Die Edelmetall-Profis erwarten steigende Kurse- 24.11.2018

Die Edelmetall-Profis erwarten steigende Kurse

Folgen Sie den bestens informierten Hedgern

Liebe Leser,

vorige Woche ist der Goldpreis noch einmal leicht gefallen, von 1.240 $ pro Unze auf 1.200 $. Die professionellen Marktteilnehmer, die sogenannten Hedger, haben diese 3%-Korrektur dazu genutzt, ihre ohnehin schon sehr geringen Absicherungsgeschäfte nahezu vollständig abzubauen. Damit demonstrieren sie ihre Erwartung, dass die Edelmetallpreise nicht weiter fallen, sondern steigen werden.

Sie können mir glauben, die Hedger sind die mit Abstand am besten informierte Anlegergruppe an den Terminmärkten. Wenn sich die Hedger an einem Markt sehr einseitig positionieren, dann liegen sie gewöhnlich richtig. Deshalb sollten Sie in solchen Fällen hellhörig werden und den Vorgaben der Hedger folgen.

Gold: Bodenformation mit langfristiger Bedeutung

Der Goldchart zeigt eine Bodenformation in Form eines ansteigenden Dreiecks, dessen Obergrenze bei 1.240 $ pro Unze verläuft. Das sehen Sie auf dem folgenden Chart. Begleitet wird diese Formation von Extremwerten sowohl der Sentimentindikatoren, als auch bei der Positionierung der Hedger. Deshalb bin ich mir sicher, dass es sich hier um eine sehr wichtige Bodenbildung handelt, deren Bedeutung langfristiger Natur ist.

Bestätigt wird diese Interpretation von zahlreichen weiteren Indikatoren, auf die ich jetzt nicht näher eingehen kann. Hier muss die Feststellung genügen, dass die gesamte technische und fundamentale Lage eindeutig für einen Ausbruch nach oben spricht.

Goldpreis pro Unze in $, Momentum-Oszillator, 2017 bis 2018
Bei Gold hat sich seit Mitte Juli eine Bodenformation entwickelt, die steigende Kurse signalisiert.
Quelle: StockCharts.com

Aktienmärkte: Klare Zeichen einer Baisse auch bei den US-Lieblingen!

Während bei den Edelmetallen alles auf steigende Kurse hindeutet, stehen die Zeichen an den Aktienmärkten auf Baisse. Beim DAX, der von seinem Hoch bereits 19% gefallen ist, hat die Baisse längst begonnen. Doch das ist erst der Anfang. Denn die US-Märkte hinken zwar etwas hinterher, geben inzwischen aber ebenfalls klare Baisse-Signale.

Lassen Sie sich nicht einlullen. Aufgrund der extremen Überbewertung der US-Märkte ist das Abwärtspotenzial dieses Mal außergewöhnlich groß. Sie sollten sich also auf starke Kursrückgänge einstellen – auch und gerade bei den Börsenlieblingen dieses Zyklus, den Technologieriesen. Wir erwarten aufgrund der Überbewertung mindestens eine Drittelung des S&P 500.

Gerade in diesem Sektor hat in den vergangenen Wochen eine vielsagende Verschlechterung stattgefunden. Sie erinnert auf fatale Weise an das Platzen der Technologieblase im Jahr 2000. Damals fiel der DAX um 73% und der NASDAQ 100 Index sogar um 83%!

Weltwirtschaft: Rezession im Anmarsch

Aktienbaissen dauern gewöhnlich rund zwei Jahre und werden oft von Rezessionen und Krisen begleitet. Wie Sie in der gerade erschienenen Dezember-Ausgabe meines Börsenbriefs Krisensicher Investieren lesen, ist der Frühindikator der US-Wirtschaft gerade in den negativen Bereich gefallen. Das ist zwar noch kein klares Rezessionssignal, aber es fehlt nicht mehr viel.

Starke Warnungen kommen bereits vom US-Immobilienmarkt. Dieselben Kennzahlen, die 2007 eine Immobilienbaisse angekündigt haben, geben auch jetzt wieder klare Baissesignale.

Die deutsche und die japanische Wirtschaft sind im dritten Quartal 2018 bereits geschrumpft, und der Wirtschaftsmotor Chinas stottert ebenfalls. Es sieht zunehmend nach einer Rezession der Weltwirtschaft aus.

Bereiten Sie sich jetzt richtig auf den Börsen-Winter vor

Was das für Sie und Ihre Depots bedeutet und wie Sie sich jetzt positionieren sollten, damit Sie nicht unter die Räder kommen, sondern sogar profitieren, lesen Sie in Krisensicher Investieren – 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Wieso sich in den USA eine Pleitewelle abzeichnet, lesen Sie ebenfalls in der aktuellen Ausgaben von Krisensicher Investieren.

P.P.S.: Lesen Sie außerdem auf knapp hundert Seiten in Roland Leuschels und meinem neuen kleinen Buch „Bitcoin & Co. - Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“. Erhältlich im Buchhandel oder auf unserer Homepage – aber ganz bewusst nicht bei Amazon.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Neuausrichtung einer Feuerwehrschule

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

 

Liebe Leserinnen und Leser,

in letzter Zeit gewinnt man den Eindruck, dass Politik und Verwaltung in Deutschland vielfach überfordert sind, wenn es um die Lösung größerer Probleme geht. In kleinen, überschaubaren Zusammenhängen funktioniert das politisch-administrative System hingegen durchaus gut. Die Verantwortlichen machen einfach das, was vernünftig und naheliegend ist, nehmen Veränderungen vor, um die Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit von öffentlichen Einrichtungen zu verbessern. Eben dies konnte man vor kurzem beispielhaft in einem Bericht über die Neuausrichtung einer Feuerwehrschule in einem norddeutschen Bundesland lesen.

