Starke Warnsignale für die Börse: Treffen Sie jetzt Vorkehrungen- 27.11.2021

Starke Warnsignale für die Börse: Treffen Sie jetzt Vorkehrungen

Unterschätzen Sie die geldpolitische Wende nicht

Liebe Leser,

beginnend im November 2021 verringert die US-Zentralbank Fed ihre massiven Anleihenkäufe von bisher 120 Mrd. $ pro Monat um 15 Mrd. $ pro Monat. Wenn sie dieses Tempo wie angekündigt beibehält, wird sie ab Juni nächsten Jahres keine Anleihen mehr kaufen.

Damit hat die Fed eine bedeutende geldpolitische Wende vollzogen, die nicht ohne Folgen bleiben wird für die Realwirtschaft und die Finanzmärkte. Als vorausschauender Anleger sollten Sie sich jetzt darauf einstellen und angemessene Vorbereitungen treffen.

Geldpolitische Wende leitet Bereinigungsprozesse ein

Aufgrund der extremistischen Geldpolitik der vergangenen Jahre sind an den Märkten für Aktien, Immobilien, Anleihen und Kryptowährungen riesige Spekulationsblasen entstanden. Die fundamentale Überbewertung, die spekulativen Übertreibungen und die realwirtschaftlichen Ungleichgewichte und Fehlentwicklungen, die mit Spekulationsblasen zwingend einhergehen, sind in diesem Zyklus größer als jemals zuvor.

Deshalb steht zu befürchten, dass die Bereinigungsprozesse in Form von Rezessionen, Baissen und Krisen sehr heftig ausfallen werden. Die geldpolitische Wende wird dafür sorgen, dass diese Bereinigungen bald beginnen.

An der US-Börse brodelt es schon

Wer nur auf die bekannten US-Indizes schaut, könnte zu dem Ergebnis kommen, an der Börse sei alles in Ordnung. Schließlich haben der S&P 500 oder der NASDAQ 100 erst vor wenigen Tagen neue Höchststände erreicht. Doch dieses Bild trügt.

Unter der Oberfläche dieser Indizes brodelt es. Es sind fast nur noch wenige hochgewichtete Aktien, die den Index auf diesen luftigen Höhen halten. Viele der kleineren Highflyer, die Anfang des Jahres in aller Munde waren und deren Kursgewinne für Schlagzeilen und Euphorie sorgten, weisen bereits Kursverluste von 50% und mehr auf.

Die Warnzeichen mehren sich

Obwohl der NASDAQ Composite am 19. November 2021 ein neues Hoch erreicht hat, ist die Anzahl der in diesem Index enthaltenen Aktien, die am selben Tag auf Jahrestiefs gefallen sind, stark angestiegen – ein klares Warnsignal.

Ich könnte Ihnen mehr als zwei Dutzend verschiedener Indikatoren nennen, die jetzt ähnlich klare Divergenzen zeigen. Es ist die Fülle dieser Warnsignale, die darauf hindeutet, dass die nächste schwere Baisse nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.

Lernen Sie aus der Finanzmarktgeschichte

Deshalb werden Roland Leuschel und ich uns in der am 14. Dezember 2021 erscheinenden Themenschwerpunkt-Ausgabe unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren ausgiebig mit diesem Thema befassen.

Sie sollten die Finanzmarktgeschichte kennen, um zu wissen, was hier womöglich auf Sie zukommt. Nur so können Sie gut informierte Entscheidungen treffen. Mit unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren unterstützen wir Sie dabei – jetzt 30 Tage kostenlos testen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Die jüngste Korrektur des Goldpreises kam zwar etwas überraschend. Sie reicht aber nicht aus, um die Kaufsignale meiner wichtigsten Indikatoren aufzuheben.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Mängel bei der Sportförderung

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

der Rechnungshof eines kleinen Bundeslandes hat die Sportförderung in diesem Bundesland überprüft. Er kommt zu dem Fazit, dass es an Transparenz und klaren Regeln fehlt. Die Sportförderung insgesamt werde dadurch unübersichtlich, die Entscheidungsfindung erscheine häufig beliebig.

