Schon 3,9 Prozent Inflation - Rohstoff- und Edelmetallaktien schützen Sie vor der Geldentwertung- 04.09.2021

Schon 3,9 Prozent Inflation - Rohstoff- und Edelmetallaktien schützen Sie vor der Geldentwertung

Wie von uns prognostiziert - Inflation zieht weltweit an

Liebe Leser,

wie von Roland Leuschel und mir schon lange prognostiziert, ist das Thema „Inflation“ zurück. Seit einigen Monaten steigen die offiziellen Inflationszahlen und mit ihnen das Interesse der Öffentlichkeit.

In den USA ist der Konsumentenpreisindex im Juli 2021 wie schon in den beiden Vormonaten mit 5,4% deutlich gestiegen. Wenn man die Komponente „Wohnen“, die von den im Staatsdienst stehenden Statistikern bei der Berechnung dieser Kennzahl verwendet wird, durch die tatsächlichen Preissteigerungen von Wohnimmobilien ersetzt, steigt dieser Wert sogar schon auf 10%.

In Deutschland sieht es kaum besser aus. Hier wird für den Monat August von einer Inflationsrate von 3,9% ausgegangen.

3,9 Prozent Wertverlust – Geldwertstabilität sieht anders aus

Alle Ökonomen und Analysten inklusive der für die Geldwertstabilität verantwortlichen Zentralbanker erwarten für die kommenden Monate eine Fortsetzung der Geldentwertung, so eindeutig ist die derzeitige Datenlage.

Uneinigkeit herrscht allerdings hinsichtlich der Frage, ob hier ein neuer und womöglich langfristiger Trend begonnen hat, oder ob es sich lediglich um ein vorübergehendes Phänomen handelt, wie uns beispielweise der oberste US-Notenbanker Jerome Powell glauben machen will.

Fehleinschätzung oder Wunschdenken der obersten Währungshüter?

Wir erinnern uns: Landesweit fallende Immobilienpreise seien ausgeschlossen, behauptete der damalige Fed-Chef Alan Greenspan am Höhepunkt der Immobilienblase. Und die Verluste aus faulen Hypothekenkrediten, mit der die große Banken- und Wirtschaftskrise des Jahres 2008 begann, sei überschaubar und natürlich kein Problem, sekundierte Greenspans Nachfolger Ben Bernanke.

Beides erwies sich als drastische Fehleinschätzung oder Wunschdenken. An diesen Beispielen erkennen Sie, wie wenig Sie auf das Gerede der Notenbanker geben können.

Es gibt allerdings auch einige von mir sehr geschätzte Analysten, die zu dem gleichen Ergebnis kommen wie die Fed. Diese klugen Köpfe erwarten ausdrücklich keine anhaltende oder gar zunehmende Geldentwertung.

Wenn es zu einem erneuten Abschwung der Wirtschaft kommt, was ich durchaus für möglich halte, mögen sie zunächst sogar Recht behalten. Längerfristig spricht jedoch vieles dafür, dass die jetzt deutlich gestiegene Inflation den Beginn eines Trends darstellt.

Globaler Arbeitsmarkt als Zünglein an der Waage

Die wichtigste Begründung für diese Vermutung entnehme ich dem kürzlich erschienenen Buch „The Great Demographic Reversal“ (Die große demographische Wende) der Ökonomen Charles Goodhart und Manoj Pradhan.

Beide betrachten den globalen Arbeitsmarkt als entscheidend für die Inflationsentwicklung. Da hier bereits eine maßgebliche Trendwende vollzogen wurde, die langfristiger Natur ist, prognostizieren die Autoren eine neue Ära der Geldentwertung sowie steigender Zinsen.

Dass die Lage am globalen Arbeitsmarkt sowohl in den vergangenen, als auch in den zukünftigen Jahrzehnten eine entscheidende Rolle für die Höhe der Inflationsraten spielt, ist eine sehr plausible Annahme, die ich in meiner aktuellen Themenschwerpunkt-Ausgabe „Inflation“ ausführlich analysiert habe. Und die Frühindikatoren, mit deren Hilfe die weitere Entwicklung prognostiziert werden kann, bespreche ich regelmäßig in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren.

