Themen- 17.03.2017
Stagflation kündigt sich an: gut für Gold, schlecht für Aktien
Klarer Anstieg der US-Konsumentenpreise: Die Fed läuft hinterher
Der folgende Chart zeigt Ihnen die Entwicklung des US-Konsumentenpreisindex seit 1998. Wie Sie sehen, hat die offiziell zugegebene Geldentwertung auch in den USA deutlich Fahrt aufgenommen. Im Februar betrug sie bereits 2,8%. Sie ist also 1,8 Prozentpunkte höher als der von der US-Zentralbank erst am Mittwoch, den 15. März 2017 minimal angehobene Leitzins. Dennoch konnte sich die Fed erneut nur zu einer minimalen Zinserhöhung von 0,25 Prozentpunkten auf eine Spanne von 0,75% bis 1,0% durchringen. Eine der Geldwertstabilität verpflichtete Geldpolitik sieht für mich anders aus.
Dennoch wird sich diese kleine Zinsanhebung wahrscheinlich als das Zünglein an der Waage herausstellen, das den laufenden Aufschwung beenden wird. Denn der Wirtschaftsaufschwung
der vergangenen Jahre ist extrem fragil und wird nach Jahren der Nullzinspolitik selbst kleinste Zinserhöhungen nicht verkraften. Außerdem zeigen sich trotz der die Finanzmärkte beherrschenden Trump-Euphorie bereits deutliche Zeichen eines beginnenden Abschwungs.

Rezessionswarnung und deutliche Schwächezeichen der US-Wirtschaft
Der nächste Chart zeigt Ihnen die jährliche prozentuale Veränderung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP). Hier erkennen Sie sehr gut, wie schwach der künstliche Aufschwung der vergangenen Jahre gewesen ist, der seine Existenz einer Kombination aus einer drastischen Erhöhung der Staatsverschuldung und einer ultralaxen Geldpolitik zu verdanken hat.

Darüber hinaus sehen Sie, dass sich das Wirtschaftswachstum bereits wieder abgeschwächt hat (roter Kreis). Jetzt kündigt sich ein weiterer Rückgang an. Denn trotz der Trump-Euphorie musste die US-Zentralbank ihre Prognose des BIP-Wachstums des ersten Quartals 2017 deutlich senken. Während sie Anfang Februar noch von 2,5% ausgegangen ist, erwartet sie inzwischen nur noch magere 0,9%.
In der Februar-Ausgabe meines Börsenbriefs Krisensicher Investieren habe ich meinen Lesern bereits eine Kennzahl vorgestellt, die eine sich anbahnende Rezession in den USA signalisiert. Da bisher noch jede US-Rezession auch auf Europa übergegriffen hat, gilt diese Rezessionswarnung nicht nur für die USA.
Darüber hinaus sehen Sie, dass sich das Wirtschaftswachstum bereits wieder abgeschwächt hat (roter Kreis). Jetzt kündigt sich ein weiterer Rückgang an. Denn trotz der Trump-Euphorie musste die US-Zentralbank ihre Prognose des BIP-Wachstums des ersten Quartals 2017 deutlich senken. Während sie Anfang Februar noch von 2,5% ausgegangen ist, erwartet sie inzwischen nur noch magere 0,9%.
In der Februar-Ausgabe meines Börsenbriefs Krisensicher Investieren habe ich meinen Lesern bereits eine Kennzahl vorgestellt, die eine sich anbahnende Rezession in den USA signalisiert. Da bisher noch jede US-Rezession auch auf Europa übergegriffen hat, gilt diese Rezessionswarnung nicht nur für die USA.
Beginnt jetzt eine neue Ära der Stagflation?
Ursprünglich behaupteten die Keynesianer, dass es die Kombination aus steigenden Preisen und wirtschaftlicher Stagnation bzw. Rezession nicht geben könne. In ihren Modellen kam sie jedenfalls nicht vor. Die Realität der 1970er Jahre belehrte sie dann eines Besseren. Damals wurde für diese Kombination der Begriff „Stagflation“ geprägt.
