Kaufen Sie, wenn die Kanonen donnern- 18.12.2015

Kaufen Sie, wenn die Kanonen donnern

Den meisten Anlegern fehlt die mentale Stärke, um gegen den Strom zu schwimmen

Liebe Leser,

„Kaufen Sie, wenn die Kanonen donnern.“ Dieses sehr sinnvolle Börsenbonmot von Carl Mayer von Rothschild kennt wahrscheinlich jeder Börsianer. Aber die allerwenigsten Anleger haben die mentale Stärke, es auch in die Tat umzusetzen. Deshalb kauft die Masse der Anleger nicht etwa nach großen Kursrückgängen, sondern erst, nachdem die Kurse schon lange und deutlich gestiegen sind. So war es schon immer, und so wird es auch bleiben, solange Menschen Menschen sind.

Das ist verständlich, denn es gehört schon eine große Portion Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung dazu, das genaue Gegenteil dessen zu tun, was die Masse gerade für richtig hält. Dabei ist es genau dieses Gegen-den-Strom-Schwimmen, das an den Finanzmärkten immer wieder zu beeindruckenden Erfolgen führt – gerade weil es nur ganz wenige Menschen können. Die meisten machen es sich innerhalb ihrer Komfortzone bequem und tun sogar alles dafür, sie nicht verlassen zu müssen. Auch und gerade an der Börse.

Flächenbombardements bei Edelmetallen und Rohstoffen …

Während sich die Rentenmärkte und die Aktienmärkte in einer gewaltigen Spekulationsblase befinden, gibt es zwei Bereiche, in denen der Kanonendonner ohrenbetäubende Ausmaße angenommen hat: Rohstoffe und Edelmetalle. Deren Preise fallen inzwischen schon seit rund vier Jahren, und die Kursrückgänge sind dramatisch.

Von ihren Hochs des Jahres 2011 aus gerechnet, haben sich sowohl der Ölpreis als auch der Preis für Eisenerz geviertelt. Bei Silber beläuft sich der Minus auf 72%. Bei Kupfer sind es bisher „nur“ 57% und bei Gold 45%.

Noch verheerender stellt sich die Lage bei den Aktien der Edelmetall- und Rohstoffproduzenten dar. Hier sind Kursrückgänge von 80% bis 90% keine Seltenheit, selbst bei den Blue Chips der beiden Sektoren. Hier ist der Kanonendonner wohl nur noch als nicht enden wollendes Flächenbombardement zu bezeichnen.

… kaufen Sie jetzt

Wie so oft nach Kurseinbrüchen dieser Größenordnung, zeigen die Sentimentindikatoren auch jetzt wieder extrem weit verbreiteten Pessimismus, den die meisten Analysten und Journalisten wie üblich teilen. Dabei übersehen sie, dass die Selbstheilungskräfte des Marktes längst am Wirken sind und inzwischen sogar ein Ausmaß erreicht haben, das für die Endphase einer extremen Baisse typisch ist.

Einige wichtige Beispiele dieser marktwirtschaftlichen Selbstheilungskräfte und deren weitreichende Bedeutung besprechen wir in der neuesten Ausgabe unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren. Darauf basierend, empfehlen wir in dieser Ausgabe zwei ausgewählte Minenaktien zum Kauf: Erstens einen kanadischen Bergbaukonzern und zweitens eine sehr spezielle kanadische Goldmine, deren Potenzial kaum überschätzt werden kann.

Diese Mine gleicht in Bezug auf das Gewinnpotenzial einer Option, deren Kurs sich bei einem steigenden Goldpreis vervielfacht. Im Unterschied zu einer Option hat die Aktie aber den unschätzbaren Vorteil, kein Verfallsdatum zu kennen. Mit diesem Investment rennen Sie also nicht gegen die Zeit.

Sentimentindikator gibt deutliches Kaufsignal für Gold

Der folgende Chart zeigt Ihnen den Verlauf des Goldpreises in $ zusammen mit den Kaufsignalen eines von mir verwendeten Sentimentindikators. Dieser wird einmal pro Woche erhoben und gibt immer dann ein Kaufsignal, wenn der Anteil der Goldbullen auf 15% oder darunter fällt. Wie Sie sehen, war das in den vergangenen Jahren nur selten der Fall.

Goldpreis in $ pro Unze, Kaufsignale (blau-gestrichelte Linien), 2013 bis 2015
Die Botschaft dieser Entwicklung ist klar und deutlich: Kaufen Sie!
Quelle: Quelle: StockCharts.com; krisensicherinvestieren.com

Die Qualität dieser Signale war bisher sehr gut. Gewöhnlich hat sogar ein einziges Signal für einen Kursanstieg von zwei bis drei Monaten ausgereicht – obwohl der übergeordnete Trend noch nach unten gerichtet war. Nun haben sich seit Ende Juli dieses Jahres die Kaufsignale dieses Indikators allerdings auf bisher nicht dagewesene Weise gehäuft. Dabei ist der Goldpreis von Ende Juli bis heute noch nicht einmal um 5% gefallen. Das hat aber ganz offensichtlich ausgereicht, um den Anlegern jede Hoffnung auf eine Goldhausse zu nehmen.

