Themen- 25.08.2017
Gold und Silber lieb ich sehr
Die Positionsgröße entscheidet über Ihren langfristigen Erfolg
In diesem Sinne habe ich meinen Lesern Mitte Juli dieses Jahres den Kauf eines Silber-ETCs empfohlen und die Position wie stets mit einer Stop-Loss-Marke versehen. Letzteres ist für den dauerhaften Erfolg an den Finanzmärkten unerlässlich, da dieser vor allem von einem konsequenten Risikomanagement abhängt.
Die Bedeutung dieser Tatsache wird von den meisten Anlegern unterschätzt oder sogar völlig ignoriert. Dabei ist die Wahl der richtigen Positionsgröße langfristig die mit Abstand wichtigste Entscheidung für Ihren Börsenerfolg. Ich finde das Thema sogar so wichtig, dass ich es zuletzt ausführlich in einer Themenschwerpunkt-Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren bearbeitet
habe. Doch nun zurück zu den Edelmetallen.
Die Edelmetallhausse ist ungebrochen und die Korrektur vorüber
Der folgende Chart zeigt Ihnen den Verlauf des Silberpreises pro Unze in Dollar. Wie Sie sehen, ist Silber von seinem spekulativen Hoch des Jahres 2011 bis Ende 2016 um mehr als 70% gefallen. Dann kam es zu einer Bodenbildung, die im Chart durch ein rotes Rechteck gekennzeichnet ist. Wie ich seinerzeit hier geschrieben habe, war diese Bodenbildung in Kombination mit dem Anstieg über die blaugestrichelte Abwärtstrendlinie und Extremwerten wichtiger Indikatoren das Signal für den Beginn einer neuen langfristigen Hausse.
Danach ging es wie erwartet recht deutlich nach oben, bevor Mitte 2016 eine Korrektur einsetzte, die ziemlich genau ein Jahr gedauert hat. Das Ende dieser Korrektur erfolgte wie von mir prognostiziert Anfang Juli dieses Jahres in
Form eines steilen Kursrückgangs. Dieser führte bei wichtigen Indikatoren zu positiven, das heißt bullishen Divergenzen und sorgte auch bei den Sentimentindikatoren für grünes Licht, nicht nur bei Silber, sondern auch bei dem für meine Arbeit sehr viel wichtigeren Gold.
Silber und Gold erreichen wichtige Chartmarken
Von diesem panikartigen Tiefpunkt aus ist der Silberpreis wieder gestiegen. Inzwischen hat er die in Blau eingezeichnete Abwärtstrendlinie erreicht, befindet sich also an einer wichtigen charttechnischen Marke. Ich gehe davon aus, dass der Ausbruch über diese Widerstandslinie in Kürze erfolgen wird.
Gestützt wird dieser Prognose vor allem durch die hier nicht gezeigte charttechnische Konstellation des Goldpreises. Der Goldpreis hat in den vergangenen Wochen nämlich einen überzeugenden bullishen Verlauf genommen. Warum ich damit rechne, dass er im Lauf der im Juli begonnenen Aufwärtswelle in den Bereich von 1.500 $ pro Unze steigen wird, lesen Sie in der am kommenden Dienstag, den 29. August erscheinenden Monatsausgabe meines Börsenbriefes
Krisensicher Investieren.
Die Korrektur bei den Edelmetallen ist also vorbei. Die nächste Aufwärtswelle der Hausse, die durch die überzeugende Bodenbildung Ende 2015/Anfang 2016 signalisiert wurde, hat begonnen. Bei ausgewählten Gold- und Silberminenaktien erwarte ich in den kommenden Wochen und Monaten ähnlich attraktive zwei- und sogar dreistellige Kursgewinne wie im ersten Halbjahr 2016. Sie müssen nur noch zugreifen. Welche Edelmetallaktien zu meinen Favoriten gehören, erfahren Sie in Krisensicher Investieren.
Gleichzeitig zeichnet sich bei den extrem überbewerteten allgemeinen Aktienmärkten immer deutlicher der Beginn einer sehr schweren Baisse ab. Aufgrund der hohen Überbewertung sollten Sie sich hier auf
Kursrückgänge von mehr als 50% einstellen.
Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende,
Herzliche Grüße,
Ihr
P.S.: Mit Short-ETFs können Sie sich vor fallenden Kursen schützen und sogar von ihnen profitieren. Jetzt für 30 Tage kostenlos Krisensicher Investieren anfordern.
Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
Verfall der Schulen in Berlin: Ein Beispiel für die vernachlässigte Infrastruktur in Deutschland
Liebe Leserinnen und Leser,
viele Schulen in unserem Land sind in einem schlechten baulichen Zustand. Für den Stadtstaat Berlin hat der Rechnungshof vor kurzem Vorschläge vorgelegt, wie dem zunehmenden Verfall der Schulinfrastruktur in der Hauptstadt durch ein systematisches Instandhaltungsmanagement wirksam begegnet werden kann. Um den Instandhaltungsrückstand bei seinen Schulen abzubauen, wird Berlin erhebliche finanzielle Mittel bereitstellen müssen.
Der Erhalt der staatlichen Schulinfrastruktur ist eine grundlegende Aufgabe des Staates, um die notwendigen materiellen Rahmenbedingungen für den Schulbetrieb zu gewährleisten. Die vorhandenen Schulgebäude und Schulsportanlagen müssen instandgehalten werden, die Nutzbarkeit muss gesichert werden. Überdies handelt es
sich bei den Schulgebäuden um einen wichtigen Teil des staatlichen Anlagevermögens.
