Themen- 10.04.2015
Nullwachstum in den USA - schlecht für Aktien, gut für Gold
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Kein Aprilscherz: Fed-Modell fällt am 1. April auf 0,0%
Wie Sie sehen, prognostizierte das Modell noch im Februar dieses Jahres ein US-BIP-Wachstum für das 1. Quartal 2015 von 2,3%. Danach ging es in zwei Wellen bergab, so dass ausgerechnet am 1. April 2015 die Nulllinie erreicht wurde. Obwohl die Prognose aufgrund neu eingegangener Daten nur einen Tag später auf 0,1% angehoben wurde, hat es sich hier aber nicht um einen Aprilscherz gehandelt. Und die seither veröffentlichten makroökonomischen Zahlen deuten sogar auf eine weitere Abschwächung des Ergebnisses hin.
Ob die US-Wirtschaft in den ersten drei Monaten dieses Jahres letztlich noch um 0,1% gewachsen ist oder nicht, spielt natürlich keine Rolle. Wichtig ist allein die Tatsache, dass der immer wieder verkündete selbsttragende Aufschwung in den
USA erneut nicht stattgefunden hat. Und das, obwohl die Staatsverschuldung in den vergangenen Jahren drastisch erhöht wurde und die Zentralbankbürokraten die Bilanzsumme der Fed um 3.300 Mrd. Dollar ausgeweitet haben – natürlich mit neu gedrucktem Geld.
Das größte neokeynesianische Experiment aller Zeiten ist kläglich gescheitert …
Damit ist offensichtlich, dass dieses größte neokeynesianische Experiment aller Zeiten kläglich gescheitert ist. Eigentlich müsste sich diese Erkenntnis, die aus Sicht der Österreichischen Schule der Ökonomie ja zu erwarten war, jetzt endlich allgemein durchsetzen, auch und gerade bei den politisch Verantwortlichen.
Davon ist jedoch nichts zu spüren. Im Gegenteil. Mit Ben Bernanke hat einer der Hauptverantwortlichen gerade die Veröffentlichung eines Buches angekündigt, in dem er den Versuch unternimmt, ebendiese Politik als das Ei des Kolumbus und die Rettung der Welt darzustellen. Aber dass moderne Gelddrucker an Chuzpe kaum zu übertreffen sind, ist seit den Zeiten Alan Greenspans allgemein bekannt.
…und wird trotzdem unbeirrt fortgesetzt
Weltweit zeigen sich die Geld- und Staatsschuldenpolitiker weiterhin fest entschlossen, den eingeschlagenen Holzweg nicht zu verlassen. Sie werden wohl nicht eher ruhen, bis sie den Mittelstand ruiniert und den Niedergang des globalen Finanzsystems ungedeckter Gelder herbeigeführt haben. Um sich und Ihre Familie vor diesen absehbaren Entwicklungen zu schützen, brauchen Sie Gold – heute mehr denn je.
Und was ist mit Aktien, werden Sie jetzt wahrscheinlich fragen. Müssen die Aktienkurse in diesem Szenario nicht unaufhaltsam weiter steigen?
Tatsache ist, dass sich die Aktienmärkte in einer Spekulationsblase befinden, die teilweise sogar die alten Rekorde des Jahres 2000 gebrochen hat. Zu diesem Ergebnis kommen alle bewährten Bewertungsmethoden.
Eine Rezession in den USA würde nicht nur zum Platzen dieser gigantischen Spekulationsblase an den Aktien- und Rentenmärkten führen, sondern auch den naiven, aber sehr weit verbreiteten Glauben an die Allmacht der Zentralbanken erschüttern. Und es war allein dieser Glaube, der in den vergangenen Jahren den Zusammenbruch des Finanzsystems verhindert und zu riesigen Spekulationsblasen an den Aktien- und Rentenmärkten geführt hat.
