Gold in Dollar: Ein verheißungsvoller Anfang ist gemacht- 21.08.2015
Gold in Dollar: Ein verheißungsvoller Anfang ist gemacht
Gold in Euro schon jetzt 16% im Plus
Immerhin befand sich der Goldpreis in Euro gerechnet zum Zeitpunkt dieser Verkaufsempfehlung mehr als 16% über seinem anderthalb Jahre zuvor erreichten zyklischen Tief. Dass eine Anlageklasse, die in anderthalb Jahren 16% gestiegen ist, auf so wenig Gegenliebe der Bankstrategen stößt, hat Seltenheitswert und sollte Sie aufhorchen lassen.
Roland Leuschel, mein Freund und Mitstreiter bei meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren, kann sich daran erinnern, dass es Anfang der 80er Jahre in Bezug auf die Aktienmärkte genauso gewesen ist. Er gehörte damals zu den ganz wenigen Analysten, die ohne Wenn und Aber zum Kauf von Aktien geraten haben. Aufgrund der extremen Überbewertung und weiterer
Argumente, auf die ich hier nicht eingehen kann, rät er derzeit allerdings mit Nachdruck von einem Einstieg an den Aktienmärkten ab.
Gold in Dollar um 7% gestiegen
Wie dem auch sei, inzwischen ist auch der Goldpreis in $ vom seinem Juli-Tief aus gerechnet gut 7% gestiegen. Hier stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob das bereits die entscheidende Trendwende nach oben gewesen ist, oder doch wieder nur eine Bearmarketrally.
Für Ersteres sprechen neben den fundamentalen bzw. makroökonomischen Rahmenbedingungen vor allem die Extremwerte der Sentimentindikatoren und der Terminmarkt-Positionen. Denn diese wichtigen Kennzahlen haben auf den jüngsten Kursanstieg fast nicht reagiert. Damit befinden sie sich noch immer auf Niveaus, die normalerweise mit unteren Wendepunkten am Goldmarkt einhergehen.
Außerdem hat der Preis-Momentum-Oszillator (PMO) gerade erst im überverkauften Bereich ein Kaufsignal
gegeben. Damit lässt auch dieser Indikator noch viel Platz für weitere Kursgewinne.
Charttechnisch sind die Würfel noch nicht ganz gefallen
Aus charttechnischer Sicht kommt dieser 7%-Bewegung nach oben allerdings noch keine Bedeutung zu. Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, hat der Goldpreis lediglich die Untergrenze der massiven Widerstandszone erreicht, die sich zwischen 1.130 $ und 1.230 $ pro Unze befindet.
Das charttechnische Verkaufssignal, das mit dem Bruch der Unterstützungslinie bei 1.150 $ gegeben wurde, wird erst bei einem Anstieg über die Widerstandslinie bei 1.180 $ eindeutig als Fehlsignal negiert. Da wir hier aber nur über einen weiteren Kursgewinn von 2,5% reden und alle Indikatoren für eine Fortsetzung der Rally sprechen, dürfte sich dieses Szenario in den kommenden Wochen realisieren.
Warum in diesem Fall die Goldbaisse der vergangenen Jahre mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch im Dollar vorüber sein wird, lesen Sie in der am Dienstag erscheinenden September-Ausgabe von Krisensicher Investieren. Spätestens jetzt sollten Sie in den Startlöchern stehen.
Ich wünsche
Ihnen ein erholsames Wochenende.
Herzliche Grüße,
Ihr
P.S.: Die von mir empfohlene DAX-Short-Position ist bereits mit 31% im Plus. Ob dieser Gewinn jetzt realisiert werden sollte und was ich in den Depots empfehle, lesen Sie in Krisensicher Investieren. Jetzt 30 Tage kostenlos testen.
Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
Regionalflughäfen: Wenn Politiker sich ein Spielzeug gönnen
Liebe Leserinnen und Leser,
Flughafen, da denkt man an ferne Länder, an die große weite Welt. Auch Provinzpolitiker geraten ins Schwärmen, wenn sie dieses Wort hören. Wie schön wäre es doch, im eigenen Bundesland, und sei es noch so klein, einen Flughafen zu haben. Ob dafür ein Bedarf besteht, ob sich ein Flughafen fern der Ballungszentren wirtschaftlich trägt, all das wird zur Nebensache. Entscheidend ist der politische Wille, sagt ja auch unsere Kanzlerin immer wieder. Am Ende müssen wir Steuerzahler dann, wie so oft, für solche Politikerträume bezahlen, wie das Beispiel der Regionalflughäfen belegt.
Bis vor wenigen Jahren gab es in Deutschland nur eine sehr überschaubare Anzahl von Verkehrsflughäfen. Dann kam es in den 1990er Jahren, angetrieben von der EU-Kommission,
zur Liberalisierung des Luftverkehrs in Europa, was eine starke Zunahme der Flugbewegungen erwarten ließ. Überdies wurden damals durch den Abzug der alliierten Streitkräfte an vielen Standorten Militärflugplätze frei.
Lag es da nicht nahe, den früheren Militärflugplatz da hinten im Wald in einen zivilen Flughafen umzuwandeln? Die betroffenen Bürgermeister, Landräte und Landespolitiker waren begeistert von dieser Idee. Sicherlich, man würde für den Umbau, wie es so schön heißt, etwas Geld in die Hand nehmen müssen. Aber dadurch würden Arbeitsplätze geschaffen und zusätzliche Steuereinnahmen fließen. So entstanden zu jener Zeit an vielen Stellen in der Republik neue kleine Regionalflughäfen.
