Gold steigt über 1.800 Dollar – Jetzt ist der Weg nach oben frei- 11.07.2020

Gold steigt über 1.800 Dollar – Jetzt ist der Weg nach oben frei

Sehr bullishe Signale

Liebe Leser,

vor zwei Wochen hatte ich Sie an dieser Stelle auf das charttechnische Kaufsignal aufmerksam gemacht, das der Goldpreis in US-Dollar gerade gegeben hatte, indem er aus einer achtwöchigen Dreiecksformation nach oben ausgebrochen war. Da dieses Dreieck nur Teil einer viel größeren Formation ist, kommt diesem Kaufsignal eine große Bedeutung zu.

Aus der gesamten Formation ergibt sich nämlich ein kurzfristiges Kursziel von 1.950 $ bis 2.050 $ pro Unze. Und dieses Ziel deckt sich mit der Prognose unseres hier nicht gezeigten Gold-Preisbänder-Indikators. Dessen zweites oberes Preisband, das uns jetzt als Kursziel dient, verläuft ebenfalls in diesem Bereich.

In Euro, Yen, Yuan notiert Gold längst auf Rekordhochs

Der folgende Chart zeigt Ihnen im unteren Teil den Goldpreis pro Unze in Euro und darüber den Goldpreis in Dollar. Hier erkennen Sie gut den charttechnischen Widerstand im Bereich von 1.800 $ pro Unze. Darüber hinaus sehen Sie, dass die Konsolidierung der vergangenen Wochen ein geradezu typisches Luftholen für den Anstieg über diese Marke war. Sie ist der letzte Widerstand, der sich dem Goldpreis auf dem Weg nach oben noch entgegenstellt. Jetzt sieht es so aus, als würde diese letzte große Hürde gerade genommen.

In allen anderen wichtigen Währungen, wie zum Beispiel Euro, Yen, Yuan, Britisches Pfund, Australischer Dollar oder Kanadischer Dollar hat der Goldpreis längst Rekordhochs erreicht. Im US-Dollar hinkt er in diesem Zyklus etwas hinterher.

Gold in $ pro Unze (oben) und in € pro Unze (unten), 2001 bis 2020
In Euro und vielen anderen wichtigen Währungen notiert der Goldpreis bereits auf Rekordhochs. In Dollar steht er jetzt kurz davor.
Quelle: StockCharts.com

Unseriöse Geld- und Staatsschuldenpolitik

Die Bedeutung der völlig unseriösen Geldpolitik der Fed und der nicht minder unseriösen Staatsschuldenpolitik Donald Trumps kommt langsam in den Köpfen der Amerikaner an. Die steigende Zahl hochkarätiger Goldinvestoren zeigt, dass sich immer mehr kluge und strategisch denkende Anleger vor den Folgen dieser Politik schützen möchten.

Noch sind es in den USA vor allem die für ihre Weitsicht bekannten Finanzmarkt-Größen, die für Gold sehr bullish sind. Wie üblich wird die Masse diesen sehr erfolgreichen Vorreitern nach und nach folgen und den Goldpreis in ungeahnte Höhen treiben.

Machen Sie große Gewinne mit ausgewählten Minenaktien

Durch die hier beschriebenen Kaufsignale erhält die Goldhausse neuen Schwung. Im großen Bild und fundamental gesehen, ist es jedoch die völlig unseriöse Geld- und Staatsschuldenpolitik, die den Goldpreis weiter beflügeln wird.

Mit Gold können auch Sie Ihr Vermögen vor den Folgen dieser politischen Machenschaften und kurzsichtigen Weichenstellungen schützen. Und mit ausgewählten Minenaktien können Sie in den kommenden Jahren zusätzlich ein Vermögen verdienen. In meiner am 29. Juni erschienenen Krisensicher Investieren-Themenschwerpunkt-Ausgabe „Edelmetallaktien Teil II“ bespreche ich ausführlich den Gold Miners Index und zeige Ihnen, welche Aktien jetzt in Ihr Depot gehören. Nehmen Sie die Chancen war. Testen Sie jetzt meinen Börsenbrief Krisensicher Investieren.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: In der aktuellen Juli-Ausgabe von Krisensicher Investieren zeigen wir Ihnen, wie sehr die Lage an den Aktienmärkten der des Jahres 1930 gleicht – damals ging es anschließend um minus 85% nach unten.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Mängel bei der Förderung eines Landesverbandes

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

vor kurzem konnte man in den Medien interessante Details über einen Landesverband lesen, der die Interessen einer ethnischen Minderheit in einem norddeutschen Bundesland vertritt. Dieser Verband wird seit Jahren von der Landesregierung reichlich mit Zuschüssen bedacht, hat sich aber in der Vergangenheit nicht unbedingt an die Vorschriften gehalten, die für den Umgang mit Fördermitteln gelten. Die zuständigen staatlichen Stellen ließen den Verein lange Zeit gewähren, was vielleicht damit zusammenhing, dass er sich für eine Gruppe von Menschen einsetzt, die in der Nazizeit verfolgt wurden. Da ist aus staatlicher Sicht allergrößte „Sensibilität“ geboten.

