Aktuelles von der Edelmetallmesse- 11.11.2018

Aktuelles von der Edelmetallmesse

Bitcoin & Co. – Finte oder Neugestaltung des Geldsystems?

Liebe Leser,

am Freitag, den 9. und Samstag, den 10. November fand in München die Internationale Edelmetallmesse statt. Krisensicher Investieren war wieder mit einem Stand vertreten, um die Gelegenheit wahrzunehmen, mit Ihnen, liebe Leser, und Interessenten von Krisensicher Investieren ins Gespräch zu kommen. Vielen Dank für die vielen guten Anregungen und Diskussionen.

Im Folgenden möchte ich Ihnen ein paar der interessantesten Eindrücke schildern, die ich von den beiden Veranstaltungstagen mitgenommen habe. Denn diese Messe ist ein hervorragender Spiegel des Stimmungsbilds in der Bevölkerung im Allgemeinen und bei Privatanlegern im Besonderen. Doch zunächst zu meinem Vortrag.

Aufklärung statt Marktschreierei steht bei uns an 1. Stelle

In meinem Vortrag stellte ich ein paar Kerngedanken meines gemeinsam mit Roland Leuschel verfassten und pünktlich zur Messe erschienenen Buchs „Bitcoin & Co. – Finte oder Neugestaltung des Geldsystems? Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“ vor, das Sie hier bestellen können.

Mein Vortrag auf der Edelmetallmesse am Freitag, den 9. November 2018
„Bitcoin & Co. – Finte oder Neugestaltung des Geldsystems? Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“
Quelle: 

Wir haben uns in diesem kleinen, aber sehr gehaltvollen Buch ganz bewusst um eine möglichst umfassende und objektive Darstellung des Themas bemüht. Mein Vortrag und das Buch waren Anregung für zahlreiche Gespräche mit unseren Lesern, die wissen wollten, was hinter Bitcoin & Co. steckt, ob sich ein „Investment“ lohnt und ob Kryptowährungen – wie von manchen behauptet wird – Gold den Rang ablaufen können.

Während andere Ihnen sensationelle Kursgewinne in Aussicht stellen oder Horrorszenarien an die Wand malen, fühlen wir uns mit unseren Analysen weiterhin dem Ideal der Aufklärung verpflichtet: Wir möchten Ihnen lediglich die Informationen an die Hand geben, die Sie benötigen, um sich ein eigenes fundiertes Urteil bilden zu können. So auch bei unserem neuen Buch.

Trotz dieses bescheidenen Anspruchs war der Vortrag sehr gut besucht und stieß ganz offensichtlich auf großes Interesse. Die zahlreichen Gespräche, die ich mit meinen Lesern und anderen Messebesuchern führen konnte, bestätigen den Eindruck, dass erheblicher Informationsbedarf über den Themenkomplex Kryptowährungen, Geld, Gold und Staat besteht.

Mein Vortrag auf der Edelmetallmesse am Freitag, den 9. November 2018
Das Interesse an diesem Thema „Geld, Gold und Kryptowährungen“ war größer als ich dachte.
Quelle: 

Die Kritik an der Zentralbank nimmt zu

Noch etwas anderes wurde auf der Edelmetallmesse klar: Die Stimmung in Deutschland ist aufgeheizt, und die Unzufriedenheit mit der politischen Elite ist groß. Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Menschen die Diskrepanz zwischen dem veröffentlichten Bild und ihrer eigenen Lebensrealität als das Ergebnis staatlicher Propaganda erkennen. Als großer Kritiker der Zentralbanken freut es mich zu hören, dass die maßgebliche Rolle der Geldpolitik, die letztlich ursächlich hinter zahlreichen Fehlentwicklungen und Umverteilungsprozessen steht, zunehmend erkannt wird – obwohl sich die Massenmedien mit geldpolitischer Aufklärung weiterhin mehr als nur zurückhalten.

Diese Entwicklung macht Hoffnung. Hoffnung, dass die scheinbar allmächtigen und über Recht und Gesetz stehenden Zentralbanken doch noch zur Vernunft gezwungen werden. Allerdings sehe ich die große Gefahr, dass Bitcoin & Co. vom Staat und seinen Zentralbanken für seine Zwecke instrumentalisiert werden. Vielleicht werden sich die Kryptowährungen als ein Meilenstein auf dem Weg zum Bargeldverbot und der Enteignung durch negative Zinsen erweisen und nicht als Gegenentwurf zum staatlichen Geldmonopol.

