US-Börse auf dem Weg nach unten - Kaufen Sie Gold und Goldminenaktien- 19.09.2020

US-Börse auf dem Weg nach unten - Kaufen Sie Gold und Goldminenaktien

Überfällige Trendwende

Liebe Leser,

an der völlig überhitzten und absurd überbewerteten US-Börse hat ein mehr als überfälliger Abwärtstrend begonnen. Aufgrund der starken Warnsignale, die von einer Vielzahl verschiedener Indikatoren in den vergangenen Wochen gegeben wurden, haben Sie es hier wahrscheinlich mit einer sehr bedeutenden Trendwende zu tun.

Das gilt umso mehr, da ein Großteil der jüngsten Kursgewinne lediglich auf einer Handvoll Aktien beruhte, die aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung einen sehr großen Einfluss auf die populären US-Indizes haben, allen voran auf den NASDAQ 100. Die Spekulationsblase bei diesen Indexschwergewichten hat vermutlich ihren Zenit überschritten.

Großes Abwärtspotenzial in der Frühphase einer Wirtschaftskrise

Damit ist der Weg nach unten frei, zumal sich die meisten anderen Sektoren ohnehin nur in einer Bearmarketrally befunden haben, das heißt in einer vorübergehenden Teilerholung im Rahmen einer Baisse. Die gigantischen Liquiditätsspritzen der Zentralbanken haben tatsächlich nur einen sehr begrenzten Teil der Aktienmärkte auf neue Hochs gehievt. Entsprechend ausgeprägt sind die negativen Divergenzen, die dadurch entstanden sind.

In Kombination mit der riesigen Topformation, die der S&P 500 und zahlreiche andere Indizes zeigen, ergibt sich ein überaus bearishes Bild. Stellen Sie sich auf turbulente Börsenzeiten ein. Schließlich befinden wir uns in der Frühphase einer Weltwirtschaftskrise, deren ganzes Ausmaß erst in den kommenden Monaten sichtbar werden wird, wenn die Pleitewelle Fahrt aufnimmt und die Zahlen auf den Tisch kommen.

S&P 500, Momentum-Oszillator, 2017 bis 2020
Die riesige Topformation des S&P 500 spricht für eine ausgeprägte Baisse. Die negative Divergenz des Momentum-Oszillators (rote Pfeile) deutet darauf hin, dass diese Baisse jetzt beginnt und sehr heftig ausfallen wird.
Quelle: StockCharts.com

Achtung: Fed-Bilanzsumme steigt nicht mehr

Interessanterweise stagniert die Bilanzsumme der Fed bereits seit Mitte August. Dieser kurze Stillstand der Gelddruckmaschine reicht offenbar schon aus, um an den Aktienmärkten eine Trendwende nach unten auszulösen. Ich bin jetzt überaus gespannt, wann und wie die Zentralbanker auf eine neue Abwärtswelle an den Aktienmärkten reagieren werden. Ich vermute, sie werden aus gesellschaftspolitischen Gründen so kurz vor den Wahlen erst dann eingreifen, wenn sich die Kurse den im März 2020 gesehenen Tiefs nähern.

Ob die zahlreichen Börsenneulinge, die maßgeblich am jüngsten Kursanstieg beteiligt waren und eine regelrechte Kaufwelle an den Optionsmärkten hervorgerufen haben, dann noch Geld haben werden, um erneut an der Börse einzusteigen, wage ich zu bezweifeln. Diese Zweifel habe ich auch bei der stark gebeutelten japanischen Softbank, deren jüngsten Aktivitäten sehr nach Verzweiflung riechen: Das Unternehmen soll mit Milliardenbeträgen mit hochriskanten Optionen auf die Indexschwergewichte des Technologiesektors spekuliert haben, um auf diesem Weg die Kurse nach oben zu treiben. Wir werden bald erfahren, welches Ende dieser Husarenritt nimmt.

Spekulative Exzesse an den Optionsmärkten

Apropos Optionsmärkte: Alle Kennzahlen, die das Geschehen an diesem hochspekulativen Marktsegment messen, haben in den vergangenen Wochen nie zuvor gesehene Extremwerte erreicht. Die hier zu beobachtenden Exzesse stellen sogar die Vorgänge am Höhepunkt der Technologieblase im Jahr 2000 weit in den Schatten. Die Ernüchterung wird ähnlich heftig sein wie damals, als der NASDAQ 100 Index über 80% fiel.

Langfristige Hausse des Edelmetallsektors

Vergessen Sie nicht, dass wir uns in der Endphase eines Weltwährungssystems ungedeckter Gelder befinden. Entsprechend groß sind die Risiken. Und wie Sie im Jahr 2008 bereits gesehen haben, kann sich die Lage sehr schnell dramatisch zuspitzen. Deshalb sollten Sie sich als vorausschauender Anleger mit Gold und ausgewählten Minenaktien für das Endspiel positionieren, da niemand wissen kann, wie lange es Regierungen und Zentralbanken noch gelingen wird, den unvermeidlichen Neuanfang hinauszuzögern.

Bereiten Sie sich vor, und lesen Sie meinen und Roland Leuschels Börsenbrief Krisensicher Investieren jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

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Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Patentverwertung durch eine Universität

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

Patentverwertung durch staatliche Hochschulen ist eine sinnvolle Sache, auch wenn die dabei erzielten Einnahmen zumeist nicht sonderlich hoch sind. Bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe ist der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit zu beachten. Bestehen Zweifel an der Wirtschaftlichkeit der Aufgabenerledigung, wie es bei einer großen Universität in Norddeutschland seit Jahren der Fall ist, muss eine kostengünstigere Lösung erwogen werden.