Die Qualität dieser Signale war bisher sehr gut. Gewöhnlich hat sogar ein einziges Signal für einen Kursanstieg von zwei bis drei Monaten ausgereicht – obwohl der übergeordnete Trend noch nach unten gerichtet war. Nun haben sich seit Ende Juli dieses Jahres die Kaufsignale dieses Indikators allerdings auf bisher nicht dagewesene Weise gehäuft. Dabei ist der Goldpreis von Ende Juli bis heute noch nicht einmal um 5% gefallen. Das hat aber ganz offensichtlich ausgereicht, um den Anlegern jede Hoffnung auf eine Goldhausse zu nehmen.

Ausverkauf: Typisches Anlegerverhalten am Ende einer Baisse

Genau so soll es am Ende einer schweren Baisse auch sein. Das ist die typische Anlegerreaktion auf anhaltenden Kanonendonner: Zum Kaufen ist er nicht zu bewegen. Stattdessen setzt er auf weiter fallende Kurse.

Diese Kaufgelegenheit bietet sich Ihnen nur einmal

Weil wir fest davon ausgehen, dass sich Ihnen bei Gold gerade eine Jahrhundert-Investment-Chance bietet, stehen die Entwicklungen an den Edelmetallmärkten auch im Fokus unserer am Dienstag, den 15.12.2015 erschienenen Themenschwerpunkt-Analyse. Dort finden Sie 26 überzeugende Argumente, die dafür sprechen, dass wir uns in der Endphase der Edelmetall- und Rohstoffbaisse befinden, die 2011 begonnen hat.

Nutzen Sie die Gelegenheit, und lesen Sie in Krisensicher Investieren, warum Sie jetzt unbedingt Ihre Komfortzone verlassen sollten. Kaufgelegenheiten dieser Kategorie gibt es im Leben eines Börsianers nur sehr selten. Greifen Sie zu, und testen Sie Krisensicher Investieren jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen schöne Weihnachten und viel Erfolg an der Börse.

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: An den Aktienmärkten verhält es sich genau umgekehrt: Hier deutet alles auf ein baldiges Platzen einer riesigen Spekulationsblase hin. Doch mit Short-Investments profitieren Sie auch, wenn die Aktienkurse einbrechen. Jetzt Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos testen.


Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Bundesfinanzminister im Glück: Wie man ohne zu sparen einen ausgeglichenen Haushalt erreicht

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

 

Liebe Leserinnen und Leser,

derzeit erlebt Deutschland ein kleines finanzpolitisches Wunder: Der Haushalt des Bundes kommt seit zwei Jahren ohne neue Schulden aus! Hat es das jemals gegeben? Hat da der Bundesfinanzminister eisenhart gespart, hat er alle Begehrlichkeiten seiner Ministerkollegen abwehren können? Nun, bei näherem Hinsehen wird deutlich, dass er gar nicht gespart hat, dass die Ausgaben der Bundesministerien sich sogar kräftig erhöht haben. Der Bundesfinanzminister hat seinen ausgeglichenen Haushalt im Wesentlichen den stark steigenden Steuereinnahmen und den sinkenden Zinsausgaben zu verdanken.

Ein Finanzminister hat es nicht leicht: Ständig tragen die Ministerien neue Forderungen an ihn heran. Immer neue Bedarfe werden entdeckt, die unbedingt befriedigt werden müssen. Dagegen kommt es nur selten vor, dass Zahlungsverpflichtungen sich verringern oder ganz wegfallen.


Bisher war es so, dass Jahr für Jahr die Ausgabenwünsche der Ministerien die zu erwartenden Einnahmen deutlich überstiegen. Da Steuererhöhungen unbeliebt und nur schwer durchsetzbar sind, blieb aus der Sicht der Politik nur die Flucht in immer neue Schulden. Noch jeder Bundesfinanzminister musste sich diesen Zwängen beugen. Seit einiger Zeit entwickeln sich die Dinge jedoch in eine andere Richtung.

Das Steueraufkommen hat sich deutlich erhöht

Die Finanzkrise der Jahre 2009/2010 hatte zu einem Rückgang der Steuereinnahmen geführt. Seit 2011 haben sich die Steuereinnahmen jedoch Jahr für Jahr deutlich erhöht. Lagen die Steuereinnahmen des Bundes im Jahr 2011 noch bei 248 Milliarden Euro, so werden sie sich im Jahr 2015 auf mehr als 280 Milliarden Euro belaufen. Das waren durchschnittlich acht Milliarden mehr, die dem Bundesfinanzminister in jedem Jahr zusätzlich zur Verfügung standen. Nach den amtlichen Steuerschätzungen sollen auch mittelfristig die Steuereinnahmen immer weiter steigen: Für das Jahr 2020 werden für den Bund Steuereinnahmen in Höhe von 335 Milliarden Euro erwartet, was bedeutet, dass sich das Steueraufkommen in nächster Zeit Jahr für Jahr um mehr als vier Prozent erhöhen wird!