Immobilien und Gold und Silber

Der Besucherandrang auf der Edelmetallmesse hielt sich in Grenzen, und wie eine Umfrage zeigte, fanden nur wenige Neulinge den Weg zu dieser Messe. Im Unterschied dazu sei der Andrang auf der ebenfalls jährlich in München stattfindenden Immobilienmesse überwältigend gewesen, wusste einer meiner Leser zu berichten, der in großem Umfang Immobilien besitzt und managt.

Die sprichwörtliche Champagnerstimmung sei auch ganz real durch den Ausschank von Jahrgangschampagner bestätigt worden, erzählte er mir. Ganz im Sinne eines Sentimentindikators sieht dieser erfahrene Immobilienexperte darin ein starkes Warnsignal für das bevorstehende Ende des Immobilienbooms in Deutschland. Das passt perfekt zu den massiven Warnsignalen, die von der Aktienbörse kommen.

Mein Eindruck von der Messe bestätigt die Sentimentindikatoren

Spiegelbildlich dazu verhalten sich die vergleichsweise geringen Besucherzahlen der Edelmetallmesse und die Extremwerte der Sentimentindikatoren der Edelmetallmärkte. Sie signalisieren in seltener Deutlichkeit, dass sich Ihnen bei Gold, Silber und Platin eine Kaufgelegenheit bietet, die in jeder Hinsicht der Situation zur Jahrtausendwende entspricht. Damals folgte eine 10-jährige Hausse, in deren Verlauf sich der Goldpreis fast verachtfachte.

Lassen Sie sich die damit einhergehenden Chancen nicht entgehen. Hier im Claus Vogt Marktkommentar kann ich die Themen immer nur oberflächlich besprechen. Wenn Sie also mehr wissen möchten und konkrete Kaufempfehlungen erhalten wollen, dann testen Sie jetzt Krisensicher Investieren – die ersten 30 Tage sind kostenlos, und auch danach können Sie jederzeit kündigen. Wie bei meinen Kaufempfehlungen, bietet sich Ihnen hier ein exzellentes Chance-/Risiko-Verhältnis.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreiche Woche,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Die fundamentale Überbewertung der US-Börse hat die alten Rekorde der Jahre 1929 und 2000 übertroffen. Seien Sie auf der Hut, und informieren Sie sich über die große Bedeutung dieser selten erwähnten Tatsache.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Zu viel Geld für die Arbeit der Fraktionen

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Deutschland ist eine parlamentarische Demokratie, so weit so gut. Aber der Bundestag sowie die sechzehn Länderparlamente kosten uns Steuerzahler eine Menge Geld. Da fragt man sich schon, ob die vielen Abgeordneten mit allem Drum und Dran wirklich erforderlich sind.

Über die Jahre hinweg hat sich bei den Ausgaben für die Parlamente eine Geldleistung etabliert, die nicht so viel öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zieht wie die Diäten der Abgeordneten, deren Umfang aber stetig zugenommen hat. Es handelt sich um die Gelder, welche die in den Parlamenten vertretenen Fraktionen aus der Staatskasse erhalten. Fraktionen sind Zusammenschlüsse von Abgeordneten zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele. Der Zusammenschluss zu Fraktionen soll die parlamentarische Arbeit erleichtern, indem eine Arbeitsteilung unter den Abgeordneten organisiert wird oder gemeinsame Initiativen vorbereitet werden.

Zur Unterstützung der geschilderten Aufgaben werden die Fraktionsgelder, teilweise auch als Fraktionszuschüsse bezeichnet, gezahlt. Die Mittel dürfen nicht für die Parteiarbeit eingesetzt werden, was in der Praxis aber gar nicht selten dennoch geschieht. Aus den Fraktionsgeldern finanzieren die Fraktionen ganz überwiegend Assistenzpersonal zur Unterstützung ihrer Arbeit.

Das Parlament stellt den Fraktionen die Mittel bereit

Die Einzelheiten der Fraktionsfinanzierung sind im Bund und bei den Ländern gesetzlich geregelt. Regelmäßig haben die Fraktionen Anspruch auf Sach- und Geldleistungen, um ihre Aufgaben wahrnehmen zu können. Die Geldleistungen setzen sich zusammen aus einem Grundbetrag für jede Fraktion, einem Zuschlag für die Oppositionsfraktionen und einem Betrag pro Fraktionsmitglied. Anhand des Berechnungsschlüssels und der Zahl ihrer Mitglieder wird für jede Fraktion die Höhe ihrer Fraktionsmittel errechnet und zum Haushalt angemeldet. Das Parlament stellt die erforderlichen Mittel bereit, die nach dem Schlüssel auf die Fraktionen verteilt und ausgezahlt werden.

