Gold weiterhin im Aufwärtstrend - neues Kaufsignal für Minenaktien- 09.07.2022

Gold weiterhin im Aufwärtstrend - neues Kaufsignal für Minenaktien

Liebe Leser,

im Euro gerechnet, ist der Goldpreis seit Anfang des Jahres mit 6% im Plus, im Dollar hingegen mit 4,8% im Minus. Obwohl für europäische Anleger natürlich das Ergebnis im Euro relevant ist, schaut auch hier alle Welt nur auf den Dollarkurs des Goldes.

Der folgende Chart zeigt Ihnen die Entwicklung des Goldpreises in Euro seit 2017. Wie Sie sehen, befindet er sich in einem klaren Aufwärtstrend. Aus dieser Perspektive betrachtet, ist der Kursrückgang seit Anfang März dieses Jahres eine offensichtlich harmlose Korrektur.

Goldpreis pro Unze in €, Wochenchart, 2017 bis 2022
Seit Anfang des Jahres ist Gold in Euro gerechnet mit 6% im Plus.
Quelle: StockCharts.com

Stimmungsindikatoren auf Kaufniveau

Die Sentimentindikatoren der Edelmetallmärkte deuten darauf hin, dass die Korrektur des Goldpreises bald vorüber ist und die nächste Aufwärtswelle beginnt. Sie sind in den vergangenen Wochen erneut auf klare Kaufniveaus gefallen. Das ist einigermaßen erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der Goldpreis in den meisten Währungen gestiegen ist und auch im Dollar nur einen kleinen Kursrückgang erlitten hat – im Unterschied zu den Aktienmärkten und den Anleihenmärkten.

Ebenfalls bullish für Gold ist die Positionierung der Hedger an den Terminmärkten. Diese bestens informierten und hochprofessionellen Marktteilnehmer sehen auf dem aktuellen Kursniveau keine Veranlassung, sich gegen weitere Kursrückgänge abzusichern.

Risiko Währungsunion und Weltwährungssystem

Gold ist mehr denn je ein unverzichtbares Basisinvestment konservativer Anleger. In diesen verrückten Zeiten extrem hoher Staatsverschuldung, außer Rand und Band geratener Zentralbanken, historisch überbewerteter US-Aktienmärkte, einer zum Scheitern verurteilten Europäischen Währungsunion, eines sehr fragilen Weltwährungssystems und Deutschland im selbstgewählten Sinkflug führt kein Weg an Gold als sicherer Anlage vorbei.

Darüber hinaus sollten Sie auch ein paar möglichst solide Minenaktien ihr Eigen nennen, als zusätzliche Diversifikation und Schutzmaßnahme für alle Fälle. In den vergangenen Wochen haben die Minenaktien zwar enttäuscht. Im größeren Bild betrachtet befinden sie sich aber lediglich in einer ausgedehnten Korrekturphase. In deren zermürbendem Verlauf hat der XAU Goldminen Index jetzt die Ausbruchslinie seiner mächtigen Bodenformation getestet, aus der er 2020 nach oben ausgebrochen war. Aus charttechnischer Sicht ist das eine Kaufgelegenheit.

Minenaktien mit weiterem Kaufsignal

Das gilt umso mehr, da die Goldminen Indizes gerade ein weiteres Kaufsignal gegeben haben; ein Kaufsignal, das langfristigen Charakter hat. Im April kam es bereits zu einem etwas schwächeren Einstiegssignal, das sich jedoch als Fehlsignal erwiesen hat. Jetzt hat der Indikator ein deutliches Signal gegeben.

Die oben bereits erwähnte bearishe Stimmung an den Edelmetallmärkten wird vermutlich dafür sorgen, dass nur wenige Anleger die sich bietende Gelegenheit für eventuelle Nachkäufe oder den Neueinstieg in diesen fundamental sehr niedrig bewerteten Sektor nutzen werden. Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht dazu gehören. Denn die besten Kaufgelegenheiten zeichnen sich genau dadurch aus, dass es ungeheuer schwerfällt, sie beherzt zu nutzen.

Welche Minenaktien wir jetzt kaufen, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: In der aktuellen Juli-Ausgabe von Krisensicher Investieren haben wir gerade vier Ölaktien zum Kauf empfohlen und einen Agrarrohstoff.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Zusammenfassung zweier rechtsmedizinischer Einrichtungen

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

die Rechtsmedizin ist ein Fachgebiet der Medizin, welches sich mit juristischen Aspekten der Medizin befasst. In Deutschland gibt es annähernd 40 rechtsmedizinische Einrichtungen, von denen die allermeisten zu Universitäten gehören. Seit zwei Jahrzehnten strebt eine Landesregierung die Zusammenlegung zweier rechtsmedizinischer Institute ihres Bundeslandes an. Bisher ohne Erfolg, obwohl sich durch die Konzentration die Kostensituation deutlich verbessern ließe.

