Themen- 26.05.2017

Auf Trump-Euphorie folgt Ernüchterung: Sichern Sie sich ab

Trump versinkt in dem Sumpf, den er trockenlegen wollte

Lieber Leser,

es wird immer klarer, wie wenig US-Präsident Trump bewegen und verändern kann – oder will. Innenpolitisch ist er jetzt schon weitgehend gescheitert. Und seine in Brüssel geäußerte Kritik am deutschen Handelsüberschuss zeugt von einer gefährlichen ökonomischen Unkenntnis. Denn Protektionismus schafft keinen Wohlstand, sondern schadet allen Beteiligten, auch den USA. Man kann gespannt sein, ob er sich bis zum G7-Gipfel eines Besseren besinnen wird oder ob er fest entschlossen ist, den Holzweg des Protektionismus zu beschreiten und den Freihandel zu torpedieren.

In seinen erfolgreichen Wahlkampf ist Trump als großmäuliger Adler gestartet und als Kapaun in Washington gelandet. Anstatt den Washingtoner Sumpf wie versprochen trockenzulegen, versinkt der neue Präsident selbst darin.

Das überrascht mich nicht. So hatte ich schon Anfang November 2016 geschrieben: „Neue politische Weichenstellungen brauchen Zeit. Das ist selbst dann der Fall, wenn die neu gewählte Partei radikale Veränderungen planen sollte, weil auch diese sich in einer Demokratie nicht von heute auf morgen umsetzen lassen – wenn überhaupt. Dafür sorgt schon die mächtige und träge Ministerialbürokratie, die den Staatsapparat sehr viel mehr beeinflusst oder prägt als gemeinhin angenommen wird.“

Kehrt jetzt an den Börsen Ernüchterung ein?

Nun basierte die Rally an den Aktienmärkten, die nach Trumps Wahlsieg begann, jedoch auf der Annahme, Trump könne Großes bewegen und auf wundersame Weise die riesigen ökonomischen Probleme und Ungleichgewichte, die Obama hinterlassen hat, schnell und schmerzlos beseitigen. Diese Hoffnung war natürlich von Anfang an absurd. Das kann die euphorisierten Teilnehmer einer Spekulationsblase aber nicht davon abhalten, weiter fest an ihren unsinnigen Strohhalm zu glauben. Und inzwischen mehren sich die Zeichen, dass dieser Glaube bröckelt.

US-Dollar und US-Anleihen haben schon gedreht – Gehen Sie short!

An den Devisenmärkten und an den Anleihenmärkten hat der Prozess der Ernüchterung schon begonnen: Der Dollar ist unter Druck geraten, und die Anleihenzinsen fallen in Reaktion auf das schwache US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal dieses Jahres. Nur an den Aktienmärkten klammern sich die Spekulanten noch immer an den Strohhalm Donald Trump. Allerdings mehren sich die Zeichen, dass auch diese hochspekulative Party bald vorüber sein wird.

In der am Dienstag, den 23. Mai erschienenen Juni-Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren lege ich Ihnen ausführlich dar, wie brisant die Lage an den Aktienmärkten inzwischen wieder geworden ist. Konsequenterweise habe ich meinen Lesern konkrete Short-Empfehlungen gegeben, um ihr Vermögen abzusichern. Schon 2008 sind meine Leser mit dieser Strategie sehr gut gefahren.

Denn unter der Oberfläche der Indizes hat eine deutliche Verschlechterung stattgefunden. Darüber hinaus hat sich ein auf Kurslücken (Gaps) basierender Indikator, der in der Vergangenheit fast nur im unmittelbaren Vorfeld großer Baissen Verkaufssignale gegeben hat, auch jetzt wieder mit sehr ominösen Warnungen zu Wort gemeldet.

Beim Gold Bugs Index zeichnet sich ein Kursanstieg von mehr als 50% ab

Bei den Edelmetallen und vor allem bei den hochinteressanten Gold- und Silberminenaktien hingegen bahnt sich eine extrem attraktive Kaufgelegenheit an, die Sie besser nicht verpassen.

Denn nach Beendigung der aktuellen Korrektur werden die Minenaktien ihre Anfang 2016 begonnene Hausse fortsetzen. Dann lautet das nächste typische Zwischenziel dieser Hausse: Kurse oberhalb der Hochs des Jahres 2016. Bezogen auf den Gold Bugs Index reden wir hier vom aktuellen Kursniveau aus gerechnet bereits über Gewinne von mehr als 50%!