Dabei stellen die genannten hohen Milliardenbeträge des Bundes nur einen Teil der Steuereinnahmen des Staates dar. Von dem gesamten Steuerkuchen stehen dem Bund rund 42 Prozent zu, die Länder erhalten rund 39 Prozent, die Gemeinden rund 14 Prozent und die EU rund 5 Prozent.

Die Zinsausgaben des Bundes haben sich stark verringert

Weiterhin entwickelten sich die Zinsausgaben ausgesprochen günstig für den Bundesfinanzminister. Im Jahr 2008 erreichten die Zinsausgaben des Bundes mit rund 40 Milliarden Euro ihren Höchststand. Seitdem haben sie sich Jahr für Jahr trotz weiterhin steigender Bundesschulden verringert und werden im laufenden Jahr 2015 nur noch 22 Milliarden Euro betragen. Grund hierfür ist, dass sich die Refinanzierungsbedingungen für den Bund durch die Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank fortlaufend verbessert haben. Derzeit muss der Bund für seine Schulden nur noch 0,6 Prozent Zinsen zahlen. Für die Zukunft geht die Bundesregierung bei ihrer Finanzplanung davon aus, dass das niedrige Zinsniveau - wenn überhaupt - allenfalls langsam ansteigen wird.

Die sonstigen Ausgaben des Bundes sind gestiegen

Weiterhin haben sich aufgrund der in Deutschland gut gelaufenen Konjunktur der letzten Jahre auch die Ausgaben des Bundes für die Arbeitsmarktpolitik deutlich verringert. Dieser Effekt und die gesunkenen Zinsausgaben verdecken, dass die sonstigen Ausgaben des Bundes auf breiter Front gestiegen sind: Die Bundesministerien konnten sich Jahr für Jahr über zusätzliche Finanzmittel von durchschnittlich drei Prozent freuen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bundesfinanzminister ohne eigenes Zutun von stark steigenden Steuereinnahmen sowie sinkenden Zins- und Arbeitsmarktausgaben profitiert hat. Die Ausgabenwünsche der Ministerien hat er nicht zurückgedrängt, sondern hat ihnen Jahr für Jahr mehr Geld zur Verfügung gestellt. Seinen ausgeglichenen Haushalt hat der Finanzminister nicht eigenen Anstrengungen, sondern nur den genannten Sondereffekten zu verdanken.

Der Haushalt ohne neue Schulden wird nicht von Dauer sein

Aber werden sich diese für den Finanzminister so günstigen Entwicklungen weiter fortsetzen? Die mittelfristigen Planungen des Bundes gehen davon aus, dass auf Jahre hinaus die Wirtschaft kräftig wachsen wird und damit die Steuereinnahmen weiter sprudeln werden. Konjunkturelle Einbrüche mit allen Folgen für das Steueraufkommen und für die Kosten der Arbeitslosigkeit sind in diesem Szenario nicht vorgesehen. Das ist natürlich reines Wunschdenken. Denn die Wirtschaftsentwicklung verläuft immer zyklisch, auf jeden Aufschwung folgt irgendwann auch wieder ein Abschwung.

Und auch die verhängnisvolle Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank, welche den Finanzminister begünstigt, die Sparer aber schwer schädigt, wird hoffentlich nicht ewig fortgesetzt werden. Denn der durch diese Politik angerichtete Schaden geht weit über das bittere Los des Sparers hinaus: Dem Zins kommt als Preis für Geld und Kapital nämlich eine maßgebliche Steuerungsfunktion in einer Marktwirtschaft zu. Deshalb führen Zinsmanipulationen zwangsläufig zu Fehlsteuerungen, Fehlinvestitionen, spekulativen Exzessen und Ungleichgewichten, die umso gravierender werden, je länger die Zinsmanipulationen anhalten und je ausgeprägter sie sind.

Die schwere Krise der Jahre 2008/09 war eine Folge der falschen Geldpolitik der vorangegangenen Jahre. Und wie sah und sieht die politische Antwort auf diese Krise aus? Sie besteht in einer Fortsetzung ebendieser falschen Politik, und das auch noch in erheblich größeren Dimensionen. Daraus folgt, dass die nächste Krise noch heftiger ausfallen wird als die der Jahre 2008/09.

Weitere Haushaltsrisiken des Bundes ergeben sich durch die steigenden Kosten der Flüchtlingsversorgung, durch zusätzliche Kosten für militärische Einsätze im Ausland, durch Forderungen der Bundesländer und so weiter und so weiter. Man wird sehen, liebe Leserinnen und Leser, wie lange der derzeitige Bundesfinanzminister oder sein Nachfolger sich noch wie Hans im Glück fühlen und über einen zufällig zustande gekommenen Haushalt ohne neue Schulden freuen können, sagt voller Skepsis

Ihr

Gotthilf Steuerzahler