Die Rechtsmedizin ist von herausragender Bedeutung für die Rechtspflege, insbesondere für die Strafverfolgung. So erbringen Rechtsmediziner neben ihren universitären Kernaufgaben in Forschung und Lehre in erheblichem Umfang entgeltliche Dienstleistungen für Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte. Hierzu zählen beispielsweise gerichtliche Obduktionen, Leichenschauen, Untersuchungen an Tatorten und körperliche Untersuchungen Lebender.

Das Leistungsspektrum umfasst zudem Fahrtüchtigkeitsuntersuchungen, Alters- und Verwandtschaftsfeststellungen sowie Laboruntersuchungen auf Blutalkohol und sonstige Drogen bzw. Medikamente. Zu all diesen Bereichen erstellen Rechtsmediziner schriftliche Gutachten und tragen hierzu in vielen Fällen mündlich in Gerichtsverfahren vor. Für die rechtsmedizinischen Dienstleistungen erhalten die rechtsmedizinischen Einrichtungen Honorare und Gebühren, die größtenteils bundesgesetzlich festgelegt sind. Seit Langem wird in der Fachöffentlichkeit länderübergreifend thematisiert, dass die Vergütungssätze nicht den tatsächlichen Aufwand der rechtsmedizinischen Institute, z. B. bei Obduktionen, decken.

Beide Einrichtungen erwirtschaften Defizite

In dem hier in Rede stehenden Bundesland gibt es zwei zu Universitäten gehörende rechtsmedizinische Einrichtungen. Auf Veranlassung des Wissenschaftsministeriums des Bundeslandes ermittelten die beiden Einrichtungen für das Jahr 2015 mit erheblichem Aufwand die Kosten und Erlöse ihrer rechtsmedizinischen Dienstleistungen. Im Ergebnis wurden Defizite in sämtlichen Leistungsbereichen festgestellt. Beide Hochschulen betreiben beispielsweise je ein forensisch-toxikologisches Labor mit vergleichbarem Leistungsangebot. Der Umfang der hierzu benötigten Laborausstattung mit Geräten und Personal hängt maßgeblich vom jährlichen Probenaufkommen ab. Eine höhere Probenanzahl führt durch eine bessere Auslastung vorhandener Kapazitäten zu geringeren Kosten je analysierte Probe. Beide rechtsmedizinischen Einrichtungen bestätigten, dass ein großes und planbares Probenaufkommen einen wirtschaftlicheren Ressourceneinsatz fördern würde.

Mehrere Anläufe zur Zusammenlegung führten nicht weiter

Bereits im Jahr 2003 sah das damalige Hochschuloptimierungskonzept des Landes die Schließung der Rechtsmedizin an der einen Universität und eine Konzentration bei der anderen Universität vor. Später änderte das Land jedoch seine Planung und setzte die beschlossene Zusammenlegung nicht um. Im Jahr 2008 wurde ein neuer Anlauf unternommen. Das Wissenschaftsministerium bat die beiden Universitäten, ein Konzept für eine Zusammenlegung zu einem rechtsmedizinischen Institut zu entwickeln, da eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Einrichtungen zu erwarten sei. Die beiden Universitäten konnten sich im Ergebnis jedoch nicht einigen, zu einer Zusammenlegung der rechtsmedizinischen Einrichtungen kam es nicht.

Andere Bundesländer haben ihre Rechtsmedizin zusammengefasst

Im Gegensatz zu dem hier in Rede stehenden Bundesland haben andere Bundesländer ihre rechtsmedizinischen Dienstleistungen in den letzten Jahren konzentriert. So führte Sachsen-Anhalt seine beiden Institute in Halle/Saale zusammen. Auch in Schleswig-Holstein wurden die Institute in Kiel und Lübeck organisatorisch zusammengelegt und ihre Labore zentralisiert. Berlin fusionierte zwei universitäre Institute unter einheitlicher Leitung an einem Standort.

Die Zusammenführung sollte endlich vollzogen werden

Zwischenzeitlich ist das Ministerium wieder in den Dialog mit den beiden Universitäten eingetreten, um die Zusammenführung der beiden rechtsmedizinischen Einrichtungen zu realisieren. Ernsthafte Einwände gegen eine Konzentration bestehen nicht. Auch bei organisatorischer Konzentration der Rechtsmedizin könnten medizinisch-forensische Dienstleistungen wie Obduktionen und körperliche Untersuchungen Lebender durch Außenstellen weiterhin geographisch verfügbar bleiben. Ein zentralisiertes Angebot von Laborleistungen würde alle Anforderungen von Polizei und Justiz erfüllen. Es wird also höchste Zeit, liebe Leserinnen und Leser, die bestehenden und bereits in der Vergangenheit identifizierten Synergiepotenziale in der Rechtsmedizin endlich auszuschöpfen, sagt fordernd

Ihr

Gotthilf Steuerzahler