Themen- 22.12.2018

Gold hatte 2018 die Nase vorn - 2019 wird es noch besser

Meine Prognose für 2018 lautete: „Aktien runter, Gold hoch“

Liebe Leser,

rund um das Thema Gold ist es sehr, sehr still geworden. Das ist ein gutes Zeichen, da geringes Interesse ein typischer Hinweis auf zukünftige Kursgewinne ist. Das unterstreicht die Ergebnisse meiner Analysen, die für den Edelmetallsektor außergewöhnlich bullish sind.

Erst vorige Woche habe ich an dieser Stelle recht ausführlich darüber berichtet. Seither hat sich der Goldpreis trotz der erneuten Zinserhöhung der Fed freundlich gezeigt. Auch das ist ein bullishes Zeichen.

Gold: „Dieses Jahr schlägt das Edelmetall den DAX“

Immerhin hat die Zeitung „Die Welt“ vor wenigen Tagen einen recht umfangreichen Artikel über Gold publiziert. Als Aufhänger diente der oben zitierte Hinweis, dass Gold in dem zu Ende gehenden Jahr 2018 den DAX deutlich geschlagen hat.

Da meine Prognose für 2018 lautete „Aktien runter, Gold hoch“, überrascht mich diese Entwicklung natürlich nicht. Ich sehe darin lediglich den Beginn eines Trends, der sich in 2019 nicht nur fortsetzen, sondern beschleunigen wird.

Goldpreis pro Unze in US-$, 2018
Mit dem Ausbruch aus der in Blau eingezeichneten Bodenformation hat der Goldpreis ein charttechnisches Kaufsignal gegeben. Dessen große Bedeutung erschließt sich allerdings erst durch die Betrachtung bestimmter Momentum-Indikatoren: Etwas Großes steht bevor.
Quelle: StockCharts.com

Entscheidende Trendwenden erfolgt

In der brandaktuellen Themenschwerpunkt-Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren haben wir eine geradezu überwältigende Fülle von Argumenten zusammengetragen, die allesamt zu demselben Ergebnis kommen: Im Jahr 2018 hat an den Aktienmärkten eine Baisse begonnen und in der Weltwirtschaft hat eine bedeutende Trendwende stattgefunden.

Wenn Sie Aktionär sind, dann sollten Sie diese Argumente und ihre Bedeutung kennen. Vor allem sollten Sie sich darüber Gedanken machen, ob Sie und Ihr Depot auf eine Rezession und eine Baisse vorbereitet sind. Die hohe Überbewertung der US-Börse lässt nämlich nur einen Schluss zu: Die gerade erst begonnene Aktienbaisse wird wahrscheinlich ähnlich heftig ausfallen wie im Jahr 2008. Die Zeichen stehen wie damals auch jetzt wieder auf Sturm, und die aktuelle Lage ist sogar noch brisanter als damals.

Die Fed kann und wird es nicht richten

Die US-Zentralbanker haben am 19.12. eine weitere Zinserhöhung beschlossen, die nunmehr achte der vergangenen zwei Jahre. US-Präsident Trump hält diese geldpolitische Straffung mit einem Hinweis auf die fallenden Aktienkurse für einen Fehler.

Das ist schon deshalb Unsinn, weil es nicht die Aufgabe einer Zentralbank ist, für steigende Aktienkurse zu sorgen. Einen gewaltigen Fehler hat die Fed schon sehr viel früher begangen, als sie durch Anleihenkäufe und Nullzinspolitik für die Entstehung von Spekulationsblasen bei Aktien und Immobilien gesorgt hat.

Der Zahltag steht bevor

Jetzt ist es zu spät, um diesen Fehler zu korrigieren. Stattdessen steht der Zahltag bevor. In den kommenden zwei Jahren werden die Ergebnisse der hochriskanten und kurzsichtigen Geldpolitik, die seit 2008 das Bild bestimmt hat, sichtbar werden. Und wie in früheren Krisenzeiten auch, wird es der Fed nicht gelingen, die sich abzeichnende Rezession und Aktienbaisse zu verhindern. Warum das so ist und wohin die Reise geht, lesen Sie in Krisensicher Investieren.