Die Patentverwertung an Hochschulen gehört zum Bereich des Wissens- und Technologietransfers. Zur Bewältigung dieser komplexen Materien greifen in einem norddeutschen Bundesland nahezu alle Hochschulen auf externe Patentverwertungsagenturen zurück. Nur eine große Universität gründete zu diesem Zweck eine eigene Verwertungsgesellschaft in der Rechtsform einer GmbH. Das hierfür erforderliche Stammkapital in Höhe von 50.000 Euro brachten die Universität und die Universitätsmedizin jeweils zur Hälfte auf.

Die GmbH betreut insbesondere die Universität, aber auch Dritte bei der rechtlichen Sicherung und Verwertung von Erfindungen und sonstigem geistigem Eigentum. Sie untersucht, ob Erfindungen schutzrechtsfähig und wirtschaftlich nutzbar sind. Im Übrigen obliegt ihr – bei Bedarf auch in Kooperation mit Patentanwälten – die Realisierung dieser gewerblichen Schutzrechte zum Beispiel durch Anmeldung von Patenten und Abschluss von Verwertungsverträgen.

Die wirtschaftliche Situation der Verwertungsgesellschaft

Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 erzielte die Gesellschaft bis zum Ende des Jahres 2011 durchgängig Verluste. Um ihre Überschuldung zu vermeiden, verstärkte die Universität in diesem Zeitraum die Kapitalrücklage der Gesellschaft durch laufende Einzahlungen in Höhe von insgesamt über 1,3 Millionen Euro. Von diesem Betrag wurden bezogen auf den Bilanzstichtag 31. 12. 2018 rund 715.000 Euro aufgezehrt. Die seit dem Jahr 2012 erzielten positiven Jahresergebnisse sind in erster Linie auf eine Anpassung des mit der Universität geschlossenen Geschäftsbesorgungsvertrags zurückzuführen. Die Beteiligten änderten die Vergütungsmodalitäten dahingehend, dass die Gesellschaft von der Universität statt bislang 30 Prozent nunmehr 50 Prozent der aus Verwertungserlösen erzielten Einnahmen erhält.

Für die Universität entstanden erhebliche Kosten

Ein Gutachter hält die Patent- und Schutzrechtsabwicklung über die hochschuleigene Gesellschaft für unwirtschaftlich. Die Universität müsse das Gebot der Wirtschaftlichkeit beachten, das für alle Einrichtungen der öffentlichen Hand Geltung habe. Die Vorhaltung einer privatrechtlichen Gesellschaft für Zwecke der Sicherung und Verwertung von Patenten und sonstigen gewerblichen Schutzrechten sei für die Universität bislang mit erheblichen Kosten verbunden gewesen. Die Insolvenz der Verwertungsgesellschaft habe nur durch Kapitalzuführungen und eine signifikante Erhöhung der Vergütung vermieden werden können.

Der Gutachter empfiehlt die Auflösung der Verwertungsgesellschaft

Hinzu komme, dass eine Organisationsprivatisierung in der Rechtsform einer GmbH strukturell mit Fixkosten verbunden sei. Als Beispiele seien die Gehälter der Geschäftsführung, die Aufwendungen für die laufende Buchführung, Versicherungsprämien und die Kosten der Jahresabschlüsse zu nennen. Überdies trage die Universität das inhärente Risiko als Gesellschafterin, das sich bereits im partiellen Verzehr der Kapitalrücklage und einer für die Hochschule ungünstigen Vergütungsabrede verwirklicht habe. Der Gutachter hat eine Prüfung empfohlen, ob die bisherigen Dienstleistungen der Gesellschaft nicht besser in die Stabsstelle Kooperation und Innovation der Universität eingegliedert werden sollten. Anschließend könne die Verwertungsgesellschaft aufgelöst werden.

Ein umfassender Kostenvergleich der beiden Lösungen ist erforderlich

Das Wissenschaftsministerium des Bundeslandes ist der Auffassung, dass sich die von der Hochschule gewählte Konstruktion als wirtschaftlich tragfähig erwiesen habe. Dies werde durch die seit dem Jahr 2012 positiven Jahresergebnisse der GmbH belegt. Mit dieser Auffassung verkennt das Wissenschaftsministerium allerdings, dass die seit 2012 erzielten positiven Jahresergebnisse der Gesellschaft maßgeblich auf die Ausweitung der Vergütungsanteile an den Verwertungserlösen beruhten, was letztlich zu Lasten der Universität ging.

Zu dem Vorschlag des Gutachters, die Aufgaben der Gesellschaft in die Hochschule zurückzuholen, ist Folgendes zu sagen: Natürlich ist auch die Wahrnehmung der Verwertungsaufgaben durch hochschuleigene Kräfte in Zusammenarbeit mit externen Patentverwertungsagenturen mit erheblichen Kosten verbunden. Erforderlich ist deshalb ein umfassender Kostenvergleich zwischen der bisherigen Lösung und einer eventuellen Erledigung durch die Hochschule selbst. Die wichtige Aufgabe der Patentverwertung, liebe Leserinnen und Leser, darf jedenfalls durch diese Diskussion nicht beeinträchtigt werden, meint voller Überzeugung

Ihr

Gotthilf Steuerzahler