Themen- 23.09.2016
Hätte-Würde-Könnte: Allianz macht Stimmung für die Aktie
Der Buffett-Indikator zeigt Ihnen die dritte Spekulationsblase in nur zwei Jahrzehnten
Tatsache ist, dass sich die Finanzmärkte in einer riesigen Spekulationsblase befinden, die in vielerlei Hinsicht sogar noch größer und umfassender ist, als die beiden Blasen, die 2008 bzw. 2000 geplatzt sind. Einen sehr guten Eindruck von der Überbewertung des US-Aktienmarktes gibt Ihnen der folgende Chart. Er zeigt Ihnen eine Kennzahl, von der Warren Buffett einst sagte, sie sei der einzige makroökonomische Indikator, den jeder Anleger kennen sollte.
Eine realwirtschaftliche Basis für den Höhenflug an den Aktienmärkten gab es in den vergangenen vier Jahren also nicht. Folglich sind die aufgelaufenen Kursgewinne ausschließlich spekulativer Natur. Was bedeutet: Wie gewonnen, so zerronnen! Denn sobald die Blase platzt, werden sich die Gewinne der meisten Anleger wieder einmal in heiße Luft auflösen. Ob die Allianz dann schreiben wird, dass die Deutschen die damit verbundenen Verluste ohne viel Aufwand hätten vermeiden können, indem sie statt zu spekulieren ganz konservativ gespart und womöglich Gold gekauft hätten?
Eine realwirtschaftliche Basis für den Höhenflug an den Aktienmärkten gab es in den vergangenen vier Jahren also nicht. Folglich sind die aufgelaufenen Kursgewinne ausschließlich spekulativer Natur. Was bedeutet: Wie gewonnen, so zerronnen! Denn sobald die Blase platzt, werden sich die Gewinne der meisten Anleger wieder einmal in heiße Luft auflösen. Ob die Allianz dann schreiben wird, dass die Deutschen die damit verbundenen Verluste ohne viel Aufwand hätten vermeiden können, indem sie statt zu spekulieren ganz konservativ gespart und womöglich Gold gekauft hätten?
Die für den Börsenerfolg entscheidende Frage wird fast nie gestellt
Wenn Sie dauerhaft an den Finanzmärkten erfolgreich sein wollen, dann dürfen Sie sich nicht von solchen fast schon lächerlichen Artikeln beeinflussen lassen, die Ihnen sagen, was Sie in einem im Nachhinein natürlich gut gewählten Zeitraum hätten tun müssen, um reich zu werden. An der Börse müssen Sie nach vorne schauen, anstatt mit „würde, hätte, könnte“ Ihre kostbare Zeit zu verplempern.
In den letzten 30 Jahren wurde ich oft gefragt: „Was halten Sie von dieser Aktie? Werden die Zinsen, die Rohstoffe, die Aktienmärkte oder der Dollar steigen oder fallen? Soll ich jetzt Gold und Silber kaufen? Wie beurteilen Sie diese oder jene Analysemethode? Rechnen Sie mit einer Rezession?“
Ich kann diese Fragen nur zu gut verstehen. Denn es sind
Fragen, die für Sie als Anleger von großer Bedeutung sind. Deshalb suchen Sie ja wie die meisten Anleger tagaus, tagein nach Antworten auf diese oder ähnliche Fragen. Sie wollen konkrete Aktientipps mit klaren Kauf- und Verkaufsempfehlungen und interessieren sich natürlich auch für Analysemethoden, Indikatoren und Prognosemodelle. Bezeichnenderweise wird mir die für den dauerhaften Börsenerfolg alles entscheidende Frage aber nur sehr selten gestellt.
Risikomanagement ist das A und O für Ihren Börsenerfolg
Denn es gibt ein weiteres, gewissermaßen übergeordnetes Börsenthema, nach dem so gut wie nie gefragt wird und das kaum einmal zur Sprache kommt. Ein Thema, das so wichtig ist, dass seine Nichtbeachtung den Misserfolg an der Börse geradezu garantiert: Das Risikomanagement.
Denn wie wir Ihnen im ersten Teil unserer gerade erst erschienenen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Risikomanagement an der Börse und schwerer Vorwurf an die Fed“ zeigen, nützen Ihnen selbst die besten Analysen, Methoden und Strategien nichts, wenn diese nicht in ein sinnvolles Risikomanagement eingebettet sind.
Die meisten Privatanleger verlieren an der Börse Geld, das zeigen Untersuchungen. Was viele nicht wissen, der Grund dafür ist weder mangelnde
Intelligenz noch fehlendes Wissen, sondern der Verzicht auf ein funktionierendes Risikomanagement. Wenn Sie meine Börsenpublikation Krisensicher Investieren noch heute bestellen und 30 Tage kostenlos testen, erhalten Sie meine aktuelle Themenschwerpunkt-Ausgabe mit dem Thema Risikomanagement kostenlos als Geschenk dazu.
Haben Sie die Korrektur zum Kauf von Goldminenaktien genutzt?