Wenn Sie wissen wollen, wie sich die ökonomischen Frühindikatoren von hier aus weiterentwickeln und wie Sie Ihr Vermögen vor den Folgen einer Rezession schützen können, dann bestellen Sie noch heute meinen Börsenbrief Krisensicher Investieren. Dort verraten wir Ihnen auch, welche Edelmetallaktien Sie jetzt
schon kaufen sollten, um von der sich abzeichnenden Goldhausse, die in Euro gerechnet längst begonnen hat, überproportional zu profitieren. Die kommenden zwei bis drei Jahre versprechen überaus spannend zu werden – und sehr profitabel für Anleger, die ihre Hausaufgaben gemacht haben und nicht an das Märchen von den allwissenden und allmächtigen Zentralbankbürokraten glauben.
Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Wochenende und viel Erfolg an der Börse.
Herzliche Grüße,
Ihr
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P.S.: Im Moment reden zwar alle vom DAX. Aber es geht auch anders: Anstatt bei dieser höchst riskanten Spekulationsblase mitzulaufen, haben unsere Leser in meinem Krisensicher Investieren-Depot beispielsweise mit dem Schweizer Franken 24% Plus gemacht.
Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
Bald übersteigt die Zahl der Landwirtschaftsbürokraten die Zahl der Landwirte
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Liebe Leserinnen und Leser,
der deutsche Staat hat schon immer stark auf die Landwirtschaft Einfluss genommen. Früher mit dem Ziel, die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen, heute aus ökologischen Motiven. Nun hat die Landwirtschaft in Deutschland in den letzten Jahrzehnten einen enormen Wandel erlebt, die Zahl der Betriebe ist dramatisch gesunken. Es fällt den staatlichen Stellen, die sich um die Landwirtschaft kümmern, jedoch schwer, sich an die veränderte Situation anzupassen.
Gab es in früheren Zeiten mehr als eine Million landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland, so ist deren Zahl inzwischen auf unter 300 000 gefallen. Der Rückgang der Beschäftigten in der Landwirtschaft spiegelt sich auch in dem Alterssicherungssystem
der Landwirte. Zurzeit stehen rund 600 000 Personen, die Leistungen von der landwirtschaftlichen Alterskasse beziehen, lediglich etwas mehr als 200 000 Beitragszahler gegenüber. Die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben von jährlich mehr als zwei Milliarden Euro wird vom Bund aus Steuermitteln getragen.
Die schwindende Zahl der in der Landwirtschaft Beschäftigten hat auch zu einem geringeren politischen Einfluss dieser Bevölkerungsgruppe geführt. Erbebte früher die alte Bundesrepublik, wenn die Bauern in Bonn demonstrierten, ist es heute politisch still um die Landwirtschaft geworden.
Es gibt zu viele Behörden und Einrichtungen im Bereich der Landwirtschaft
Die für die Landwirtschaft zuständigen staatlichen Stellen mussten sich notgedrungen mit diesen Veränderungen arrangieren. Im Bund gibt es zwar immer noch ein eigenständiges Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft (von Spöttern gerne als Ministerium zur Ernährung der Landwirtschaft bezeichnet), in den Ländern ist das jedoch kaum noch der Fall. Dort wurden die bisherigen Landwirtschaftsministerien fast überall zu Ministerien mit dem Schwerpunkt Umwelt und Verbraucherschutz umgewandelt; der Agrarbereich spielt in diesen Häusern keine große Rolle mehr. Die nachgeordnete Agrarverwaltung wurde im Laufe der Zeit wegen der rückläufigen Aufgaben stark verkleinert. Es gibt aber immer noch, und zwar beim Bund wie auch bei den Ländern, eine ganze Reihe von Behörden
und Einrichtungen, die sich mit der Landwirtschaft beschäftigen.
Da kann man sich als Außenstehender schon mal die fragen, was diese vielen staatlichen Stellen im Agrarbereich so tun und ob sie alle erforderlich sind. Gelegentlich werden Informationen bekannt, die einen Einblick in diese Welt erlauben. Beispielsweise konnte man erst kürzlich einiges über die landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten lesen. Fast alle Bundesländer verfügen über solche Einrichtungen, wobei deren Aufgabenzuschnitt unterschiedlich ausgestaltet ist. Die Untersuchungs- und Forschungsanstalten analysieren zum Beispiel Futtermittel und landwirtschaftliche Produkte, führen Feldversuche durch, sind in der Agrarforschung sowie in der Pflanzenzüchtung aktiv.
