Themen- 15.01.2022

Kaufgelegenheit bei Gold jetzt nutzen

Liebe Leser,

nichts lässt das Interesse der meisten Anleger so verlässlich schwinden wie stark fallende Kurse, sollte man meinen. Tatsächlich nimmt das Interesse vieler Börsianer in Baissephasen deutlich ab und die Zahl der Aktionäre sinkt.

Dennoch stimmt diese Aussage nicht ganz. Denn noch stärker als deutlich fallende Kurse drücken langanhaltende Seitwärtsbewegungen auf die Stimmung zahlreicher Börsianer, wie Analysen des Anlegerverhaltens zeigen.

Die Ruhe vor dem Sturm ist eine Kaufgelegenheit

Also nicht nur kaufen, wenn die Kanonen donnern, wie ein bekanntes Börsenbonmot es ausdrückt, sondern auch dann, wenn die Ruhe vor dem Sturm auf eine gute Kaufgelegenheit schließen lässt.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf sollten Sie gerade dann aktiv werden, wenn viele Ihrer Nachbarn und Bekannten die Flinte ins Korn werfen. Denn das kennzeichnet Situationen, in denen die Finanzmärkte das beste Chance-Risiko-Verhältnis aufweisen. So zu handeln fällt zwar schwer, da wir Menschen soziale Wesen, um nicht zu sagen Herdentiere sind. Aber wenn Sie es tun, zahlt es sich gewöhnlich aus.

Scheinbare Langeweile im Edelmetallsektor

Eine auf diese Weise definierte Kaufgelegenheit bietet sich Ihnen derzeit im Edelmetallsektor. Das sehen Sie beispielhaft auf dem folgenden Goldchart. Nach einem Anstieg von 75% in rund zwei Jahren begann eine völlig normale Korrektur, die ihr Tief im März 2021 erreichte. Seither befindet sich der Goldpreis in einer langgestreckten Seitwärtsbewegung – und die Stimmung der meisten Marktteilnehmer ist sehr bescheiden.

Dabei befindet sich der Goldpreis lediglich 12% unter seinem Hoch. Er hat also nur einen kleinen Teil des vorangegangenen 75%-Anstiegs wettgemacht.

Goldpreis pro Unze in $, 2018 bis 2022
Die aktuelle Lage ähnelt der von 2018.
Quelle: StockCharts.com

Bullishe Indikatoren ergänzen das Bild

Die meisten meiner mittel- bis langfristig ausgerichteten Indikatoren haben für Gold längst wieder Kaufsignale gegeben. Sie stützen also das bullishe Bild, das sich aus dieser langen Seitwärtsbewegung ergibt, und signalisieren einen Anstieg auf neue Hochs.

Schon jetzt, auf Basis des aktuellen Goldpreises von rund 1.800 $ pro Unze, verdienen gute Goldproduzenten sehr viel Geld. Ein erneuter Anstieg des Goldpreises wird ihre Gewinne weiter nach oben katapultieren und den Aktienkurs beflügeln.

Die meisten der von mir empfohlenen Minenaktien sind fundamental überaus günstig bewertet – ganz im Unterschied zum allgemeinen US-Aktienmarkt, dessen Überbewertung neue Rekorde erreicht hat. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, die sich Ihnen bei ausgewählten Goldminen und – nebenbei bemerkt – auch im Energiesektor bietet. Mit unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren unterstützen Roland Leuschel und ich Sie gerne dabei – jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: An der US-Börse zeichnet sich eine Baisse ab. Mehr erfahren Sie in unserer Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Die geldpolitische Wende der Fed und ihre Folgen“.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Schwächen bei der Korruptionsprävention in einem Bundesland

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

in einem westdeutschen Bundesland wurden die Bestimmungen zur Korruptionsbekämpfung vielfach nicht beachtet, wie eine Überprüfung ergab. Inzwischen hat das Land verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Korruptionsprävention ergriffen.

Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil, so die Definition von Transparency International. Sie kommt insbesondere bei Genehmigungen und bei der Vergabe von Aufträgen vor. In der öffentlichen Verwaltung wird sie nicht nur als individuelles Fehlverhalten wahrgenommen, sondern darüber hinaus als Unredlichkeit eines gesamten Organisationsbereichs. Neben fiskalischen Aspekten werden vor allem die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit der öffentlichen Verwaltung gefährdet.

