Der Ölpreis steigt weiter - verdienen Sie daran- 10.07.2021

Der Ölpreis steigt weiter - verdienen Sie daran

Gute Argumente für steigende Kurse

Liebe Leser,

es gibt gute Gründe, für Ölaktien im weitesten Sinne sehr bullish zu sein. Diese klare Aussage haben wir im Dezember vorigen Jahres in unserer Themenschwerpunkt-Ausgabe „Klassischer Energiesektor“ ausführlich begründet, und daran hat sich nichts geändert.

In der aktuellen Juli-Ausgabe unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren analysieren Roland Leuschel und ich den Ölsektor erneut. Dabei zeigen wir Ihnen, dass es inzwischen sogar weitere starke Argumente für ein Investment in diesem ungeliebten Sektor gibt.

Es geht nicht ohne Öl und Gas

Der Umbau auf sogenannte erneuerbare Energien ist nicht nur teuer, er nimmt auch sehr viel Zeit in Anspruch. Deshalb können Sie es drehen und wenden, wie Sie wollen, ein weiterhin hoher Ölverbrauch ist auch in den kommenden 10 bis 20 Jahren garantiert. Selbst wenn weltweit drastische Sparmaßnahmen ergriffen und Gesetze zur Reduzierung des Verbrauchs erlassen würden, käme es nach 10 Jahren nur zu einem Rückgang des Ölverbrauchs von etwa 10%, schätzt die zur OECD gehörende Internationale Energie Agentur IEA.

Andere Schätzungen kommen für die nächsten 20 Jahre sogar auf einen weiteren Anstieg. Dafür werde das immer noch anhaltende Bevölkerungswachstum und das verständlicherweise rund um die Welt angestrebte Wirtschaftswachstum sorgen, das die Voraussetzung für eine bessere Lebensqualität und eine bessere Welt von Milliarden derzeit noch in Armut lebender Menschen ist.

Unpopulär trotz deutlicher Kursgewinne

Die Kurse zahlreicher Öl- und Gasaktien haben seit Ende vorigen Jahres bereits bis zu 40% zugelegt. Dennoch ist der Sektor in der Gunst der meisten Anleger nicht gestiegen. Er ist immer noch sehr unpopulär und völlig außer Mode.

Das ist ein überaus gutes Zeichen. Denn es zeigt Ihnen, dass sich diese Hausse noch in einer sehr frühen Phase befindet. Entsprechend groß ist die Wahrscheinlichkeit weiterer hoher Kursgewinne. Sie sollten also einsteigen bevor die Masse der Anleger den Sektor für sich entdeckt.

Wichtige Trendwende nach oben

Ein weiteres starkes Argument hat jetzt die Charttechnik des Ölpreises geliefert. Sie signalisiert eine wichtige Trendwende nach oben und weitere erhebliche Preissteigerungen. Das sehen Sie auf dem folgenden Wochenchart. Er zeigt Ihnen den Verlauf des Rohölpreises der Sorte West Texas Intermediate (WTI) in Dollar pro Barrel seit 2001.

Von seinem 2008 erreichten Höchstkurs von rund 150 $ ging es mit dem Ölpreis in drei heftigen Abwärtswellen nach unten. Mit dem Beginn der rabiaten Corona-Politik erreichte er im April 2020 ein von Panik begleitetes Tief bei rund 10 $. An den Terminmärkten kamen teilweise sogar negative Kurse zustande, weil es zeitweise keine Abnehmer für Rohöl mehr gab. Aus charttechnischer Sicht markierte dieser Paukenschlag ein geradezu perfektes Ende des langfristigen Abwärtstrends, der 2008 begonnen hatte.

Rohölpreis in $ pro Barrel, Wochenchart, 2001 bis 2021
Der Ölpreis hat seine lange Abwärtstrendlinie überschritten und anschließend auch die Nackenlinie einer großen Bodenformation.
Quelle: StockCharts.com

Charttechnik bestätigt Aufwärtstrend

Danach erholte sich der Ölpreis wieder, und auf dem Chart wurde eine große Bodenformation erkennbar, deren Obergrenze bei etwa 65 $ verläuft. Der im Februar 2021 erfolgte Anstieg über die blaugestrichelte Abwärtstrendlinie war ein weiterer charttechnischer Hinweis auf das Ende des Abwärtstrends.

Es folgte ein mehrwöchiges Hin und Her zwischen der überwundenen Trendlinie und der Obergrenze der bereits erwähnten Bodenformation, die wir vor zwei Monaten schon besprochen hatten. Inzwischen wurde diese Bodenformation auf überzeugende Weise mit einem Ausbruch nach oben beendet. Damit bestätigt die Charttechnik, dass sich der Ölpreis tatsächlich in einem noch jungen Aufwärtstrend befindet.

Steigende Energiepreise sprechen für längere Inflationsphase

Die steigenden Öl- und Energiepreise, die damit signalisiert werden, sprechen gegen die These der Zentralbanker, dass die begonnene Geldentwertung nur ein vorübergehendes Phänomen sei. Deshalb sollten Sie sich jetzt vor steigenden Inflationsraten schützen. Wie eine von uns besprochene Studie belegt, eignen sich ausgewählte Aktien des Rohstoffsektors neben Gold und Edelmetallaktien besonders gut für diesen Zweck.