Vorsicht: Aktienbullen beherrschen das Bild

Ein Blick auf den Dax ergibt ein besonders bearishes Bild, und das nicht nur, weil der DAX von seinem Hoch bereits 22% gefallen ist. Bedenklicher als dieser absolute Verlust ist die Tatsache, dass der DAX im Vergleich zum S&P 500 besonders schwach abgeschnitten hat. Diese relative Schwäche hält im Laufe einer Baisse gewöhnlich an. Der DAX dürfte sich also weiterhin schlechter entwickeln als die US-Börse.

Interessanterweise beherrschen die Bullen in der Börsenberichterstattung noch immer das Bild. Die weit verbreitete Sorglosigkeit und Zuversicht, dass die Kursverluste bald wieder aufgeholt werden, ist typisch für die Frühphase einer Baisse. Damit bestätigt auch das Stimmungsbild meine Prognose, dass die Kurse in den kommenden Monaten weiter fallen werden.

DAX, 2016 bis 2018
Hier sehen Sie eine perfekte Topformation. Auf deren bearishe Bedeutung habe ich immer wieder hingewiesen. Inzwischen ist der DAX von seinem Hoch schon 22% gefallen, und es wird weiter abwärts gehen. Sind Sie darauf vorbereitet?
Quelle: StockCharts.com

Bitcoin startet Erholungsversuch

Kaufen oder Finger weg? Diese Frage stellt sich nach den verheerenden Kursverlusten von minus 80% und mehr bei den Kryptowährungen. Wenn Sie wissen wollen, was es mit Bitcoin & Co. auf sich hat, dann lesen Sie das neue kleine Buch von Roland Leuschel und mir: „Bitcoin & Co. – Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“. Erhältlich im Buchhandel oder auf unserer Homepage – aber ganz bewusst nicht bei Amazon.

Ich wünsche Ihnen fröhliche Festtage,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Bereiten Sie sich jetzt auf das spannende Börsenjahr 2019 vor, und lesen Sie unsere Themenschwerpunkt-Ausgabe „Wirtschaft, Zinsen, Immobilien, Aktien, Gold – wichtige Wendepunkte sind erreicht“ – es lohnt sich.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Wenn ein Ministerium sich hartnäckig gegen einen Sparvorschlag wehrt

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

im politischen Alltag unserer Republik streiten sich Bund und Länder häufig um Kompetenzen und Ressourcen. Bei einer längerfristigen Betrachtung lässt sich eine Tendenz zur Konzentration von Zuständigkeiten beim Bund nicht übersehen. Der Bund hat viele Dinge an sich gezogen, ist sogar in Bereiche wie Bildung und Kultur eingedrungen, die nach der Verfassung eindeutig zur Zuständigkeit der Länder gehören.

Es hat zwar immer wieder Bestrebungen gegeben, diesen Zentralisierungstendenzen entgegen zu wirken und die Befugnisse der Länder wieder zu stärken. Diesen Bemühungen war jedoch wenig Erfolg beschieden. Die Länder haben sich für ihren Kompetenzverlust in vielen Fällen dadurch entschädigen lassen, dass sie dem Bund in Finanzierungsfragen Zugeständnisse abgerungen haben.

Neben dem Bundesfinanzministerium sieht sich der Bundesrechnungshof als Hüter der Bundesfinanzen. Er zeigt immer wieder Zusammenhänge auf, wo der Bund den Ländern gegenüber allzu großzügig war, und versucht, eine finanzielle Entlastung des Bundes zu erreichen. Die Einsparvorschläge des Bundesrechnungshofs stoßen aber nicht immer auf Begeisterung bei den zuständigen Bundesministerien. Nicht selten werden derartige Vorschläge mit zweifelhaften Begründungen abgelehnt. So auch im nachfolgend geschilderten Fall, in welchem es um die Finanzierung der Deutschen Richterakademie geht.

