Gold nimmt mit Leichtigkeit nächste Hürde- 29.05.2021

Gold nimmt mit Leichtigkeit nächste Hürde

Bitcoin & Co. geraten unter Druck

Liebe Leser,

in der aktuellen Monatsausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren hatte ich geschrieben, der Kursverlauf des Bitcoin sehe verdächtig nach einer Topformation aus. Dieser Verdacht hat sich durch den jüngsten Kursrückgang der Kryptowährungen erhärtet, in dessen Verlauf der Bitcoin in der Spitze schon um über 50% gefallen ist.

Kursrückgänge dieser Größenordnung waren bei Bitcoin & Co. bisher nicht ungewöhnlich. Deshalb spekulieren die Krypto-Anhänger auf eine schnelle Erholung. Wichtige technische Indikatoren lassen den aktuellen Kursrückgang jedoch als den Auftakt zu einer großen Abwärtswelle erscheinen.

Darüber hinaus werden die politischen Drohungen in Bezug auf Kryptowährungen immer heftiger. Ich bin mehr denn je der Überzeugung, dass der Staat sein hart erkämpftes Geldmonopol und sein Zentralbankwesen mit allen Mitteln verteidigen wird. Deshalb sollten Sie entsprechend vorsichtig sein, falls Sie in diesem extrem spekulativen Bereich tätig sind.

Bitcoin & Co. als Frühindikator der Aktienblase

Im großen Bild der riesigen Spekulationsblase, die Aktien, Anleihen und Immobilien erfasst hat, wäre es keine Überraschung, wenn die Kryptowährungen – als der mit Abstand wildeste Bereich der Spekulation in diesem Zyklus – als erstes unter die Räder kommen würden. Deshalb interpretiere ich weitere Kursrückgänge von Bitcoin & Co. als deutliches Warnsignal für die Aktienmärkte.

Obwohl die fundamentale Überbewertung der US-Börse ebenso neue Rekorde aufgestellt hat wie fast alle Spekulations- und Sentimentindikatoren, geben wichtige technische Börsenindikatoren im Moment noch keine Hinweise auf das unmittelbar bevorstehende Ende der Party. Aufgrund der sehr überhitzten Lage kann sich das aber innerhalb weniger Wochen ändern. Deshalb verfolgen wir die Markttechnik der US-Börse in Krisensicher Investieren mit Argusaugen. Über eines sollten Sie sich im Klaren sein: Sobald diese riesige Blase platzt, wird alles sehr, sehr schnell gehen.

Goldpreis auf dem Weg nach oben

Ganz anders als der völlig überhitzte Aktienmarkt stellt sich die Lage im Edelmetallsektor dar. Hier kann von Überhitzung überhaupt keine Rede sein, im Gegenteil. Gold, Silber und die Minenaktien befinden sich erst in der Frühphase einer wahrscheinlich ebenso großen Hausse wie die der Jahre 2001 bis 2011 – als sich der Goldpreis von 250 $ pro Unze auf über 1.900 $ mehr als versiebenfachte.

Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, hat der Goldpreis inzwischen eine weitere Abwärtstrendlinie überwunden. Damit ist die Korrektur der vergangenen Monate endgültig vorüber und der Weg auf neue Hochs frei.

Goldpreis pro Unze in $, 2019 bis 2021
Der Ausbruch aus einer sechswöchigen Bodenformation und über die erste obere Begrenzung des langgestreckten Keils (blaugestrichelte Linien) signalisierte bereits das Ende der achtmonatigen Korrektur und den Beginn des nächsten großen Kursanstiegs auf neue Hochs. Jetzt wurde auch die zweite (blaue) Abwärtstrendlinie zügig überwunden.
Quelle: StockCharts.com

Das bestätigt auch unser hier nicht gezeigter Preisbänder-Indikator, indem dessen Signallinie wieder steigt und der Goldkurs zügig und deutlich über diese Linie gestiegen ist. Darüber hinaus fällt jetzt auch das erste obere Preisband dieses Indikators nicht mehr.

Setzen Sie auf Goldminenaktien und die Flexibilität unseres Trading-Depots

In den vergangenen Tagen haben zahlreiche Goldminenaktien neue Kaufsignale gegeben. Deshalb setzen wir weiterhin in diesem Sektor unseren Schwerpunkt. Doch das ist bei weitem nicht alles. Beispielsweise sind wir auch für Öl- und Uranaktien sehr bullish. Und in unserem Trading-Depot empfehlen wir vor allem aufgrund technischer Signale auch ausgewählte Value-Aktien.

In einigen wenigen Bereichen bietet Ihnen die Börse auch jetzt noch sehr gute Chancen. Mit unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren unterstützen wir Sie dabei, diese Chancen wahrzunehmen. Machen Sie den Test – jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Aufgrund der extrem überhitzten Lage ist ein vernünftiges Risikomanagement für Ihren Börsenerfolg jetzt wichtiger denn je. Wie das geht, erfahren Sie in Krisensicher Investieren.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Missmanagement des Bundes bei der Bundesbahn

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

der Bund nimmt seine Verantwortung als Eigentümer der Deutschen Bahn AG nur unzureichend wahr. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht, den der Bundesrechnungshof vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit vorgestellt hat.