Details zu dieser Studie und welche Aktien aus diesen Sektoren wir zum Kauf empfehlen, lesen Sie in Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Gute Goldminenaktien sind fundamental extrem attraktiv bewertet. Auch hier sollten Sie investieren!

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Entlastung der Betriebe bei statistischen Meldepflichten

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

eine vor kurzem gestartete Initiative der Industrie- und Handelskammern befasste sich mit den Belastungen der Wirtschaft durch statistische Meldepflichten. In zwei „Runden Tischen“, an denen u.a. Vertreter der Wirtschaft, der Statistischen Ämter und verschiedener Ministerien teilnahmen, bemühte man sich, Vereinfachungsvorschläge zu entwickeln. Im Ergebnis besteht Hoffnung, dass die Vorschläge in nächster Zeit in die Tat umgesetzt werden.

Statistiken zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland basieren im Wesentlichen auf Daten, welche die Unternehmen den statistischen Ämtern regelmäßig, d. h. monatlich, vierteljährlich oder jährlich, übermitteln müssen. Statistische Meldepflichten kommen zu anderen Meldepflichten hinzu und sind für kleinere Unternehmen in der Regel besonders spürbar, da diese keine spezialisierten Mitarbeiter, weniger Routine und eine weniger differenzierte und digitalisierte Buchhaltung besitzen.

Die Belastung der Unternehmen durch statistische Meldepflichten wird vom Statistischen Bundesamt auf rund 350 Millionen Euro im Jahr geschätzt. Die Politik wünscht möglichst viele Daten, um gezielt Maßnahmen ergreifen zu können. Aber auch Wirtschafts- und Interessenverbände, Forschung und Wissenschaft gehören zu den Nutzern der Daten. Die Datenlieferung von Seiten der Betriebe wird von vielen Nutzern nach wie vor als selbstverständlich angesehen, ebenso der Umfang und die Art der Datenlieferung.

Die Zwänge der Statistischen Ämter

Die Statistischen Ämter sind durch EU-Vorgaben zu Datenlieferungen innerhalb bestimmter Fristen verpflichtet. Sie erfüllen eine hoheitliche Aufgabe und müssen die Verpflichtungen durchsetzen. Auf nationaler Ebene wird inzwischen darauf geachtet, dass die Abfrage zusätzlicher Daten global zu keiner Mehrbelastung der Betriebe führt. Bei der Umsetzung europäischer Vorschriften ist dies jedoch nur bedingt möglich. Betriebsferne Daten oder betriebsferne Definitionen, die sich oft aus international abgestimmten Konzepten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ergeben, sind in den Meldepflichten häufig anzutreffen und im Hinblick auf europäische Statistikverordnungen von Deutschland nur schwer zu beeinflussen.

Das Leiden der Betriebe an den statistischen Abfragen

Von Seiten der Unternehmen wird beklagt, dass die Abfragen praxisfern seien und dass die Statistischen Ämter auf eine transparente und wertschätzende Ansprache häufig noch zu wenig Wert legten. Irritationen löse es auch aus, wenn einzelne Betriebe besonders häufig und über viele Jahre zu Meldepflichten herangezogen würden. Aus Sicht der Betriebe werden Daten in großem Umfang mehrfach abgefragt, die z. B. den Finanzämtern, den Sozialversicherungen einschließlich der Unfallversicherung, aber auch der Bundesagentur für Arbeit bereits gemeldet wurden.

Anpassung der Abfragen an das Rechnungswesen der Unternehmen

Die Beteiligten an den „Runden Tischen“ waren sich darin einig, dass sich der Aufwand der Datenzusammenstellung für die meldenden Unternehmen erheblich verringern werde, wenn sich Definitionen und Kategorien so weit wie möglich an Buchhaltung und Rechnungswesen der Unternehmen orientierten und eine entsprechende Software verfügbar sowie finanzierbar sei. Die Daten müssten anschließend in einem extra Schritt von den Statistischen Ämtern für die Nutzung in den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen angepasst werden. Auch könne die Belastung durch Meldepflichten dadurch verringert werden, dass der Erhebungszeitpunkt der Meldepflichten besser auf die betrieblichen Abläufe abgestimmt wird.

Einzelne Meldepflichten sollen überprüft werden

Weiterhin sollen laut dem Ergebnispapier über die „Runden Tische“ anhand konkreter Meldepflichten Reformvorschläge für den Verzicht auf einzelne Merkmale entwickelt werden. Unternehmen und Statistikämter wollen gemeinsam überprüfen, ob die erfragten Daten grundsätzlich notwendig sind und wenn ja, ob sie über andere Quellen bereits verfügbar sind oder verfügbar gemacht werden können. Bei neuen Meldepflichten sollen eine automatisierte Datenlieferung und die Nutzung bereits vorhandener Daten von Beginn an mitgeplant werden. Für neue Meldepflichten sollen bisherige Meldepflichten abgebaut oder Erfüllungsaufwand an anderer Stelle reduziert werden. Erste Schritte zur Umsetzung der geschilderten Reformvorschläge sollen - oh Wunder - bis Ende des laufenden Jahres oder im nächsten Jahr erfolgen. Sollten die Vorschläge alsbald Realität werden, liebe Leserinnen und Leser, würde mich das außerordentlich freuen, sagt erwartungsvoll

Ihr

Gotthilf Steuerzahler