Goldminen-Indikator hat Kaufniveau noch nicht ganz erreicht

Der folgende Chart zeigt Ihnen im oberen Teil den Gold- und Silberminenindex und darunter einen mittelfristig orientierten Indikator. Wie Sie sehen, ist Letzterer im Sommer vorigen Jahres auf den Maximalwert von 100% gestiegen. Mit diesem extrem hohen Wert wurde der Beginn einer langfristigen Hausse signalisiert. Einige Wochen später setzte die erste große Korrektur im Rahmen dieser neuen Hausse ein.

Goldminenindex in $ und Goldminen-Indikator, 2009 bis 2017
Ich erwarte noch einen Rückgang des Indikators unter das Zwischentief von 32,14% bevor der weitere Weg nach oben frei ist.
Quelle: Quelle: StockCharts.com

Die hier nicht gezeigten Sentimentindikatoren in Kombination mit den noch immer zu hohen Short-Positionen der Hedger an den Terminmärkten sprechen dafür, dass die laufende Korrektur noch nicht ganz vorüber ist. Das gilt auch für den im Chart zu sehenden Indikator. Von ihm erwarte ich noch einen Rückgang unter das jüngste Zwischentief von 32,14% bevor der weitere Weg nach oben frei ist.

Bleiben Sie unbedingt am Ball, um die damit signalisierte Kaufgelegenheit nicht zu verpassen, die sich Ihnen wahrscheinlich schon bald präsentieren wird. In diesem Sektor winken Ihnen in den kommenden Wochen und Monaten außerordentlich attraktive Kursgewinne, während die allgemeinen Aktienmärkte einem Tanz auf dem Vulkan gleichen, der jeden Moment auszubrechen droht. Wie Sie sich jetzt richtig positionieren, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Meinen Lesern habe ich kürzlich übrigens empfohlen, auf einen fallenden Dollar zu setzen.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Wenn Einrichtungen zu viel Fördergelder verlangen

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

 

 

 Liebe Leserinnen und Leser,

hierzulande gibt es eine ganze Reihe von Zuschussempfängern, die recht komfortabel von öffentlichen Geldern leben. Manche sind damit jedoch noch nicht zufrieden und bemühen sich, ihre Tätigkeiten auszuweiten. Auch die zusätzlichen Aktivitäten soll natürlich der Steuerzahler finanzieren. Doch nicht immer führen solche Bestrebungen zum Erfolg. Manchmal siegt die Vernunft und die Expansionsgelüste der Einrichtungen werden gebremst.

In den meisten Fällen fördert die öffentliche Hand einzelne, genau beschriebene Projekte über einen begrenzten Zeitraum. Danach muss der Zuschussempfänger alleine zurechtkommen oder Fördermittel für ein neues Projekt beantragen. Manche Einrichtungen haben es jedoch erreicht, dass ihr ganzer Tätigkeitsbereich vom Staat bezuschusst wird. Man spricht in diesen Fällen von institutioneller Förderung.

Es sind hunderte von Institutionen, welche von Bund und Ländern auf diese Weise unterstützt werden. Gefördert werden Vereine und Gesellschaften aus den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Sport, Soziales, Umweltschutz usw. Nach den geltenden Vorschriften wird die institutionelle Förderung immer nur für ein Jahr bewilligt. In der Praxis wird die Unterstützung jedoch nur in seltenen Fällen irgendwann beendet; in der Regel kommt es zu einer dauerhaften Subventionierung der betreffenden Einrichtungen.

Zusätzliche Projektförderung neben der institutionellen Förderung

Die Aktivitäten der institutionell geförderten Einrichtungen werden Jahr für Jahr mit den staatlichen Geldgebern bis ins Detail abgestimmt, die öffentliche Hand kann also ihre Interessen in diesem Rahmen durchsetzen. Gleichwohl kommt es in der Praxis häufig vor, dass die Einrichtungen neben der institutionellen Förderung auch noch Geld für zusätzliche im öffentlichen Interesse liegende Projekte erhalten. Diese zusätzliche Projektförderung kann einen erheblichen Umfang annehmen.