Überflüssige Anbauversuche
Bei einer solchen Einrichtung, die für Versuche in den Bereichen Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenanbau zuständig ist, wurde vor kurzem Folgendes festgestellt: Obwohl die Obstanbaufläche und die Zahl der obstanbauenden Betriebe in dem betreffenden Bundesland seit Jahren kontinuierlich zurückgingen, wurde die Zahl der Versuche nicht reduziert. Die Anbauversuche sollten zu einer Minderung der Produktionskosten und zur Steigerung der Erträge beitragen, lagen also nicht im öffentlichen Interesse, sondern allenfalls im Interesse von Obst anbauenden Betrieben. Diese beachteten diese Versuche jedoch kaum und fragten deren Ergebnisse nur in geringem Umfang nach. Auch hatte die Einrichtung mehrere Standorte, ihre Mitarbeiter waren bei Weitem nicht ausgelastet. Bei Rückführung auf einen angemessenen Umfang könnten allein bei dieser kleinen Einrichtung mehrere Millionen Euro im Jahr eingespart werden.
Staatliche Hopfenzüchtung zugunsten der internationalen Brauwirtschaft
Ein etwas anders gelagerter Fall wurde aus Bayern bekannt. Dort beschäftigt sich eine staatliche Landwirtschaftseinrichtung mit der Erforschung des Hopfenanbaus und der Züchtung von Hopfensorten. Die Ergebnisse dieser Tätigkeiten, zum Beispiel die Züchtung neuer Hopfensorten, kommen aufgrund eines Kooperationsvertrages exklusiv einer privatrechtlichen Gesellschaft zugute, der nationale und internationale Brauereien und Brauverbände sowie Hopfenanbauer angehören.
Fünf der sechs größten Brauereigruppen weltweit sind Mitglieder der betreffenden Gesellschaft, sie haben einen Anteil am globalen Bierausstoß von nahezu 50 Prozent. Die Einrichtung nimmt mit ihren Züchtungen keine staatliche Aufgabe wahr, sondern hat sich - gegen geringes Entgelt - ganz
in den Dienst einer privaten Gesellschaft gestellt. Der Freistaat unterstützt im Ergebnis die internationale Brauwirtschaft mit Millionen von Steuergeldern, weil er sich von einer Aufgabe nicht trennen will, die ihn gar nichts angeht. Als ob die finanzkräftigen Brauereien nicht selbst in der Lage wären, die in ihrem ureigenen Interesse liegende Hopfenzüchtung und -forschung selbst zu organisieren!
Eine Überprüfung aller Einrichtungen wäre erforderlich
Die Beispiele zeigen, dass der Staat gerne Aktivitäten weiterführt, die nicht erforderlich sind. Wenn die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe weiter zurückgeht, muss auch die Landwirtschaftsverwaltung konsequenterweise schrumpfen. Gerade wenn staatliche Behörden und Einrichtungen nicht wirklich ausgelastet sind, klammern sie sich viel zu lange an überholten Aufgaben fest oder suchen sich neue Betätigungsfelder.
Natürlich kann man auch fragen, ob in nahezu allen Bundesländern landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungseinrichtungen vorhanden sein müssen, wo doch alle vergleichbare Aufgaben erfüllen. Könnten die Bundesländer hier nicht viel stärker kooperieren und damit viel Geld sparen? Könnten im Bereich Untersuchung nicht viele Aufgaben
auf private Labore übertragen werden?
Hinzu kommt, dass auch der Bund sich mehrere Agrarforschungsinstitute leistet. Und dann gibt es ja noch die landwirtschaftlichen Fachbereiche verschiedener Hochschulen sowie mehrere außeruniversitäre, steuerfinanzierte Forschungsinstitute, die sich mit Fragen der Landwirtschaft beschäftigen. Ob alle diese Behörden, Einrichtungen und Institute sich untereinander abstimmen? Es wäre sicher verdienstvoll, hier einmal eine Gesamtüberprüfung durchzuführen! Damit nicht irgendwann, liebe Leserinnen und Leser, die Zahl der Staatsbediensteten, die sich mit der Landwirtschaft beschäftigen, die Zahl der Landwirte übersteigt, sagt mit leiser Ironie
Ihr
Gotthilf Steuerzahler