In den vergangenen Wochen habe ich Ihnen an diese Stelle mehrmals dazu geraten, die aktuelle Korrektur an den Edelmetallmärkten zum Kauf ausgewählter Gold- und Silberminenaktien zu nutzen. Wenn Sie diesem Rat noch nicht gefolgt sind, dann sollten Sie jetzt unbedingt aktiv werden. Es sieht nämlich danach aus, als sei die Korrektur vorüber.
Und wie schnell es in diesem attraktiven Sektor nach oben gehen kann, haben Sie in den ersten Monaten des Jahres bereits gesehen. Das war allerdings nur ein Vorgeschmack, denn die Edelmetallhausse ist noch sehr jung, und die Zentralbankbürokraten tun alles dafür, die ihnen anvertrauten Papierwährungen zu zerstören und mit ihnen wahrscheinlich sogar das gesamte Währungs- und Finanzsystem.
Am Mittwoch
dieser Woche fand wahrscheinlich der Auftakt zur nächsten Aufwärtswelle des Edelmetallsektors statt, indem der Gold Bugs Index an diesem einen Tag mit hohen Umsätzen um stattliche 7,7% gestiegen ist. Die große Dynamik dieser Bewegung deutet in Kombination mit unseren Indikatoren darauf hin, dass die Korrektur vorüber ist. Deshalb habe ich den Lesern meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren übrigens bereits am Dienstag den Kauf einer weiteren sehr interessanten Goldminenaktie empfohlen. Der alles entscheidende und erstaunlich selten thematisierte Punkt bleibt aber auch hier:
Setzen Sie bei Ihren Börsengeschäften ein sinnvolles Risikomanagement ein
Wenn das bei Ihnen noch nicht der Fall sein sollte, dann dürfen Sie eigentlich keine Zeit mehr verlieren, sich in dieses für Ihren Erfolg so entscheidende Thema einzuarbeiten. Das macht vielleicht nicht so viel Spaß wie das Lesen des nächsten „1.000%-Gewinn-Tipps“, aber es zahlt sich auf Dauer aus. Zögern Sie nicht, bestellen Sie noch heute meinen Börsenbrief Krisensicher Investieren, und lesen Sie, warum Risikomanagement so wichtig ist und wie Sie konkret vorgehen sollten.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
Herzliche Grüße,
Ihr
P.S.: Ein wichtiger Rohstoff hat gerade ein deutliches charttechnisches Kaufsignal gegeben. Meinen Lesern habe ich daraufhin per Ad-hoc-Meldung den Einstieg empfohlen.
Die Suche hat ein Ende: Alle Finanzmessen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf einen Blick - dank interaktiver Grafik auf Ariva.de: http://www.ariva.de/termine/messeguide/
Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
Universitätskliniken unter Druck
Liebe Leserinnen und Leser,
den 36 Universitätskliniken in Deutschland geht es schlecht, viele von ihnen schreiben rote Zahlen. Die Verantwortlichen in den Kliniken bemühen sich nach Kräften, die finanzielle Situation ihrer Häuser zu verbessern. Dabei sind längst noch nicht alle Möglichkeiten zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit ausgeschöpft worden.
Die Universitätskliniken sind zum einen für die Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses und für die medizinische Forschung zuständig. Für diese Aufgaben erhalten sie Geld vom jeweiligen Bundesland. Zum anderen sind die Universitätskliniken in der Krankenversorgung tätig, was von den Krankenkassen finanziert wird. Die verschiedenen Aufgabenbündel lassen sich hinsichtlich der Kostenzuordnung nur schwer voneinander trennen.
So hegen die staatlichen Stellen den Verdacht, sie würden - ungewollt - die Krankenkassen subventionieren; umgekehrt glauben diese, ihre für die Krankenversorgung bestimmten Gelder würden in Forschung und Lehre fließen. Welche Seite hier Recht hat, darüber gibt es keine Einigkeit. Hingegen ist sich die Fachwelt darin einig, dass das bestehende Finanzierungssystem nicht ausreicht, die Betriebskosten der Universitätskliniken zu decken. Hinzu kommt ein massiver Investitionsstau, insbesondere bei den Klinikbauten, welche heutigen Anforderungen häufig nicht mehr entsprechen.
Fallpauschalen benachteiligen die Universitätskliniken
Die schwierige finanzielle Situation der Universitätskliniken geht auf die Einführung eines neuen Vergütungssystems für die deutschen Krankenhäuser vor einigen Jahren zurück. Das Vergütungssystem basiert auf Fallpauschalen, die für alle Krankenhäuser gleich sind. Die Sonderstellung der Universitätsklinken wird in diesem System nicht berücksichtigt. Als Zentren der Spitzenmedizin haben die Universitätskliniken die Aufgabe der Innovation, das heißt sie sollen neue Methoden und Erkenntnisse in Bezug auf die Diagnose und Therapie von Krankheiten entwickeln.