Im Regelfall fördert die öffentliche Hand einzelne Vorhaben durch Zuschüsse für einen begrenzten Zeitraum, das ist die sogenannte Projektförderung. In manchen Fällen wird auch der ganze Tätigkeitsbereich einer Einrichtung vom Staat bezuschusst, das nennt sich dann institutionelle Förderung.

Die institutionelle Förderung erfolgt zwar grundsätzlich nur für ein Jahr, in der Praxis wird daraus jedoch regelmäßig eine dauerhafte Subventionierung der betreffenden Einrichtung. Ein umfassendes Netz an Vorschriften regelt beide Förderarten, von der Antragstellung über die Bewilligung der Gelder bis zum Nachweis, dass die Fördermittel zweckentsprechend verwendet worden sind.

Der Umfang der Förderung hat stark zugenommen

Der erwähnte Landesverband finanziert sich fast ausschließlich aus öffentlichen Mitteln. Er wird von dem Bundesland, in dem er seinen Sitz hat, institutionell gefördert, daneben erhält er aber auch noch Fördermittel für verschiedene Kultur- und Bildungsprojekte sowie Gelder aus Lotterieerträgen. Die Leistungen des Landes an den Landesverband wiesen in den letzten Jahren eine stark steigende Tendenz auf. Im Jahr 2010 hatte die Förderung einen Umfang von rund 195.000 Euro, im Jahr 2019 waren es dann mehr als 750.000 Euro, die dem Verband von dem betreffenden Bundesland zuflossen.

Der Verband hat jahrelang die vorgeschriebenen Unterlagen nicht vorgelegt

Das Finanzgebaren des Landesverbandes wies gravierende Mängel auf. Die Entscheidungen der für die institutionelle Förderung verantwortlichen Stellen, das war zeitweise die Staatskanzlei, zeitweise das Bildungsministerium des norddeutschen Bundeslandes, waren nicht nachvollziehbar. In keinem der untersuchten Haushaltsjahre hatte der Verband diejenigen Unterlagen eingereicht, die für eine inhaltliche Prüfung des tatsächlichen Finanzierungsbedarfs erforderlich gewesen wären.

Für keines der betrachteten Haushaltsjahre hatte der Verband einen ordnungsgemäßen Nachweis über die Verwendung der Mittel für die institutionelle Förderung vorgelegt. Die Akten enthielten keine Hinweise darauf, ob und in welcher Weise die verantwortlichen Stellen sich um die Verwendung dieser Fördermittel gekümmert hatten.

Ein Rückforderungsanspruch des Landes von 70.000 Euro wurde ermittelt

Nachdem der Kassenprüfer des Verbands in seinem Jahresbericht auf finanzielle Unregelmäßigkeiten beim Verband hingewiesen hatte, hat die Staatskanzlei ab 2017 das Förderverfahren rechtlich aufgearbeitet. Sie hat eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft damit beauftragt, die Verwendung der Fördermittel für die Jahre 2013 bis 2016 detailliert zu überprüfen. Diese Überprüfung hat zahlreiche Mängel im Finanzgebaren des Verbands bestätigt. Auf der Grundlage der Feststellungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die Staatskanzlei einen Rückforderungsanspruch des Landes gegen den Verband von rund 70.000 Euro ermittelt.

Das Land finanziert sich seinen Rückforderungsanspruch im Ergebnis selbst

Der Verband lebt fast ausschließlich von Landesmitteln und verfügt über keine Eigenmittel, aus denen Rückzahlungen erfolgen könnten. Um den Rückforderungsanspruch des Landes durchzusetzen, hat sich die Staatskanzlei daher für eine – auf mehrere Jahre gestreckte – Verrechnung der Rückzahlung mit zukünftigen Förderungen entschieden. Das bedeutet, dass die Mittel für die Verbandsarbeit entsprechend gekürzt werden. Einschränkungen bei den einzelnen Projekten sind dann die notwendige Folge.

Das bedeutet weiterhin, dass das Land sich seinen Rückforderungsanspruch durch die Verrechnung mit zukünftigen Zahlungen im Ergebnis selbst finanziert. Der Verband hätte allerdings auch die Mitglieder der zuständigen Verbandsorgane, welche die Rückforderungen zu verantworten hatten, in Haftung nehmen können. Aber eine entsprechende Forderung des Landes war vermutlich politisch nicht opportun.

Die fördertechnischen Regelungen müssen in Zukunft konsequent beachtet werden

Für die Zukunft muss in solchen Fällen verstärkt darauf geachtet werden, dass Rückforderungsansprüche gar nicht erst entstehen. Dies erfordert eine enge Begleitung der Zuschussempfänger und eine konsequente Beachtung der fördertechnischen Regelungen.

Wie zu erfahren war, hat die Staatskanzlei des norddeutschen Bundeslandes die bekannt geworden Missstände zum Anlass genommen, personelle und organisatorische Änderungen einzuleiten, um einen ordnungsgemäßen Umgang mit den Förderverfahren sicherzustellen. Wollen wir hoffen, liebe Leserinnen und Leser, dass jetzt alles besser wird und falsche Rücksichtnahmen auch in „sensiblen“ Förderfällen unterbleiben, meint

Ihr

Gotthilf Steuerzahler