Rücksetzer bei Gold ist eine profitable Kaufgelegenheit- 09.03.2019

Rücksetzer bei Gold ist eine profitable Kaufgelegenheit

Skepsis ist hier ein gutes Zeichen

Liebe Leser,

vor zwei Wochen habe ich Ihnen hier geschrieben, dass die kurzfristigen Sentimentindikatoren für eine bald beginnende kurzfristige Korrektur an den Edelmetallmärkten sprechen. Im großen Bild sei es aber belanglos, ob es jetzt zu einem solchen Rücksetzer komme oder nicht, da meine mittel- und langfristig orientierten Indikatoren und Prognosemodelle rundum bullish sind.

Inzwischen hat tatsächlich eine kleine Korrektur begonnen. In der Spitze ist der Goldpreis knapp 5% gefallen. Das hat ausgereicht, um die mittelfristig orientierten Sentimentindikatoren in den Kaufbereich zu drücken. Diese sehr schnelle Rückkehr der Skepsis ist ein gutes Zeichen. Es passt perfekt zu meinen rundum bullishen Prognosemodellen.

Vor Ausbruch nach oben idealerweise noch ein bisschen seitwärts

Mit nur zwei Wochen ist diese Korrekturphase noch recht kurz. Idealerweise sollte sie in Form einer Seitwärtsbewegung auf dem jetzt erreichten Niveau noch etwas länger anhalten, um ein stabiles Sprungbrett für die nächste Aufwärtsbewegung zu bilden.

Es kann jetzt aber auch wesentlich schneller nach oben gehen. Deshalb achte ich sehr genau auf Kaufsignale bei den Goldminen, da ich diese Korrektur natürlich als günstige Kaufgelegenheit nutzen möchte. Tatsächlich zeigen einige Minenaktien im Moment schon sehr verheißungsvolle Chartformationen, die auf hohe Kursgewinne hindeuten. Lassen Sie sich diese Gelegenheiten nicht entgehen.

Goldpreis pro Unze in $, Preisbänder-Indikator, 2012 bis 2019
Der Goldpreis nähert sich der Nackenlinie (blau) seiner mächtigen Bodenformation. Die roten Kreise kennzeichnen Zeiten, in denen die Gesamtheit unserer Indikatoren extrem bullish war.
Quelle: Stockcharts.com

Draghis Scherbenhaufen: Nullzinspolitik ohne Ende

Obwohl die EZB die Zinsen schon seit Jahren auf null gesetzt hat, mehren sich die Zeichen eines Wirtschaftsabschwungs. Angesichts dieser Entwicklung hat EZB-Präsident Draghi am Donnerstag, den 7. März 2019 endgültig kapituliert und verkündet, dass die Nullzinspolitik nicht wie avisiert im Sommer beendet werde, sondern mindestens bis zum Jahresende beibehalten werde. Darüber hinaus werde die EZB ab September dieses Jahres bis 2021 jedes Quartal neue zweijährige Kredite an Banken vergeben.

Damit wird selbst den zentralbank-gläubigsten Zeitgenossen klar, dass von einer Normalisierung in Europa keine Rede sein kann. Die Krise schwelt weiter. Und weil die gigantischen geldpolitischen Ankurbelungsprogramme der vergangenen Jahre nicht die erhoffte Wirkung gezeigt haben, beschließt die Zentralbank weitere Programme. Was bisher nicht funktioniert hat, wird also einfach weiter verordnet.

Ein Arzt, der so verfahren würde, müsste wohl als Kurpfuscher seine Zulassung abgeben. Da haben es Zentralbankbürokraten besser. Sie sind niemandem rechenschaftspflichtig und stehen weitgehend über dem Gesetz.

Schlecht für Deutschland, gut für Gold

Diese Entwicklung ist schlecht für Deutschland und Europa, da sie dafür sorgen wird, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht. Die Folge sind Unruhen und Wahlergebnisse, die sich niemand wünschen kann. Zwar wird inzwischen landauf, landab über steigende Mieten und andere offensichtliche Fehlentwicklungen geklagt. Aber die entscheidende Rolle, die der unseriösen und unsozialen Geldpolitik dabei zukommt, wird von den Massenmedien kaum einmal thematisiert. Wir Bürger werden wie immer in solchen Situationen einfach für dumm verkauft.

Dieses brisante Thema halten Roland Leuschel und ich für so extrem wichtig, dass wir es in unserer am 26. März 2019 erscheinenden Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe ausführlich analysieren werden. Denn so viel ist klar: Es gibt keinen einfachen und schmerzlosen Weg aus der Misere, die uns die Zentralbanken eingebrockt haben.

Ändern können wir daran und an der weiteren Entwicklung nichts. Sie können sich lediglich vor einigen der Folgen schützen. Denn Gold und einige andere Anlageformen werden davon profitieren. Informieren Sie sich auf hohem Niveau, lesen Sie den Börsenbrief Krisensicher Investieren, den ich zusammen mit Roland Leuschel schreibe.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Die Bearmarketrally an den Aktienmärkten geht zu Ende. Höchste Zeit für neue Short-Positionen!

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Unwirtschaftlichkeiten im Hochschulsport

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

bei der Finanzierung des Hochschulsports erlauben sich manche Universitäten eine gewisse Großzügigkeit zulasten der Staatskasse, wie man vor kurzem wieder einmal lesen konnte. Die Hochschulen haben u. a. den gesetzlichen Auftrag, den Sport in ihrem Bereich zu fördern. Größere Hochschulen bieten im Rahmen des Hochschulsports für ihre Studenten und für die Hochschulmitarbeiter eine Vielzahl von Kursen in einer ganzen Reihe von Sportarten an.