Ferner sind sie Zentren der Maximalversorgung, in denen die medizinisch schwersten und komplexesten Fälle behandelt werden. Die sich in diesem Zusammenhang ergebenden, zum Teil extrem hohen Kosten
werden nicht ausreichend durch die Fallpauschalen abgedeckt. Ähnliches gilt für seltene Krankheiten, die vielfach nur an Universitätsklinken behandelt werden können. Anders als sonstige Krankenhäuser können die Universitätskliniken sich nicht auf bestimmte Krankheitsbilder spezialisieren und damit ihre Kosten senken.
Operationssäle sind besonders teuer
Die Klinikleitungen haben in den letzten Jahren unter dem Druck der Fallpauschalen die Kosten ihrer Häuser reduziert. An anderer Stelle mussten sie aber steigende Aufwände hinnehmen, zum Beispiel für die Vergütung des ärztlichen Personals. Es gibt bei den Universitätskliniken aber immer noch Kostensenkungspotentiale, die noch nicht realisiert worden sind.
Ein Beispiel hierfür ist der Bereich der Operationssäle. Mit Investitionskosten von 3 Millionen Euro und jährlichen Betriebskosten (einschließlich Personal) von bis zu 1 Million Euro pro Operationssaal handelt es sich um einen besonders kostenintensiven Bereich, dessen effiziente Organisation wirtschaftlich von erheblicher Bedeutung ist. Große Universitätskliniken verfügen über dreißig und mehr
Operationssäle, die überwiegend den einzelnen medizinischen Fachdisziplinen (Augenheilkunde, Herzchirurgie, Orthopädie usw.) fest zugeordnet sind.
Viele Operationssäle könnten eingespart werden
Untersuchungen haben ergeben, dass bei einigen Universitätskliniken Operationssäle vorhanden waren, die nicht oder nur gelegentlich genutzt wurden. Jedoch fallen auch für nicht genutzte Operationssäle Kosten an, zum Beispiel für Instandhaltungs-, Wartungs-, Hygiene- und Reinigungsmaßnahmen, die zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft erforderlich sind. Das Vorhalten solcher Operationssäle ist unwirtschaftlich, sie sollten stillgelegt und die Raumressourcen für andere Zwecke genutzt werden.
Die Auslastung der übrigen Operationssäle war häufig unbefriedigend. Vielfach waren sie nur zu zwei Dritteln oder noch weniger ausgelastet. Bei einem verbesserten Management des OP-Bereichs könnten die operativen Eingriffe auf eine geringere Zahl von
Operationsräumen konzentriert und diese damit besser ausgelastet werden. Dazu müsste die starre Zuordnung der OP-Säle zu einzelnen Fachdisziplinen aufgegeben werden. Im Ergebnis könnten dann weitere Operationsräume eingespart werden.
Die Abläufe in den OP-Räumen könnten optimiert werden
Die Nutzung der verbleibenden Operationssäle könnte durch eine Reihe von organisatorischen Maßnahmen weiter gesteigert werden. Vielfach werden die Operationspläne sehr kurzfristig (erst am Vortag der Operation) aufgestellt. Die Erfahrung zeigt, dass eine Wochenplanung zweckmäßiger ist, um vorausschauend für eine bessere Auslastung der zur Verfügung stehenden Raumressourcen zu sorgen. Leerlaufzeiten, unter anderem wegen Wartens auf den Anästhesisten bzw. Operateur könnten vermieden werden, ebenso zu lange Vorbereitungs- und Wechselzeiten. Teilweise kommt es zu Wechselzeiten von bis zu 90 Minuten zwischen den Operationen, während bei einer effizienten Organisation die Wechselzeiten nicht länger als 30 bis 35 Minuten dauern.
Die Universitätskliniken wollen die Kosten des OP-Bereichs senken
Den Universitätskliniken ist bewusst, dass sie die Wirtschaftlichkeit im OP-Bereich verbessern müssen. An einigen Standorten wurden Operationssäle stillgelegt und die Raumressourcen einer anderen Verwendung zugeführt. Nahezu überall sind Bestrebungen festzustellen, die Auslastung der Operationssäle zu erhöhen und ein zentrales Operations-Management einzuführen. Vielfach ist inzwischen die interdisziplinäre Nutzung von Operationssälen üblich geworden. Beim Neubau von Operationsräumen erhalten ablauforganisatorische Gesichtspunkte ein größeres Gewicht.
Das Finanzierungssystem muss geändert werden
Die geschilderten Entwicklungen sind erfreulich. Alle internen Maßnahmen zur Kostensenkung dürften aber nicht ausreichen, um die finanzielle Krise der Universitätskliniken zu beenden. Um wirklich Abhilfe zu schaffen, muss das Finanzierungssystem geändert werden, und zwar dahingehend, dass es den kostenintensiven Besonderheiten der Universitätskliniken Rechnung trägt. Wenn dies nicht geschieht, liebe Leserinnen und Leser, ist die Leistungsfähigkeit der deutschen Hochschulmedizin in Gefahr, sagt voller Sorge
Ihr
Gotthilf Steuerzahler