Schweizer Franken: Die Marktkräfte setzen sich durch- 16.01.2015

Schweizer Franken: Die Marktkräfte setzen sich durch

Unsere Kaufempfehlung Schweizer Staatsanleihen: Plus 25% über Nacht

Liebe Leser,

in einer von Panik und marktwirtschaftlicher Ignoranz geprägten Aktion fassten die Zentralbankbürokraten der Schweiz im September 2011 den Beschluss, den damaligen Kursanstieg des Franken gegenüber dem Euro zu bekämpfen. Als Untergrenze definierten sie einen Kurs von 1,20 Franken pro Euro und gaben bekannt, dass sie den Euro nicht unter diese Marke fallen lassen würden - "whatever is takes", wie EZB-Chef Draghi sagen würde.

Erst am Donnerstag dieser Woche, also am 15. Januar 2015 sind die Zentralbanker wieder zur Vernunft gekommen. Besser spät als nie. An diesem denkwürdigen Tag haben sie ihre Entscheidung, die Marktkräfte mit planwirtschaftlichen Methoden außer Kraft zu setzen, revidiert. Prompt fiel der Euro gegenüber dem Schweizer Franken wie ein Stein von 1,20 SFR auf unter 1,00 SFR. Aktuell steht er bei 1,02 SFR.

Diese Kursbewegung hatte sehr positive Auswirkungen auf unsere Leser: Denn im konservativen Depot unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren haben wir unseren Lesern im November 2013 ein Schweizer Staatsanleihen-ETF empfohlen mit einer Gewichtung von 10% bis 15%.

Begründet haben wir diese Kaufempfehlung damit, dass es auch Zentralbankbürokraten nicht gelingen kann, die Marktkräfte dauerhaft zu unterdrücken. Wie Recht wir mit damit hatten, zeigt Ihnen der gestrige Tag. Wenn Sie dieser Krisensicher Investieren-Empfehlung gefolgt ist, die wir zuletzt erst in der Dezember-Ausgabe von Krisensicher Investieren ausdrücklich erneuert haben, dann können auch Sie sich jetzt über einen Gewinn von 25,7% freuen. Was in erster Linie als sehr konservatives Investment gedacht war, entpuppte sich nun schlagartig als großer Gewinner.

Schweizer Franken/Euro, 2007 bis 2015
Nach gut drei Jahren haben die Schweizer Zentralbankbürokraten das Handtuch geworfen.
Quelle: Quelle: StockCharts.com

Die Schweiz zeigt es: Am Ende bestimmt immer der Markt, wohin die Reise geht

Ich sehe in dieser Episode nur ein weiteres Beispiel für die ökonomische Grundregel, dass sich die Marktkräfte früher oder später immer durchsetzen. Sei es, weil die Zentralbanker wie im vorliegenden Fall doch noch zur Vernunft kommen, sobald sie die gefährlichen Nebenwirkungen ihrer Markteingriffe erkennen. Oder weil sich die Marktkräfte einfach als stärker erweisen als die Mittel der Manipulateure. So ist es beispielsweise nach dem Platzen der Immobilienblase in den USA der Fall gewesen, als der Absturz trotz aller Bemühungen und extremer geldpolitischer Eingriffe nicht mehr verhindert werden konnte. Oder – und das ist der Extremfall – weil die Marktmanipulationen die Realwirtschaft derart aushöhlen, dass es zu einem kompletten Zusammenbruch der Währung und der Wirtschaft kommt. Beispiele für diese Variante sind die Staatspleite Argentiniens, die Hyperinflation Simbabwes oder auch der Niedergang der UdSSR.

Vorspiel zur kommenden Krise an den Anleihe- und Aktienmärkten

Die Finanzgeschichte ist voller Beispiele, die diese ökonomische Grundregel lebhaft illustrieren. Trotzdem ist der Glaube an die planwirtschaftliche Allmacht der Zentralbankbürokraten heute weiter verbreitet und die Hybris der Zentralbanknomenklatura größer als jemals zuvor.

Wir hatten nie einen Zweifel daran, dass die Schweizer Notenbanker letztlich scheitern würden mit ihrem Vorhaben, die Marktkräfte zu unterdrücken. Und wir haben weiterhin keinen Zweifel daran, dass es Draghi, Yellen, Kuroda und Konsorten nicht besser ergehen wird mit der von ihnen in Gang gesetzten Spekulationsblase, die alles jemals zuvor Gesehene weit in den Schatten stellt. Insofern sehen wir in dem von den Schweizer Zentralbankbürokraten fabrizierten Devisenmarktcrash ein harmloses Vorspiel zur Einstimmung in die vor uns liegende Bereinigungskrise an den Anleihe- und Aktienmärkten.

