Gold erwacht zu neuem Leben: Gold steigt und Aktien fallen- 13.10.2018

Gold erwacht zu neuem Leben: Gold steigt und Aktien fallen

Aktien abwärts und Gold steigt

Liebe Leser,

zwei überaus interessante Börsenwochen liegt jetzt hinter uns, in denen es gleich an mehreren Märkten zu wichtigen Signalen gekommen ist. Während es im Edelmetallsektor zu Kurssprüngen nach oben kam, ging es an den Aktienmärkten wie von mir prognostiziert recht zügig abwärts, nachdem sich im Lauf der von mir erwarteten Sommerrally die Markttechnik zunehmend verschlechtert hatte.

Wie deutlich diese Verschlechterung war, habe ich hier vor zwei Wochen beschrieben. Ich hoffe, Sie haben auf meine Warnung gehört. Und es ist noch nicht vorbei. Die Art und Weise, wie es jetzt nach unten ging, hat nicht etwa zu einer Verbesserung geführt, sondern sogar weitere Warnsignale ausgelöst. Deshalb müssen wir jetzt sehr genau auf das Geschehen an der US-Börse achten und die in dieser Phase maßgeblichen Indikatoren eng verfolgen. Die nächsten Wochen entscheiden nämlich darüber, ob wir es hier nur mit einer Korrektur zu tun haben oder mit dem Auftakt zu einer echten Baisse.

Beim DAX sind die Würfel bereits gefallen

Im Unterschied zur Wall Street ist das Bild beim DAX längst klar. Er hat seine mächtige Topformation mit einem dynamischen Ausbruch nach unten beendet. Damit hat er aus charttechnischer Sicht bestätigt, dass er sich bereits seit Anfang des Jahres in einer Baisse befindet. Hier werden Sie sobald keine Gewinne mehr sehen.

Meinen Lesern hatte ich bisher nur den Kauf eines DAX Short-ETF empfohlen, der jetzt bereits 11% im Plus ist. Schließlich wollen wir an dem sich abzeichnenden Kursrückgang auch Geld verdienen. Deshalb werde ich in den kommenden Wochen zusätzlich Short-Zertifikate auf Einzelaktien heraussuchen.

Die ausgeprägte relative Schwäche, die der DAX im Vergleich zu den US-Indizes zeigt, transportiert übrigens eine wichtige Botschaft: Der DAX wird in dieser noch sehr jungen Baisse besonders heftig unter die Räder kommen.

Gold gibt ein eindeutiges Kaufsignal

Während es an den Aktienmärkten recht turbulent nach unten ging, hat Gold am Donnerstag, den 11. Oktober ein weiteres Kaufsignal gegeben. Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, ist der Goldpreis in einer dynamischen Bewegung über die obere Begrenzungslinie einer Bodenformation gestiegen. Das bestätigt meine Lagebeurteilung, dass die Korrektur, die Mitte April begonnen hatte, bereits am 16. August zu Ende gegangen ist.

Der Extremwert, den der Sentimentindikator erst einige Tage später erreichte, war und ist ein langfristig sehr bullishes Signal. Das gilt auch für die Extremwerte, die andere von mir wöchentlich besprochene Edelmetall-Indikatoren in den vergangenen Wochen gezeigt haben.

Goldpreis pro Unze in US-$, Momentum-Oszillator, 2017 bis 2018
Der dynamische Anstieg über die obere Begrenzung der eingezeichneten Bodenformation ist ein klares Kaufsignal.
Quelle: StockCharts.com

Weitere Kaufsignale auch für meine Goldminenaktien

Die von mir empfohlenen Goldminenaktien sind am Donnerstag zwischen 5% und 11% gestiegen, nachdem die Momentum-Indikatoren zuvor schon klare Kaufsignale gegeben hatten. Das alles deutet darauf hin, dass sich der Edelmetallsektor in der Frühphase einer starken Aufwärtswelle befindet.

Es ist für Sie noch nicht zu spät, um auf diesen Zug aufzuspringen, im Gegenteil. Denn die aktuelle Situation gleicht der von Anfang 2016, als der Goldpreis innerhalb von sechs Monaten um 30% zulegte, während sich der XAU-Goldminen Index fast verdreifachte. Bestellen Sie jetzt meinen Börsenbrief Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos zum Test.

Einen wichtigen Unterschied zu damals gibt es allerdings: Die Feder ist heute noch deutlich stärker gespannt.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Kein Mensch scheint sich für die Ölhausse zu interessieren, über die ich hier vorige Woche geschrieben habe. Dies könnte sich als Fehler erweisen und spricht für ihre Fortsetzung. Wir bleiben investiert.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Was hat die Auswertung von Steuersünder-CDs eigentlich gebracht?

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

 

Liebe Leserinnen und Leser,

erinnern Sie sich noch, vor einigen Jahren gab es einen großen Medienrummel im Zusammenhang mit dem Ankauf von Steuersünder-CDs durch staatliche Stellen. Nach einigen aufsehenerregenden Strafprozessen wegen Steuerhinterziehung wurde es wieder still um dieses Thema. Vor einigen Monaten konnte man allerdings interessante Meldungen darüber lesen, wie die Finanzämter seitdem bei der Auswertung der erlangten Daten vorgegangen sind.