Der Bund ist Alleineigentümer des Bahnkonzerns und mittelbarer Eigentümer der weltweit rund 700 Tochterunternehmen der Bahn. Die Bahn AG ist das Mutterunternehmen und hat im Wesentlichen nur eine Holding-Funktion für den Gesamtkonzern. Die Tochterunternehmen üben hingegen die operativen Geschäfte aus. Der Bund nimmt seine Eigentümerrechte in erster Linie über die Bundesvertreter im Aufsichtsrat der Bahn AG wahr. Das Verkehrsministerium, das Finanzministerium und das Wirtschaftsministerium entsenden je einen Vertreter in den Aufsichtsrat der Bahn AG, teilweise auch in die Aufsichtsräte der Tochterunternehmen.

Das Verkehrsministerium unterstützt die Bundesvertreter dabei, ihr Aufsichtsratsmandat wahrzunehmen und bereitet sie beispielsweise auf Sitzungen vor. Der Aufsichtsrat ist dafür verantwortlich, die Geschäftstätigkeit der Bahn AG zu begleiten und zu überwachen. Er muss beratend auf das Unternehmen und den Vorstand einwirken. Dabei sind übergreifenden Interessen des Bundes und die unternehmerischen Interessen der Deutsche Bahn AG nicht immer identisch.

Die Verschuldung der Bahn steigt und steigt

Das Verkehrsministerium hat der Bahn AG bislang keinen strategischen Handlungsrahmen vorgegeben. Es hat auch keine strukturierte Analyse der Risiken erstellt, die für den Bund bei den Tätigkeiten der Bahn AG eintreten können. Das Verkehrsministerium führte gegenüber dem Rechnungshof aus, sich lediglich anlassbezogen mit konkreten Risiken oder dem laufenden Geschäft der Bahn zu befassen. Nach Auffassung des Rechnungshofs hat das Verkehrsministerium bisher eine zu passive Position eingenommen oder ist ganz untätig geblieben. So verhinderte das Ministerium beispielsweise nicht, dass die Nettofinanzschulden des Konzerns bereits vor der Corona-Pandemie auf über 24 Milliarden Euro anstiegen. Weiterhin hat sich der Bund im Jahr 2020 damit einverstanden erklärt, dass die Bahn AG ihre Schulden weiter erhöhen darf. Darüber hinaus hat die Bahn AG wegen ihrer instabilen wirtschaftlichen Lage finanzielle Hilfen aus dem Bundeshaushalt gefordert.

Die Bahn sollte besser als GmbH geführt werden

Der aktuelle Koalitionsvertrag der Großen Koalition sieht vor, in den Satzungen der Bahn AG und ausgewählter Tochterunternehmen volkswirtschaftliche Ziele festzuschreiben und die Vorstände der Unternehmen auf die Ziele zu verpflichten. Die Satzungen sind auch knapp drei Jahre nach Inkrafttreten des Koalitionsvertrages immer noch unverändert. Die bislang vorliegenden Änderungsentwürfe enthalten lediglich weiche und offene Formulierungsvorschläge, die effektiv keine Änderungen bewirken würden. Darüber hinaus ließ das Verkehrsministerium bei der Überarbeitung der Satzungen unberücksichtigt, in welcher Rechtsform der Konzern künftig geführt werden soll. Bisher ist die Rechtsform „AG“ gesetzlich vorgegeben. Das Verkehrsministerium hat nicht untersucht, welche Unternehmensform (z. B. GmbH) für eine bessere Einflussnahme im Interesse des Bundes geeignet wäre. Bei einer GmbH haben die Gesellschafter beispielsweise die Möglichkeit, der Geschäftsführung verbindliche Weisungen zu erteilen.

Derzeit führt die Bahn ein Eigenleben

Der Rechnungshof kommt zusammenfassend zu dem Ergebnis, Eckpfeiler für die strategische Ausrichtung der Bahn AG fehlten ebenso wie handhabbare, aus dem Bundesinteresse abgeleitete Ziele und eine angemessene Kontrolle. Aus der Sicht des Rechnungshofs ergeben sich daraus zahlreiche Risiken für den Bund. So sei fraglich, ob die Bahn AG künftig in der Lage sein werde, ihre hohen Schulden zu tilgen und fällige Zinsen zu zahlen. Solange die Satzung nicht in zentralen Punkten geändert werde, ermögliche sie der DB AG jenseits des Kerngeschäfts – der Eisenbahn in Deutschland – vielfältige weltweite Geschäftstätigkeiten. Diese weisen umfangreiche Investitionsbedarfe und unternehmerische Risiken auf. Derzeit könne die Bahn AG ein „Eigenleben“ führen, das ihre unternehmerischen Ziele vor die Interessen des Eigentümers Bund stellt.

Der Staat im Schuldenrausch

Auf die grundsätzliche Kritik des Rechnungshofs hat das Verkehrsministerium nur ausweichend geantwortet. Im Wesentlichen hat es ausgeführt, dass Ende 2020 eine neue Unterabteilung im Ministerium eingerichtet worden sei. Damit werde die Kontrolle über die Bahn AG ausgebaut und gestärkt. Zur Verschuldung der Bahn und zu den sonstigen Risiken für den Bund hat das Ministerium sich nicht geäußert. Diese Gleichgültigkeit der Verschuldung gegenüber verwundert nicht. Hat doch der gesamte Staatsapparat in der Corona-Krise den Reiz des Schuldenmachens ohne Ende für sich entdeckt. Schuldenbremse, das war einmal und wird so schnell nicht wiederkommen. Warum sollten die Verantwortlichen im Verkehrsministerium da für die Bahn AG strengere Maßstäbe anlegen, fragt sich bekümmert

Ihr

Gotthilf Steuerzahler