Gold hat wichtige Unterstützung gehalten- 13.08.2022

Gold hat wichtige Unterstützung gehalten

Liebe Leser,

Gold habe ich erstmals im Jahr 2001 als strategisch notwendiges Investment für jeden konservativen Anleger empfohlen. Tatsächlich ist der Goldpreis seither stärker gestiegen als die Aktienmärkte. Goldanleger haben über diesen langen Zeitraum also besser abgeschnitten als Aktionäre. Und das, obwohl sich der S&P 500 zurzeit auf einem Niveau befindet, das trotz des jüngsten Kursrückgangs immer noch einer fast rekordhohen fundamentalen Überbewertung entspricht.

Es gibt einen sehr klaren Zusammenhang zwischen der fundamentalen Bewertung und der langfristigen Entwicklung der Aktienmärkte: Je höher die Bewertung, desto bescheidener die Performance. Die aktuelle Bewertung ist so hoch, dass Sie auf Sicht von 10 bis 15 Jahren an den Aktienmärkten zwar mit einer spannenden Achterbahnfahrt rechnen dürfen, nicht jedoch mit Kursgewinnen.

Gold besteht Härtetest

Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei Gold und Minenaktien. Letztere sind sehr attraktiv bewertet, und der hier nicht gezeigte langfristige Goldchart ist überaus bullish. Beides habe ich in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren ausführlich besprochen.

Bei Gold hat sich seit 2012 eine gewaltige charttechnische Formation herauskristallisiert, die einen starken und langanhaltenden Kursanstieg signalisiert. Aus dieser langfristigen Perspektive betrachtet, ist der Kursverlauf der vergangenen zwei Jahre lediglich die erste große Korrektur in einem langfristigen Aufwärtstrend, der 2019 begonnen hat.

Neuer Aufwärtstrend beginnt

Auf dem folgenden Chart sehen Sie die Details dieser Korrektur. Sie hat die Form einer langen Seitwärtsbewegung angenommen, deren Untergrenze mehrmals getestet wurde, zuletzt im Juli dieses Jahres.

Dabei ist der Momentum-Oszillator, den Sie im unteren Teil des Charts sehen, auf ein sehr niedriges Niveau gefallen. Dann hat er ein Kaufsignal gegeben (roter Kreis). Damit wurde dieser weitere Test der Unterstützungszone erfolgreich beendet.

Goldpreis pro Unze in $, Momentum-Oszillator, 2019 bis 2022
Nach dem erneuten Test der blauen Unterstützungslinie gab der Momentum-Oszillator (unten im Chart) im stark überverkauften Bereich ein Kaufsignal. Inzwischen hat der Goldpreis bereits die rote Abwärtstrendlinie überschritten, ein weiteres bullishes Zeichen.
Quelle: StockCharts.com

Trendlinie bereits überwunden

Von dem im Juli erreichten Tief bei knapp 1.700 $ pro Unze hat sich der Goldpreis zügig um mehr als 100 $ nach oben entfernt. Die hohe Dynamik dieser Bewegung ist ein Zeichen von Stärke.

Darüber hinaus wurde jetzt auch die in Rot eingezeichnete Abwärtstrendlinie der vergangenen fünf Monate überschritten, ein weiteres bullishes Signal. Um endgültig wieder grünes Licht für den Edelmetallsektor zu geben und den Rückkauf bzw. Neukauf ausgewählter Minenaktien zu empfehlen, warte ich jetzt noch auf das Signal eines unserer Goldindikatoren.

Dieser wichtige mittelfristig orientierte Indikator befindet sich bereits in einer Konstellation, aus der heraus das Kaufsignal jetzt jederzeit erfolgen kann. Wann es dazu kommt und welche Edelmetallaktien Sie dann kaufen sollten, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Am Aktienmarkt haben wir unseren Krisensicher Investieren-Lesern jetzt eine erste Short-Position zum Kauf empfohlen.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Unwirtschaftlichkeiten bei der Förderung der Elektromobilität

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

das Verkehrsministerium eines süddeutschen Bundeslandes legte eine Vielzahl von Förderprogrammen auf, ohne den Bedarf zu ermitteln. Viele Förderprogramme wurden kaum nachgefragt. Es entstanden hohe Kosten für die Abwicklung der Programme.
Im Juni 2017 beschloss die Regierung des betreffenden Bundeslandes eine Landesinitiative Elektromobilität für die Jahre 2017 bis 2021. Mit Landesprogrammen, die entsprechende Bundesförderungen ergänzen, sollte ein effektives Wachstum im Bereich der Elektromobilität erreicht werden. Neben dem Verkehrsministerium förderten auch noch andere Ministerien des Bundeslandes Vorhaben im Zuge der Landesinitiative. Förderschwerpunkte des Verkehrsministeriums waren „Ausgewählte Fahrzeugflotten“ und „Ladeinfrastruktur“. Bis Ende November 2021 legte das Ministerium hierzu 17 Förderprogramme auf. Ergänzend wurden zwei Förderprojekte und fünf Ad-hoc-Förderungen bewilligt.