Rohstoffaktien schützen Sie vor der Entwertung Ihres Vermögens

Zum Thema Inflationsschutz hat das Investmentunternehmen GMO kürzlich eine höchst interessante Analyse veröffentlicht. Dazu haben die Analysten alle Perioden untersucht, in denen die offizielle US-Inflationsrate gemessen am Konsumentenpreisindex mindestens ein Jahr lang mehr als 5% p.a. betrug.

In sechs dieser acht inflationären Zeiten hat ein aus Energie- und Metallaktien bestehendes Depot die Geldentwertung ausgeglichen oder geschlagen. In allen acht Perioden hat es besser abgeschnitten als der S&P 500. Im Durchschnitt hat es eine inflationsbereinigte Performance von 6% p.a. erzielt, während der S&P 500 einen realen Verlust von 1,6% p.a. geliefert hat.

Noch gibt es Rohstoffaktien mit 70% Rabatt

Die Analysten fassen die Ergebnisse ihrer Studie etwa folgendermaßen zusammen: In Zeiten steigender Preise sollte beim Kauf eines Inflationsschutzes eigentlich ein Aufgeld fällig werden.

Im Moment ist bei Rohstoffaktien aber das Gegenteil der Fall. Hier können Sie einen Inflationsschutz erwerben, der mit einem hohen Discount versehen ist. Gemessen an der fundamentalen Bewertung basierend auf dem KGV, dem Buchwert und der Dividendenrendite beträgt der erwähnte Discount gegenüber dem S&P 500 derzeit über 70%.

Darüber hinaus liefern Rohstoffaktien eine beeindruckende Depot-Diversifikation. Schließlich stellen sie auch noch eine Anlageklasse dar, die langfristig besser abgeschnitten hat als der Gesamtmarkt.

Ausgewählte Aktien des Rohstoffsektors eignen sich neben Gold und Edelmetallaktien also besonders gut, um Ihr Vermögen vor der Inflation zu schützen. Welche Aktien aus diesen Sektoren wir empfehlen, lesen Sie in Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: An den allgemeinen Aktienmärkten mehren sich die Warnsignale. Darauf sollten Sie unbedingt achten.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Ein Staatsbad als Millionengrab

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

in Deutschland gibt es eine ganze Reihe von Staatsbädern, die bis vor einigen Jahren als Staatsbetrieb geführt wurden und im Eigentum des betreffenden Bundeslandes standen. Die Tätigkeit der Staatsbäder umfasste den gesamten Bäder- und Kurbetrieb in dem betreffenden Kurort inklusive Bereitstellung von Kurpark, Kurorchester, Veranstaltungs- und Sporteinrichtungen. Einige Staatsbäder betrieben darüber hinaus auch Restaurants und Kurhotels.

Doch dann gerieten die Staatsbäder in die Krise. Die Zahl der Kurgäste ging als Folge von Sparmaßnahmen im Gesundheitssektor massiv zurück und die Staatsbäder rutschten in die roten Zahlen. Die betroffenen Bundesländer taten daraufhin einiges, um die Defizite ihrer Staatsbäder zu verringern. Gastronomische und Hotelbetriebe wurden verkauft und Teile des Bäderbetriebs an Private verpachtet. Die Staatsbäder wurden zum größten Teil in Gesellschaften des Privatrechts umgewandelt, um sie stärker betriebswirtschaftlich auszurichten.


Vielfach wurden die Sitzgemeinden gezwungen, sich an diesen Gesellschaften und damit an den finanziellen Lasten der Staatsbäder zu beteiligen. Einige Staatsbäder wurden sogar vollständig kommunalisiert. Aber bald zeigte sich, dass viele Kommunen mit den finanziellen Lasten aus ihren Staatsbädern überfordert waren. Die Länder tragen deshalb auch weiterhin einen Großteil der Defizite der Staatsbäder.