Einleitend führt der Rechnungshof aus, dass die Förderung des Sports durch das Land nicht nur sinnvoll und notwendig sei, sie sei auch verfassungsrechtlich normiert. In der Verfassung des Bundeslandes heißt es, dass der Sport wegen seiner gesundheitlichen und sozialen Bedeutung die Förderung des Landes und der Gemeinden genießt. Eine Diskussion, ob eine Förderung des Sports durch das Land durchgeführt werden soll oder nicht, ist damit obsolet – das Land ist zur Sportförderung verpflichtet. Einzig die Frage, wie diese Förderung ausgestaltet wird, war demnach Gegenstand der Prüfung des Rechnungshofs.

Aber selbst wenn die Sportförderung verfassungsrechtlich verpflichtend ist, darf sie dennoch nicht gegen andere Vorgaben und Grundsätze des Landes, wie zum Beispiel den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit, den Gleichbehandlungsgrundsatz sowie den Transparenzgrundsatz verstoßen. Kern der Prüfung war mithin, inwieweit diese Grundsätze bei der Sportförderung eingehalten wurden.

Immer dieselben Personen in den Entscheidungsgremien

Bei den vielen Institutionen, die den Sport in dem Bundesland fördern (u. a. Kommissionen, Ausschüsse) saßen – so der Rechnungshof in seinem Bericht – immer wieder dieselben Personen an entscheidender Stelle in den entsprechenden Gremien. Dadurch hatten trotz der vielen unterschiedlichen Institutionen doch nur wenige Personen einen entscheidenden Einfluss auf die Verausgabung der Mittel zur Sportförderung. Vor diesem Hintergrund hat der Rechnungshof empfohlen, diese Vielzahl der den Sport direkt oder indirekt im Namen des Landes fördernden Stellen auf wenige Stellen, bestenfalls auf eine einzige Stelle, zu reduzieren.

Die Förderrichtlinien müssen überarbeitet werden

In Bezug auf die Gewährung von Fördermitteln hat der Rechnungshof gefordert, das gesamte Verfahren von Grunde auf zu überarbeiten. Dabei müsse insbesondere auf absolute Transparenz geachtet werden. Es müsse in jedem Fall nachvollzogen werden können, weshalb eine Förderung durchgeführt wird. In diesem Zuge müssten auch die hierfür anzuwendenden Richtlinien überarbeitet werden. Neben der Verfahrensweise und den Voraussetzungen für eine Förderung müsse stets eindeutig und nachvollziehbar festgelegt werden, wie sich die Höhe einer Förderung errechnet.

Die Empfänger müssen gleichbehandelt werden

Zur Sportförderung zählen auch Zuwendungen an Vereine zu besonderen sportlichen Veranstaltungen mit überregionalem Stellenwert. Bei den geprüften Einzelfällen hat der Rechnungshof diverse, teils gravierende Mängel – insbesondere auch was die Transparenz und die Entscheidungen zu Förderhöhen betrifft – festgestellt. Zusammenfassend hat er gefordert, das gesamte Verfahren zu überarbeiten. Insbesondere müssten Förderrichtlinien erarbeitet und in Kraft gesetzt werden, damit Entscheidungen nachvollziehbar und transparent werden und alle potenziellen Empfänger von Fördermitteln gleichbehandelt werden.

Jetzt muss der Landtag entscheiden

Das für den Sport zuständige Innenministerium des Bundeslandes stimmt dem Rechnungshof insofern zu, dass für verschiedene Förderbereiche Richtlinien zu erlassen sind, um klare Regeln für eine Förderung vorzugeben. In Bezug auf die vielen Institutionen, welche an der Sportförderung beteiligt sind, ist es der Auffassung, dass bereits heute eine Konzentration auf wenige Stellen bestehe, die vom Ministerium zumindest beaufsichtigt würden. Eine Änderung sei deshalb nicht beabsichtigt.

Der Rechnungshof ist mit dieser Antwort nicht zufrieden und will die Angelegenheit an den Landtag des in Rede stehenden Bundeslandes herantragen. Man kann gespannt sein, liebe Leserinnen und Leser, ob sich der zur Entscheidung aufgerufene Landtag auf die Seite des Rechnungshofs schlagen wird. Daran zweifelt

Ihr

Gotthilf Steuerzahler