Nach 66,3 Prozent Plus in 5 Jahren: Kaufgelegenheit bei Gold, aber auch bei Silber und den Minenaktien- 16.01.2021

Nach 66,3 Prozent Plus in 5 Jahren: Kaufgelegenheit bei Gold, aber auch bei Silber und den Minenaktien

Goldanleger haben sogar schon seit 20 Jahren die Nase vorn

Liebe Leser,

auch wenn viele Anleger es nicht wahrhaben und die Mainstreammedien es nicht hören wollen, in den vergangenen 5 Jahren haben Sie mit Gold in Euro einen Kursgewinn von 66,3% erzielt, im Dollar waren es sogar 78,6%. Der DAX ist im gleichen Zeitraum nur um 27,7% gestiegen. Als Goldanleger haben Sie also erheblich besser abgeschnitten als der durchschnittliche deutsche Aktionär. Diese Aussage gilt übrigens auch für die vergangenen 20 Jahre.

Das zu erwähnen, ist mir wichtig, weil ich Anfang 2001 ausdrücklich eine langfristige Kaufempfehlung für Gold gegeben habe. Und in meinem 2003 gemeinsam mit Roland Leuschel verfassten Buch „Das Greenspan Dossier“ haben wir Gold als Basisinvestment für jeden sicherheitsbewussten Anleger empfohlen - bei Kursen um 350 $ pro Unze.

Die Ignoranz der Medien gegenüber dem Goldmarkt ist bullish

Trotz dieses eindeutigen Ergebnisses ist die Stimmung rund um die Aktienbörse geradezu euphorisch, während von Gold nur selten die Rede ist. Von einer Überhitzung sind die Edelmetallmärkte im Gegensatz zu den Aktenmärkten noch meilenweit entfernt. Die weitverbreitete Ignoranz und sogar Ablehnung, die Gold in den Medien erfährt, ist ein sehr gutes Zeichen. Es spricht dafür, dass diese Goldhausse noch sehr viel Platz nach oben hat.

An den Aktienmärkten hat die Euphorie hingegen Extremwerte erreicht, an der US-Börse, die nach wie vor die Weltleitbörse ist, sogar historische Rekorde. Wie im letzten Claus Vogt Marktkommentar erläutert, mahnt dies zu allergrößter Vorsicht und signalisiert ein baldiges Ende dieser riesigen Spekulationsblase, die inzwischen zur größten aller Zeiten geworden ist und das Geschehen der Jahre 1929 und 2000 in den Schatten stellt.

Charttechnischer Frühstart sorgt für willkommene Verunsicherung und günstige Kurse

Der folgende Chart zeigt Ihnen die Entwicklung des Goldpreises der vergangenen zwei Jahre. Sie sehen einen geregelten Aufwärtstrend, in dem auf jede Aufwärtswelle eine Korrektur folgte in Form charttechnisch prinzipiell bullisher Formationen. Die jüngste dieser Formationen begann Anfang August 2020 und erreichte ihren (bisherigen) Tiefpunkt Ende November.

Anfang Januar 2021 schien der Ausbruch über die obere Begrenzungslinie dieser prinzipiell bullishen Keilformation zu erfolgen und die nächste Aufwärtswelle zu beginnen. Dabei handelte es sich jedoch um einen Frühstart, und die Kurse fielen erneut zurück.

Goldpreis pro Unze in $, Momentum-Oszillator, 2019 bis 2021
Anfang des Monats schien der Goldpreis bereits aus seiner bullishen Keilformation nach oben auszubrechen. Wie Sie an den roten Kreisen erkennen, sind solche Frühstarts keine Seltenheit.
Quelle: StockCharts.com

Wie Sie an den roten Kreisen erkennen, sind solche Frühstarts bei Gold keine Seltenheit. Das gleiche Muster gab es im Mai und im Oktober 2019. In beiden Fällen ließ die angekündigte Aufwärtswelle aber nicht mehr lange auf sich warten. Eine ähnliche Entwicklung erwarte ich auch jetzt wieder, nicht zuletzt, weil der kleine Kursrückgang der vergangenen Tage zu großer Verunsicherung zahlreicher Goldanleger geführt hat. Das zeigen zumindest die Sentimentindikatoren.

