Inverse Zinsstruktur ist bearishes Signal für Ihre Aktien- 06.04.2019

Inverse Zinsstruktur ist bearishes Signal für Ihre Aktien

Rezessionssignale nehmen zu

Liebe Leser,

die Anzeichen eines weltweiten Wirtschaftsabschwungs nehmen zu. Beispielweise sind die Einkaufsmanagerindizes Deutschlands, Chinas und Japans bereits auf ein Niveau gefallen, das auf eine Rezession hindeutet. Jetzt hat ein weiterer sehr bewährter Rezessions-Indikator ein wichtiges Signal gegeben: Die US-Zinsstruktur.

Unter der Zinsstruktur versteht man die Höhe der Zinssätze gleicher Bonität, aber verschiedener Laufzeiten. Normalerweise sind die langfristigen Zinsen höher als die kurzfristigen. Von einer inversen Zinsstruktur spricht man, wenn es umgekehrt ist. Das kommt nur selten vor. Aber wann immer es der Fall gewesen ist, kam es anschließend zu einer Rezession. Genau diese Konstellation ist jetzt eingetreten.

Sehr bearishe Kombination für die Aktienmärkte

Vorige Woche hat ein amerikanischer Hedgefondsmanager eine interessante Studie dazu veröffentlicht. Darin prüft er, wie sich der S&P 500 entwickelt hat, wenn er genauso wie jetzt weniger als 8% von seinem Allzeithoch entfernt, aber niedriger als sechs Monate zuvor war, und die Zinsen 10-jähriger geringer waren als die Zinsen 3-monatiger US-Staatsanleihen.

Das beeindruckende Ergebnis dieser Analyse legt drei Vermutungen nahe: Erstens dürfte der S&P 500 sein Hoch des vorigen Jahres wohl nicht mehr übersteigen. Zweitens sollte die nächste Abwärtswelle kurz bevorstehen. Drittens dürften die Kurse in dieser Abwärtswelle unter das Dezember 2018-Tief fallen.

Vorige Woche deutete schon vieles darauf hin, dass die Rally an den Aktienmärkten zu Ende geht. Jetzt ist mit der hier beschriebenen Entwicklung ein weiteres starkes Argument hinzugekommen. Die nächsten Wochen versprechen also sehr spannend zu werden. Nutzen Sie die gestiegenen Kurse als guten Verkaufszeitpunkt Ihrer Aktien, wenn Sie noch investiert sind.

Goldpreis im Korrekturmodus – eine ideale Ausgangsposition

Der Goldpreis ist von August 2018 bis Mitte Februar dieses Jahres um gut 15% gestiegen. Dann setze eine Konsolidierung ein. Aus Sicht meiner Indikatoren wäre es ideal, wenn sich diese Korrektur bis etwa Mitte Mai fortsetzen und zu einer bullishen charttechnischen Formation entwickeln würde. Diese Formation würde dann gewissermaßen als Sprungbrett für den großen Ausbruch nach oben dienen, den ich aufgrund zahlreicher bullisher Indikatoren und Modelle erwarte.

Konsolidierung bei den Goldminen Indizes ist Ihre Kaufgelegenheit

Im Einklang mit dem Goldpreis haben auch der Gold Bugs Index (HUI) und der XAU Goldminen Index ihre Konsolidierung fortgesetzt. Das entscheidende charttechnische Signal wurde allerdings schon Ende Januar gegeben. Das sehen Sie auf dem folgenden Chart des XAU Goldminen Index.

XAU Goldminen Index, 2018 bis 2019
Dieser Index hat Ende Januar ein starkes charttechnisches Kaufsignal gegeben (blauer Kreis).
Quelle: Stockcharts.com

Hier liefen Ende Januar gleich drei verschiedene Widerstandslinien nahezu an einem Punkt zusammen (blauer Kreis). Dann erfolgte prompt der Ausbruch über diesen dreifachen Widerstand. Ich sehe in diesem starken charttechnischen Kaufsignal eine zusätzliche Bestätigung meiner Edelmetallindikatoren, die extrem bullishe Signal gegeben haben.

Enteignung oder Helikopter-Geld? Beides bedroht Ihr Vermögen

Darüber hinaus werden die Zentralbanken auf die sich abzeichnende Rezession und Aktienbaisse mit geld- und fiskalpolitische Notmaßnahmen reagieren, die Sie unbedingt kennen sollten. Denn diese Maßnahmen bedrohen Ihren Wohlstand ganz direkt, weil der „Point of no Return“ längst überschritten wurde.

In meiner gerade erschienenen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Bargeldverbot und Modern Monetary Theory: Enteignung oder Helikopter-Geld? – Die Vorbereitungen laufen“ lesen Sie alles Wichtige über die bedrohlichen Wünsche und Weichenstellungen der Zentralbanken und der Politik.

Informieren Sie sich jetzt darüber, was hinter den Kulissen von den Zentralbanken und dem IWF ausgeheckt wird. Bereiten Sie sich vor, damit Sie zu den Gewinnern einer Politik gehören, die für viele Anleger noch viel verhängnisvoller sein wird als das Jahr 2008. Testen Sie jetzt meinen Börsenbrief Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Bei den Kryptowährungen tut sich wieder was. Kennen Sie schon mein aktuelles Buch "Bitcoin & Co. – Finte oder Neugestaltung des Geldsystems?"

