Gold: Bullisher Keil macht den Weg nach oben frei- 16.03.2018

Gold: Bullisher Keil macht den Weg nach oben frei

Bei Gold ist die Feder gespannt wie selten zuvor

Liebe Leser,

der Goldpreis bewegt sich seit rund viereinhalb Jahren seitwärts. Interessanterweise hat die experimentelle Psychologie gezeigt, dass langanhaltende Seitwärtsbewegungen bei den meisten Anlegern mehr Frust erzeugen als Abwärtstrends. Das ist zwar völlig irrational, aber offenbar rundum menschlich.

Freuen Sie sich auf die Goldhausse

Auf dem Chart hat diese lange Seitwärtsbewegung das Bild einer mächtigen Bodenformation erzeugt. Deshalb sollten Sie sich von der schlechten Stimmung nicht anstecken lassen, sondern sich ganz im Gegenteil auf die große Hausse freuen, die sich durch diese Formation ankündigt. Denn Formationen dieser Qualität gibt es nur sehr selten. Bei Gold müssen Sie sogar bis zur Jahrtausendwende zurückgehen, wenn Sie etwas Ähnliches sehen möchten.

Die damalige Bodenformation war das Sprungbrett für eine rund 10-jährige Hausse, in deren Verlauf der Goldpreis von einem Tief bei 250 $ pro Unze auf ein Hoch von 1.920 $ gestiegen ist. Jetzt ist die Feder ähnlich stark gespannt wie damals. Deshalb liegt es nahe, mit einer vergleichbaren Aufwärtsbewegung des Goldpreises zu rechnen.

Goldpreis in $ pro Unze und Preisbänder-Indikator, 2013 bis 2018
Der Goldpreis nimmt Anlauf auf die in Blau eingezeichnete Obergrenze der Bodenformation.
Quelle: StockCharts.com

Bullisher Keil: Der Goldpreis nimmt Anlauf nach oben

Vor vier Wochen sah es bereits so aus, als stünde bei Gold der Ausbruch nach oben aus dieser mächtigen Bodenformation unmittelbar bevor. Die Kurse prallten aber noch einmal an der in Blau eingezeichneten Obergrenze der Bodenformation ab. Seither haben sie sich in einer engen Spanne knapp unterhalb der Widerstandslinie bewegt.

Diese Bewegung hat die Form eines bullishen Keils angenommen. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass der Ausbruch nach oben nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Dafür spricht auch, dass der hier nicht gezeigte Preis-Momentum-Oszillator des XAU Goldminen Index gerade ein Kaufsignal gegeben hat. Falls Sie noch keine Minenaktien haben, dann sollten Sie dieses Signal zum Einstieg nutzen.

Vor dem Hintergrund der Bodenformation spielt es allerdings überhaupt keine Rolle, ob der Ausbruch nach oben schon in den nächsten Tagen erfolgt oder noch ein paar Wochen auf sich warten lässt. Hier zählt einzig und allein das große Bild, das überaus bullish ist und große Gewinne verspricht.

Baisse-Zeichen: Topformationen an den Aktienmärkten

Ein ganz anderes Bild bieten Ihnen die Aktienmärkte. Hier zeigen sich immer deutlichere Topformationen, sowohl bei Einzelaktien, als auch bei zahlreichen Indizes. So kündigen sich Baissen an. Deshalb bieten sich Ihnen jetzt attraktive Gelegenheiten, um mit geringem Risiko auf fallende Kurse zu setzen.

Hochspekulative Euphorie

Die folgende Grafik zeigt Ihnen in Blau den Verlauf des S&P 500 (rechte Skala) und in Rot einen sehr wichtigen Börsenindikator für die US-Weltleitbörse. Dabei handelt es sich um eine Kennzahl, mit der die Börsenliquidität gemessen wird.

S&P 500 (blau, rechte Skala) und US-Nettoliquidität in Mrd. $ (rot, linke Skala), 1995 bis 2018
Die Nettoliquidität des US-Aktienmarktes ist auf minus 340 Mrd. $ gesunken.
Quelle: crosscurrents.net

Nettoliquidität der US-Börse sinkt auf Rekordtief

Wie Sie sehen, ist die Liquidität gerade auf ein Rekordtief gefallen. Wie Sie ebenfalls sehen, kam es in der Vergangenheit im Anschluss an eine ähnliche Verschlechterung der Liquiditätslage entweder zu einer schweren Baisse (2000 und 2007) oder zu einer großen Korrektur (2015).

Die Lage an den Aktienmärkten ist ebenso spannend wie brisant. Sie wissen doch: Die Börse ist keine Einbahnstraße, auch wenn es in der Endphase langer Aufwärtstrends den Anschein hat. Tappen Sie nicht in diese Falle. Bereiten Sie sich lieber auf die nächste Baisse vor – und profitieren Sie sogar von ihr. Was Sie dafür jetzt tun können, erfahren Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Passend zum Koalitionsvertrag der neuen Regierung, den Sie gut kennen sollten, lesen Sie jetzt auch meine neue Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Von der EU-Freihandelszone zur Schuldenunion“. Es geht um Ihr Erspartes!

