Themen- 21.04.2017

Gute Nachricht für Gold: Fed wird verantwortungslos bleiben

„An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“

Liebe Leser,

in den vergangenen Wochen haben Sie sich sicher auch gefragt, was wohl geschehen werde, wenn die Fed wie angekündigt damit beginnt, ihre auf fast 4 Billionen Dollar aufgeblasene Bilanzsumme zu reduzieren. Darüber müssen Sie sich keine Gedanken machen, so meine Antwort, denn das wird nicht geschehen. Die Fed sitzt nämlich in der Falle, indem sie eine gigantische Wohlstandsillusion und eine Blasenökonomie geschaffen hat, die selbst eine Rückkehr zu einer auch nur halbwegs seriösen Geldpolitik nicht überstehen können.

Noch mehr als bei Politikern gilt bei Zentralbankbürokraten die biblische Warnung: „Nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten sollt ihr sie erkennen“. Wenn ich mich recht erinnere, begann die Fed schon 2010 damit, von baldigen Zinserhöhungen zu schwadronieren, nur um danach weitere „unkonventionelle geldpolitische Lockerungen“ zu beschließen.

Die Fed sitzt in der Falle

Aufgrund des sehr fragilen Finanzsystems, der schwachbrüstigen US-Konjunktur und der riesigen Spekulationsblasen in nahezu allen Anlageklassen außer Edelmetallen und Rohstoffen halte ich es für nahezu ausgeschlossen, dass die Fed ihre Bilanzsumme in absehbarer Zeit deutlich reduzieren wird, indem sie die von ihr gehaltenen Staatsanleihen verkauft oder wenigstens die auslaufenden Papiere nicht mehr durch neue Käufe ersetzt.

Wenn sie das entgegen meiner Erwartung doch tun sollte, käme es umgehend zu einer schweren Rezession, einer erneuten Finanzkrise und einer sehr heftigen Aktienbaisse. Die Spekulationsblasen würden platzen und die Staatsschulden erneut drastisch steigen. Gold würde in diesem Szenario vermutlich als sicherer Hafen gesehen und mit Kursgewinnen reagieren, weil man weitere, größere und noch irrsinnigere geld- und fiskalpolitische Schritte als in den vergangenen Jahren erwarten und vorwegnehmen würde.

Die nächsten Anleihenkaufprogramme sind schon in Vorbereitung

Doch damit nicht genug. Schon jetzt beginnt die Fed damit, den Weg zu bereiten für neue „unkonventionelle geldpolitische Maßnahmen“, wie Ex-Fed-Präsident Ben Bernanke die Anleihenkäufe der Zentralbanken mit zu diesem Zweck neu gedrucktem Geld einst nannte. Das zeigt die von Eric S. Rosengren, dem Präsidenten der Federal Reserve Bank of Boston, am 19. April 2017 in New York gehaltene Rede.

In dieser Rede macht Rosengren klar, dass die der Bevölkerung einst als außergewöhnliche Notfallmaßnahmen schmackhaft gemachten Anleihenkäufe auch in Zukunft zum Einsatz kommen werden. Sie würden zukünftig weltweit in Rezessionen zu einem Standardinstrument der Geldpolitik werden.

Die Analysten der Federal Reserve Bank of Atlanta haben ihre Prognose des US-Wirtschaftswachstums im ersten Quartal 2017 auf 0,5% gesenkt, nachdem sie noch Mitte Februar mit 2,5% gerechnet hatten. Damit ist die US-Wirtschaft von einer Rezession und neuen Anleihenkäufen der Fed nicht mehr weit entfernt. Wie Sie von dieser Entwicklung kurzfristig profitieren können, lesen Sie in der am Dienstag, den 25. April erscheinenden Monatsausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren.

Für Gold ist die Fortsetzung der völlig unseriösen und verantwortungslosen Geldpolitik eine sehr gute langfristige Nachricht. In einer völlig überschuldeten Welt, in der die Geldmengen immer weiter steigen müssen, um den Zusammenbruch des Finanzsystems möglichst lange hinauszuzögern, müssen Sie sich mit einer Anlage schützen, die kein fragwürdiges Zahlungsversprechen ist und die in den vergangenen 5.000 Jahren jedem Sturm getrotzt hat.

