Steigende Rohstoffnachfrage - Kaufgelegenheit bei ausgewählten Ölaktien- 16.07.2022

Steigende Rohstoffnachfrage - Kaufgelegenheit bei ausgewählten Ölaktien

Liebe Leser,

im Dezember 2020 habe ich meine Leser in einer Krisensicher Investieren-Themenschwerpunkt-Ausgabe auf eine exzellente Kaufgelegenheit bei Aktien des klassischen Energiesektors aufmerksam gemacht. Tatsächlich sind die Kurse der Ölaktien seither stark gestiegen.

Die langfristigen Rahmenbedingungen, die ich damals analysiert und als überaus bullish bezeichnet habe, sind nach wie vor intakt. Durch die Russlandsanktionen werden sie sogar noch verstärkt.

Trotz Klimaschutzpolitik steigender Ölverbrauch

Zumindest in den kommenden 10 bis 20 Jahren wird der Rohölverbrauch weiter steigen. Erst dann wird eine ehrgeizige Klimaschutzpolitik vielleicht für eine sinkende Nachfrage sorgen. Die Umstellung von klassischen Energieträgern auf sogenannte erneuerbare Energien lässt sich eben nicht über Nacht bewerkstelligen. Sie braucht viel Zeit und Geld und – was häufig übersehen wird – jede Menge Rohstoffe und sehr viel Energie.

Ironischerweise führt gerade die politisch vorangetriebene Dekarbonisierung der Weltwirtschaft, also die Abkehr von fossilen Energieträgern auf sogenannte erneuerbare Energien zunächst zu einer höheren Rohstoffnachfrage. Der Bau von Windrädern, Solaranlagen, Stromleitungen und Elektromobilen verschlingt riesige Mengen an Rohstoffen wie Kupfer, Nickel, Silber, Lithium oder Kobalt, deren Gewinnung und Verarbeitung wiederum sehr energieaufwendig ist.

Ölangebot kaum zu erhöhen

Während die Ölnachfrage steigen wird, kann das Angebot vermutlich nur noch geringfügig erhöht werden, wenn der Ölpreis nicht sehr deutlich steigt. In Europa und einigen afrikanischen und asiatischen Ländern wurde das Maximum der Förderung („Peak Oil“) schon überschritten, hier sinkt die Produktion bereits kontinuierlich. In den USA, wo die Ölförderung in den vergangenen Jahren einen gewaltigen Boom erlebte, wurde dieser obere Wendepunkt inzwischen wahrscheinlich ebenfalls erreicht.

Das Zünglein an der Waage sind unter diesen Umständen auf der Angebotsseite Russland und der Nahe Osten – mit allen geopolitischen Implikationen, die sich aus dieser Konstellation ergeben. Der damit einhergehende Machtzuwachs der OPEC lässt aus Sicht des Westens wenig Gutes erwarten.

Langfristige Hausse des Ölsektors

Das alles – und einige wichtige zusätzliche Argumente, die allerdings den Rahmen dieses Marktkommentars sprengen würden – spricht dafür, dass sich der klassische Energiesektor in der frühen Phase einer langfristigen Hausse befindet, die wahrscheinlich viele Jahre anhalten wird.

Kurzfristig bietet sich Ihnen jetzt noch einmal eine exzellente Kaufgelegenheit bei ausgewählten Aktien des Ölsektors. Das sehen Sie auf dem folgenden Chart des US-Ölaktien-ETFs.

US-Ölaktien-ETF in $, Momentum-Oszillator, 2020 bis 2022
Der Ölsektor durchläuft gerade eine typische Korrektur in einem Aufwärtstrend: Rückgang an die steigende 200-Tage-Durchschnittslinie und überverkaufter Momentum-Oszillator.
Quelle: StockCharts.com

Steigen Sie jetzt bei unseren Öl-Favoriten ein

Wie Sie auf dem Chart sehen, befindet sich der Ölaktien-ETF seit Ende 2020 in einem Aufwärtstrend. In den vergangenen Wochen kam es zu einer relativ starken Korrektur, in deren Verlauf die Kurse ihre steigende 200-Tage-Durchschnittslinie erreicht haben. Gleichzeitig ist der Preis-Momentum-Oszillator (unten im Chart) in den stark überverkauften Bereich gesunken. In Aufwärtstrends stellt diese Kombination ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis dar, bietet Ihnen also eine hervorragende Kaufgelegenheit.