Gold in Euro: Die Hausse hat begonnen, seien Sie dabei

In den vergangenen Wochen bin ich nicht müde geworden, den Beginn einer neuen zyklischen Goldhausse auszurufen. Erst vorige Woche schrieb ich an dieser Stelle von einem Startschuss für atemberaubende Gewinne bei Gold und Goldminenaktien. Tatsächlich ist der Goldpreis in Euro seither um mehr als 5% gestiegen, so dass der Kursgewinn seit Anfang des Jahres bereits gut 10% beträgt. Dabei handelt es sich nicht nur um Währungsgewinne aufgrund des schwachen Euro, denn auch im Dollar hat Gold seit Jahresbeginn immerhin 6,5% zugelegt.

Bei den Goldminenaktien kam es teilweise bereits zu spektakulären Gewinnen. Die zwei im November von mir empfohlenen Werte unseres Krisensicher Investieren Trading-Depots sind bisher schon um 35,9% beziehungsweise 38,9% gestiegen.

Jetzt umso mehr: Physisches Gold für die Sicherheit – Goldminenaktien für die Performance

In meinem Krisensicher Investieren Wochen-Update vom 10. Januar dieses Jahres habe ich unseren Lesern zum Kauf von sechs weiteren Positionen geraten, drei davon für unser Trading-Depot und drei für unser dynamisches Depot. Eine dieser Aktien befindet sich inzwischen bereits mit 41,0% im Plus.

Wenn meine Grundannahme stimmt, dass wir uns am Beginn einer neuen zyklischen Goldhausse befinden, dann werden die kommenden Monate noch viele ähnliche Gelegenheiten für Sie bereithalten. Lassen Sie diese Chance nicht ungenutzt vorübergehen. Bestellen Sie noch heute unseren Börsenbrief Krisensicher Investieren – noch sind die ersten 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: „Nullzinspolitik und Altersvorsorge“ lautet der Titel unserer aktuellen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe, in der wir ausführlich auf Lebensversicherungen, Liechtensteiner Versicherungspolicen und Gold eingehen. Diese wichtige Lektüre sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Steinkohlebergbau: Wie Subventionen den wirtschaftlichen Wandel hemmen

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

die finanzielle Unterstützung des Steinkohlebergbaus in Deutschland geht langsam zu Ende, im Jahre 2018 soll endgültig Schluss mit der Subventionierung sein. Jahrzehntelang hat der Staat diesen Wirtschaftszweig mit gewaltigen Summe am Leben erhalten. Jetzt, wo das Ende der Förderung naht, wäre es doch an der Zeit, sich über Nutzen und Kosten der Unterstützung Gedanken zu machen, auch mit Blick auf die Subventionierung anderer Branchen. Aber man hört und liest kaum etwas zu diesem Thema, für Politik und Medien scheint es nicht von Interesse zu sein.

Die Krise des deutschen Steinkohlebergbaus begann bereits gegen Ende der 1950er Jahre. Es kam zu ersten Zechenschließungen und zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahl. Auslöser der Krise war, dass kostengünstige Importkohle auf den deutschen Markt drängte und billiges Erdöl immer bedeutsamer für die Energieversorgung wurde. Der Steinkohlebergbau bemüht sich zwar, seine Kosten zu senken, dies war aber nur begrenzt möglich. Denn die Steinkohle wird in Deutschland in großer Tiefe abgebaut, was enorme Kosten nach sich zieht. In anderen Ländern kann sie dagegen zu geringen Kosten im Tagebau gefördert werden. Zur Zeit beträgt der Preis von Importkohle ein Drittel der heimischen Förderkosten.

Rund 150 Milliarden Euro an Fördermitteln für den Steinkohlebergbau

Seit Ende der 1950er Jahre subventioniert der deutsche Staat die heimische Steinkohle, und das in zunehmendem Umfang. Waren es bis etwa 1970 nur einige hundert Millionen Euro jährlich, wurden 1980 dann schon Beihilfen von mehr als drei Milliarden Euro an den Bergbau gezahlt. Seinen Höhepunkt erreichte der Subventionswahnsinn dann im Jahre 1997, als der Steinkohlebergbau mehr als sechs Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln erhielt. Seitdem geht es bergab mit der öffentlichen Finanzierung, da die politisch Verantwortlichen endlich einsahen, dass es so nicht weitergehen konnte. Man verständigte sich auf Subventionen in Höhe von jährlich etwas mehr als zwei Milliarden Euro, die noch bis zum Jahr 2018 gezahlt werden sollen. Alles in allem wird dann der deutsche Steinkohlebergbau rund 150 Milliarden Euro an Hilfen aus öffentlichen Kassen erhalten haben.

Noch deutlicher wird die Belastung der Allgemeinheit durch den Steinkohlenbergbau, wenn auch der Bundeszuschuss zur knappschaftlichen Rentenversicherung, die Aufwendungen für die Bergbehörden sowie die Forschungsmittel für Kraftwerkstechnik in die Betrachtung einbezogen werden.