Das hier in Rede stehende Land hat mit seinem Korruptionsbekämpfungsgesetz, einem Runderlass zur Verhütung und Bekämpfung von Korruption in der öffentlichen Verwaltung und einer Richtlinie für die Innenrevision mit korruptionspräventiver Zielsetzung zahlreiche Regelungen erlassen, um Korruption zu verhindern. Zu den Maßnahmen zur Korruptionsprävention gehören u. a. die Festlegung und Bewertung korruptionsgefährdeter Bereiche, das Vieraugenprinzip und die Personalrotation. Überdies hat das Land das Vorgehen bei der Festlegung korruptionsgefährdeter Bereiche geregelt.

Gefährdungsanalysen wurden verspätet erstellt

Nach dem Korruptionsbekämpfungsgesetz sind die Behördenleiter verpflichtet, die korruptionsgefährdeten Bereiche in ihren Dienststellen und die entsprechenden Arbeitsplätze intern festzulegen. Dies geschieht in einer im Einzelfall vorzunehmenden Gefährdungsanalyse. Bei der Überprüfung, die sich auf eine Vielzahl von Behörden erstreckte, wurde festgestellt, dass die Verpflichtung, Gefährdungsanalysen zu erstellen, teilweise erst neun Jahre nach Inkrafttreten des Korruptionsbekämpfungsgesetzes befolgt worden war. Dabei stellen eine fundierte Gefährdungsanalyse und deren Dokumentation die unverzichtbaren Grundlagen für daran anknüpfende Präventivmaßnahmen dar.

Das Vieraugenprinzip wurde teilweise nicht beachtet

Um das Risiko von Missbrauch und Fehlern zu senken, sieht das Korruptionsbekämpfungsgesetz vor, dass Entscheidungen über die Vergabe von Aufträgen, deren Wert 500 Euro übersteigt, von mindestens zwei Personen zu treffen sind (Vieraugenprinzip). In sonstigen korruptionsgefährdeten Arbeitsbereichen soll entsprechend verfahren werden. Die Überprüfung ergab, dass das Vieraugenprinzip zwar bei der Vergabe von Aufträgen, ansonsten aber nicht zur Anwendung kam. Die konkrete Umsetzung des Vieraugenprinzips war intern für diese Fälle nicht oder nicht eindeutig geregelt.

Es fand keine Personalrotation statt

In besonders korruptionsgefährdeten Bereichen, wo es um Aufträge, Fördermittel, Genehmigungen, Gebote oder Verbote geht, sollen nach dem Korruptionsbekämpfungsgesetz Beschäftigte in der Regel nicht länger als fünf Jahre ununterbrochen eingesetzt werden. Hiervon darf nur aus zwingenden Gründen abgewichen werden. Bei der Überprüfung wurde festgestellt, dass in allen untersuchten Dienststellen die Verwendungszeit von fünf Jahren in besonders korruptionsgefährdeten Bereichen überschritten worden war. Zudem hatte keine dieser Dienststellen die Verwendungszeiten ihres Personals in diesen Bereichen erfasst oder gar festgeschrieben.

Die Innenrevisionen wurden personell geschwächt

Die Innenrevisionen in den Behörden sollen in Form von Prüfungen und Empfehlungen Korruption verhindern. Bei der Überprüfung wurde festgestellt, dass die Personalausstattung in den letzten Jahren bei allen geprüften Innenrevisionen ohne erkennbaren Grund um 25 bis 60 Prozent reduziert worden war. Infolge der personellen Engpässe konnten Revisionen und Präventionsmaßnahmen teils gar nicht oder nur mit Verzögerungen durchgeführt werden.

Das Land hat seine Regelungen verschärft

Das Land hat inzwischen sein Korruptionsbekämpfungsgesetz und die sonstigen Vorschriften neu gefasst. Das zuständige Innenministerium hat dazu ergänzend ausgeführt, es seien Präzisierungen vorgenommen worden, um die bei der Überprüfung festgestellten Schwächen zu beseitigen. Bei den Innenrevisionen will das Innenministerium zukünftig darauf hinwirken, dass diese dauerhaft personell verstärkt werden. Dass das Land hier einen schärferen Kurs fährt, ist sehr zu begrüßen. Deutschland gehört im internationalen Vergleich zu den Ländern, die bei der Korruptionsbekämpfung gut dastehen. Es muss aber immer wieder dafür gesorgt werden, liebe Leserinnen und Leser, dass dies auch weiterhin so bleibt, sagt mit Nachdruck

Ihr

Gotthilf Steuerzahler