Darüber hinaus sind ausgewählte US-amerikanische Ölaktien auch aus fundamentaler Sicht höchst attraktiv. Wer unsere Favoriten sind, die wir zum Kauf empfehlen, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Die Rohstoffpreise sind im Verhältnis zu Aktien extrem niedrig. Mehr dazu in der aktuellen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Rohstoffe, Energiewende und Inflation“.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Zahlung eines Meisterbonus

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Bundesland gewährt seit 2016 für erfolgreich abgelegte Meisterprüfungen eine Zuwendung in Höhe von 1.000 Euro pro Absolvent. Gefördert werden die Absolventen von Aufstiegsfortbildungen im gewerblich-technischen sowie im land-, forst- und hauswirtschaftlichen Bereich sowie – seit 2019 – im gewerblich-verwaltungstechnischen Bereich, die erfolgreich eine Fortbildung als Handwerksmeister, Industriemeister oder Fachmeister abschließen.

Ziel bei Einführung des Meisterbonus war es, die Zahl der Meisterabsolventen in gewerblich-technischen Fortbildungsberufen zu erhöhen. Es sollten Anreize für eine erfolgreiche Weiterbildung zum Meister gesetzt werden, ferner Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten und gesichert und die duale Ausbildung gestärkt werden. Als Verfahren zur Erfolgskontrolle sollte ermittelt werden, ob sich die Anzahl der erfolgreichen Absolventen in den gewerblich-technischen Fortbildungsberufen in den kommenden Jahren durch die Förderung erhöht hatten.

Das zuständige Landeswirtschaftsministerium musste jedoch bald feststellen, dass sich die Anzahl der erfolgreichen Absolventen in den gewerblich-technischen Fortbildungsberufen seit Einführung des Bonus durch die Förderung nicht erhöht hatte. Daten des Statistischen Landesamtes belegten, dass die Absolventenzahl über den Zeitraum der Förderung hinweg sogar leicht rückläufig war.

Das Wirtschaftsministerium möchte den Meisterbonus erhöhen

Eine anvisierte Erhöhung des Meisterbonus, um den ausgezeichneten Ruf und die Qualität der handwerklich-technischen Berufe des Bundeslandes zu erhalten, wurde bisher nach Angaben des Ministeriums aufgrund unvorhersehbarer Kosten für die Folgenbeseitigung der Corona-Politik noch nicht umgesetzt. Nach Auffassung des Wirtschaftsministeriums würde selbst eine Erhöhung des Meisterbonus auf 2.500 Euro vermutlich nicht dazu führen, die Absolventenzahlen, insbesondere im Handwerk zu erhöhen. Dazu sei eine Prämie in dieser Größenordnung im Vergleich zu den deutlich höheren Kosten einer Meisterfortbildung sowie dem großen zeitlichen Aufwand, der mit einer Meisterqualifizierung einhergeht, eher nicht geeignet. Die große Wertschätzung gegenüber den Meisterabsolventen könne jedoch durch einen höheren Bonus sehr wohl zum Ausdruck gebracht werden.

Kritik an der Zahlung des Meisterbonus

Der Rechnungshof des in Rede stehenden Bundeslandes hat die Zahlung des Meisterbonus kritisiert. Die Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigten, dass die Einführung des Meisterbonus nicht zur Erhöhung der Anzahl der erfolgreichen Absolventen in den gewerblich-technischen Fortbildungsberufen geführt habe. Dieses Förderziel sei somit nicht erreicht worden. Unter Beachtung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit sollte der weitere Einsatz des Instruments überdacht werden.

Die Benachteiligung der beruflichen Bildungswege wurde etwas abgebaut

Das Wirtschaftsministerium hat bestätigt, dass eine Erhöhung der Zahl der erfolgreichen Meisterabsolventen nicht erreicht werden konnte. Damit sei jedoch nur eines der Förderziele nachweislich nicht erreicht worden. Die Benachteiligung der beruflichen Bildungswege im Vergleich zu hochschulischen Bildungsgängen in Bezug auf die öffentliche Förderung der jeweiligen Gesamtkosten sei jedoch etwas abgebaut worden. Im Übrigen sei das Instrument Meisterbonus politisch gewollt und in den Koalitionsverträgen für die letzten Jahre verankert gewesen.

Die Bedeutung von Handwerk und Technik wird anerkannt

Alle Bundesländer gewähren eine Meisterprämie/ einen Meisterbonus oder fördern durch eine Meistergründungsprämie. Dies zeigt, dass die Bedeutung von Handwerk und Technik von der Politik zunehmend erkannt wird. Angesichts der relativ kleinen Beträge, um die es geht, sollte man den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit hier nicht überstrapazieren. Entscheidend ist die durch den Bonus zum Ausdruck kommende Wertschätzung der Meisterabsolventen und deren Qualifizierungsbestrebungen. Schließlich gewährt der Staat ja auch in anderen Zusammenhängen kleinere Prämien, liebe Leserinnen und Leser, die eher symbolischer Natur sind, meint zustimmend

Ihr

Gotthilf Steuerzahler