Themen- 07.04.2017
In einer immmer riskanteren Welt brauchen Sie Gold
Treffsicherer Indikator gibt ein Rezessionssignal
Wie brisant die Lage der US-Wirtschaft ist, sehen Sie auf dem folgenden Chart. Er zeigt Ihnen den Verlauf und die Signale eines makroökonomischen Rezessionsindikators, der sich in der Vergangenheit als sehr treffsicher erwiesen hat. Rezessionen sind durch graue Balken gekennzeichnet.
Die Details dieser wichtigen Kennzahl besprechen Roland Leuschel und ich in der aktuellen Themenschwerpunkt-Ausgabe unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren. Hier muss der Hinweis genügen, dass auf einen oberen Wendepunkt dieser Kennzahl stets eine Rezession in den USA folgte. Wie Sie sehen, hat dieser Indikator also tatsächlich alle Rezessionen der vergangenen 50 Jahre korrekt vorhergesagt und keine Fehlsignale gegeben. Sie sollten diese klare Rezessionswarnung
also nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Der Schwächeanfall der US-Wirtschaft hat bereits begonnen
Das gilt umso mehr, da der laufende Aufschwung trotz seiner ausgeprägten Schwäche inzwischen der drittlängste aller Zeiten ist. Schon aus diesem Grund wäre eine demnächst beginnende Rezession natürlich keine Überraschung, sondern vollkommen normal – zumal die Fed bereits zum dritten Mal den Leitzins angehoben hat.
Darüber hinaus hat sich das US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal dieses Jahres trotz Trump-Euphorie und steigender Aktienkursen bereits deutlich abgeschwächt. Die Atlanta-Fed prognostiziert derzeit ein mageres Plus von rund 1%, nachdem sie noch im Februar mit 2,5% gerechnet hatte.
Gold und Silber geben unterschiedliche Signale
Aus strategischer Sicht spricht makroökonomisch und zunehmend auch geopolitisch wirklich alles ohne Wenn und Aber für Gold und Silber. Kurzfristig ist die Lage aber leider nicht ganz so klar. Während die meisten der von mir verwendeten kurz- bis mittelfristigen Indikatoren für Gold neutral sind und damit einem Kursanstieg nicht im Wege stehen, zeigt sich am Silbermarkt eine potenziell gefährliche Konstellation: Die kommerziellen Terminmarktteilnehmer haben eine extrem große Short-Position aufgebaut. Diese bestens informierte Anlegergruppe rechnet bei Silber also mit einem Kursrückgang. Ich hatte Sie an dieser Stelle schon vor 2 Wochen gewarnt.
Gewöhnlich ist es keine gewinnbringende Strategie, sich gegen diese Gruppe zu stellen, wenn deren Positionierung Extremwerte angenommen hat. Deshalb halte ich die Wahrscheinlichkeit für groß, dass die Ende Februar begonnene Korrektur an den Edelmetallmärkten noch nicht vorüber ist, sondern eine weitere kurzfristige Abwärtswelle bevorsteht. Diese werde ich dann für neue Käufe ausgewählter Gold- und Silberminenaktien nutzen.
Gewöhnlich ist es keine gewinnbringende Strategie, sich gegen diese Gruppe zu stellen, wenn deren Positionierung Extremwerte angenommen hat. Deshalb halte ich die Wahrscheinlichkeit für groß, dass die Ende Februar begonnene Korrektur an den Edelmetallmärkten noch nicht vorüber ist, sondern eine weitere kurzfristige Abwärtswelle bevorsteht. Diese werde ich dann für neue Käufe ausgewählter Gold- und Silberminenaktien nutzen.
An den Aktienmärkten stehen die Zeichen sehr deutlich auf Sturm
Die Nullzinspolitik der Zentralbanken in Kombination mit ihren gigantischen Anleihenkaufprogrammen hat die umfassendste Spekulationsblase aller Zeiten erzeugt. Betroffen sind Anleihen, Aktien, Kunst und auch wieder Immobilien, wie wir Ihnen in der bereits erwähnten Themenschwerpunkt-Ausgabe ausführlich darlegen.