Der Bund finanziert die Richterakademie zur Hälfte

Die Deutsche Richterakademie dient seit dem Jahr 1973 der Weiterbildung von Richtern und Staatsanwälten. Sie nutzt zwei Tagungsstätten, eine in Trier und eine in Wustrau im Land Brandenburg. Eine Verwaltungsvereinbarung aus dem Jahr 1993 regelt u. a., dass der Bund die Hälfte der nicht durch Einnahmen gedeckten laufenden Kosten zu tragen hat. Im Haushaltsjahr 2016 leistete das Bundesjustizministerium hierfür rund 1,9 Millionen Euro. Die andere Hälfte der Kosten teilen sich die Länder. Dem Bund stehen je nach Einzelveranstaltung zwischen 2,5 und 5,7 Prozent der Tagungsplätze zur Verfügung.

Laut Rechnungshof sollen die Länder für ihre Richter zahlen

Der Bundesrechnungshof hat den hälftigen Bundesanteil an der Finanzierung der Deutschen Richterakademie kritisiert. Der hohen Finanzierungsquote des Bundes stehe eine nur sehr geringe Nutzung für eigene Weiterbildungszwecke gegenüber. Auf diese Weise übernehme der Bund derzeit größtenteils die Kosten für eine Weiterbildung von Personal der Länder. Bund und Länder seien aber jeweils selbst für die Weiterbildung ihrer Bediensteten zuständig und hätten die hierfür notwendigen Kosten selbst zu tragen. Das Bundesjustizministerium solle deshalb die Verwaltungsvereinbarung über die Deutsche Richterakademie kündigen und neu verhandeln. Ein Richtwert für den künftigen Finanzierungsanteil des Bundes könne dessen Personalanteil sein; dieser belaufe sich auf 2,2 Prozent aller deutschen Richter und Staatsanwälte.

Das Bundesjustizministerium will weiterhin zahlen

Die hälftige Finanzierungsquote hält das Bundesjustizministerium unabhängig vom geringen Weiterbildungsbedarf des Bundes für gerechtfertigt. Der Bund sei für die Qualität der Justiz insgesamt verantwortlich. Die Richterweiterbildung sei Teil der Rechtsprechung, die nicht nach Bundes- und Landesgerichtsbarkeit aufgeteilt werden könne. Der Bund sei für die Gesetzgebung sowie die Rechtspflege in letzter Instanz zuständig. Bei der Justiz komme überwiegend Bundesrecht zur Anwendung. Es liege im Bundesinteresse, dass das Recht durch qualifizierte Richter sowie Staatsanwälte bundeseinheitlich angewandt und ausgelegt werde. Zahlreiche Tagungen seien auch für Teilnehmer aus dem europäischen Ausland geöffnet. Die Deutsche Richterakademie diene außerdem der Darstellung der deutschen Justiz in der Welt.

Das Justizministerium scheut die Auseinandersetzungen mit den Ländern

Die Argumente des Bundesjustizministeriums vermögen nicht zu überzeugen. Für die fachliche Qualifizierung ihrer Richter und Staatsanwälte sind die Länder selbst verantwortlich. Zwar trifft es zu, dass die Justiz überwiegend Bundesrecht anwendet. Das Gleiche gilt aber auch für die meisten sonstigen Verwaltungsbereiche in Ländern und Kommunen. Dennoch kommt niemand auf den Gedanken, es sei Aufgabe des Bundes, diese Beschäftigte entsprechend weiterzubilden.

Man kann nur spekulieren, weshalb das Bundesjustizministerium so verbissenes an der hohen Finanzierungslast des Bundes festhält. Möglicherweise schreckt es vor den zu erwartenden Auseinandersetzungen mit den Ländern zurück, liebe Leserinnen und Leser, wenn diese in Zukunft einen höheren Finanzierungsanteil übernehmen müssten, sagt spöttisch

Ihr

Gotthilf Steuerzahler