So lagen die Dinge bei einer Gesellschaft, deren satzungsmäßige Aufgabe darin besteht, die Gesundheit der Bevölkerung durch Ernährungsaufklärung zu fördern. Die Gesellschaft wird aus Bundesmitteln jährlich mit rund fünf Millionen Euro institutionell gefördert. Daneben erhielt die Gesellschaft über einen längeren Zeitraum annähernd drei Millionen Euro für ein Projekt, in dem es um die Vorbeugung von Fehlernährung, Übergewicht und Allergien bei Kindern ging. Im Zuge dieses Projekts erarbeitete die Gesellschaft Empfehlungen und Informationen für Eltern und einschlägige Berufsgruppen wie Ärztinnen oder Ärzte oder Hebammen.

Die Gründung einer Förderstiftung wurde erwogen

So ein schönes Projekt kann man nicht einfach auslaufen lassen, dachten die Verantwortlichen der Gesellschaft und des für die Förderung zuständigen Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Man erwog, eine Förderstiftung zu gründen. Mit Hilfe von Spenden und Sponsorengeldern sowie Zuschüssen des Ministeriums sollte ein Stiftungsvermögen aufgebaut werden, aus dessen Erträgen dann das Projekt dauerhaft finanziert werden sollte.

Die Gründung einer Stiftung ist sehr beliebt, wenn man in Wirklichkeit an mehr Steuergelder herankommen will. Stiftung klingt immer gut und edel, aber mit der Stiftungskultur ist es in Deutschland - im Gegensatz zu anderen Ländern wie etwa den Vereinigten Staaten – nicht weit her. Es gelingt hierzulande nur sehr selten, namhafte Beträge von privaten Stiftern einzuwerben. Denn Mäzenatentum wird in unserem Land sozial nicht wirklich anerkannt, hier tut man gut daran, seinen Wohlstand nicht allzu sehr herauszustellen.

Ein großes Stiftungsvermögen hätte aufgebracht werden müssen

Überschlägige Berechnungen ergaben, dass ein Stiftungsvermögen von hundert Millionen Euro aufgebaut werden müsste, um die vorgesehenen Ausgaben des Projekts dauerhaft finanzieren zu können. Es ist kaum vorstellbar, dass auf dem hiesigen engen „Markt“ für Spenden und Sponsorengelder ein derartig hoher Betrag für eine doch relativ unspektakuläre Stiftung aus privaten Mitteln aufgebracht werden könnte. Ist eine Stiftung aber erst einmal gegründet und bleiben die erwarteten privaten Gelder leider, leider aus, springt in solchen Fällen doch wieder die öffentliche Hand ein und stellt die fehlenden Beträge zur Verfügung. Man kann ja eine so gute Sache nicht am fehlenden Geld scheitern lassen, meinen dann regelmäßig die politisch Verantwortlichen.

Das Projekt wird ohne zusätzliche Fördermittel fortgeführt

Im konkreten Fall nahm die Angelegenheit einen anderen Verlauf. Diejenigen Kräfte, die schon immer Zweifel am Erfolg der Stiftungslösung hatten, setzten sich erfreulicherweise durch. Auch eine weitere Projektförderung lehnte das Bundesministerium ab. Stattdessen wurde der Gesellschaft geraten, das Projekt ohne zusätzliche Fördermittel fortzuführen. Es bestünden Einsparpotentiale bei den Ausgaben für freie Mitarbeiter, externe Beratung und bei den Reisekosten. Und siehe da, seit Auslaufen der Förderung finanziert die Gesellschaft das in Rede stehende Projekt ganz ohne zusätzliche Fördermittel.

Die Politik darf nicht jedem Finanzierungswunsch nachgeben

Es zeigt sich einmal wieder, dass die politisch Verantwortlichen nicht jedem Finanzierungswunsch sogleich nachgeben dürfen, weil eine Ablehnung möglicherweise negative Presseartikel auslösen könnte oder weil irgendwo gerade wieder Wahlkampf ist. Die Einrichtungen, die am staatlichen Subventionstropf hängen, müssen viel stärker als bisher darauf verwiesen werden, im Rahmen des Möglichen für sich selbst zu sorgen. Sonst ist dieses Gemeinwesen, liebe Leserinnen und Leser, irgendwann nicht mehr finanzierbar, meint

Ihr

Gotthilf Steuerzahler