In den Jahren 2006 bis 2013 kauften deutsche Behörden mehrfach CDs an, die Daten über deutsche Steuerbürger mit ausländischen Kapitalanlagen enthielten. Ob der Ankauf legal war, war höchst umstritten. Die Daten stammten von Banken aus der Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg. Die meisten Steuerdaten-CDs wurden von dem Bundesland Nordrhein-Westfalen angekauft, aber auch Niedersachsen und Rheinland-Pfalz waren hier aktiv. Der Ankauf der Daten diente sowohl der Nacherhebung von Steuern als auch der Strafverfolgung von Steuerhinterziehern.

Das Bundesverfassungsgericht hat im Jahr 2010 die Nutzung der Daten solcher Datenträger bei der Strafverfolgung gebilligt. Es komme nicht darauf an, ob der Ankauf der Daten ursprünglich rechtmäßig war. Ausgelöst durch die Berichte über den Ankauf weiterer Steuersünder-CDs gingen in der fraglichen Zeit zahlreiche Selbstanzeigen bei deutschen Finanzämtern ein in der Hoffnung auf die strafbefreiende Wirkung.

Die Daten aus den Steuer-CDs erwiesen sich als belastbar

Die Datenlieferungen wurden von den ankaufenden Bundesländern an die Steuerverwaltungen der übrigen Bundesländer übermittelt. Wie es dann weiterging, ergibt sich aus einem jüngst bekannt gewordenen Bericht über die Auswertung der CDs in einem kleineren Bundesland. Die Steuerfälle mit den höchsten Beträgen wurden von der Steuerfahndung bearbeitet. Die Überprüfung der übrigen Datenlieferungen erfolgte durch die Finanzämter des Bundeslandes.

Die Dateninhalte waren sehr unterschiedlich. Neben Namensangaben wurden meist Anlagebeträge und zum Teil auch Anlagearten genannt. Die Anleger der ersten Datenlieferungen hatten meist sehr hohe Beträge investiert und teilweise auch Millionenbeträge an andere Institute weitergeleitet. Bei allen Lieferungen erwiesen sich die Informationen regelmäßig als belastbar.

Die Herkunft der Kapitalerträge wurde nur selten hinterfragt

Bei den ersten Datenlieferungen lagen die übermittelten Daten oft derart weit in der Vergangenheit, dass die Frage nach der Mittelherkunft wegen der eingetretenen steuerlichen Verjährung dieser Zeiträume meist in den Hintergrund trat. In dem erwähnten Bericht wird ausgeführt, dass die Bearbeitungsqualität in den Finanzämtern sehr unterschiedlich war und weitgehend von dem Engagement und der Erfahrenheit der jeweiligen Bearbeiter abhing.

Die Daten späterer Lieferungen waren vergleichsweise aktuell und die Ermittlung der Besteuerungsgrundlagen daher meist unproblematisch. Die von den Steuerpflichtigen bzw. deren Beratern übermittelten Kapitalerträge wurden von den Finanzämtern meist ohne weitere Überprüfung übernommen. Zusätzliche Unterlagen zur Überprüfung der Erträge wurden nur selten angefordert. Vorwurfsvoll wird in dem Bericht ausgeführt, dass die Aktualität der Daten es den Finanzämtern ermöglicht hätte, verstärkt die Mittelherkunft zu hinterfragen, Schwarzgelder zu versteuern und Kontrollmitteilungen an die Erbschaft- und Schenkungssteuerstelle zu übermitteln. Hiervon sei nur ausnahmsweise Gebrauch gemacht worden.

Selbstanzeigen brachten dem Fiskus mehr Geld als die Steuer-CDs

Die Bedeutung der Daten-CDs hat im Laufe der Zeit abgenommen. Bei den ersten Lieferungen ging es oft um höhere Anlagebeträge, bei späteren Datenlieferungen waren die Anlagebeträge im Durchschnitt deutlich niedriger. Entsprechend gingen auch die steuerlichen Mehrergebnisse zurück. Ursächlich hierfür waren die seit Jahren sinkenden Renditen im Kapitalanlagebereich.

Die Auswertung der Steuer-CDs führte in dem in Rede stehenden Bundesland bisher zu Steuermehreinnahmen von mehr als 10 Millionen Euro. Laut Aussage des Berichts dürfte der tatsächliche Betrag deutlich darüber liegen; eine genaue Bezifferung sei wegen diesbezüglicher Aufzeichnungsmängel nicht möglich.

Weitaus höher als die Ergebnisse aus der Auswertung der CDs waren Selbstanzeigen, die oft schon im Vorfeld der Ermittlungen eingingen. In dem betreffenden Bundesland wurden zwischen Januar 2010 und September 2015 unversteuerte Einkünfte aus ausländischen Kapitalanlagen mit Mehrsteuern von 106 Millionen im Rahmen von Selbstanzeigen nachdeklariert.

Auch in Zukunft soll es Ankäufe von Steuer-CDs geben

Schätzungen gehen dahin, dass der Fiskus allein in den Jahren 2008 bis 2010, als die Selbstanzeigen ihren Höhepunkt erreichten, bundesweit ein Mehraufkommen von rund sieben Milliarden Euro erzielte. Im Übrigen könnte das Thema Steuer-CDs bald wieder aktuell werden. In den letzten Monaten gingen Meldungen durch die Presse, dass Nordrhein-Westfalen den Ankauf weiterer CDs erwäge. Die seit einem Jahr in Düsseldorf amtierende schwarz-gelbe Landesregierung will jedes Angebot von Informanten im Einzelfall prüfen. Man sollte also nicht darauf vertrauen, liebe Leserinnen und Leser, dass steuerpflichtige Einnahmen wieder risikolos im Ausland versteckt werden können, nachdem die mediale Aufregung abgeklungen ist, meint trocken

Ihr

Gotthilf Steuerzahler