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Dienstwohnungen in Nouakchott Auf einem Botschaftsgelände wurden Dienstwohnungen gebaut

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Welt der Diplomatie umweht noch immer ein Hauch von Vornehmheit und Exklusivität. Man denkt an hochrangige Besucher, an festliche Empfänge und Cocktailpartys, auf denen unsere Diplomaten tapfer die deutschen Interessen vertreten, an distinguierte Botschafter in prächtigen Residenzen. Wen wundert es folglich, dass es in Deutschlands Botschaften gelegentlich etwas großzügiger zugeht als ansonsten im Staatsdienst.

So wurde bekannt, dass das deutsche Außenministerium auf dem Botschaftsgelände in Nouakchott fünf Dienstwohnungen erbauen ließ. Für 3,5 Millionen Euro. In Nouakchott? Sie wissen nicht, wo das liegt? In Mauretanien! Nouakchott ist die Hauptstadt von Mauretanien! Sie wissen auch nicht so ganz genau, wo Mauretanien liegt? Na sagen wir mal südlich von Marokko. Ist nicht sehr bekannt, dieses Mauretanien.

Deutsche Exporte dorthin? Sollen sehr gering sein. Deutsche Touristen gehen auch kaum hin. Erstens ist da Wüste und zweitens soll es Terrorismus in der Gegend geben. Also besser wegbleiben. Aber eine deutsche Botschaft gibt es da, wie in jeder anderen Hauptstadt weltweit, das ist doch selbstverständlich.

700.000 Euro Baukosten pro Wohnung

Nun waren das keine Dienstwohnungen für die Führungskräfte der Botschaft. Nein, für Beschäftigte des einfachen und mittleren Dienstes wurde gebaut, also für die beiden untersten Kategorien in der Beamtenhierarchie. Vier Wohnungen zu jeweils 182 m² Wohnfläche, bei der fünften waren es 204 m². Kostenpunkt: Stolze 700.000 Euro pro Wohnung. Gebaut wurde in Fertigbauweise.

Die Bauteile wurden aus Deutschland eingeführt

Warum so teuer, werden Sie vielleicht fragen, liebe Leserinnen und Leser, kann man denn in Entwicklungsländern nicht besonders billig bauen, wo doch die Menschen dort so wenig verdienen und das Preisniveau entsprechend niedrig ist? So dachte auch die Botschaft in Nouakchott und schlug vor, ein einheimisches Unternehmen mit dem Bau der Wohnungen zu beauftragen. Dies wurde jedoch vom Außenministerium in Berlin brüsk abgelehnt: Deutschen Beamten, auch im hintersten Winkel der Welt, stehe deutsche Qualität zu! Also wurden in Deutschland hergestellte Fertigbauteile nach Mauretanien verschifft und dort von 35 aus Deutschland eingeflogenen Handwerkern zusammengesetzt. Ein lokales Unternehmen durfte die Bodenplatten für die Wohnungen bauen und die Versorgungsleitungen verlegen. Immerhin!

Schlechte Sicherheitslage in Nouakchott

Als Kritik an den hohen Kosten der Baumaßnahme und überzogenen Wohnungsgröße laut wurde, rechtfertigte sich das Außenministerium mit der schlechten Sicherheitslage in Nouakchott und der Terrorismusgefahr in Mauretanien. Die großzügige Flächenausstattung der Dienstwohnungen sei erforderlich gewesen, um die eingeschränkte Bewegungsfreiheit vor Ort und die schlechten klimatischen Bedingungen auszugleichen. Ja wenn das so ist, ich verstehe!

Eine Frage in diesem Zusammenhang lässt mir jedoch keine Ruhe, liebe Leserinnen und Leser. Wenn schon die kleinen Beamten so nobel untergebracht werden, auf wie viel Quadratmetern mag da wohl der Botschafter in Nouakchott residieren, bei dem dortigen Klima und den drohenden terroristischen Aktivitäten? Dazu konnte ich leider nichts in Erfahrung bringen.

Ist der Auswärtige Dienst überhaupt noch zeitgemäß?

Wenn ich gefragt würde, aber mich fragt ja keiner, würde ich vorschlagen, den ganzen Botschaftskram stark herunterzufahren. Was tun die teuren Herrn Botschafter eigentlich Bedeutungsvolles, wo doch unser Außenminister und auch die Kanzlerin dauernd weltweit unterwegs sind und alle wichtigen Gespräche selbst führen? Brauchen wir im Zeitalter von Internet und Skype überall in der Welt noch teure Außenposten wie zu Zeiten der Postkutsche? Sollten sich die vielen europäischen Kleinstaaten, zu denen ich auch Deutschland rechne, nicht besser auf gemeinsame Botschaften verständigen, statt überall eigene Auslandsvertretungen vorzuhalten?

Rund 230 Botschaften und Konsulate in aller Welt leistet sich die Bundesrepublik Deutschland zurzeit, bevölkert von mehr als 4.600 deutschen Beamten und rd. 5.000 Ortskräften. Hinzu kommen rund 2.200 Mitarbeiter im Außenministerium in Berlin. Kosten des Auswärtigen Dienstes pro Jahr: Mehr als eine Milliarde Euro!

Selbst im Außenministerium spricht man verschämt davon, dass der diplomatische Dienst an Bedeutung verloren habe. Bis diese Erkenntnis zu Konsequenzen führen wird, d.h. bis es zu einer Reduzierung des diplomatischen Dienstes kommt, werden wir sicher noch eine Weile warten müssen. Das weiß aus Erfahrung

Ihr

Gotthilf Steuerzahler