Zur Durchführung des Sportprogramms beschäftigen die Hochschulen eigenes Personal und eine große Anzahl von Übungsleitern als Honorarkräfte. Eigenes Personal wird überwiegend für die Organisation und Weiterentwicklung der Sportangebote, für die Betreuung und Anleitung der Übungsleiter sowie für Verwaltungsaufgaben eingesetzt. An einer Universität in einem kleineren Bundesland führten auch festangestellte Diplom-Sportlehrer Übungskurse durch, wenn auch nur in wenigen Fällen.

Die Kosten einer Übungseinheit waren beim Einsatz von Diplom-Sportlehrern um ein Vielfaches höher als wenn der betreffende Kurs von nebenberuflichen Honorarkräften durchgeführt worden wäre. Die Universität berief sich darauf, dass die Wahrnehmung des gesetzlich verankerten Bildungsauftrages auch pädagogisch hochqualifiziertes Personal erfordere. Diese Argumentation kann nicht überzeugen, da der Hochschulsport überall in Deutschland mit nebenamtlichen Übungsleitern durchgeführt wird.

Viele Sportangebote sind unentgeltlich

Die Universitäten des betreffenden Bundeslandes bitten die Teilnehmer am Hochschulsport in unterschiedlichem Umfang zur Kasse. Bei einigen Universitäten ist die Teilnahme am Basissportprogramm unentgeltlich. Nur für kostenintensive Kurse sowie für den Fitnessbereich wird ein Entgelt verlangt. Das unentgeltliche Basissportangebot umfasst teilweise auch Kurse, bei denen eine Konkurrenz zu privaten Dritten besteht (z. B. Tanzkurse). Bei anderen Universitäten sind die Kurse bis auf wenige Angebote entgeltpflichtig. Mit dem Entgelt werden die variablen Kosten der Angebote gedeckt. Bei einigen Hochschulen sind die Entgelte für Gäste, die bei freien Kapazitäten am Hochschulsport teilnehmen dürfen, niedriger als die Mitgliedsbeiträge der örtlichen Sportvereine.

Die Teilnehmerentgelte sollten zumindest die variablen Kosten decken

Die Handhabung, zumindest die variablen Kosten des Hochschulsports durch Teilnehmerentgelte zu decken, erscheint vernünftig und sollte überall durchgesetzt werden. Einem Kursentgelt kann durchaus eine Steuerungsfunktion zukommen, es kann die Verbindlichkeit für Planung und Teilnahme erhöhen. Auf keinen Fall dürfen Kurse, die privaten Anbietern Konkurrenz machen, unentgeltlich angeboten werden. Die Entgelte für Gäste, welche die Kapazitäten des Hochschulsports mitnutzen, sollten mindestens den Mitgliedsbeiträgen der Sportvereine entsprechen, um den Vereinen nicht zu schaden.

Hochdefizitärer Sommerball einer Hochschule

Bei einer Universität organisierte der Hochschulsport neben Weinfesten und Wanderungen zusammen mit einem Verein auch den jährlichen Sommerball der Hochschule. An eigenen Aufwendungen hierfür wies die Universität für die letzten drei Jahre insgesamt 165.000 Euro aus. Diesen Aufwendungen standen Erträge von lediglich 8.000 Euro gegenüber, weil die Einnahmen aus der Veräußerung von Eintrittskarten beim Verein verblieben. Von diesem erwarb die Universität mehrfach Karten, die sie unentgeltlich an Gäste, Helfer und Stipendiaten weiterreichte. Der Kostendeckungsgrad des Balls war mit weniger als 5 Prozent gering. Den Zuschussbedarf finanzierte die Universität überwiegend aus Hochschulpaktmitteln.

Veranstaltungen müssen durch Eintrittsgelder finanziert werden

Um dies zu rechtfertigen führte die Universität aus, der Sommerball sei eine wichtige Marketingmaßnahme, eine Kostendeckung werde daher nicht angestrebt. Als die Kritik lauter wurde, hieß es von Seiten der Universität, die Finanzierung aus Hochschulpaktmitteln sei irrtümlich erfolgt und werde nachträglich korrigiert. Stattdessen erfolge der Defizitausgleich aus dem „Strategietopf“ des Universitätspräsidenten. Unabhängig von der Frage, ob der Sommerball eine geeignete Marketingmaßnahme darstellt, sollten die Kosten solcher Veranstaltungen richtigerweise durch Eintrittsgelder oder sonstige Einnahmen und nicht durch Mittel für Forschung und Lehre gedeckt werden.

Problematische Kooperationen mit Vereinen

Bei einer anderen Hochschule gestattete der für den Hochschulsport zuständige Fachbereich den Mitgliedern eines Fördervereins die unentgeltliche Teilnahme an einem Großteil seiner Veranstaltungen. Darüber hinaus nutzte der Verein die Hochschulinfrastruktur unentgeltlich. Vereinbarungen zwischen Universität und Verein waren nicht vorhanden. Solche fehlten auch für die Zusammenarbeit mit einem Tennisverein, dessen Mitglieder die Tennisanlage der Universität nutzten. Die betreffende Universität will nun Kooperationsvereinbarungen mit den beiden Vereinen schließen, welche die betreffenden Defizite beseitigen sollen. Wollen wir hoffen, liebe Leserinnen und Leser, dass die Hochschulen unseres Landes im Zusammenhang mit dem Hochschulsport generell pfleglicher mit den Steuergeldern umgehen, sagt mit Nachdruck

Ihr

Gotthilf Steuerzahler