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Kosten und Nutzen einer Förderbank

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

alle Bundesländer verfügen über eine Förderbank. Diese Institute, welche Investitions-, Aufbau- oder Strukturbank heißen, haben den Auftrag, das jeweilige Bundesland bei seiner Finanz- und Förderpolitik zu unterstützen. Ob die Förderbanken von großem Nutzen für die Bundesländer sind, kann man bezweifeln. Sie sind teuer und benötigen oftmals zusätzliche Steuergelder. Jüngst wurde wieder einmal ein derartiger Fall aus einem westdeutschen Bundesland bekannt, der Zweifel an der Erforderlichkeit derartiger Banken weckt.

Im Haushaltsplan 2017 waren 40 Millionen Euro vorgesehen, um die Eigenkapitalausstattung der Förderbank des betreffenden Bundeslandes zu erhöhen. Der Ansatz erfolgte vorsorglich vor dem Hintergrund der erwarteten neuen Verschuldungsgrenze für Kreditinstitute. Danach muss eine Bank ihr Gesamtengagement mit einem Kernkapital von mindestens drei Prozent unterlegen. Kritiker haben darauf hingewiesen, dass eine Kapitalerhöhung auch durch alternative Maßnahmen vermieden werden könne. Infrage kämen die Umwandlung der stillen in offene Vorsorgereserven und die Reduzierung des Gesamtengagements der Bank.

Inzwischen hat das Finanzministerium des Bundeslandes erklärt, die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben werde voraussichtlich auch ohne Zuführung von Kapital aus dem Landeshaushalt möglich sein. Falls erforderlich, würden die stillen Vorsorgereserven vorrangig zur Verbesserung der Eigenkapitalausstattung der Förderbank herangezogen. Da haben wir Steuerzahler noch einmal Glück gehabt, dass die 40 Millionen Euro nicht für die Eigenkapitalaufstockung der Förderbank verbraten wurden, kann man dazu nur sagen!

Ausgaben für Umsatzsteuer könnten vermieden werden

Das Land zahlt Umsatzsteuer auf die Dienstleistungen, die die Förderbank in seinem Auftrag durchführt. Das Finanzministerium des betreffenden Bundeslandes hat die Frage einer umsatzsteuerfreien Leistungsbeziehung zwischen Land und Förderbank bisher nicht umfassend überprüft. Änderungen in der Rechts- oder Organisationsform der Förderbank könnten dazu führen, dass deren Dienstleistungen für das Land umsatzsteuerlich nicht relevant wären. Dadurch könnte das Land Ausgaben von bis zu einer Million Euro im Jahr für die Zahlung von Umsatzsteuer vermeiden.

Zusammengehen mit anderen Banken?

Für mehrere als Auftrags- oder Eigengeschäft durchgeführte Tätigkeiten benötigte die Förderbank die Zulassung als Kreditinstitut, wobei die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an Banken stetig zunehmen. Die Kosten der Bank im Zusammenhang mit den aufsichtsrechtlichen Anforderungen beliefen sich zuletzt auf über zwei Millionen Euro im Jahr. Im Hinblick auf diese Kosten wird jetzt geprüft, welche Synergieeffekte die Förderbank mit anderen Institutionen erzielen kann, die über eine Banklizenz verfügen. Denkbar wäre zum Beispiel eine Aufgabenübertragung der Bankgeschäfte auf ein anderes Förderinstitut oder ein Zusammenschluss mit einem anderen Förderinstitut.

Der Einsatz der Förderbank ist besonders teuer

Die Förderbank ist berechtigt und verpflichtet, für die Durchführung der ihr übertragenen Aufgaben ein nach kaufmännischen Prinzipien ermitteltes, zumindest kostendeckendes Entgelt zu verlangen. Ausgehend von ihrer Kosten- und Leistungsrechnung rechnet die Bank ihre Leistungen jeweils mit individuellen Stundensätzen ab. Diese bewegten sich überwiegend auf oder über dem Niveau für die Vergütung von Beschäftigten mit abgeschlossener wissenschaftlicher Hochschulausbildung.

Das Land sollte einen Teil der Aufgaben selbst erledigen

Eine Eigenerledigung durch Beamte wäre nach einer Vergleichsrechnung jährlich um zwei Millionen Euro günstiger für das Land als die Beauftragung der Förderbank. Vor diesem Hintergrund wird jetzt geprüft, welche der im Auftragsgeschäft übertragenen Aufgaben das Land in Zukunft selbst erledigen kann. Wollen wir hoffen, liebe Leserinnen und Leser, dass das Land möglichst viele Aufgaben wieder selbst übernimmt. Wenig Hoffnung besteht hingegen, dass die Bundesländer das System der Förderbanken insgesamt auf den Prüfstand stellen und sich im Ergebnis von ihnen trennen, sagt resigniert

Ihr

Gotthilf Steuerzahler