Themen- 28.04.2017
Die erwartete Edelmetallkorrektur nimmt ihren Lauf
Fed prognostiziert nur noch 0,2% Wirtschaftswachstum
Noch Ende Februar prognostizierte die US-Zentralbank in Form der Federal Reserve Bank of Atlanta eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von immerhin 2,5%. Das Prognosemodell dieser Analysten basiert ausdrücklich nur auf harten Fakten, lässt die weichen Stimmungsindikatoren und Umfrageergebnisse also ganz bewusst außer Acht. Seit Anfang März ging es mit dieser auf Fakten basierenden Prognose steil bergab. Inzwischen sind die Schätzungen der Analysten bei einem US-BIP-Wachstum von nur noch 0,2% angekommen.
Diese Entwicklung passt hervorragend zu einem makroökonomischen Indikator, mit dem ich die Leser meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren zunächst in der Februar-Ausgabe und dann
noch einmal in der Ende März erschienenen Themenschwerpunkt-Ausgabe vertraut gemacht habe. Denn dieser Indikator zeigte damals schon eine klare Rezessionswarnung für die USA. Da er alle sechs Rezessionen, die seit Ende der 1960er Jahre stattgefunden haben, korrekt vorhergesagt hat, sollten Sie diese Rezessionswarnung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine Rezession würde nämlich die gewaltige Spekulationsblase an den Aktienmärkten zum Platzen bringen und eine Finanzkrise auslösen, die das Geschehen des Jahres 2008 als harmloses Warmlaufen erscheinen lassen wird.
Langfristig werden die Edelmetallpreise deutlich steigen
Normalerweise schert es mich wenig, ob die Edelmetallpreise kurzfristig steigen oder sinken. Denn langfristig sehe ich die Edelmetalle als Absicherung gegen die weltweit betriebene verantwortungslose Geldpolitik der Zentralbanken in Kombination mit der unseriösen Staatsschuldenpolitik. Diese Entwicklung lässt für mich nur einen Schluss zu: In den kommenden Jahren wird sich die langfristige Edelmetallhausse, die etwa zur Jahrtausendwende begonnen hat, fortsetzen.
Da ich aber weiß, dass viele von Ihnen etwas spekulativer unterwegs sind und kurzfristige Bewegungen gerne mitnehmen bzw. Korrekturen nicht gerne aussitzen, habe ich in Krisensicher Investieren vor zwei Jahren das Claus Vogt Trading-Depot ins Leben gerufen. Hier trade ich sozusagen kurzfristig.
Und kurzfristig sieht die Sache ganz anders aus. Denn kurzfristig habe ich mit einer Korrektur gerechnet, vor allem bei Silber und den Minenaktien, und Ihnen das hier auch mitgeteilt. Diese Korrektur hat inzwischen begonnen. So ist der Silberpreis innerhalb weniger Tage schon um 7% gefallen und der Gold Bugs Index der Gold- und Silberminenaktien bereits um mehr als 12%.
Kurzfristig nähern wir uns einer exzellenten Kaufgelegenheit …
Nun gehe ich davon aus, dass Ihnen diese kurzfristige Korrektur die nächste ganz große Gelegenheit zum Kauf von Gold- und Silberminenaktien bieten wird. Noch ist es aber nicht soweit, noch geben meine Indikatoren und Modelle kein grünes Licht. Aber sobald sie es tun, werde ich den Lesern meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren im Trading-Depot den Kauf ausgewählter Gold- und Silberminenaktien empfehlen.
… die Sie sich nicht entgehen lassen sollten
In diesem Sektor des Aktienmarktes sind zwei- und sogar dreistellige Kursgewinne, auf die Sie im DAX gewöhnlich jahrelang warten müssen, keine Seltenheit. Vor allem, wenn Sie einen guten Punkt zum Einstieg wählen. Deshalb sollten Sie diesen attraktiven Sektor auf keinen Fall links liegen lassen, sondern unbedingt mit einem angemessenen Teil Ihres Vermögens berücksichtigen. Solange Sie auf diese Kauforder für Gold- und Silberminenaktien warten, habe ich eine andere interessante Rohstoff-Aktie für meine Leser ins Visier genommen. Ordern Sie Krisensicher Investieren noch heute – 30 Tage kostenlos.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
Herzliche Grüße,
Ihr
P.S.: Ende März habe ich meinen Lesern empfohlen, auf einen steigenden Euro zu setzen. Trotz des jüngsten Kursanstiegs ist es noch nicht zu spät, diesem Rat zu folgen.
Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
Olympiabewerbung: Wenn staatsnahe Einrichtungen als Sponsoren tätig werden
Liebe Leserinnen und Leser,
bei der Vorbereitung von sportlichen Großereignissen ist immer viel von Sponsorengeldern die Rede, welche die Finanzierung sicherstellen sollen. Aber immer wieder ist es letztlich doch die öffentliche Hand, die den größten Teil der Ausgaben trägt.
Olympische Spiele üben eine große Faszination auf die politisch Verantwortlichen überall in der Welt aus. Ob Sommerspiele oder Winterspiele, man möchte Ausrichter der Spiele sein und damit das Ansehen der betreffenden Nation und der gastgebenden Stadt mehren. Auf die Kosten wird dabei nicht sonderlich geschaut, das zu erwartende Prestige ist wichtiger. Viele Städte möchten Austragsort von Olympischen Spielen werden, aber die Konkurrenz ist groß und nur wenige kommen zu Zuge.