Außerdem haben die 70er Jahre gezeigt, dass eine Stagflation für Sie als Anleger eine besondere Herausforderung darstellt, weil die Kurse von Anleihen und Aktien fallen. Die Gewinner dieses Szenarios sind Edelmetalle und Minenaktien.
Ist die Korrektur im Edelmetallsektor schon vorbei?
Nach der jüngsten Zinsanhebung der Fed ging es mit den Kursen der Edelmetalle und der Minenaktien deutlich nach oben. Hier stellt sich jetzt für Sie berechtigterweise die Frage, ob damit die Anfang Februar begonnene Korrektur des Edelmetallsektors vorüber ist und die nächste Aufwärtswelle begonnen hat.
Im Moment ist es für eine Antwort noch etwas zu früh. Allerdings deuten die meisten Indikatoren darauf hin, dass die Korrektur noch nicht ganz vorüber ist. Deshalb rechne ich damit, dass sich Ihnen in den kommenden zwei bis drei Wochen noch einmal ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis zum Kauf zusätzlicher Gold- und Silberminenaktien bieten wird.
Im größeren Bild bahnt sich hier aber die nächste überaus attraktive Kaufgelegenheit an,
die Sie nicht ungenutzt verstreichen lassen sollten. Deshalb verfolge ich in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren den Edelmetallsektor sehr eng. Hier winken erneut zwei- oder sogar dreistellige prozentuale Kursgewinne. Welche Werte zu meinen Top-Favoriten gehören, erfahren Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren. Lassen Sie sich diese Chancen nicht entgehen. Bestellen Sie noch heute Krisensicher Investieren – 30 Tage kostenlos.
Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende, bis nächsten Freitag,
Herzliche Grüße,
Ihr

P.S.: Für gewitzte Anleger bieten sich gerade in Rezessionen die allergrößten Chancen. Bereiten Sie sich mit Krisensicher Investieren darauf vor.
Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
Abbau von Vorschriften durch den Staat: ein Trauerspiel

Liebe Leserinnen und Leser,
die Bevölkerung in Deutschland ist daran gewöhnt, dass der Staat alles Mögliche durch Gesetze und sonstige Vorschriften regelt. Zwar gibt es im Bund und in den Ländern Bestrebungen zum Abbau von Regelungen. Aber die Politik will ja unbedingt gestalten, und das tut sie, indem sie immer neue Vorschriften erlässt.
Seit langem schon beklagen Bürger und Wirtschaft die vielen gesetzlichen und sonstigen Regelungen, welche hierzulande gelten. Von einer steigenden Gesetzesflut ist die Rede, von schwer verständlichen Vorschriften, die kaum zu durchschauen und anzuwenden seien. Diese Klagen finden seit einiger Zeit in der Politik Gehör, obwohl es ja gerade die Politik ist, welche immer neue Gesetzesvorhaben vorantreibt. So sind im Bund und bei fast
allen Bundesländern seit etwa 1990 Bemühungen festzustellen, die Zahl der Gesetze, Rechtsverordnungen oder Verwaltungsvorschriften nicht weiter ansteigen zu lassen oder sogar zu verringern.
Teilweise wurden dafür eigene Institutionen geschaffen, teilweise nehmen die Ministerien diese Aufgabe wahr. Fast überall wurde der Normenbestand überprüft und dabei überholte Vorschriften ausgeschieden, zumeist im Zuge der Umstellung auf elektronische Rechtsinformationssysteme. Auch die Themen Rechtsvereinfachung und Verständlichkeit von Vorschriften gewannen in diesem Zusammenhang an Bedeutung.
Vorschriften mit Verfalldatum in einigen Bundesländern
Vielfach gingen Bundesländer dazu über, ihre Vorschriften zu befristen. Gesetze und Verordnungen wurden mit einem Verfalldatum versehen und treten somit nach Ablauf von zumeist fünf Jahren automatisch außer Kraft. Sollen sie weiterhin gelten, müssen sie vom Gesetz- oder Verordnungsgeber erneut in Kraft gesetzt werden.