Bullishe Signale nicht nur im Edelmetallsektor

Es ist Teil meiner Arbeitsroutine, mir am Wochenende hunderte von Aktiencharts anzuschauen, um möglichst frühzeitig Hinweise auf wichtige Entwicklungen und Veränderungen zu erhalten. Was im Moment besonders auffällt, sind zahlreiche Bodenformationen und Kaufsignale in den wenigen Sektoren, die von der Spekulationsblase nicht erfasst wurden und eine vernünftige fundamentale Bewertung aufweisen. Erste Kaufempfehlungen für diese sehr lukrativen Nischeninvestments habe ich den Lesern meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren bereits gegeben, weitere werden in den kommenden Tagen und Wochen folgen.

Darüber hinaus zeigen zahlreiche Gold- und Silberminenaktien Chartformationen, die sich typischerweise nur in Korrekturphasen innerhalb gesunder Aufwärtstrends herausbilden. Hier bietet sich Ihnen noch einmal die Gelegenheit, zu relativ niedrigen Kursen einzusteigen, bevor die nächste Aufwärtswelle Fahrt aufnimmt. Welche Aktien ich jetzt favorisiere, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.

Was Sie über Bitcoin & Co. wissen sollten

In der aktuellen Spekulationsblase, die große Teile der Aktienmärkte erfasst hat, spielen Bitcoin und andere Kryptowährungen die gleiche Rolle wie der Neue Markt im Jahr 2000. Einen großen Unterschied zu damals gibt es allerdings: Kryptowährungen geben erst gar nicht vor, ein Geschäftsmodell zu sein, über das man zumindest diskutieren könnte. Sie sind lupenreine Spekulationsobjekte, die reinsten, die der Mensch bisher erfunden hat. Sie dienen einzig und allein dem Zweck der Spekulation.

Alles, was Sie über Bitcoin wissen sollten, lesen Sie in meinem gemeinsam mit Roland Leuschel verfassten kleinen Buch zu diesem Thema. Ganz gleich, ob Sie mit Bitcoin spekulieren, darüber nachdenken, es zu tun, oder fest entschlossen sind, es bleiben zu lassen, diese knapp 100-seitige Analyse sollten Sie kennen.

Bitcoin & Co. – Finte oder Neugestaltung des Geldsystems? Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“ (ISBN: 9-789925-750306)

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Platin hat gerade ein starkes langfristiges Kaufsignal gegeben. Konkrete Kaufempfehlungen werde ich den Lesern meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren in Kürze geben.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Veraltete Tanker der Bundeswehr

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

seit Jahren gelingt es den Verantwortlichen im Bundesverteidigungsministerium nicht, die Ausrüstung der Bundeswehr zu modernisieren. Vor kurzem wurde ein Bericht bekannt, der wieder einmal belegt, wie unwirtschaftlich der Betrieb von veralteten Systemen ist und wie schleppend Ersatzbeschaffungen vonstattengehen.

In den Jahren 1974/75 kaufte die Bundeswehr zwei zivile Tanker und ließ sie für militärische Zwecke umbauen. Die Tanker sollen Schiffe und Boote der Marine mit Betriebsstoffen versorgen und so deren Mobilität weltweit erhöhen. Sie nehmen für die Bundeswehr auch internationale Verpflichtungen wahr, u. a. in Einsatzverbänden der NATO. Für die Tanker war ursprünglich eine Nutzungsdauer von 30 Jahren vorgesehen. Nach über 40 Jahren Betrieb zeigte die Schiffstechnik der Tanker, insbesondere die Antriebsmaschinen, viele Mängel und häufige Ausfälle. Daher musste die Marine Manöver wegen Motorschäden abbrechen und die Tanker zurückschleppen.

In den letzten Jahren hat die Häufigkeit von Schäden zugenommen. Die Instandsetzung ist meist schwierig, weil viele Ersatzteile nicht mehr erhältlich sind und daher neu gefertigt werden müssen. Die Dauer von Instandsetzungsarbeiten und die Ausgaben hierfür stiegen in den vergangenen Jahren deutlich an.

Mangelnde Zuverlässigkeit und Unwirtschaftlichkeit im Betrieb

Die Tanker haben die für sie vorgesehene Nutzungsdauer von 30 Jahren weit überschritten. Ihre überalterten Anlagen verursachten häufig Ausfälle. Dies machte eine verlässliche Einsatzplanung immer schwieriger. Selbst zugesagte internationale Verpflichtungen waren nicht immer aufrechtzuerhalten. Durch den sich weiter verschlechternden Zustand der alten Tanker und die sehr schwierige Ersatzteilsituation verlängern und verteuern sich die Instandhaltungsmaßnahmen. Auch wenn die Verfügbarkeitsprobleme gelöst werden könnten, wäre ein Weiterbetrieb der alten Tanker unwirtschaftlich, wie die zuständigen Stellen der Bundeswehr selbst einräumen.