Da die ökonomischen Gesetze aber weiterhin gelten, wird dieser außergewöhnliche und in höchstem Maße gefährliche Zustand nicht von Dauer sein. Die Wirtschaft ist zyklisch, auf gute Zeiten folgen schlechte und auf Haussen Baissen. Das wird auch im laufenden Zyklus nicht anders sein.
Jetzt mehren sich die Zeichen, die von den USA ausgehend für den baldigen Beginn des unvermeidlichen Abschwungs sprechen. Die oben besprochene Rezessionswarnung
ist in diesem Bild nur ein Mosaikstein von vielen. So hat unser Risikoindikator für die Aktienmärkte ebenso Höchstwerte erreicht wie eine ganze Reihe weiterer historisch bewährter Indikatoren. Einige davon haben sogar neue Rekorde aufgestellt, bei anderen muss man ins Jahr 2000 oder sogar bis zum Börsencrash-Jahr 1987 zurückgehen, um ähnliche Werte zu finden.
Das ist kein Zufall, sondern ein Zeichen an der Wand. Wie immer in der Nähe wichtiger Wendepunkte will oder kann die große Mehrheit der Anleger diese Zeichen jedoch nicht sehen. Lassen Sie sich nicht blenden. Informieren Sie sich über die hochbrisante Lage, in der sich die Weltwirtschaft und die Aktienmärkte befinden, und lesen Sie meinen Börsenbrief Krisensicher Investieren
– 30 Tage kostenlos.
Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende,
Herzliche Grüße,
Ihr
P.S.: Wenn Amerika hustet, bekommt Europa Grippe. Das gilt heute mehr denn je.
Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
Betrügereien bei den juristischen Staatsprüfungen
Liebe Leserinnen und Leser,
vor einigen Jahren erschütterte ein Skandal das niedersächsische Justizprüfungsamt: Ein hochrangiger Mitarbeiter dieser Behörde hatte Prüfungsaufgaben gegen Geld an Examenskandidaten weitergegeben. Aufgeschreckt durch diesen Fall wurden daraufhin in ganz Deutschland die Maßnahmen zur Korruptionsprävention in den Justizprüfungsämtern verschärft. Durch den Einsatz von Metalldetektoren soll überdies der unerlaubte Einsatz von Handys in den juristischen Staatsprüfungen verhindert werden.
In Niedersachsen hatte ein zum Justizprüfungsamt abgeordneter Richter über Jahre hinweg Informationen über bevorstehende Klausuren des zweiten juristischen Staatsexamens für jeweils einige Tausend Euro an Referendare verkauft. Er sprach gezielt Referendare an,
die das Staatsexamen im ersten Anlauf nicht bestanden hatten und jetzt vor der Wiederholung der Prüfung standen. Die Sache fiel auf, weil die Prüfungsergebnisse bei der Wiederholung drastisch besser waren als die früheren Leistungen der Examenskandidaten. Auch erhielt die Justiz Hinweise, dass Klausuren angeboten würden.
Zunächst setzte sich der Richter ins Ausland ab, wo er nach einiger Zeit verhaftet wurde. Später musste er sich in Deutschland vor Gericht verantworten. Er wurde aus dem Richterdienst entfernt und erhielt eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren wegen Bestechlichkeit und Verletzung des Dienstgeheimnisses.
Verfahren zur Aberkennung des Examens wurden eingeleitet
Auch die „Kunden“ des Richters gerieten in das Visier der Justiz. Tausende von Klausuren aus mehreren Jahren wurden darauf untersucht, ob bei ihrer Anfertigung betrogen worden war. Konnte dies nachgewiesen werden, stand strafrechtlich der Vorwurf der Bestechung im Raum. Überdies leitete die Justiz in diesen Fällen ein Verfahren zur Aberkennung des zweiten Staatsexamens ein. Immerhin 15 Verfahren dieser Art wurden bekannt.
Soweit die Täuschungen schon einige Zeit zurücklagen, waren die Betroffenen vielfach längst in einem Beruf tätig, der die Ablegung des zweiten juristischen Staatsexamens zur Voraussetzung hatte. Durch die nachträgliche Aberkennung ihres Examens verloren diese Personen die Grundlage für ihre Berufsausübung. Ein hartes Ergebnis,
das sie sich allerdings selbst zuzuschreiben hatten.