73 Millionen Euro Landesmittel für ein Staatsbad

Aus einem norddeutschen Bundesland wurden vor kurzem Einzelheiten zur fortdauernden Unterstützung eines Staatsbades durch das Land bekannt, die diese Entwicklung beispielhaft belegen. Im Jahr 2009 hatte der Landtag die Landesregierung aufgefordert, Verhandlungen mit dem Ziel aufzunehmen, dass die Stadt sich finanziell stärker beim dortigen Staatsbad engagiere. Infolgedessen übernahm die Stadt ab dem Jahr 2010 Aufgaben der Betriebsgesellschaft des Staatsbades im Volumen von rd. 140.000 Euro jährlich. Die Haushaltsmittel der Stadt für ihr Staatsbad beliefen sich in den Jahren 2014 bis 2020 auf rd. 8,4 Millionen Euro. Die Zuschüsse des Landes für das Staatsbad betrugen in den Jahren 2014 bis 2020 insgesamt rd. 73 Millionen Euro. Sie flossen an die Betriebsgesellschaft, an welcher das Land beteiligt ist.

Es besteht ein massiver Sanierungsbedarf

Das Land trägt weiterhin alle Ausgaben für den Betrieb und Erhalt der Kureinrichtungen wie Kurpark, Kurtheater, Konzerthaus, Wandelhalle, Verwaltungsgebäude mit Lesesaal, Kurmittelhaus und Therme. Die Kureinrichtungen stehen größtenteils unter Denkmalschutz. Derzeit wird das Kurmittelhaus saniert; hierfür sind rd. 20 Millionen Euro veranschlagt. Auch bei der Therme wurde Sanierungsbedarf festgestellt. Das Kurtheater ist derzeit wegen mangelnder Standfestigkeit nicht und das Konzerthaus wegen fehlenden Brandschutzes nur eingeschränkt nutzbar. Auch bei den übrigen denkmalgeschützten Gebäuden sind aufgrund ihres Alters in absehbarer Zeit Erneuerungen zu erwarten, die sich aufgrund des Denkmalschutzes und der Gebäudegrößen aufwendig und kostspielig gestalten werden.

Hohe Verluste durch die Kultur- und Freizeitangebote

Voraussetzung für die Anerkennung eines Kurortes sind neben kurörtlichen Einrichtungen auch Kultur- und Freizeitangebote. Diese umfassen Kurpark, Kurmusik und sonstige kulturelle Veranstaltungen. Die Jahresergebnisse in diesem Bereich haben sich in den vergangenen Jahren nochmals deutlich verschlechtert. Die hier eingetretenen Verluste erhöhten sich in den Jahren 2018 und 2019 auf 2,6 Mio. € und 2,7 Mio. Das Finanzministerium des hier in Rede stehenden Bundeslandes will sich für eine Reduzierung der Betätigung im Veranstaltungsbereich einsetzen.

Die Zukunft der Staatsbäder ist düster

Das Finanzministerium ist der Auffassung, dass eine weitere Kommunalisierung von Tätigkeiten des Staatsbades aufgrund der geringen finanziellen Leistungsfähigkeit der Stadt nur schwer umsetzbar sei. Das Land wird also wohl auch in Zukunft für den größten Teil der Defizite des Staatsbades aufkommen. Das grundlegende Problem aller Staatsbäder ist jedoch, dass sie mit ihren hergebrachten Angeboten keine Zukunft haben. Der klassische Kurgast verliert an Bedeutung und wird zunehmend vom Gesundheits- oder Wellness-Urlauber abgelöst. Es kann nicht Aufgabe der öffentlichen Hand sein, mit Hilfe von Steuermitteln weiterhin Leistungen vorzuhalten, die vom zahlenden Publikum nicht mehr nachgefragt werden. Irgendwann wird an Schließungen der Staatsbäder kein Weg mehr vorbeiführen, sagt mit leisem Bedauern


Ihr

Gotthilf Steuerzahler