanziert werden.

Die angesetzten Modernisierungskosten pro Haftplatz waren viel zu niedrig

Bei der Auflegung des Modernisierungsprogramms im Jahr 2014 war die Ermittlung der voraussichtlichen Kosten ungenau und fehlerhaft und damit absehbar zu niedrig. Maßgebliche Bemessungsgrundlage für die Projektkosten bildete eine Schätzung des Modernisierungsaufwands von 250.000 Euro pro Haftplatz. Dieser Betrag ergab sich aus den Kosten pro Haftplatz eines bereits durchgeführten Gefängnisneubaus, erhöht um Bauzeitzinsen und eine Baupreisindexierung. Bei dieser Vorgehensweise wurde von den Beteiligten jedoch verkannt, dass die Heranziehung der Neumaßnahme als Referenzobjekt wegen der dortigen Besonderheiten (hohe Anzahl von – kostengünstigeren – Untersuchungshaftplätzen) für die Ermittlung der Kosten der anstehenden Maßnahmen ohne deutliche Korrekturen nicht geeignet war.

Die Bauzeiten verlängern sich, die Kosten steigen

Das Modernisierungsprogramm für den Justizvollzug ist seit seiner Auflegung geprägt von Verzögerungen, die unterschiedliche Ursachen haben. Die verlängerten Projektlaufzeiten und die hohen jährlichen Baupreissteigerungen sind wesentliche Treiber für Kostensteigerungen. So ging man zum Beispiel bei einer Maßnahme im Jahr 2015 noch von einem Abschluss Mitte 2023 aus. Im Jahr 2021 rechnete man dann mit einem Abschluss erst im Jahr 2030. Aufwendige Sanierungen, die mit Teilabrissen und Ersatzneubauten auf den Grundstücken der Gefängnisse verbunden sind, lösten während der Bauphase hohe zusätzliche Kosten für die Sicherung der Haftanstalt und die Baustellenlogistik aus. Zudem binden diese Sanierungen im laufenden Betrieb im erheblichen Umfang Personalkapazitäten bei den Justizvollzugsbediensteten. Zusätzlich müssen haftplatzrelevante Baumaßnahmen so gesteuert werden, dass temporär nicht verfügbare Haftplatzkapazitäten von anderen Haftanstalten übernommen werden können.

Der Bau einer Entlastungs-Haftanstalt ist geplant

Ein Sachverständiger hat daher dem Justizministerium empfohlen, den Neubau mindestens einer zusätzlichen Justizvollzugsanstalt zur Entlastung der übrigen anzugehen, um eine zügige und kostengünstige Modernisierung der Gefängnisse zu ermöglichen. Das Justizministerium hat den Vorschlag des Baus einer Entlastungs-Justizvollzugsanstalt aufgegriffen und mitgeteilt, dass für eine zeitnahe Umsetzung im Haushalt 2022 Mittel zur Finanzierung der Grundstückssuche und einer Machbarkeitsstudie etatisiert worden seien. Der Auftrag zur Grundstückssuche sei bereits erteilt worden. Auch in diesem Fall zeigt sich, liebe Leserinnen und Leser, dass das Hinausschieben von gebotenen Infrastrukturmaßnahmen durch den Staat im Ergebnis nur zu höheren Kosten zu Lasten der Allgemeinheit führt, sagt verärgert

Ihr

Gotthilf Steuerzahler