Darüber hinaus wurden Personalkosten von Stadt- und Landkreisen für die Beratung zur Nachhaltigen Mobilität sowie die Fuhrparkmodernisierung und Elektrifizierung der Landesfahrzeugflotte gefördert.

Beim Start der Landesinitiative im Jahr 2017 waren für das Verkehrsministerium bis 2021 insgesamt 25 Millionen Euro vorgesehen. Zwischen 2017 und 2021 wurden diese Mittel auf insgesamt 148 Millionen Euro erhöht. Zu Beginn des Jahres 2022 waren davon 131 Millionen Euro freigegeben und 111 Millionen Euro ausbezahlt oder gebunden.

Die Wirtschaftlichkeit wurde nur pauschal untersucht

Die Landeshaushaltsordnung sieht für alle finanzwirksamen Maßnahmen angemessene Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen vor. Vor der Entscheidung über die Landesinitiative hatte die Landesregierung 2017 deren Wirtschaftlichkeit nur übergreifend betrachtet. Eine Gegenüberstellung von Aufwand und tatsächlich zu erreichender Wirkung war in der Untersuchung nicht enthalten. Besteht eine Förderinitiative aus einer Vielzahl von Förderprogrammen, sollte nicht nur für das Gesamtprojekt, sondern auch für die einzelnen Förderprogramme eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchgeführt werden.

Der Förderbedarf hätte im Vorfeld ermittelt werden müssen

Im Bereich des Verkehrsministeriums entfielen 99 Prozent der Förderanträge auf vier Förderprogramme (e-Gutschein, Charge, Elektrolastenräder und E-Zweiradförderung für junge Leute). Die übrigen Förderprogramme wurden kaum nachgefragt. So gingen für die Förderprogramme Schnellladeinfrastruktur für E-Taxis und Unterstützungsangebote für Kommunen zur Bevorrechtigung von E-Fahrzeugen überhaupt keine Förderanträge ein. Für das Programm E-Roller-Sharing gab es lediglich drei Förderanträge. In diesen Fällen wäre eine überschlägige Klärung des Bedarfs mit überschaubarem Aufwand möglich gewesen. Im Vordergrund stand für das Ministerium offensichtlich, das zur Verfügung stehende Budget möglichst vollständig einzusetzen.

Hohe Kosten für die Abwicklung durch eine Bank

Das Verkehrsministerium übertrug die Abwicklung von acht Förderprogrammen einer Bank. Die Vereinbarungen zwischen dem Ministerium und der Bank sahen einen einmaligen Verwaltungskostenbeitrag zur Vorbereitung und Einrichtung der Systeme vor. Darüber hinaus wurden für die geplante Laufzeit der Förderprogramme jährliche Pauschalen festgelegt. Grundlage für die Pauschalen war die Zahl der erwarteten Bewilligungen. Für den Fall, dass die erwarteten Bewilligungen überschritten werden, wurde für jede weitere Bewilligung eine Pauschale festgesetzt. Eine Möglichkeit, die Kosten anzupassen, wenn die Anzahl der erwarteten Bewilligungen nicht erreicht wird, sahen die Vereinbarungen nicht vor. Bislang fielen für die acht durch die Bank abgewickelten Förderprogramme bei einem Bewilligungsvolumen von 65 Millionen Euro Kosten in Höhe von rund 8 Millionen Euro an.

Staatliche Behörden sollten die Förderungen durchführen

Das Verkehrsministerium ist natürlich der Auffassung, dass die Landesinitiative erfolgreich war. Bei den Kosten der Bank sei zu berücksichtigen, dass Personalbeschaffung und Einarbeitung Kosten verursachten, die nur über eine Mindestanzahl von Förderanträgen abgegolten werden könnten. Daher sei eine Reduzierung der Kosten bei weniger Förderanträgen als erwartet nicht möglich. Als beobachtender Zeitgenosse fragt man sich allerdings, warum staatliche Stellen immer wieder Banken für viel Geld in das nicht sonderlich schwierige Fördergeschäft einbeziehen. Der Staat, liebe Leserinnen und Leser, hat doch einen großen Behördenapparat, der das genauso gut, wenn nicht sogar besser abwickeln könnte, meint mit Entschiedenheit

Ihr

Gotthilf Steuerzahler