Vorbild für den Befristungsgedanken war die amerikanische „sunset legislation“, die bei vielen Politikern auf Interesse stieß. In den USA ging es aber überwiegend um Förderprogramme, die ohnehin gewöhnlich eine begrenzte Laufzeit haben. Die deutschen Vorschriften sind dagegen in aller Regel auf Dauer angelegt. Dementsprechend stellte sich hierzulande bald heraus, dass man nur wenige Bestimmungen einfach außer Kraft treten lassen
kann. Die Länderparlamente bekamen auf einmal richtig Arbeit, weil sie nun alle paar Jahre die entsprechenden Gesetze verlängern mussten. Nachdem diese Erfahrungen gemacht worden waren, hatte die Befristung von Gesetzen und Verordnungen ihren Reiz für die Politik weitgehend verloren.
Nur überholte Vorschriften wurden aufgehoben
Auch die Durchforstung des Normenbestandes erbrachte nicht die Ergebnisse, die man erwartet hatte. Viele der im Zuge dieser „Entrümpelungsaktionen“ untersuchten Gesetze und sonstigen Vorschriften waren schon vor langer Zeit beschlossen worden und wurden kaum noch angewendet. So wurden letztlich „Ladenhüter“ aufgehoben, eine Entlastung von Bürgern und Wirtschaft ergab sich daraus kaum. Immerhin liegt jetzt überall ein aktueller Normenbestand vor, über den man sich elektronisch leicht informieren kann.
Im Ergebnis hat sich trotz der geschilderten vielen Aktivitäten von Bund und Ländern für Bürger und Wirtschaft nicht allzu viel geändert, im täglichen Erleben trifft man nach wie vor auf eine Fülle von belastenden, schwer verständlichen Regelungen.
Der Vorschriftenabbau stößt schnell an Grenzen
Eine Ursache für die geringen Erfolge besteht darin, dass der Abbau von Vorschriften sehr schnell an politisch-ideologische Grenzen stößt. Die Politik möchte deregulieren, aber gleichzeitig, wie es so schön heißt, die sozialen, arbeitsrechtlichen, ökologischen und sonstigen Standards bewahren.
Bei jedem größeren Unglück wird hierzulande sogleich diskutiert, ob nicht schärfere Vorschriften und eine intensivere behördliche Überwachung derartige Unglücksfälle verhindert hätten. Es fällt schwer, Vorschriften aufzuheben, wenn bei jeder Streichung mit Gefahren für Leib und Leben der Bevölkerung und andere wichtige Rechtsgüter gedroht wird! Unter dieser Prämisse ist kein weitreichender Vorschriftenabbau möglich. Aufgehoben werden nur Bestimmungen, die
keine wirkliche Relevanz mehr haben.
Die Politik produziert ständig neue Regelungen
Ein weiterer Grund dafür, dass von Bürokratieabbau nicht viel zu spüren ist, ergibt sich daraus, dass die „Produktion“ von Gesetzen und sonstigen Regelungen ständig weiterläuft. Die Politik will gestalten, und das tut sie hierzulande, indem sie Geld für auftretende Problemlagen bereitstellt oder eben Vorschriften erlässt.
Die Regelungen, die in den letzten Jahren ergangen sind, vom Nichtraucherschutz bis zum Mindestlohn, greifen teilweise tief in das Leben der Bürger und die Abläufe der Wirtschaft ein. Im Vergleich dazu ist der Abbau einiger weniger Vorschriften unbedeutend. Unter den Überschriften Umweltschutz, Gesundheitsschutz, Klimaschutz usw. werden große Bereiche immer stärker reglementiert, in denen es vorher kaum Regelungen gab. Diese
Entwicklung wird weitergehen, der Zeitgeist will es so und die Politik greift diese Erwartungen auf. So werden wir, liebe Leserinnen und Leser, auch weiterhin mit der Gesetzesflut zu kämpfen haben, sagt bedauernd
Ihr
Gotthilf Steuerzahler
P.S.: Mehr zu diesem wichtigen Thema finden Sie in unserer Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Wachstumsbremse Bürokratie“.