Die Kaufgelegenheit bei den Edelmetallaktien rückt näher

Im Edelmetallsektor hat die von mir erwartete kurzfristige Korrektur jetzt begonnen. Wie Sie auf dem folgenden Chart des Gold Bugs Index erkennen, ist dieser erneut am Widerstand seiner in Blau eingezeichneten 200-Tage-Durchschnittslinie abgeprallt. Der im unteren Teil des Charts zu sehende Momentum-Oszillator hat gerade nach unten gedreht und steht nun unmittelbar vor einem Verkaufssignal.

Index der Gold- und Silberminenaktien (Gold Bugs Index), Momentum-Oszillator, 2016 bis 2017
Der PMO, den Sie im unteren Teil des Charts sehen, steht unmittelbar vor einem Verkaufssignal.
Quelle: Quelle: StockCharts.com

Wie stark diese Abwärtswelle ausfallen wird, weiß ich nicht. Aber ich halte die Wahrscheinlichkeit für groß, dass es die letzte Abwärtswelle der großen Korrektur sein wird, die im August vorigen Jahres begonnen hat. Deshalb werde ich diesen Kursrückgang dazu nutzen, den Lesern meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren nicht nur den Wiedereinstieg bei den zwischenzeitlich verkauften Gold- und Silberminenaktien zu empfehlen, sondern darüber hinaus auch zusätzliche Käufe.

Ich sehe in dem gesamten Kursverlauf der vergangenen Monate das Sprungbrett, von dem aus die Goldminenaktien auf neue Hochs steigen werden. Bleiben Sie also unbedingt am Ball, damit Sie die Kaufsignale für diese extrem attraktive Kaufgelegenheit nicht verpassen. Denn hier winken Ihnen einige 100% Gewinn. Testen Sie jetzt Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Die TARGET2-Forderungen der Bundesbank sind auf das Rekordhoch von 830 Mrd. € gestiegen. Was das für Deutschland bedeutet, lesen Sie in der neuen Ausgabe von Krisensicher Investieren. Jetzt 30 Tage kostenlos testen.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Die Lobbyisten in den Bundesministerien

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

 

Liebe Leserinnen und Leser,

nach wie vor werden in den Ministerien des Bundes Personen eingesetzt, die keine Staatsdiener sind, sondern von Unternehmen oder sonstigen Einrichtungen „ausgeliehen“ worden sind. Interessenkonflikte können in diesem Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden.

Vor einigen Jahren deckte ein Fernsehmagazin auf, dass in einer Vielzahl von Fällen Mitarbeiter von Unternehmen und Unternehmensverbänden in Bundesministerien tätig waren. Sie wirkten an der Ausarbeitung von Gesetzen mit und nahmen teilweise sogar Führungsfunktionen wahr. Beispielsweise waren seinerzeit mehrere Mitarbeiter von Banken und deren Verbänden im Bundesfinanzministerium tätig. Der Bericht des Fernsehmagazins schlug seinerzeit hohe Wellen. Die Kritik ging dahin, dass hier Lobbyisten eigene Büros in den Ministerien hätten. Diese Personen seien zwar in die Ministerien eingegliedert, ihre Loyalität gehöre aber den sie entsendenden Wirtschaftsunternehmen, welche sich durch diese Mitarbeiter bevorzugte Informationen und eine Förderung ihrer Interessen versprächen.

Die Bundesregierung bestritt in diesem Zusammenhang jede Einflussnahme auf politische Entscheidungen oder Gesetzesvorhaben. Die Mitarbeit von Unternehmens- oder Verbandsvertretern in Bundesministerien sei positiv zu sehen. Es gehe um Personalaustausch zwischen dem Staat und der Privatwirtschaft, mit dem Ziel, die Grenzen zwischen den beiden Sektoren abzubauen und einen Wissenstransfer zu ermöglichen.