Politiker, Gewerkschaften und Unternehmen wollten die Subventionierung

Warum haben nun der Bund und die beiden Bergbauländer Nordrhein-Westfalen und Saarland solche enormen Summen Jahr für Jahr über einen solch langen Zeitraum gemeinsam bereitgestellt? In der frühen Phase der Subventionierung stand die Sicherstellung der Energieversorgung im Vordergrund. Engpässe in der Energieversorgung hatte es in der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit gegeben, diese Erfahrungen waren prägend. Die Angst vor Versorgungsengpässen legte sich im Laufe der Zeit, auch wenn entsprechende Argumente nach wie vor zur Begründung der Subventionierung vorgetragen wurden.

Zunehmend wurden die Hilfen für den Bergbau dann mit Arbeitsplatzargumenten und den Folgen für die Bergbauregionen bei einem schnellen Wegbrechen von Arbeitsplätzen begründet. Zuletzt, als die Politik sich endlich zur Beendigung der Hilfen durchgerungen hatte, ging es nur noch darum, betriebsbedingte Kündigungen im Bergbau um jeden Preis zu verhindern.

Hinter der jahrzehntelangen Unterstützung des Steinkohlebergbaus stand eine machtvolle Allianz aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitikern, Gewerkschaften und Bergbauunternehmen. Sie alle einte der Wunsch, die vorhandenen Strukturen zu erhalten, sowie die Angst vor der Wut der Belegschaften, wenn es zu Entlassungen kommen sollte. Das erhoffte Wunder, dass die deutsche Steinkohle durch die Preisentwicklung auf dem Weltmarkt wieder konkurrenzfähig werden würde, ist trotz allen Wartens nicht eingetreten.

Der Abbau von Arbeitsplätzen wäre schneller möglich gewesen

Die vielen Milliarden sind weg, vergeudet wider alle Vernunft für ein von Anfang an ebenso sinnloses Unterfangen wie die Europäische Währungsunion. Gut, man hat die Zahl der Beschäftigten im Bergbau ohne soziale Spannungen von früher einmal fast 600.000 auf derzeit unter 20.000 verringert. Dieses Ziel hätte man aber viel schneller und vor allem viel billiger erreichen können. Jahrelang wurden ältere Bergleute zu hohen Kosten in die Frühverrentung geschickt (die unter Tage Beschäftigten mit 50 Jahren), während gleichzeitig jüngere Kräfte neu eingestellt wurden. Da erstaunt es auch kaum, dass im Bergbau die höchsten Tariflöhne in Deutschland gezahlt wurden. Ob da bei den Tarifverhandlungen so hart verhandelt wurde wie bei Unternehmen, die nicht von Steuergeldern leben?

Die Politik hat den notwendigen Strukturwandel verzögert

 Schlimm ist auch, dass sich insbesondere in Nordrhein-Westfalen die Politik zu lange auf Kohle und Stahl und damit auf nicht zukunftsfähige Strukturen konzentriert hat. Zu viel politische Aufmerksamkeit und zu viel Geld wurden auf das Ruhrgebiet und dessen Montanindustrie verwendet, zum Nachteil der übrigen Regionen dieses Bundeslandes. Entgegen den verbalen Bekundungen verzögerte die Politik den vielbeschworenen Strukturwandel, glaubte nicht daran, dass Markt und Wettbewerb schon für Verdienstmöglichkeiten der Menschen sorgen würden. So wurde im Ruhrgebiet eine Subventionsmentalität gezüchtet, die alles vom Staat und seinen Steuergeldern erwartet und nur wenig auf die eigenen Kräfte vertraut. Nicht überraschend liegen deshalb die Bergbauländer Nordrhein-Westfalen und Saarland bei der Verschuldung im Vergleich zu anderen Bundesländern mit an der Spitze, beim Wirtschaftswachstum dagegen weit hinten.

Hätten die Verantwortlichen die Steuermilliarden doch besser in die Bildung oder in die Infrastruktur gesteckt, anstatt eine kriselnde Branche künstlich am Leben zu erhalten. Aber in der Energiepolitik scheint Rationalität und wirtschaftliches Denken nicht gefragt zu sein, stattdessen beherrschen Emotionen und Ideologien das Feld.

Zwischenzeitlich hat sich im Energiebereich eine neue Branche dauerhaft als Subventionsempfänger etabliert. Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zahlt die Allgemeinheit über den vom Staat geregelten Strompreis Milliarden an die Produzenten von - wirtschaftlich nicht konkurrenzfähigem - Öko-Strom. Das jährliche Aufkommen aus der EEG-Umlage ist jetzt schon weitaus höher als es die Steinkohlesubventionen jemals waren. Da kann man, liebe Leserinnen und Leser, doch nur verzweifeln, sagt nicht ohne eine gewisse Bitterkeit

Ihr

Gotthilf Steuerzahler