Internationale Einsatzfähigkeit gefährdet

Im Jahr 1973 wurde ein internationales Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung geschlossen. Das Übereinkommen verlangt für zivile Öltanker älterer Bauart seit dem Jahr 2005 grundsätzlich zwei (Außen-)Hüllen. Sonst dürfen diese nicht mehr fahren. Für Militärschiffe soll durch geeignete Maßnahmen sichergestellt werden, dass sie in Übereinstimmung mit dem internationalen Übereinkommen betrieben werden.

Im Januar 2016 legte das Verteidigungsministerium fest, dass die Vorgaben des Übereinkommens auch für Schiffe der Bundeswehr grundsätzlich verbindlich sind. Die beiden hier in Rede stehenden Tanker haben nur eine Hülle. Die Bundeswehr betreibt sie aufgrund einer Ausnahmeregelung dennoch weiter. Verschiedene Staaten verbieten den Verkehr von Tankern mit nur einer Hülle in ihren Hoheitsgewässern, auch wenn sie als Militärschiffe Ausnahmen in Anspruch nehmen. Die beiden Tanker können somit international nicht mehr überall eingesetzt werden.

Schleppende Nachfolgeplanung

Im Jahr 2014 startete das Marinekommando eine Initiative, die alten Tanker durch zwei neue abzulösen. Im April 2016 wies das Verteidigungsministerium das Planungsamt der Bundeswehr an, die Anforderungen an die neuen Tanker zu erarbeiten. Um das Vorhaben zu beschleunigen und kostengünstig zu gestalten, sollten auch marktverfügbare Lösungen ─ ggf. mit notwendigen Anpassungen ─ berücksichtigt werden.

Im Juli 2019 traf der Generalinspekteur der Bundeswehr die Auswahlentscheidung zu den ihm vorgelegten Lösungsvorschlägen. Darunter waren keine Vorschläge, vorhandene Tanker zu kaufen und ggf. für militärische Zwecke umzubauen. Vielmehr sollen neue Tanker entwickelt und gebaut werden. Der Zeitplan sieht so aus, dass ein Vertragsschluss für 2021 angestrebt wird, der erste der neuen Tanker soll dann im Jahr 2024 geliefert werden.

Ein Kauf handelsüblicher Tanker wäre billiger gewesen

Die technischen Probleme, der unwirtschaftliche Betrieb und die Umweltrisiken der alten Tanker sind der Bundeswehr seit langem bekannt. Dennoch begann sie mit der Nachfolgeplanung erst mehrere Jahre nach dem Ende der ursprünglich vorgesehenen Nutzungsdauer. Dann vergingen nochmals fünf Jahre bis zur Auswahlentscheidung. Sofern der Zeitplan eingehalten werden kann, werden die alten Tanker bereits 47 Jahre im Dienst sein, wenn der erste neue Tanker einsatzbereit ist. Die Bundeswehr hätte Zeit gewinnen und Geld sparen können, wenn sie an Stelle einer Neuentwicklung vorhandene Tanker gekauft und an den militärischen Bedarf angepasst hätte. Auch mehrere ausländische Marinestreitkräfte haben sich in jüngster Zeit für den Kauf handelsüblicher Tanker entschieden, die anschließend an den militärischen Bedarf angepasst wurden.

Das Verteidigungsministerium will die alten Tanker weiterbetreiben

Die alten Tanker will das Verteidigungsministerium trotz allem weiterhin in Betrieb halten, sie müssten halt immer wieder instandgesetzt werden. Ihr Zustand sei nicht bedenklich, ein sicherer bestimmungsgemäßer Gebrauch sei unverändert möglich. Nur mit einem Weiterbetrieb der alten Tanker könne die Betriebsstoffversorgung auf See sichergestellt werden, bis die neuen Tanker zur Verfügung stünden. Auch die Verpflichtungen gegenüber der NATO könnten nur so eingehalten werden.

Der geschilderte Fall schließt sich nahtlos an viele ähnlich schief gelaufene Beschaffungsvorhaben des Verteidigungsministeriums an. Vor diesem Hintergrund, liebe Leserinnen und Leser, bleibt uns nur die Hoffnung, dass die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr nie ernsthaft auf die Probe gestellt wird, sagt kopfschüttelnd

Ihr

Gotthilf Steuerzahler