DAX nähert sich sehr wichtiger Abwärts-Marke- 18.08.2018

DAX nähert sich sehr wichtiger Abwärts-Marke

Dax wird weiter fallen

Liebe Leser,

vor zwei Wochen habe ich hier geschrieben, dass der DAX seine nächste große Abwärtswelle begonnen hat. Inzwischen ist er auf 12.100 Punkte gefallen. Damit notiert er bereits 1.500 Punkte oder 11% unter seinem Hoch, das er im Januar 2018 erreicht hat.

Auf dem folgenden Chart zeige ich Ihnen noch einmal die mächtige Topformation, die der DAX in den vergangenen anderthalb Jahren herausgebildet hat. Sie ist nahezu perfekt und empfiehlt sich damit für jedes Lehrbuch der Chartanalyse. Viel wichtiger jedoch ist, dass diese Formation auf eine schwere Baisse hindeutet. Deshalb sollten Sie dieses Signal nicht auf die leichte Schulter nehmen.

DAX, 2017 bis 2018
Der DAX nähert sich der nächsten entscheidenden Abwärts-Marke. Dieser Chart ist bearish.
Quelle: StockCharts.com

Hohe Abwärtsdynamik ist ein Baisse-Signal

Die jüngste Abwärtswelle erfolgte mit hoher Dynamik. Das deutet darauf hin, dass sie im größeren Zusammenhang gesehen tatsächlich und wie von mir erwartet den Auftakt einer Baisse darstellt.

Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum passen perfekt zu dieser Interpretation des Geschehens. So sind die Aufträge der deutschen Industrie im Juni mit einem Minus von 4% stark eingebrochen. Die Analysten hatten hingegen mit einem unbedeutenden Rückgang von nur 0,4% gerechnet. Das Geschehen in der Türkei wird die europäische Wirtschaft zusätzlich belasten und auch das ohnehin völlig marode Großbankensystem Südeuropas in Mitleidenschaft ziehen. Exportweltmeister Deutschland befindet sich in einer besonders exponierten und gefährdeten Position. Die mächtige Topformation des DAX spiegelt das sehr deutlich wider. Doch das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, im Gegenteil. Verdienen können Sie auch an fallenden Kursen.

Mein DAX Short-ETF ist bereits deutlich im Plus

So hatte ich in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren bereits Anfang Juni den Kauf eines DAX Short-ETF empfohlen, der sich jetzt auszahlt. Meine weitere Strategie steht fest: Sobald der DAX sowie bestimmte Einzelaktien bestimmte Marken unterschreitet, werde ich meinen Krisensicher Investieren-Lesern zusätzliche Short-Positionen empfehlen.

Beim Bruch der nächsten wichtigen Marke geht es weiter abwärts

Der DAX nähert sich bereits der nächsten sehr wichtigen Marke. Wenn diese Marke überzeugend gebrochen wird, gilt die Baisse als bestätigt. Dann werden wir unser Short-Engagement in Krisensicher Investieren deutlich erhöhen. Nach unten geht es an der Börse gewöhnlich sehr schnell. Deshalb sollten Sie jetzt keine Zeit verlieren und sich positionieren.

Bearishe Zeichen gibt es auch an der US-Börse

Auch an der extrem überbewerteten US-Börse haben die Warnsignale deutlich zugenommen. Beispielsweise sind die Wertpapierkredite relativ deutlich zurückgegangen, obwohl die Kurse noch nicht wirklich gefallen sind. Das ist ungewöhnlich, und es ist ein bearishes Zeichen.

Der US-Börse stehen stürmische Zeiten bevor. Der Aufschwung und die Aktienhausse der vergangenen Jahre basierten nahezu ausschließlich auf der ultra-laxen Geldpolitik der Fed. Jetzt steht die Zentralbank jedoch schon seit einiger Zeit auf der geldpolitischen Bremse. Das ist eine wichtige Veränderung, deren Bedeutung Sie nicht unterschätzen sollten.

Denn fast alle Zinserhöhungskampagnen der Fed haben mehr oder weniger schwere Krisen ausgelöst. Die hohe Überbewertung und die stark gestiegene Verschuldung lassen dieses Mal eine besonders heftige Krise erwarten. Die höchst interessanten und wichtigen Zusammenhänge lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos bestellen.

Ich wünsche Ihnen ein sommerliches Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Das Geschehen in der Türkei ist auch für Europa relevant: Wieder einmal sind Großbanken falsch investiert, was zum Problem für die ganze EU werden kann.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Vernachlässigte Außenanlagen bei öffentlichen Gebäuden

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

 

Liebe Leserinnen und Leser,

inzwischen ist allgemein bekannt, in welch schlechtem Zustand sich Straßen und Brücken in unserem Land befinden. Bei öffentlichen Gebäuden sieht es vielfach nicht besser aus. Vor kurzem wurden in einem süddeutschen Bundesland die Außenanlagen von Behördengebäuden umfassend inspiziert und auch da erhebliche Mängel festgestellt.