In allen Bundesländern gibt es unter verschiedenen Bezeichnungen mindestens eine staatliche Feuerwehrschule. Die Feuerwehrschulen haben die Aufgabe, den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehren durch Führungs- und Speziallehrgänge eine gründliche Fachausbildung zu vermitteln. Auch obliegt ihnen in der Regel die Ausbildung im Katastrophenschutz. Zu diesen Themen bieten die Landesfeuerwehrschulen eine Vielzahl an Lehrgängen und Seminaren an.

Die Feuerwehrschulen verfügen über Lehrsäle, Unterkünfte und Übungsmöglichkeiten. Während der Lehrgänge sind die Teilnehmer internatsartig in den Landesfeuerwehrschulen untergebracht. Die Finanzmittel für den Betrieb und die Unterhaltung der Landesfeuerwehrschulen werden aus dem Aufkommen der Feuerschutzsteuer bereitgestellt.

Eine kaum bekannte Steuer

Die Feuerschutzsteuer, von deren Existenz viele Bürger gar nichts wissen, hatte im letzten Jahr ein Aufkommen von immerhin rund 450 Millionen Euro. Sie ist möglicherweise deshalb so unbekannt, weil der Staat sie von den Versicherungen kassiert, welche die Steuer selbst zu berechnen und an das zuständige Finanzamt abzuführen haben.

Die Feuerschutzsteuer wird auf die Versicherungsentgelte aus der Feuerversicherung und auch aus der Gebäudeversicherung und Hausratversicherung erhoben, soweit die Beiträge der zuletzt genannten Versicherungen Risiken abdecken, die Gegenstand einer Feuerversicherung sein können. Das Aufkommen der Feuerschutzsteuer steht den Bundesländern zu. Die Einnahmen dienen zweckgebunden der Förderung des abwehrenden Brandschutzes und der technischen Hilfe.

Bessere Auslastung, Straffung der Organisation

Der Umfang des Lehrgangsangebots der Feuerwehrschule und dessen Inanspruchnahme wurde anhand von Statistiken ausgewertet. Die Überprüfung ergab, dass das Lehrgangsangebot im Bereich des Katastrophenschutzes ab 2014 stetig erweitert worden war. Mit einer Auslastungs-Quote von 55% bis 65% wies der Bereich Katastrophenschutz jedoch den mit Abstand geringsten Wert auf.

Das Innenministerium des norddeutschen Bundeslandes will zukünftig eine Auslastung von mindestens 85% erreichen. Es beabsichtigt, vor dem Hintergrund der hohen Ressourcenbindung für die Seminare des Katastrophenschutzes, künftig viele dieser Seminare örtlich an den Katastrophenschutzbehörden durchzuführen. Auch sollen die Organisation der Feuerwehrschule durch Auflösung eines Dezernats gestrafft und Ermäßigungen bei der Lehrverpflichtung in regelmäßigen Abständen überprüft werden.

Anhebung der zu zahlenden Entgelte

Die Teilnahme an Lehrgängen für Personen, die von freiwilligen Feuerwehren, Berufsfeuerwehren oder von den Katastrophenschutzbehörden entsandt werden, ist kostenfrei. Die Feuerwehrschule generiert daher nur in einem geringen Umfang eigene Einnahmen. Hierbei handelt es sich um Lehrgangsentgelte für andere Nutzer wie z. B. Werksfeuerwehren oder um Entgelte für die Unterkunft und Verpflegung der Teilnehmer. Die Entgelthöhen wurden 2005 auf Grundlage der Kosten- und Leistungsrechnung ermittelt. Seitdem wurden sie nicht mehr aktualisiert. Angesichts der allgemeinen Personalkosten- und sonstiger Preisentwicklungen will das zuständige Innenministerium nunmehr die Entgelthöhen neu ermitteln.

Verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehrschulen

Die in Rede stehende Feuerwehrschule hielt seit Jahren Kontakt zu anderen Landesfeuerwehrschulen in Norddeutschland. Durch die Zusammenarbeit der Landesfeuerwehrschulen sollte die Aus- und Fortbildung im Brand- und Katastrophenschutzbereich fortentwickelt und ausgebaut werden. Tatsächlich hat in den letzten Jahren ein Austausch von Personal und Material nur noch in sehr geringem Ausmaß stattgefunden. Dabei ist die Zusammenarbeit mit anderen Landesfeuerwehrschulen sowohl unter Ausbildungsgesichtspunkten als auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgesprochen sinnvoll.

Allerdings müssen gemeinsame Projekte arbeitsteilig durchgeführt werden und deutlich den Aufwand der Beteiligten reduzieren, zum Beispiel durch die Einsparung von Lehrgängen oder deren Konzentration an einer Ausbildungseinrichtung. Das Innenministerium und die Feuerwehrschule haben sich nunmehr zum Ziel gesetzt, die Kooperation mit anderen Landesfeuerwehrschulen wieder zu stärken, was zu begrüßen ist.

Keine Antworten der Politik auf drängende Fragen

Die geschilderte Neuausrichtung der Feuerwehrschule ist nur ein kleines Beispiel dafür, wie Behörden und Einrichtungen des öffentlichen Sektors sich immer wieder neu aufstellen. Vergleichbare Anpassungen finden Tag für Tag in der öffentlichen Verwaltung unseres Landes statt. Sie verbessern das Leistungsangebot des Staates und kommen letztlich den Bürgern zugute.

Warum funktioniert dies nur im Kleinen, während die Politik für die großen, das Land bewegenden Probleme wie Migrationskrise, drohende Fahrverbote oder Mietpreisexplosion keine Antwort zu haben scheint oder nur an Symptomen herumkuriert, fragt verzweifelt

Ihr

Gotthilf Steuerzahler