Gold bleibt meine erste Wahl - nächstes Ziel 1950 US-Dollar- 18.04.2020

Gold bleibt meine erste Wahl - nächstes Ziel 1950 US-Dollar

Unseriöse Geld- und Staatsschuldenpolitik – Gesetze werden nicht beachtet

Liebe Leser,

aus fundamentaler Sicht habe ich Gold auch hier in meinem Marktkommentar schon seit geraumer Zeit als ein absolutes Muss und Basisinvestment für jeden konservativen Anleger bezeichnet. Begründet habe ich diese Empfehlung mit der seit Jahren und weltweit völlig unseriösen und verantwortungslosen Geld- und Staatsschuldenpolitik.

Dabei habe ich die oftmals belächelte Prognose ausgesprochen, dass in der nächsten Krise endgültig alle Dämme brechen und keine Gesetze mehr beachtet würden. In genau dieser Situation befinden wir uns jetzt: Die Staatsschulden gehen weltweit durch die Decke, und finanziert werden sie durch das Heißlaufen der Gelddruckmaschinen.

Auf dem Weg zur Bruchstelle des Währungssystems

Ein Zurück von dem hier eingeschlagenen Weg wird es nicht geben. Auch daran habe ich mit dem Hinweis auf die Dynamik einer Interventionsspirale nie einen Zweifel gelassen. Die Summen, mit denen wir es jetzt zu tun haben, werden tatsächlich schon in Billionen Euro oder Dollar angegeben – Größenordnungen, die ich in meiner Jugend nur aus Berichten von der deutschen Hyperinflation von 1921 bis 1923 kannte.

Das symbiotische Zusammenspiel von Schulden machenden Politikern und Geld druckenden Zentralbankern wird wohl auch jetzt wieder dazu führen, dass wir die Bruchstelle des Währungssystems herausfinden werden. Doch dieses Mal wird es nicht nur einige wenige Länder betreffen, sondern die ganze Welt. Als strategisches Investment bleibt Gold deshalb meine erste Wahl.

Goldhausse erneut bestätigt – neues Allzeithoch in US-Dollar in Sicht

Seit Anfang des Jahres hat der Goldpreis in Dollar bereits um 14% zugelegt und in Euro um 18%. Seit Anfang 2019 beträgt das Plus 34% bzw. 42%. Trotzdem deutet immer noch alles darauf hin, dass wir uns erst in der Frühphase einer langfristigen Goldhausse befinden – während an den Aktienmärkten eine schwere Baisse begonnen hat, deren erste große Bearmarketrally sich jetzt dem Ende zuneigt. Doch das ist eine andere Geschichte, zu der Sie mehr in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren erfahren können.

Zurück zu Gold: Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, wurde die laufende Goldhausse aus charttechnischer Sicht gerade ein weiteres Mal bestätigt. Mit dem Anstieg über die im Chart eingezeichnete Widerstandslinie bei rund 1.700 $ pro Unze wurde nämlich ein neues Kaufsignal gegeben. Dessen kurzfristiges Kursziel befindet sich bei rund 1.950 $. Damit wird das Allzeithoch von 1.920 $ pro Unze, das am 09.06.2011 erreicht wurde, Geschichte. In den meisten anderen Währungen, darunter Euro, Pfund und Yen, ist der Goldpreis längst auf neue Rekordhochs gestiegen.

Goldpreis pro Unze in $, 2019 bis 2020
Aus charttechnischer Sicht wurde der Aufwärtstrend durch den Anstieg über die Marke von 1.700 $ pro Unze ein weiteres Mal bestätigt.
Quelle: StockCharts.com

Wichtige Entscheidung bei den Goldminenaktien

Bei den Goldminenaktien bahnt sich jetzt eine sehr wichtige Entscheidung an. Erstens befindet sich der von mir besonders beachtete Goldminen Index in der Nähe einer extrem wichtigen charttechnischen Marke. Ein Ausbruch nach oben würde ein massives langfristiges Kaufsignal erzeugen. Ich gehe davon aus, dass dieses sehr wichtige Ereignis in den kommenden Wochen stattfinden wird.

Zweitens deutet sich an den allgemeinen Aktienmärkten das Ende der Bearmarketrally an, die durch die gigantischen Rettungsprogramme von Regierungen und Zentralbanken ausgelöst wurde. Hier gilt es jetzt sehr genau darauf zu achten, wie sich die Minenaktien und andere fundamental attraktive Sektoren verhalten werden, wenn es an der Wall Street wieder abwärts geht.

Die kommenden Wochen versprechen also in mehrfacher Hinsicht extrem wichtig zu werden. Damit Sie weiterhin richtige Entscheidungen treffen, behalten wir das Geschehen für Sie im Auge. Informieren Sie sich auf höchstem Niveau mit Roland Leuschels und meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos testen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Zur Diversifikation in diesen irren Zeiten sollten Sie auch ausgewählte Fremdwährungen halten. Mehr dazu in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Versäumnisse bei Behörden mit Sicherheitsaufgaben

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

die Umstellung der Sicherheitsbehörden auf digitale Funktechnik war ein staatliches Großprojekt, das erheblich länger dauerte als geplant. Auch jetzt, mehr als 20 Jahre nach Beginn des Vorhabens, sind wichtige Probleme immer noch nicht gelöst.