Berlin verfügte im Jahr 2015 über insgesamt 627 allgemeinbildende Schulen an 724 Schulstandorten mit rund 1.600 Schulgebäuden. Die Bruttogrundfläche der Schulen umfasste mehr als 4,9 Millionen Quadratmeter. Im Schuljahr 2014/2015 waren an diesen Schulen mehr als 262.000 Schülerinnen und Schüler gemeldet. Seit kurzem steigen die Schülerzahlen deutlich an. Im Schulentwicklungsplan für das Land Berlin werden für die Jahre 2017/2018 mehr als 305.000 Schülerinnen und Schüler prognostiziert.
Hoher Sanierungsbedarf für die Berliner Schulen
In den Jahren 2009 bis 2011 sind die Mittel für die bauliche Unterhaltung der Schulen von jährlich 142 Millionen Euro auf 92 Millionen Euro zurückgegangen. Ab dem Jahr 2012 wurde dann wieder etwas mehr Geld zur Verfügung gestellt; bis zum Jahr 2014 kam es zu einem Anstieg auf 130 Millionen Euro.
Der angemeldete Finanzbedarf für die Sanierung der Schulen hat sich wie folgt entwickelt: Im Jahr 2004 wurde der Finanzbedarf auf 846 Millionen Euro beziffert, im Jahr 2012 waren es bereits rund 1,4 Milliarden Euro, für das Jahr 2016 wird der Finanzbedarf mit mehr als 4 Milliarden Euro angegeben! Die Zahlen verdeutlichen die enorme Größe des Sanierungsbedarfs und die daraus sich ergebenden finanziellen Lasten für die Hauptstadt.
Rechnungshof fordert systematisches Instandhaltungsmanagement
Der Berliner Rechnungshof hat detaillierte Vorschläge vorgelegt, wie dem Verfall der Schulinfrastruktur in Berlin entgegenwirkt werden kann. Er hält den Aufbau eines systematischen Instandhaltungsmanagements für erforderlich. Gegenstand des Instandhaltungsmanagements ist die Planung, Vorbereitung, Finanzierung und Durchführung von Maßnahmen zur Instandhaltung der Gebäude und baulichen Anlagen. Das Instandhaltungsmanagement hat zum Ziel, die Gebäude in einem den definierten Anforderungen entsprechenden Zustand zu erhalten oder sie in diesen Zustand zu bringen.
Der Zustand aller Schulgebäude muss erfasst werden
Ein effizientes, an objektiven Kriterien ausgerichtetes Instandhaltungsmanagement für die Berliner Schulen hat zur Voraussetzung, dass der Gebäudebestand vollständig und aktuell erfasst ist. Um eine auswertbare aktuelle Zustandserfassung zu gewährleisten, ist der Zustand der baulichen und technischen Anlagen anhand einer vorzugebenden Erfassungssystematik periodisch festzustellen. Die erhobenen Zustandsdaten sind in eine elektronische Datenbank für Auswertungszwecke aufzunehmen. Nur so können der Instandhaltungsbedarf bzw. der Instandhaltungsrückstand objektiv ermittelt werden.
Der bauliche Zustand ist zu bewerten
Im Anschluss an die Erfassung ist der bauliche Zustand der Gebäude und Gebäudeteile zu bewerten. Die Zustandsbewertung bezweckt insbesondere die fachliche Beurteilung des Gebäudezustands nach einheitlichen Kriterien sowie die Aufbereitung und Auswertung der Zustandsdaten für den weiteren Entscheidungsprozess. Mit der Zustandsbewertung anhand objektiver Kriterien können kritische Bereiche im Gebäudebestand erkannt, die Instandhaltungs- und Finanzbedarfe abgeschätzt und notwendige Priorisierungen vorgenommen werden. Sie ist damit auch wichtige Voraussetzung zur Bildung einer Instandhaltungs- und Finanzierungsstrategie für die bauliche Unterhaltung und für die Aufstellung von Sanierungsprogrammen, die dem Abbau von Instandhaltungsrückständen dienen.
Berlin will mehr Geld für die Schulen bereitstellen
Ob die Verantwortlichen im Senat von Berlin die vernünftigen Vorschläge des Rechnungshofs übernehmen werden, bleibt abzuwarten. Die Senatsverwaltung für Finanzen hat in einer Stellungnahme gegenüber dem Rechnungshof ausgeführt, Berlin investiere seit 2012 verstärkt in die Infrastruktur, auch und gerade im Bereich der Instandhaltung und Instandsetzung von Schulen. In den nächsten Jahren werde weiterhin umfangreich in den Schulbau und die Schulsanierung investiert. Insgesamt sei beabsichtigt, in den kommenden zehn Jahren rund 5,4 Milliarden Euro für diese Zwecke zur Verfügung zu stellen.
Diese Ausführungen lassen hoffen, dass der Verfall der Schulinfrastruktur in Berlin aufgehalten werden kann. Voraussetzung für die geplanten Investitionen ist
natürlich, liebe Leserinnen und Leser, dass die Steuereinnahmen weiterhin so reichlich fließen wie derzeit, sagt nüchtern
Ihr
Gotthilf Steuerzahler