Untersucht wurde, in welchem Zustand sich Stellplätze für PKW, Zufahrten und Zugänge, Treppen, Grünflächen und sonstige Außenanlage von Behördengebäuden befanden. Zuständig für die Außenanlage in dem betreffenden Bundesland ist zentral ein Landesbetrieb, er übt die Eigentümer- und Bauherrenfunktion aus. Die nutzenden Behörden haben die Außenanlagen in ordnungsgemäßem Zustand zu halten. Ferner obliegt ihnen die Verkehrssicherungspflicht für das jeweilige Grundstück. Der Landesbetrieb beauftragt Unternehmen mit den notwendigen Leistungen zur Erfüllung dieser Aufgaben.

Die nutzenden Verwaltungen haben die ordnungsgemäße Durchführung laufend zu überwachen. Anspruch des Landesbetriebs ist es, der Öffentlichkeit und den Nutzern nicht nur funktionsfähige, sondern auch gepflegte und saubere Außenanlagen zur Verfügung zu stellen. Diesem Anspruch wird die Praxis nicht immer gerecht. Bei der Überprüfung wurde festgestellt, dass die Außenanlagen in erheblichem Umfang vernachlässigt sind, und das in einem wohlhabenden Bundesland.

Parkplätze, Zugänge und Zufahrten in schlechtem Zustand

Beispielsweise wurden mehrere beschädigte Stellplätze für Kraftfahrzeuge vorgefunden. Das gewählte Material und die technische Ausführung machten in kurzen Zeitabständen intensive Instandsetzungen erforderlich, die oftmals nicht durchgeführt wurden. Beläge in Zufahrten und Zugängen zu Gebäuden waren in einem schlechten Zustand. Bei einer Zufahrt bestand Unfallgefahr. Ein mehrmals täglich genutzter Zugang zu einem Gebäude war nur über provisorisch verlegte Holzdielen zugänglich. Auf Parkplätzen und Wegen in Grünanlagen hatte sich starker Aufwuchs gebildet. Schnell wachsendes Gehölz setzte sich in den Fugen von Treppen, an Gebäuden oder zwischen Gebäuden und befestigten Wegeflächen fest, drang in die Bausubstanz ein und zerstörte die Konstruktion.

Beeinträchtigungen durch Verschmutzungen und Bewuchs

Außentreppen wiesen häufig Verschiebungen, Setzungen oder Verwerfungen auf. Die ungenügende Reinigung von Treppen, wie z. B. die Entfernung von Laub, schränkte die Verkehrssicherheit zusätzlich ein. Mit Hecken zugewachsene Toranlagen und defekte Zäune waren keine Seltenheit. Zaunanlagen, die von angrenzenden Grundstücken aus überwuchert wurden, stellten ein Risiko für Sicherheitsbereiche dar, zum Beispiel bei einem Polizeigebäude. Schutzdächer wiesen erhebliche Verschmutzungen oder Beschädigungen auf. Außenleuchten waren häufig beschädigt oder verschmutzt. Vermoosung und Grünbewuchs schränkten die Funktion weiter ein. Die Ausleuchtung von Verkehrsflächen war dadurch unzureichend. In Außenanlagen wurden oftmals zugewachsene Bänke vorgefunden. Teilweise waren Holzbänke stark verwittert oder Holzbohlen entfernt. Herausragende Schrauben stellten eine Verletzungsgefahr dar.

Die Grünflächen wurden vernachlässigt

Grünanlagen vermittelten teilweise einen ungepflegten Eindruck. Nicht regelmäßig zurückgeschnittene Anpflanzungen verdeckten beispielsweise die Fenster von Gebäuden oder überwucherten Tore. Stark verwilderte Anlagen sind durch Pflege nicht mehr in den Griff zu bekommen und machen kostenaufwendige Neuanlagen erforderlich. Die für die Grünpflege Verantwortlichen erklärten, dass die in ihrem Zuständigkeitsbereich vorhandenen Grünanlagen in einem mehr oder weniger vernachlässigten Zustand seien. Selbst der zuständige Landesbetrieb führte im Rahmen der Überprüfung aus, dass der bauliche Zustand der Außenanlagen sich mit dem baulichen Zustand des Gebäudebestandes des Landes decke. Über Jahrzehnte hinweg sei zu wenig für den Gebäudeerhalt investiert worden, sodass mittlerweile ein beachtlicher Sanierungsstau entstanden sei.

Mehr Zusammenarbeit, mehr Personal und Geld

Bei Grünanlagen werden im Planungsstadium von Neu- und Umbaumaßnahmen durch Gestaltung und Materialauswahl die Weichen für den späteren Pflegeaufwand gestellt. Künftig soll bei der Planung die Zusammenarbeit zwischen Bau- und Grünflächenmanagement intensiviert werden. Generell sollen bei der Planung von Außenanlagen die Lebenszykluskosten stärker als bisher berücksichtigt werden. Regelmäßige Kontrollen, ob Unternehmen ihre Leistungen bei Außenanlagen auch wie vertraglich vereinbart erfüllen, sollen häufiger durchgeführt werden. Letztlich will das Land mehr Personal und mehr Geld bereitstellen, um den Zustand der Außenanlagen zu verbessern.

Auch am Beispiel der Außenanlagen zeigt sich, wie sehr der Staat über lange Jahre seine zentrale Aufgabe vernachlässigt hat, eine funktionierende und gepflegte öffentliche Infrastruktur bereitzustellen. Erst jetzt, liebe Leserinnen und Leser, geht der Staat endlich daran, die Mängel langsam abzubauen, sagt verärgert

Ihr

Gotthilf Steuerzahler