Bereits 1996 beschloss die Innenministerkonferenz die Errichtung eines einheitlichen Digitalfunknetzes für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Das Digitalfunknetz sollte an die Stelle der vorhandenen analogen Netze treten und eine organisationsübergreifende und bundesweite Verständigung der verschiedenen Sicherheitsbehörden bei ihren Einsätzen, insbesondere auch in Krisenlagen und bei Katastrophen, ermöglichen. Zu den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben gehören in Deutschland die Bundespolizei, das Bundeskriminalamt und die Polizeibehörden der Länder, weiterhin Feuerwehr, Rettungsdienste, Zoll, Verfassungsschutzämter sowie das Technische Hilfswerk.

Der Digitalfunk für die Sicherheitsbehörden wird von Bund und Ländern gemeinsam – im Rahmen der jeweiligen Kompetenzen – getragen und realisiert. Nach den ursprünglichen Planungen sollte der Digitalfunk zur Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2006 starten, doch die Umstellung verzögerte sich immer weiter. Zum einen hemmten technische Probleme den Aufbau des Digitalfunks, zum andern stellte sich die Abstimmung zwischen den vielen beteiligten Stellen als überaus schwierig und zeitraubend heraus.

Bahnhöfe, Flughäfen und Sportstätten sind nur unzureichend angebunden

Bis heute ist die Umstellung auf den einheitlichen Digitalfunk nicht völlig abgeschlossen. Zwar deckt das Funknetz inzwischen über 99 Prozent der Fläche Deutschlands ab. Dies bedeutet allerdings nicht, dass es keine Probleme mehr mit dem Digitalfunk gibt. Wie vor kurzem bekannt wurde, sind gerade so wichtige Bauten wie Bahnhöfe, Flughäfen, Tunnel, Einkaufszentren, Hochhäuser, Versammlungs- und Sportstätten oftmals nicht oder nur unzureichend mit Digitalfunk versorgt.

Wie die Bundespolizei vor kurzem berichtete, ergaben sich aus der unzureichenden Digitalfunkversorgung dieser Bauten grundlegende Einschränkungen und Schwierigkeiten bei den Einsätzen. Oftmals sei es nicht möglich gewesen, Verstärkung oder Rettungskräfte anzufordern, wodurch Bundespolizisten gefährdet worden seien. Akzeptanz und Vertrauen in den Digitalfunk gingen dadurch verloren.

Veraltete Vorschriften verhindern die Umstellung

Dass so wichtige Bauwerke wie Bahnhöfe, Flughäfen und Fußballstadien nicht erreicht werden können, hängt damit zusammen, dass bei einem Großteil dieser Bauten aufgrund der Gebäudeausdehnung sowie funkabschirmender Eigenschaften der Baustoffe eine Funkversorgung von außen nicht in vollem Umfang möglich ist. Die Funkversorgung im Gebäude muss deshalb durch zusätzliche technische Anlagen sichergestellt werden. Geregelt ist dies in den Bauordnungen der Bundesländer, meist in Verbindung mit den Vorschriften über den Brand- und Katastrophenschutz. Einige dieser Landesvorschriften schreiben weiterhin eine analoge Funkversorgung der in Rede stehenden Bauwerke vor oder sichern der vorhandenen analogen Technik Bestandsschutz zu. Eine Arbeitsgruppe prüfte bereits im Jahr 2010 den Änderungs- und Ergänzungsbedarf der gesetzlichen Regelungen, die rechtlichen Hemmnisse wurden jedoch nicht überall beseitigt.

Analoge Funktechnik bei der Feuerwehr

Viele Feuerwehren setzen weiterhin analoge Funktechnik ein. Um mit ihnen im Einsatz zu kommunizieren, müssen die anderen Sicherheitsbehörden immer noch in die veraltete analoge Technik investieren. Allein das Technische Hilfswerk besaß im Jahr 2019 rund 11.000 analoge Funkgeräte und beschaffte im gleichen Jahr für mehr als eine Million Euro neue analoge Funkgeräte. Die in Frage kommenden Feuerwehren sollten so schnell wie möglich mit den entsprechenden Finanzmitteln ausgestattet werden, damit auch sie sich die moderne Funktechnik zulegen können.

Rechtliche Hindernisse müssen beseitigt werden

Es ist unverzichtbar, dass sich die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern im Einsatz untereinander verständigen können. Bahnhöfe, Flughäfen, Sportstätten usw. müssen daher mit Digitalfunk erreicht werden können. Bund und Ländern ist es vorzuwerfen, dass es ihnen in den vergangenen zehn Jahren nicht gelungen ist, eine Rechtsgrundlage für die digitale Anbindung dieser Bauten zu schaffen. Das Bundesinnenministerium lehnt die Verantwortung für den geschilderten Missstand ab und verweist auf die Zuständigkeit der Bundesländer. Nur die Länder könnten die Eigentümer dieser Bauwerke zum Einbau von digitaler Technik verpflichten.

Die geschilderten Zusammenhänge belegen die Schwächen des deutschen Föderalismus, der nur unter erheblichem Druck wie beispielsweise in der derzeitigen Coronakrise, zu einer einigermaßen abgestimmten Vorgehensweise in der Lage ist. Dieser Druck muss auch bei dem hier in Rede stehenden Problem ausgeübt werden! Wollen wir hoffen, liebe Leserinnen und Leser, dass die rechtlichen Hindernisse, die hier der Modernisierung im Wege stehen, schnellstens beseitigt werden, sagt mit Nachdruck

Ihr

Gotthilf Steuerzahler