Vorschriften über den Einsatz von externem Personal wurden erlassen

Die Bundesregierung hat nach einiger Zeit auf die Diskussion in den Medien und im politischen Raum reagiert. Sie hat ein alle Dienststellen des Bundes bindendes Regelwerk über den Einsatz externer Personen in der Bundesverwaltung in Kraft gesetzt. Danach ist eine Beschäftigung solcher Mitarbeiter nur im Rahmen eines transparenten Personalaustauschs oder dann zulässig, wenn die Verwaltung nicht über das Fachwissen verfügt, das für die Erfüllung spezifischer Aufgaben notwendig ist. Der Einsatz externer Personen ist nicht erlaubt, wenn es um die Formulierung von Gesetzentwürfen oder anderen Rechtssetzungsakten geht, auch nicht bei Funktionen im Leitungsbereich, ferner dann nicht, wenn Geschäftsinteressen der entsendenden Stellen unmittelbar berührt werden.

Die Einsatzdauer von externen Personen ist im Einzelfall festzulegen und soll im Regelfall sechs Monate nicht überschreiten. Eine längere Einsatzdauer kann in begründeten Fällen vorgesehen werden. Ein dauerhafter Bedarf an Fachwissen darf nicht durch externe Personen gedeckt werden.

Manche Ministerien wollen sich personell verstärken

Vor einiger Zeit hat der Bundesrechnungshof untersucht, wie der Einsatz externer Personen nach Inkrafttreten des erwähnten Regelwerks von den Bundesministerien gehandhabt wird. Der Rechnungshof hat festgestellt, dass die Beschäftigung Außenstehender in den meisten Ministerien deutlich zurückgegangen ist. Einige Ministerien, die über keine nachgeordneten Dienststellen verfügten, beschäftigten jedoch immer noch in erheblichem Umfang externes Personal. Einen ausgeglichenen, wechselseitigen Personalaustausch zwischen Staat und den entsendenden Stellen gab es nicht. Es kam kaum vor, dass Beamte ihr Ministerium verließen, in den allermeisten Fällen wechselte Personal von außen in die Ministerien.

Angesichts dieses Befundes kam der Rechnungshof zu dem Schluss, dass es manchen Ministerien nicht wirklich um einen Personalaustausch gehe, sondern darum, einen tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Personalmangel zu beheben.

Interessenkonflikte auch bei Mitarbeitern aus dem staatsnahen Bereich

Seit Inkrafttreten des erwähnten Regelwerks kommen die zu den Bundesministerien entsandten Beschäftigten kaum noch aus der Privatwirtschaft. Nunmehr rekrutieren sie sich ganz überwiegend aus dem staatsnahen Bereich. Dabei handelt es sich um Gesellschaften und Vereine, die von Zuschüssen der öffentlichen Hand leben, oder um Unternehmen, die dem Staat gehören. Bei den staatsnahen Einrichtungen wird das Risiko von Interessenkonflikten traditionell als eher gering angesehen.

Bei den von Zuschüssen abhängigen Einrichtungen verfestigen sich durch die Personalentsendung allerdings die Verflechtungen mit dem aufnehmenden Ministerium. Bei allzu großer Nähe wird es schwierig, irgendwann einmal den Zuschuss zu kürzen oder ganz wegfallen zu lassen. Die Geschäftsziele der von der öffentlichen Hand getragenen Unternehmen können durchaus im Widerspruch zu den Interessen der aufnehmenden Behörden stehen.

Die Vorschriften sollten verschärft werden

 Es ist anzuerkennen, dass Einsatz „echter“ Lobbyisten durch den Erlass der erwähnten Vorschriften deutlich zurückgegangen ist. Aber auch die staatsnahen Einrichtungen verfolgen eigene Interessen, die uns Steuerzahler häufig teuer zu stehen kommen. Insoweit sollte die Bundesregierung ihre Vorschriften verschärfen und den Einsatz von Mitarbeitern aus dem staatsnahen Bereich erschweren.

Zurzeit berichtet die Bundesregierung dem Parlament regelmäßig über den Einsatz externen Personals. Diese Informationen sollten auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Nur mehr Transparenz kann verhindern, liebe Leserinnen und Leser, dass im Zusammenhang mit Personalentsendungen wieder Missstände einreißen, meint

Ihr

Gotthilf Steuerzahler