Es wurden kaum neue Arbeitsplätze geschaffen
Inzwischen, im Abstand von einigen Jahren, steht für die meisten Regionalflughäfen fest, dass sich der Traum von den vielen neuen Arbeitsplätzen rund um den Flughafen nicht erfüllt hat. Nur die wenigsten Regionalflughäfen, die sich ja häufig weit entfernt von den Großstädten befinden, können eine positive wirtschaftliche Entwicklung vorweisen. Das erhoffte Aufkommen an Fluggästen wurde nicht erreicht, trotz aller Bemühungen, dauerhaft mit Billigfluglinien ins Geschäft zu kommen.
Dementsprechend entstanden nur genau diejenigen Arbeitsplätze, welche erforderlich waren, um den Flughafenbetrieb aufrecht zu erhalten. Die erhofften Impulse für die Gastronomie und das Beherbergungsgewerbe am Flughafen sowie für den Tourismus in der Region blieben regelmäßig
aus. Auch kam es entgegen den viel zu optimistischen Prognosen nur selten zur Ansiedlung von Gewerbebetrieben rund um den Flughafen.
Die öffentliche Hand gleicht die Defizite der Regionalflughäfen aus
Auch die Einnahmen der Regionalflughäfen blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Die Haupteinnahmequelle, die Landegebühren, reichte aufgrund der geringen Zahl von Flugbewegungen nicht aus, um den Flughafenbetrieb zu finanzieren. Es entstanden Defizite, die von den Anteilseignern der jeweiligen Flughafengesellschaft, den betroffenen Kommunen, Landkreisen und Bundesländern, getragen werden mussten. Die Regionalflughäfen wurden also in großem Umfang aus Steuergeldern subventioniert.
Schlimmer noch, vielfach entwickelte sich ein regelrechter Subventionswettlauf: Um mehr Flugverkehr anzuziehen, senkte der eine Regionalflughafen die Landegebühren, worauf andere Regionalflughäfen das Gleiche taten. Ein Zuwachs der Flugbewegungen ergab sich daraus
jedoch nicht, es erhöhten sich nur die Fehlbeträge der Regionalflughäfen. Schätzungen gehen dahin, dass die aus Steuergeldern ausgeglichenen Defizite der Regionalflughäfen jährlich etwa 150 Millionen Euro betragen.
Es gibt kein deutschlandweites Flughafenkonzept
Für die Politik zeichnet sich kein Ausweg aus dieser Misere ab. Man erkennt wohl, dass die öffentliche Hand bei den Regionalflughäfen im Ergebnis Überkapazitäten geschaffen hat, will aber auf den eigenen Flughafen nicht verzichten. Also wird weiterfinanziert, angetrieben von der lokalen Wirtschaft, die eine Anbindung an den internationalen Luftverkehr verlangt. Dass überhaupt so viele Regionalflughäfen entstehen konnten, liegt darin begründet, dass kein deutschlandweites Flughafenkonzept existiert. Es gibt insoweit keine Zuständigkeit des Bundes, sondern die Bundesländer entscheiden jeweils nach eigenem Ermessen, ob Regionalflughäfen innerhalb ihrer Landesgrenzen errichtet werden. Eine Abstimmung zwischen den Bundesländern findet dabei nur selten statt.
So kommt es, dass oft mehrere Regionalflughäfen in geringer Entfernung voneinander anzutreffen sind, die um das begrenzte Fluggastaufkommen in den sich überschneidenden Einzugsbereichen konkurrieren. Obwohl diese Zusammenhänge seit Jahren bekannt sind, wurden in jüngster Zeit noch weitere Regionalflughäfen abseits der Ballungszentren errichtet. So beispielsweise in Nordhessen, wo für rund 270 Millionen ein neuer Flughafen gebaut wurde, der sich aller Voraussicht nach niemals selbst tragen kann.
Vorgaben der EU erlauben die Subventionierung nur noch bis 2024
Zwischenzeitlich hat sich die EU-Kommission mit der Subventionierung der Regionalflughäfen beschäftigt, die es nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa zu geben scheint. Die EU-Kommission sieht in der Unterstützung eine Wettbewerbsverzerrung, die nur vorübergehend hingenommen werden könne. Besonders streng will die EU-Kommission die Subventionierung von nahe beieinander liegenden Flughäfen prüfen. Die Vorgaben der EU sehen vor, dass übergangsweise nur noch bis zum Jahr 2024 Subventionen an Flughafengesellschaften gezahlt werden dürfen und dass danach die Flughäfen sich selbst finanzieren müssen. Es ist also nicht alles schlecht, was an Vorgaben aus Brüssel kommt!
Die Regionalflughäfen werden ihren Betrieb einstellen
Den allermeisten deutschen Regionalflughäfen dürfte es nicht gelingen, ohne die Unterstützung der öffentlichen Hand auszukommen. Also werden wir Steuerzahler es wohl bald erleben, dass die Regionalflughäfen nach und nach ihren Betrieb einstellen werden. Vereinzelt ist dies in den letzten Jahren schon vorgekommen. Die Landebahnen dieser still gelegten Flughäfen dienen jetzt als Teststrecken für Automobile. Ist doch auch ganz schön, so kann man die für viel Geld errichtete Flughafeninfrastruktur wenigstens noch ein bisschen nutzen. Wir Bürger, die wir das alles bezahlen durften, liebe Leserinnen und Leser, können uns bei unseren Politikern für ihr Engagement und für ihren Weitblick bedanken, sagt zähneknirschend
Ihr
Gotthilf Steuerzahler