Ob die einheimische Bevölkerung tatsächlich von einem solchen sportlichen Großereignis profitiert, wie es immer wieder verkündet wird, ist durchaus zweifelhaft. Im Jahr 2015 entschieden sich die Hamburger Bürger in einem Referendum gegen eine Bewerbung der Stadt für die Olympischen Sommerspiele 2024. Bei der Hamburger Bevölkerung dominierte wohl die Sorge vor den hohen Kosten, welche auf die Stadt zukommen würden. Die Steuergelder solle man besser für andere Dinge ausgeben, meinten die Gegner der Olympia-Bewerbung seinerzeit und fanden damit Gehör.
Bewerbung der Stadt München für die Winterspiele 2018
Dass die Kosten solcher ehrgeizigen Vorhaben im Ergebnis überwiegend von der öffentlichen Hand zusammen mit staatsnahen Einrichtungen getragen werden, zeigte sich auch bei der - erfolglosen - Bewerbung der Stadt München um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2018. Genaue Einzelheiten dazu konnte man jüngst der Presse entnehmen.
Die bayerische Landeshauptstadt hatte sich gemeinsam mit der Stadt Garmisch-Partenkirchen und dem Kreis Berchtesgaden um die Winterspiele 2018 beworben. Zur Wahrnehmung der mit der Bewerbung zusammenhängenden Aufgaben gründeten sie im Jahr 2008 die Bewerbungsgesellschaft München 2018, zusammen mit einem Dachverband des deutschen Sports und dem Freistaat Bayern. Bei der Abstimmung im Sommer 2011 entschied sich
das Internationale Olympische Komitee jedoch gegen München und für eine Stadt in Südkorea. Nachdem diese Entscheidung gefallen war, stellte die Bewerbungsgesellschaft alsbald ihre Tätigkeit ein und wurde abgewickelt.
Private Sponsoren sollten die Bewerbung finanzieren
Die Gesellschafter hatten das Budget der Bewerbungsgesellschaft im Jahr 2008 auf 30 Millionen Euro festgelegt. Fast die Hälfte des Budgets war für Marketing und Kommunikation bestimmt. Im Jahr 2010 schlug die Geschäftsführung eine Budgeterhöhung auf 37 Millionen Euro vor. Die Gesellschafter hielten eine Überschreitung des ursprünglichen Budgets um 10 Prozent gegenüber der Öffentlichkeit für noch vertretbar und erhöhten den Betrag auf 33 Millionen Euro. Erklärtes Ziel der Gesellschafter war, die Tätigkeit der Gesellschaft überwiegend durch private Sponsoren zu finanzieren. Der Freistaat, die Stadt München und die übrigen kommunalen Gesellschafter verpflichteten sich lediglich, einen verbleibenden, nicht durch private Mittel gedeckten Finanzbedarf zu tragen.
Mehr als 10 Millionen Euro stammten von staatsnahen Unternehmen
Gegenüber dem Landtag erklärte die bayerische Staatsregierung im Jahr 2011 voller Stolz, dass der Finanzbedarf der Gesellschaft zu 80 Prozent durch Sponsorenmittel gedeckt werde. Außerhalb der USA seien noch nie für eine Olympiabewerbung so viele Sponsorenmittel akquiriert worden. Der nicht durch private Mittel gedeckte Finanzbedarf der Bewerbungsgesellschaft werde im Zuge der Abwicklung ermittelt werden.
Wie sich bei der Schlussabrechnung herausstellte, stammten aber nur rund 16 Millionen (48 Prozent) des Budgets von 33 Millionen Euro aus der Privatwirtschaft. Rund 10,5 Millionen Euro hatten Unternehmen bereitgestellt, wie z.B. die Flughafen München GmbH oder die staatliche Lottogesellschaft Bayern, an denen die öffentliche Hand direkt oder
indirekt beteiligt ist, und die dem Einfluss der öffentlichen Hand unterliegen. Es verblieb ein Defizit von rund 6,6 Millionen Euro, welches der Freistaat, die Landeshauptstadt München sowie die übrigen kommunalen Gesellschafter tragen mussten.
Die öffentliche Hand und ihre Unternehmen haben mehr als die Hälfte finanziert
Kritiker bemängelten nach Bekanntwerden dieser Zahlen, dass von 80 Prozent privaten Sponsorenmitteln nicht gesprochen werden könne. Gelder von staatlichen oder staatnahen Einrichtungen wie Flughafengesellschaft oder Lottogesellschaft könnten den Mitteln von privaten Sponsoren nicht gleichgestellt werden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der Freistaat und die kommunalen Gesellschafter der Bewerbungsgesellschaft wiederholt zugesagt hätten, auf die genannten Einrichtungen dahingehend einzuwirken, dass sie Gelder für die Bewerbungsgesellschaft bereitstellten.
Letztlich habe die öffentliche Hand zusammen mit den von ihr beherrschten Unternehmen 52 Prozent und damit mehr als die Hälfte der Ausgaben der Bewerbungsgesellschaft finanziert.
Die tatsächlichen Belastungen sollten deutlich gemacht werden
Das bayerische Finanzministerium ist nach wie vor der Auffassung, die Bewerbung Münchens sei überwiegend privat finanziert worden. Der Freistaat und die übrigen Gesellschafter hätten die Bewerbungsgesellschaft durch ihre Einwirkung auf die öffentlichen Unternehmen lediglich bei der Akquise unterstützt.
So kann man alles schönreden. Man lobt sich selbst für den hohen Anteil an Sponsorenmitteln, während man im Hintergrund Druck auf die staatsnahen Einrichtungen ausübt, Geld locker zu machen. Mit Blick auf das Informationsinteresse der Öffentlichkeit muss in solchen Fällen die Gesamtbelastung des öffentlichen Bereichs deutlich gemacht werden, meint verärgert
Ihr
Gotthilf Steuerzahler