Unbedeutende Goldpreiskorrektur führt zu starken Reaktionen- 18.05.2018

Unbedeutende Goldpreiskorrektur führt zu starken Reaktionen

Verlieren Sie das große Bild nicht aus den Augen

Liebe Leser,

„Der Abstieg des Goldes“ lautete die an den Fußballverein HSV erinnernde Schlagzeile des Finanzteils einer großen deutschen Tageszeitung am 17. Mai 2018. Das sind starke Worte, die allerdings mehr über die Stimmung rund um die Edelmetallmärkte aussagen, als über die Entwicklung des Goldpreises.

Um die Bedeutung dieser Schlagzeile richtig einordnen zu können, müssen Sie sie im Kontext der Entwicklung des Goldpreises sehen: Wie Ihnen der folgende Chart zeigt, ist der Goldpreis in $ seit seinem Tief im Dezember 2015 deutlich gestiegen. Und seit Anfang des Jahres 2018 hat er sich in einer ungewöhnlich engen Spanne bewegt. Deren Obergrenze verläuft bei rund 1.360 $. Von dieser Jahreshöchstmarke aus gerechnet, ist der Goldpreis jetzt rund 5% zurückgekommen, und in Euro gerechnet sogar nur 1,7%.

Goldpreis in $ pro Unze, 2013 bis 2018
Der Goldpreis befindet sich seit Ende 2015 in einem Aufwärtstrend. Der kleine Kursrückgang der vergangenen Tage ändert daran nichts.
Quelle: StockCharts.com

Die einseitige Berichterstattung spricht für Gold und gegen den DAX

Zufälligerweise entspricht ein Kursrückgang von 5% ziemlich genau dem derzeitigen Abstand des DAX oder des S&P 500 von ihren jeweiligen Jahreshöchstkursen. Vom Abstieg der Aktienmärkte schreibt die Presse in diesem Zusammenhang aber nichts. Ganz im Gegenteil, denn Anleger werden sogar aufgefordert, jetzt noch „günstig“ in Aktien einzusteigen.

Für diese Diskrepanz in der Berichterstattung über Gold und Aktien gibt es eine massenpsychologische Erklärung: Die Stimmung an diesen Märkten ist sehr unterschiedlich. Und wer Auflage machen möchte, tut gut daran, seine Berichterstattung dieser Stimmungslage – also pro Aktienmärkte und contra Gold - anzupassen.

Euphorie bei Aktien, Blues bei Edelmetallen

An den Aktienmärkten herrscht Euphorie. Deshalb ist in der Berichterstattung über Aktien das Glas stets halb voll. Für die Edelmetallmärkte zeigen die Sentimentindikatoren jedoch ein ganz anderes Bild. Hier ist die Stimmung überaus verhalten. Das spiegelt sich in einer Berichterstattung über Gold, in der das Glas stets als halb leer beschrieben wird.

Stimmungsindikatoren signalisieren Kaufgelegenheit

Aufgrund dieser Zusammenhänge sollte Sie die oben zitierte Schlagzeile, die vielleicht etwas reißerisch ausgefallen ist, nicht etwa beunruhigen. Im Gegenteil, denn sie passt perfekt zu den verschiedenen Sentimentindikatoren des Edelmetallsektors, die sich auf Niveaus befinden, die gewöhnlich nur in der Endphase einer Korrektur erreicht werden und gute Kaufgelegenheiten signalisieren.

Das gilt auch für den Edelmetallindikator, den ich vorige Woche bereits erwähnt habe. Dessen Signale sind mittelfristiger Natur. Deshalb deutet das aktuelle Kaufsignal darauf hin, dass der Goldpreis bald aus seiner mächtigen Bodenformation nach oben ausbrechen und eine starke Aufwärtsbewegung beginnen wird.

Nutzen Sie die großen Gewinn-Chancen mit guten Goldminenaktien

Einige der von mir im Dezember 2017 zum Kauf empfohlenen Goldminenaktien sind bereits um mehr als 30% gestiegen. Die Kurse dieser Aktien haben kaum auf die jüngste Korrektur des Goldpreises reagiert. Das ist ein starkes Zeichen, das zusätzlich für die Qualität und das Kurspotenzial dieser Aktien spricht. Sobald der Goldpreis nur etwas Fahrt aufnimmt, werden diese Aktien mit weiteren erheblichen Kursgewinnen glänzen. Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen, und testen Sie jetzt meinen Börsenbrief Krisensicher Investieren – 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen sonnige und fröhliche Pfingsten,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: In der am Pfingstmontag erscheinenden Juni-Ausgabe von Krisensicher Investieren diskutieren wir einen ebenso erstaunlichen wie vielsagenden Freud’schen Versprecher Warren Buffets und dessen Bedeutung für die Apple-Aktie.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Ja wo fliegen sie denn? Wenn die Bundeswehr teure Ressourcen nicht nutzt

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

 

Liebe Leserinnen und Leser,

allmählich wird der deutschen Öffentlichkeit bewusst, wie sehr der Staat die Infrastruktur in den letzten Jahren vernachlässigt hat. Aber auch Bereiche wie die Landesverteidigung sind von der Politik jahrelang stiefmütterlich behandelt worden. Bei der Bundeswehr kommen zu der Unterfinanzierung nicht selten auch noch organisatorische Schwächen hinzu, welche die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte weiter vermindern. Dies belegt beispielhaft der nachfolgende Fall, den der Bundesrechnungshof in seinem jüngsten Bericht mitgeteilt hat.