Maßhalten bei der Fraktionsfinanzierung fällt schwer

Aus einem norddeutschen Bundesland sind vor kurzem interessante Zahlen und Fakten bekanntgeworden. Sie belegen exemplarisch, wie schwer es den Parlamentariern fällt, beim Zugriff auf die Steuergelder im Zusammenhang mit der Fraktionsfinanzierung Maß zu halten. In der 18. Legislaturperiode hat sich die Zahl der Abgeordneten in diesem Bundesland gegenüber der 17. Wahlperiode um 27 Prozent vermindert. Die jährlichen Fraktionsmittel sanken allerdings nur um 10 Prozent. Kritiker haben die Frage aufgeworfen, warum die Fraktionsmittel nicht im Verhältnis zum kleiner gewordenen Landtag gesenkt wurden. Landtag und Fraktionen hätten ein Zeichen setzen und der Öffentlichkeit beweisen können, dass die Sparbemühungen des Landes nicht nur für andere gelten. Diese Chance wurde nicht genutzt.

Keine nachvollziehbare Begründung für eine Erhöhung

In der 19. Wahlperiode erhöhte sich dann die Zahl der Abgeordneten um 4. Das waren 6 Prozent. Die Fraktionsmittel stiegen jedoch um 25 Prozent gegenüber der 18. Wahlperiode. Vor allem die Grundbeträge für die Fraktionen wurden deutlich angehoben. Eine nachvollziehbare Begründung hierfür im interfraktionellen Beschlussvorschlag fehlte. Es gab nur die Aussage während der Beratungen im Innen- und Rechtsausschuss, dass die Fraktionen zusätzliches Personal bräuchten, um die gestiegenen Anforderungen zu bewältigen. Es fehlten belastbare Nachweise, dass ein personeller und finanzieller Mehrbedarf erforderlich und vom Umfang her angemessen war.

Die Fraktionen bildeten hohe Rücklagen

Von 2010 bis 2016 zahlte das Land den Fraktionen durchschnittlich 5 Millionen Euro pro Jahr. Die Fraktionsmittel wurden jedoch nicht vollständig ausgegeben, sondern Rücklagen gebildet. Die Höhe der Rücklagen entsprach 24 bis 31 Prozent der jährlichen Fraktionsmittel. Als diese Zahlen bekannt wurden, gab es Kritik an der Höhe der Rücklagen. Denn während das Land seinen Haushalt mit Krediten finanzieren müsse und hierfür Zinsen zahle, deponierten die Landtagsfraktionen nicht benötigte Fraktionsmittel teilweise auf Festgeldkonten und erwirtschafteten Guthabenzinsen.

Die Kritiker forderten daher, die Höhe der Rücklagen zu begrenzen. Auf diese Kritik hat nur eine Landtagsfraktion geantwortet. Unwägbarkeiten beispielsweise beim Personal würden es notwendig machen, immer wieder auch freie Finanzmittel zu haben. Nur so könne die Fraktion den notwendigen Spielraum bewahren, um die parlamentarische Arbeit nicht zu gefährden. Die übrigen Landtagsfraktionen gingen nicht auf die kritischen Äußerungen ein.

Ungelöste Probleme trotz vieler Abgeordneter

Die Fraktionen des in Rede stehenden Bundeslandes verfügen weiterhin über erhebliche Rücklagen. Dennoch wurden die Fraktionsmittel im Jahr 2017 erhöht. Belastbare Kriterien für höhere Fraktionsmittel wurden auch diesmal der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt. Die Fraktionen haben weder den zusätzlichen Personal- und Finanzbedarf noch die Angemessenheit der Erhöhung belegt. Bei so vielen Abgeordneten in den Parlamenten von Bund und Ländern, unterstützt von einer Vielzahl von Mitarbeitern, erstaunt es allerdings, dass so viele politische Probleme in unserem Land unbearbeitet bleiben. Was machen die Parlamentarier denn den ganzen Tag, liebe Leserinnen und Leser, fragt ungehalten

Ihr

Gotthilf Steuerzahler