Zuviel IT-Personal hatte Zugriff auf die Prüfungsaufgaben
Die Justizprüfungsämter in ganz Deutschland, die von den Vorkommnissen in Niedersachsen unterrichtet worden waren, stellten sich natürlich die Frage, ob ihre Maßnahmen zur Verhinderung von Korruption im Prüfungswesen auch tatsächlich ausreichten. Auf die Vorschriften zur Korruptionsprävention, die für alle staatlichen Stellen gelten, und die Pflicht zur Verschwiegenheit werden die Mitarbeiter der Justizprüfungsämter regelmäßig hingewiesen. Aber ist das für diesen sensiblen Bereich genug?
Überprüfungen ergaben, dass Personen, die nicht unmittelbar mit der Bearbeitung von Prüfungsaufgaben und Musterlösungen befasst waren, gleichwohl auf die gespeicherten Texte zugreifen konnten. Dies galt beispielsweise für Beschäftigte aus der IT-Administration
und der zentralen Datenverarbeitung. Durch die Erstellung von IT-Sicherheitskonzepten soll nunmehr die Zahl des IT-Personals, das Zugriffsmöglichkeiten auf die Prüfungsaufgaben hat, auf das unverzichtbare Maß reduziert werden.
Mehr Vorbeugung und Kontrolle in den Justizprüfungsämtern
Auch fand vielfach keine regelmäßige Rotation bei den Beschäftigten der Justizprüfungsämter statt. Einige Beschäftigte in den Geschäftsstellen übten ihre Tätigkeiten bereits seit über zehn Jahren aus. Die Druckvorgänge zur Vervielfältigung der Prüfungsaufgaben wurden häufig nur unzureichend überwacht. Die Prüfungsaufgaben wurden zwar persönlich durch Mitarbeiter des Justizprüfungsamtes an die Hausdruckerei gegeben, der Druckvorgang selbst wurde jedoch nicht immer beaufsichtigt.
Nunmehr sollen in verstärktem Umfang vorbeugende und kontrollierende Maßnahmen in den Justizprüfungsämtern stattfinden. So soll eine regelmäßige Rotation der Beschäftigten eingeführt und die Vervielfältigung der Prüfungsaufgaben intensivier überwacht werden.
Metalldetektoren sollen Handys aufspüren
Auch mit Täuschungsversuchen durch den Einsatz von Mobiltelefonen beschäftigt sich die Justiz seit einiger Zeit. Durch die unerlaubte Nutzung von Mobiltelefonen versuchen Kandidaten, sich Vorteile bei den juristischen Staatsprüfungen zu verschaffen. In einigen Bundesländern werden inzwischen Metalldetektoren eingesetzt, um Täuschungsversuche durch Handys und Smartphones zu verhindern. Weitere Bundesländer wollen sich dem anschließen und in den juristischen Staatsprüfungen ebenfalls Metalldetektoren zum Aufspüren von Handys einsetzen. Hier muss die Justiz in der Tat aufrüsten, um Betrügereien zu unterbinden, die der technische Fortschritt möglich macht.
Beeinträchtigte Examenskandidaten können die Klausuren erneut schreiben
Im Übrigen beschäftigen die Vorkommnisse in Niedersachsen immer noch die dortige Justiz. Einige Referendare, die seinerzeit das Staatsexamen auf korrekte Weise absolviert hatten, gingen vor Gericht mit der Begründung, dass seinerzeit keine Chancengleichheit bei den Prüfungen bestanden habe. Durch die Betrügereien sei der Bewertungsmaßstab bei den Klausuren verzerrt worden.
Das niedersächsische Landesjustizprüfungsamt hat inzwischen mitgeteilt, dass alle seinerzeitigen Examenskandidaten, welche aufgrund der Manipulationen möglicherweise schlechtere Chancen hatten, die in Frage kommenden Klausuren erneut schreiben dürfen. Es sollen rund 500 Juristen sein, die einzelne Klausuren, nicht jedoch das gesamte Examen, wiederholen können.
Es bleibt zu hoffen, liebe Leserinnen und Leser, dass es inzwischen überall bei den juristischen Staatsprüfungen wieder korrekt zugeht, sagt
Ihr in grauer Vorzeit selbst einmal geprüfter
Gotthilf Steuerzahler