Der Rechnungshof hat sich mit den Ausbildungskosten der Eurofighter-Piloten beschäftigt. Bei dem Eurofighter handelt sich um ein zweistrahliges Mehrzweckkampfflugzeug, das von Rüstungsunternehmen in Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien gemeinsam gebaut wird. Nach Medienberichten sind derzeit wegen technischer Probleme nur wenige Eurofighter der Luftwaffe in der Lage, Kampfeinsätze zu fliegen.

Für die Ausbildung ihrer Piloten nutzt die Luftwaffe Simulatoren, welche den Flug in einem Eurofighter wirklichkeitsgetreu nachbilden. Für den Betrieb, die Wartung und die Instandhaltung der Simulatoren sowie für die Bezahlung der Fluglehrer wendet die Luftwaffe im Jahr mehr als 25 Millionen Euro auf. Die durchschnittlichen Kosten einer Ausbildungsstunde im Simulator liegen deutlich unter den Kosten einer Flugstunde im Eurofighter.

Ein Teil der erforderlichen Flugstunden soll im Simulator geleistet werden

Die NATO fordert, dass jeder Pilot mindestens 180 Flugstunden im Jahr absolviert. Damit soll die fliegerische Befähigung der Piloten gewährleistet werden. Die Piloten erfüllen die NATO-Forderung auch dann, wenn sie bis zu 40 der geforderten Flugstunden im Eurofighter-Simulator leisten. Nach Einschätzung der Luftwaffe können die Simulatoren die Komplexität des Eurofighter, der Umwelt sowie der Einsatzsituationen realitätsnah abbilden. Zudem gebe es Ausbildungsinhalte, die wegen flugbetrieblicher Einschränkungen nur im Simulator geübt werden können. Die NATO-Forderung von 180 Flugstunden will die Luftwaffe deshalb mit einer Mischung aus realen Flügen im Eurofighter und Simulatorflügen erfüllen. Dabei sollen die Piloten jährlich 40 bis 45 Stunden im Simulator leisten.

Die Kapazitäten der Simulatoren werden nicht ausgeschöpft

Der Bundesrechnungshof hat in Rahmen seiner Untersuchung Statistiken der Eurofighter-Geschwader ausgewertet. Er hat dabei festgestellt, dass kein Pilot im Durchschnitt der Jahre 2015 und 2016 mehr als 30 Flugstunden im Simulator geleistet hatte. Auch erfüllten nur wenige Piloten die NATO-Forderung von 180 Flugstunden. Zu den Gründen befragt, verwiesen die Geschwader auf die Einsatzverpflichtungen der Piloten und deren hohe Belastung mit Nebenaufgaben.

Durch die Soldatenarbeitszeitverordnung sei eine flexible Dienstplanung schwierig. Schließlich müssten realen Flüge den Vorrang gegenüber Simulatorflügen haben, wobei durch die unzureichende Verfügbarkeit der Eurofighter die Zahl der realen Flugstunden begrenzt sei. Auch für die Zukunft zeichnete sich ab, dass viele Flugstunden, die in Simulatoren zur Verfügung standen, nicht für die fliegerische Ausbildung genutzt werden würden.

Der Rechnungshof fordert eine bessere Nutzung

Der Bundesrechnungshof hat das Bundesministerium der Verteidigung aufgefordert, die bereitgestellten Ausbildungskapazitäten in den Simulatoren besser zu nutzen. Das Ministerium sollte bei unzureichender Verfügbarkeit der Eurofighter für die fliegerische Ausbildung zumindest anstreben, die von der NATO für anrechenbar erklärten 40 Simulatorstunden jährlich zu erreichen. Hierzu sollten die Geschwader alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Piloten von Nebenaufgaben zu entlasten. Die hohe Priorität der fliegerischen Ausbildung sollte auch in den Dienstplänen der Piloten zum Ausdruck kommen.

Das Ministerium rechtfertigt die geringe Nutzung

Das Verteidigungsministerium hat die ergänzende Wirkung der Simulatorausbildung betont. Reale Flüge im Eurofighter seien wegen der höheren körperlichen und psychischen Belastungen und der damit verbundenen Erfahrungen gegenüber Simulatorflügen vorrangig. Eine höhere Ausbildungszeit im Simulator sei erst angezeigt, wenn der Anteil der realen Flugstunden gesteigert werden könne. Reale Flüge seien jedoch durch die geringe Verfügbarkeit der Eurofighter begrenzt. Die ungenutzten Simulatorstunden hat das Verteidigungsministerium – wie zuvor die Geschwader – mit den Einsatzverpflichtungen der Piloten und den durch die Soldatenarbeitszeitverordnung gesetzten Rahmenbedingungen gerechtfertigt. Es hat immerhin zugesagt, dass die Piloten soweit wie möglich von Nebenaufgaben entlastet werden.

Bereitstehende Kapazitäten dürfen nicht ungenutzt bleiben

Gerade die geringe Verfügbarkeit der Eurofighter spricht dafür, zumindest die bereitstehenden Simulatorstunden bestmöglich auszunutzen. Die auf die fliegerische Befähigung anrechenbaren Simulatorstunden sollten auf jeden Fall erreicht werden. Dies sollten die Geschwader in den Dienstplänen berücksichtigen. Keinesfalls sollten sie bereitstehende und bezahlte Kapazitäten in den Simulatoren ungenutzt lassen.

Im Übrigen bleibt uns als Bürger dieses Landes, die wir auf den Schutz durch die Bundeswehr im Krisenfall angewiesen sind, nur die Hoffnung, liebe Leserinnen und Leser, dass die Soldatenarbeitszeitverordnung den Verteidigungsfall angemessen regelt und für das Militär im Krieg nicht um 5 Uhr Feierabend ist, sagt besorgt


Ihr

Gotthilf Steuerzahler